Zusammenfassung
Die jahrhundertlange Haustierhaltung führte allmählich zur Ausbildung von offenem Grünland, dessen natürliche Wiederbewaldung meist durch Weidehaltung verhindert wurde. Je nach Standort sind unterschiedliche Extensivweiden entstanden. Die zwei wichtigsten Typen sind (1) Borstgras-Magerrasen (Nardion) auf kalkarmen Böden in eher höheren Lagen und (2) Kalk-Magerweiden (Gentiano-Koelerietum, Mesobrometum) auf kalkhaltigen Böden (Amstutz et al., 1990; Briemle et al., 1991; Plachter & Schmidt, 1995). Diese ursprünglichen Weiden wurden extensiv bewirtschaftet. Heute dagegen werden in Mitteleuropa die meisten Weiden stark gedüngt und bilden deshalb in Bezug auf die Biodiversität verarmte Rasenbestände; die extensiven Weiden sind an vielen Orten verschwunden. Je nach Besatzdichte und Art des Viehs sind die Weiden stärker oder schwächer von Sträuchern und Bäumen überwachsen. Zu den weidefestesten Straucharten gehören Wacholder (Juniperus commuais) und Schwarzdorn (Prunus spinosa). Extensivweiden sind für viele Pflanzen- und Tierarten über grosse Gebiete die einzigen bewohnbaren Lebensräume und haben deshalb für die Erhaltung der Biodiversität eine zentrale Bedeutung (siehe Farbtafel 2; Seite VII).
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Erhardt, A., Korner, P. (1997). Extensiv genutzte Weiden. In: Ökologischer Ausgleich und Biodiversität. Themenhefte Schwerpunktprogramm Umwelt. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5059-9_4
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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