Zusammenfassung
Die Geschichte des berühmten Pendelversuchs, der die tägliche Drehung unserer Erde direkt sichtbar werden läßt, begann mit einer einfachen Wahrnehmung, die jeder von uns auch mit Hilfe einer elektrischen Bohrmaschine machen kann. Es wird erzählt, der Physiker Jean Bernard Léon Foucault (1819–1868), ein genialer Autodidakt, habe sich darüber gewundert, daß ein längs in eine Drehbank eingespannter elastischer Stab, der zufällig durch einen Stoß in Querschwingungen geraten war, offensichtlich unbeeinflußt von der Drehung der Spindel in einer raumfesten Ebene vibrierte. Warum drehte sich die Schwingungsebene nicht mit? Phantasiereich ü bertrug Foucault das Gesehene in Gedanken auf die Erddrehung. Ein Fadenpendel, das man über dem Nordpol aufhängen würde, müßte analog zu dem Stab in der Drehbank seine Schwingungsebene unveränderlich zum Fixsternhimmel ausrichten, während die Erdoberfläche und mit ihr der Pendelgalgen sich entgegen dem Uhrzeiger drehten. Umgekehrt wärde man am Nordpol der Erde die Schwingungsebene des Pendels mit dem Lauf der Sonne, das heißt im Uhrzeigersinn drehend erleben, im Verlaufe eines Sternentages (von 86164 Sekunden «mittlerer Sonnenzeit») um volle 360 Grad.
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Bürger, W. (1998). Das Pendel auf dem Karussell. In: Der Traum des Seglers bei Flaute. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5006-3_4
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