Zusammenfassung
Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches blieb, wie bereits erwähnt (S. 37), die Anwendung der Gewölbebauweise im Abendland mit wenigen Ausnahmen1 auf kleine und untergeordnete Objekte beschränkt. In Byzanz und Vorderasien allerdings ist die Tradition des Kuppel- und Gewölbebaus nie abgerissen; es möge nur an die byzantinischen Kuppelkirchen (Hagia-Sophia-Kuppel mit leichtem Unterbau im Gegensatz zum Pantheon, erbaut 532–537 durch Isidoros von Milet und Anthemios von Tralles, 31m Kuppelspannweite), an die innerkleinasiatischen Gewölbebasiliken oder an die Sassanidischen Gewölbebauten (in Ktesiphon Tonnengewölbe mit 25,6m Spannweite und 7 m starken Widerlagermauern) erinnert werden.
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Referenzen
Vor allem Kuppeln, wie zum Beispiel über der karolingischen Palastkapelle zu Aachen (erbaut 796–804) oder dem Baptisterium in Florenz (Kuppeldurchmesser 25,6 m).
So zum Beispiel in Amiens 42 m, bei einet lichten Weite von 13,5 m; noch höher der Chor von Beauvais (1284 kurz nach der Vollendung eingestürzt und dann wiederhergestellt): 47 m bei einer Breite von 15,5 m.
«Die Baukunst wurde zur Wissenschaft. Bis zu welchem Grade sie schon mathematisch begründet gewesen ist, läßt sich nicht genau ermitteln» (Dehio, D. K. Bd.II, S. 29).
Auch Prof. A. Hertwig [Geschichte der Gewölbe, Technikgeschichte, Bd. 23 (1934), S. 86 ff.]
vertritt die Ansicht, daß in der Gotik, wie auch schon früher bei byzantinischen Gewölbebauten, in einzelnen Fällen eigentliche statische Berechnungen angestellt worden seien. Diese Ansicht wird jedoch durch keine konkreten Beispiele oder Quellen belegt, sondern nur gewissermaßen a posteriori aus der erstaunlichen Zweckmäßigkeit und Vollkommenheit einzelner aus jenen Zeiten stammender Bauwerke geschlossen, oder, wie im Falle der Hagia Sophia, aus der Tatsache, daß ihre Erbauer, Isidoros von Milet und Anthemios von Tralles, nicht nur als Architekten, sondern auch als Mathematiker berühmt waren.
Vgl. Fußnote 4 auf S. 122.
Vgl. Kap. V, Abschnitt 2.
Dehio, D. K., Bd. I, S. 256.
In Italien, wo die Tradition des Gewölbebaus nie ganz abgerissen war, wurden weiträumige Kirchenhallen (die Mittelschiffbreite des Doms von Florenz mit etwa 17 m übertrifft diejenigen sämtlicher französischer Kathedralen) mit wenig überhöhten Spitzbogen überwölbt, wobei, da die Verwendung von Strebepfeilern und -bogen im allgemeinen verschmäht wurde, nicht selten Zuganker zur Aufnahme des Kämpferschubs angebracht werden mußten.
Dehio, D. K., Bd. I, S. 86.
Aus der Chronik des Robert von Mont-Saint-Michel, zitiert nach Dehio, K. B., Bd. II, S. 22. — Eine ganz ähnliche, auf den Bau von Kirche und Kloster St-Troud sich beziehende Schilderung in den «Gesta abbatum Trudonensium».
Vgl. Faksimileausgabe von Prof. H. Hahnloser (Schroll, Wien 1935).
Faksimile wiedergabe, Fehrsche Buchhandlung, St. Gallen (1952), mit Begleitwort von Hans Reinhardt und Beiträgen von Dietr. Schwarz und Joh. Duft als 92. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen.
II Castello di Melfi e la sua costruzione (Roma 1935).
Zitiert nach Feldhaus, S. 283.
Vgl. Gagliardi, Geschichte der Schweiz (Zürich 1934), Bd. I, S. 164, und die dort genannte Literatur.
Dehio, D. K., Bd. II, S. 297.
Die Brücke wurde mit den anderen Brücken Veronas, darunter einer Römerbrücke, in der Nacht vom 25. zum 26. April 1945, zwei Tage vor dem Abschluß des Waffenstillstandes in Italien, von den deutschen Truppen gesprengt. Militärische Notwendigkeit ?
Aus China, wo schon im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung bedeutende Kanäle gebaut wurden (so im 7. Jahrhundert der 600 Meilen lange sogenannte «Große Kanal»), sind noch frühere Beispiele von Kammerschleusen bekannt [vgl. A.W. Skempton in: History of Technology, Bd. III (Clarendon Press, Oxford), S. 438 ff.].
Vgl. Duhem, Bd. I, S. 98 ff.
Vgl. Duhem, Bd. I, Kap. VI.
Bd. I, Kap. VII.
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Straub, H. (1964). Das Mittelalter. In: Die Geschichte der Bauingenieurkunst. Wissenschaft und Kultur, vol 4 . Springer, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-4109-2_3
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