Zusammenfassung
Die Forschungen der letzten Jahrzehnte haben uns gezeigt, dass die Wirkstoffe, die als Induktoren oder Modifikatoren in das Determinationsgeschehen eingreifen, die Formbildungsvorgänge entscheidend beeinflussen. Stoffe können darüber entscheiden, ob Gastrulaektoderm zu Haut oder komplizierten Gehirnteilen wird, ob sich Organisatorblastem zu Skelett oder zu Muskulatur entwickelt. Doch darf über diesen erstaunlichen Stoffwirkungen die Rolle des Blastems selbst nicht übersehen werden. Nur in relativ kurz dauernden, kritischen Phasen ist diese Lenkung des Determinationsgeschehens in einem Blastem möglich. Seine phasenspezifische Ansprechbarkeit auf chemische Wirkungen entwickelt sich autonom, ebenso wie die Fähigkeit, auf eine Induktionswirkung mit einer sehr komplizierten Formbildungsleistung zu antworten. Auch ist die Bildung eines Blastemfeldes nach induktiver Beeinflussung eine mehr oder weniger spezifische Leistung des lebenden Zellverbandes. Ferner ist es eine inhärente Eigenschaft bestimmter Anteile eines Blastemfeldes, in Zuordnung zu einem quantitativen Niveau eines Gefälles eine bestimmte Organanlage zu bilden. Wie ist angesichts dieser Umstände die Rolle chemischer Faktoren im Determinationsgeschehen zu bewerten?
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Lehmann, F.E. (1945). Schlussbetrachtung. In: Einführung in die Physiologische Embryologie. Reihe der experimentellen Biologie, vol 2. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-4002-6_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-4002-6_12
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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Online ISBN: 978-3-0348-4002-6
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