Die Fällung als Hilfsmittel Analytischer Bestimmungs- und Trennungsmethoden

Zusammenfassung

Soll ein Ion in Form einer schwerlöslichen Verbindung gefällt werden, so kann man auf Grund früherer Ausführungen leicht berechnen, inwieweit sich die Fällung vollständig durchführen läßt. Man soll beispielsweise beurteilen, ob sich Pb²⁺ durch Fällung als PbSO₄ (k _l = 1 • 10^-8) mit ausreichender Genauigkeit bestimmen läßt. Setzt man das Fällungsreagens in solcher Menge zu, daß cSO₄ ^2- = 0,1, so wird CPb²⁺ = 1 • 10^-7. Wenn das Volumen der Lösung nach diesem Zusatz 200 ml beträgt, so muß sie also 0,2 • 10^-7 Mol nicht gefälltes Pb²⁺ enthalten. Das entspricht 0,2 • 10^-7 Mol PbSO₄ = 6 • 10^-6 g PbSO₄. Da man die Wägung von PbSO₄ in der Regel nicht genauer als auf 0,1 mg ausführt, ist offenbar die in der Lösung verbleibende Menge von 6 • 10^-6 g bedeutungslos. Trotzdem ist aber das Löslichkeitsprodukt in diesem Fall so groß, daß man den Niederschlag nicht mit reinem Wasser auswaschen darf. Dekantiert man nach dem Auswaschen nur mit reinem Wasser, so wird in der Waschflüssigkeit ${c_{P{b^{2 + }} = \sqrt {1\, \cdot \,{{10}^{ - 8}}} = 1\, \cdot \,{{10}^{ - 4}}}}$. Verbraucht man dazu 200 ml Wasser, so enthält dieses Volumen 6 • 10^-3 g PbSO₄. Beim Dekantieren gehen also nicht weniger als 6 mg PbSO₄ verloren. Zum Auswaschen des Niederschlages muß daher eine Lösung mit relativ hohem SO₄ ^2--Gehalt verwendet werden.