Die histologischen Bauelemente des peripheren Nerven

Zusammenfassung

Die größte Faserzahl und damit den größten Querschnitt hat der periphere Nerv kurz nach dem Austritt aus dem Rückenmark, dort, wo sich die vordere und hintere Wurzel vereinigt. Von da an wird er durch fortwährende Verästelung immer feiner, je weiter man ihn in die Peripherie hinaus verfolgt. Alle Äste sind in einem gemeinsamen Bindegewebe, dem Epineurium, eingelagert, und jeder einzelne Ast ist von einer eigenen Hülle, dem Perineurium, umgeben. Auch die feinsten Nervenäste sind immer Bündel von parallelliegenden, einzelnen Nervenfasern, von denen jede wieder durch eine eigene Hülle, das Endo-neurium, von den andern abgetrennt ist. Nur an ganz wenigen Stellen (z. B. in der Membrana basihyoidea des Frosches und in der Hornhaut des Auges) kommen einzelne Nervenfasern isoliert vor. In allen Nerven sind sie aber die letzte unteilbare Einheit, das eigentliche leitende Element, und müssen als solches isoliert betrachtet werden. Kato ¹⁾ und seine Schüler, besonders Ta-saki ²⁾, haben die Methode entwickelt, mit der einzelne Nervenfasern, bei Kalt-und Warmblüter lebend, isoliert werden können. Durch diese wunderbare Technik haben die japanischen Forscher zuerst die Baueinheit des Nerven, dann diejenige des Muskels (einzelne Muskelfaser) und schließlich sogar beide gemeinsam in lebenden Präparaten der Untersuchung zugänglich gemacht.