Skip to main content

Zeichen und Leiblichkeit als Grundlagen der Fremderfahrung

  • Chapter
  • First Online:
  • 499 Accesses

Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 228))

Zusammenfassung

Im Kapitel Zeichen und Leiblichkeit als Grundlagen der Fremderfahrung wird das Thema der Intersubjektivität ins Zentrum gerückt. Das Ding zeigt andere Subjekte an, weil es als volles Ding notwendigerweise intersubjektiv konstituiert wird. Andererseits basiert aber die Konstitution des anderen Subjekts darauf, dass sein Leib als ein „Anzeigesystem“ wahrgenommen wird, wie Husserl diesen Sachverhalt an mehreren Stellen zur Sprache bringt. Die Konstitution der Andersheit basiert auf eine grundlegende Ähnlichkeit zur Dingwahrnehmung, da der Leib, eben wie ein Ding, andere Aspekte seiner selbst anzeigt. Indiziert aber das Gesehene in der Dingwahrnehmung andere Seiten seiner selbst, so indiziert der Leib des Anderen in erster Linie das Abwesende par excellence, nämlich die andere Subjektivität, deren Bewusstseinsstrom. Aber die angezeigte Subjektivität kann de facto und de jure nicht zur Gegebenheit gebracht werden. Es geht daher in der Konstitution der Intersubjektivität um eine imperfekte Anzeigestruktur, die nur teilweise dem Phänomen der dinglichen Anzeige ähnlich ist. In diesem Kapitel werden diese semiotischen Verhältnisse konturiert und voneinander abgegrenzt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Hardcover Book
USD   79.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    P. Ricœur, A l’école de la phénoménologie, Vrin, Paris 2004, S. 233. Im selben Text bemerkt auch Ricœur die zentrale Rolle semiotischer Figuren (als „signes“ und „renvoie“) für eine Phänomenologie der Intersubjektivität: „il y a dans l’expérience du moi seul tous les signes d’une transgression vers un autre moi. Toute la suite de la Ve Méditation consiste à tirer les lignes de sens par lesquelles l’expérience du propre renvoie à l’étranger“ (A. a. O., S. 239).

  2. 2.

    Husserl selbst benutzt sowohl „Fremdleib“ als auch (obwohl weniger häufig) „Fremdkörper“ im Sinne des Leibes bzw. des (transzendental reduzierten) Körpers des Anderen. Siehe für den ersten Begriff etwa Hua XIII, S. 84 und für den zweiten Hua XIV, S. 477.

  3. 3.

    Auch Holenstein hat auf diesen Parallelismus hingewiesen (E. Holenstein, Phänomenologie der Assoziation, S. 5), ihn aber nicht weiter entfaltet.

  4. 4.

    Hua XX/2, S. 34.

  5. 5.

    Vgl. S. Micali, Überschüsse der Erfahrung, S. 110: „Der Ausdruck ,mit einem Schlag´ weist darauf hin, dass wir – ganz genau wie bei der Erfassung eines Werkzeuges – nicht zuerst ein allgemeines Ding sehen und dann durch einen zusätzlichen Akt ein lebendiges Wesen begreifen. Wir erfassen direkt und unmittelbar das Erscheinende vor uns als Leib“.

  6. 6.

    Vgl. Hua I, § 44.

  7. 7.

    Wie schon angemerkt, ist der Begriff der Indikation in der Auslegung der Fremderfahrung vor allem in den Manuskripten maßgeblich. Seine Rolle ist allerdings bestätigt auch in den Cartesianischen Meditationen, vgl. Hua I, S. 146: „Also indiziert in dieser Appräsentation der in meiner monadischen Sphäre auftretende Körper im Modus Dort, der als fremder Leibkörper, als Leib des alter ego apperzipiert ist, denselben Körper im Modus Hier, als den, den der Andere in seiner monadischen Sphäre erfahre“. Wiegerling benutzt eher den Begriff der „Verweisung“, bemerkt aber ähnlich wie wir, dass es in der Fremderfahrung zwei Verweisungen gibt, nämlich zwischen Körperding des Fremden und meinem Leib, und zwischen konstituiertem Leib des Fremden und seiner Subjektivität (K. Wiegerling, Husserls Begriff der Potentialität, S. 68–75; siehe dazu auch R. Kühn, Husserl Begriff der Passivität, S. 324–325).

  8. 8.

    Hua XI, S. 240.

  9. 9.

    Das Wort „indizieren“ kommt oft in Husserls Beschreibungen der Fremderfahrung vor. In der Sekundärliteratur hat A. Pugliese einige Seiten dieser sonst eher vernachlässigten Grundlage der Fremderfahrung gewidmet (A. Pugliese, Unicità e relazione. Intersoggettività, genesi e io puro in Husserl, Mimesis, Milano 2009, S. 206–211). K Wiegerling hat sich dagegen eher auf den Begriff des Verweises konzentriert.

  10. 10.

    Hua VI, S. 306.

  11. 11.

    Hua I, S. 139.

  12. 12.

    Gerade auf diese Motive, so scheint mir, spielt B. Waldenfels an, wenn er die Fremderfahrung als Zeichen- bzw. Spurerfahrung beschreibt: B. Waldenfels, Das leibliche Selbst, S. 298.

  13. 13.

    Hua VIII, S. 62–63.

  14. 14.

    Diese Argumentation taucht schon 1913–14 in den Umarbeitungen auf, siehe Hua XX/2, S. 34–36.

  15. 15.

    Hua I, S. 148.

  16. 16.

    Eine weitere Beschränkung der Parallele zwischen Fremderfahrung und Dingwahrnehmung besteht darin, dass die Identität des Anderen nicht bloße „Abschattungseinheit“ ist (Hua VIII, S. 490 ff.), also nicht bloße Einheiten der perspektivischen Darstellung, wie Dinge das sind. Dieser Unterschied kann hier nicht weiter diskutiert werden, da die vorliegende Arbeit nicht eine völlige Deckung von Dingwahrnehmung und Fremderfahrung – was nicht nur sehr problematisch für eine immanente Husserl-Lektüre, sondern auch überhaupt systematisch fragwürdig wäre –, sondern nur die Aufdeckung der gemeinsamen Basis in der Anzeige thematisieren will. Dass beide Strukturen eine gemeinsame Basis haben, impliziert nicht, dass ihre phänomenologische Analyse in toto gleich sein sollte. Das Ergebnis der vorliegenden Untersuchung ist vielmehr, dass trotz der Gemeinsamkeit der semiotischen Struktur, diese Struktur in beiden Fällen eine leichte Verschiebung erfährt, und zwar eben in der Einholbarkeit des Mitgesetzen.

  17. 17.

    Hua XIV, S. 486.

  18. 18.

    Hua I, S. 151.

  19. 19.

    Hua XIV, S. 489.

  20. 20.

    Hua XVI, S. 491.

  21. 21.

    Hua IV, S. 138. S. auch Hua IV, S. 342.

  22. 22.

    Hua IV, S. 165.

  23. 23.

    Hua IV, S. 166.

  24. 24.

    Hua XIV, S. 130. Diese Formulierungen, die eine zentrale und thematische Stellung in den Ideen II haben, haben bis heute in der Forschungsliteratur kaum Aufmerksamkeit gefunden.

  25. 25.

    Auf S. 371 von Hua IV, aber vor allem auf S. 452–454 von Hua XIII wird die indizierende Funktion betont.

  26. 26.

    Vgl. Hua IV, S. 138. Die Ähnlichkeit zwischen Erfahrung nicht gesehener Seiten eines Dinges und der Innerlichkeit wird auch dadurch bestätigt, dass Husserl in beiden Fällen von „Appräsenz“ spricht (S. 164).

  27. 27.

    Hua IV, S. 379. Dazu siehe das vorherige Kapitel der vorliegenden Arbeit.

  28. 28.

    Hua IV, S. 166.

  29. 29.

    Hua IV, S. 240–241.

  30. 30.

    Hua XIII, S. 478.

  31. 31.

    Hua XIV, S. 365.

  32. 32.

    Hua XIV, S. 380.

  33. 33.

    Hua IV, S. 411. Iso Kern geht in der Einleitung des Herausgebers zu Hua XIII kurz darauf ein, dass die Ausführungen zu Ausdruck und Anzeige in den Logischen Untersuchungen zum ersten Mal „die intersubjektive Thematik“ durch „den Aspekt der kommunikativen Funktion“ der Anzeige innerhalb des sprachlichen Ausdrucks berühren, analysiert aber das Verhältnis zwischen Anzeige und Fremderfahrung nicht weiter. Die Meinung, die Fremderfahrung sei letztlich eine Erfahrung per Anzeige, teilen sowohl D. Franck als auch J. Derrida. Zum Einen hebt Derrida hervor, dass „il y a peut-être dans le rapport à autrui quelque chose qui rend l’indication irréductible“ (J. Derrida, La voix et le phénomène, S. 39), und zwar „la non-présence immédiate à soi du présent vivant“ (a. a. O., S. 40). Zum anderen interpretiert D. Franck diese Sachlage in dem Sinne, dass „l’expérience de l’autre est celle d’une indication, ce qui s’y confirme, c’est un indice, mais non ce qu’il indique. L’expérience de l’autre […] tombe sous la détermination la plus générale de l’indication fournie par la première des Recherches Logiques“, und zitiert im Folgenden die Definition der Anzeige aus der ersten Logischen Untersuchung (D. Franck, Chair et corps, S. 136). Franck konzentriert sich aber im Folgenden darauf, dass die Erfahrung des Fremden als Erfahrung durch Anzeige eine „Interpretation“ fordert, und dass eine solche Erfahrung durch Interpretation in der Phänomenologie ungewöhnlich ist (ebd.). Der Akzent auf Interpretation würde zu einer Hermeneutik des Fremden führen, was Husserl selbst nicht entwickelt hat. Obwohl das stimmt, legt Husserl in den Ideen III die Idee einer Hermeneutik des Anderen nahe, indem er von „Eindeutung“ statt „Einfühlung“ spricht (siehe etwa Hua V, S. 109 ff.). Dazu vgl. auch die einleuchtende Passage aus Hua VIII, S. 63–64: „Die fremdleibliche Wahrnehmung ist vielmehr, so werden wir sagen müssen, ihrem eigenen Wesen nach Wahrnehmung durch ursprüngliche Interpretation“ (Hervorhebungen im Original). Daher wäre die Fremderfahrung eine Hermeneutik von Anzeigen, also eine hermeneutische Semiotik der Fremderfahrung.

  34. 34.

    Hua I, S. 139.

  35. 35.

    Hua IV, S. 244. Hervorhebung im Original. In einem später durchgestrichenen Text heißt es: „Ebenso dient ihm [scil.: dem Verstehenden] die freie Leibesbewegung dazu, am fremden Leib Anzeichen des fremden Seelenlebens aufzufassen“ (Hua IV, S. 415). Das „ebenso“ schließt sich dem Gesagten auf S. 310, Zeile 32, also dem Ende der ersten Beilage, an; daraus kann gefolgert werden, dass die anzeigende Struktur in der Auffassung fremden Seelenlebens auch in der Wahrnehmung jeglichen Dinges und in jedem Verhalten zu erscheinenden Dingen zu finden ist. Zur Parallele von Fremderfahrung und Schriftwahrnehmung siehe auch Hua XV, S. 83: „Es ist also ebenso wie im Sprechen die gehörten Wortlaute verstanden werden in ihrem Sinn, und dann auch geschrieben nicht nur als visuelle Zeichen etc. Dieses Verstehen, wie gesagt, ist hier nicht nur ein Annex meiner Wahrnehmung des M[enschen]-Körpers, sondern meine Wahrnehmung von M[enschen]“.

  36. 36.

    Hua IV, S. 347.

  37. 37.

    Die ursprüngliche Assoziation meines Leibes und fremden Körpers ist nämlich „originale Indikation“ (Hua XIV, S. 345), denn fremde Leiber sind immer nur „indikativ“ (ebd. und a. a. O., S. 350–351) erfahrbar.

  38. 38.

    Vgl. Hua XV, S. 27.

  39. 39.

    Hua XV, S. 484–485.

  40. 40.

    Husserls Schwanken zwischen Anzeige und Ausdruck wird in einigen Passagen der Ideen II zugunsten des Ausdrucks gelöst: „Die Menschenauffassung ist eine solche, dass sie als ‚Sinn‘ durch die Körperauffassung hindurch geht: nicht als ob hier von einer zeitlichen Folge die Rede wäre, erst Körper- und dann Menschenauffassung, sondern es ist eine Auffassung, die die Körperauffassung als fundierende Leiblichkeit konstituierende Unterlage hat für die komprehensive Sinnesauffassung: im Grunde und in der Hauptsache ebenso wie der Wortlaut der ‚Leib‘ ist für den beseelenden ‚Sinn‘“ (Hua IV, S. 240). Zum Thema kommt Husserl auch in der berühmten Beilage III der Krisis zu sprechen.

  41. 41.

    Hua I, S. 192.

  42. 42.

    Hua I, S. 35.

  43. 43.

    Auch P. Ricœur argumentiert dafür, dass die Basisstruktur der Alterität nicht der Ausdruck, sondern die Anzeige ist, und bestätigt dabei auch die Analogie zwischen Fremderfahrung und Dingwahrnehmung: „ce que nous devons prendre ici en considération c’est la manière dont se confirme la supposition d’une vie étrangère; cette confirmation correspond, dans l’ordre de l’expérience d’autrui, à ce que la IIIe Méditation a déjà écrit, mais dans le cadre de la constitution de la chose: la confirmation consistait alors dans la ‚concordance‘ des profils ou des esquisses; une visée se confirmait ou s’infirmait par ce jeu de concordances ou de discordances. D’une manière analogue, la supposition ou l’anticipation d’un vécu étranger (par exemple la joie) se confirme par la concordance des expressions, des gestes, du comportement: ‚La chair d’autrui s’annonce‘ (bekundet sich) dans la suite de l’expérience comme étant véritablement chair, uniquement par son comportement changeant, mais toujours concordant. La concordance du comportement illustre assez bien la théorie des signes par quoi débute la Ire Recherche logique; on se souvient que Husserl distingue deux espèces de signes: ceux qui indiquent, qu’il appelle indices, et ceux qui signifient et qui sont proprement les signes du langage. Le comportement concortant rentre dans la premiére catégorie de signes: il est l’indice d’une vie étrangére; il indique le vécu d’autrui par son enchaînement harmonieux“ (P. Ricœur, A l’école de la phénoménologie, S. 250). Für eine Theorie der Intersubjektivität, die nicht auf Anzeige-, sondern auf Ausdrucksstrukturen basiert ist, wird man bei M. Scheler fündig, wie die Forschung längst erkannt hat (vgl. beispielsweise G. Ferretti, Soggettività e intersoggettività. Le Meditazioni Cartesiane di Husserl, Rosenberg & Sellier, Turin 1997, S. 82–83).

  44. 44.

    Hua XIV, S. 328.

  45. 45.

    Hua XIV, S. 249.

  46. 46.

    Hua XIV, S. 85 und 96.

  47. 47.

    Hua VIII, S. 174.

  48. 48.

    Hua VIII, S. 175.

  49. 49.

    Ebd. Alle Hervorhebungen im Original. Dazu lautet eine kritische Notiz Husserls: „Das müsste ausgeführt werden; interpretative Erfahrung“ (Hua VIII, S. 319).

  50. 50.

    Hua VIII, S. 176.

  51. 51.

    Hua XIV, S. 337. Die Frage, inwiefern diese Analogisierung als Spiegelung die Struktur des Bildbewusstseins hat, wirft N. Depraz, Transcendance et incarnation, Vrin, Paris 1995, S. 143 ff. auf.

  52. 52.

    Hua XIV, S. 327. Diese Erfahrung ist die „ursprüngliche“ unter statischem, eine abgeleitete aber unter genetischem Gesichtspunkt.

  53. 53.

    Hua XXXIX, S. 634.

  54. 54.

    Zum Verhältnis zwischen Bekundung und Anzeige siehe Hua XV, S. 93.

  55. 55.

    Hua VIII, S. 134–135. Hervorhebungen im Original.

  56. 56.

    Auf eine positive Wertung des Ausdrucks für die Konstitution der Intersubjektivität scheint Husserl nur bis 1913 (und sowieso auch zuvor nur ab und zu) festgehalten zu haben. Siehe dazu die Beilage XV zu „Körper und Ausdruck“ in Hua XIII, S. 69–70 und die entsprechende Beilage IX in Hua IV. Dass das oft aber nur eine Sprachverlegenheit ist, legen verschiedene Texte nahe, wo die Ausdrucksfunktion begrifflich so analysiert ist, dass das Ergebnis eigentlich eine Anzeige im Sinne der ersten Logischen Untersuchung ist. Als Beispiel diene: „So wie ein Schattenbild in meiner Sphäre möglicher selbstgebender Erfahrung zugleich indiziert und im Index analogisch darstellt, verbildlicht und damit bekundet, so bekundet auch die fremde Leibkörperlichkeit in ihrem Ausdruck. Aber freilich in anderer Weise. Denn das Bekundete ist nicht für mich erfahrbar“ (Hua XIV, S. 354, meine Hervorgebung).

  57. 57.

    Hua XIV, S. 354.

  58. 58.

    Das wurde im zweiten Kapitel näher ausgeführt.

  59. 59.

    Für das Bewusstsein als „Seinsregion“ siehe etwa Hua III/1, S. 135. Dass mit der Setzung der fremden Subjektivität eine Seinssetzung einhergeht, betont Husserl mit Klarheit in Hua IV, S. 344. Zum Thema siehe D.  Sinn, Die transzendentale Intersubjektivität mit ihren Seinshorizonten bei Edmund Husserl, Heidelberg (Diss.) 1958, insbesondere S. 71 ff.

  60. 60.

    Hua XV, S. 116.

  61. 61.

    Hua I, S. 124.

  62. 62.

    Hua I, S. 126.

  63. 63.

    Hua I, S. 127. Hervorhebung im Original.

  64. 64.

    E. Husserl, Erfahrung und Urteil, S. 56.

  65. 65.

    Hua VIII, S. 187.

  66. 66.

    Hua VIII, S. 188.

  67. 67.

    Hua XV, S. 116.

  68. 68.

    Hua XIII, S. 451.

  69. 69.

    Hua XXXIX, S. 426.

  70. 70.

    Hua XXXIX, S. 412.

  71. 71.

    In diesem Sinne ist die vorliegende Argumentation gut mit Blumenbergs Kritik an Husserl zu versöhnen: Laut dieser Kritik soll nämlich die Leiblichkeit „schon von der Zweideutigkeit des Eigenen und des Fremden“ durchsetzt sein (H. Blumenberg, Zu den Sachen und zurück, S. 44), und in der vorliegenden Interpretation wird diese Zweideutigkeit in die semiotische Vermittlung zwischen Anzeige und Angezeigtem, zwischen eigen-tlich und uneigen-tlich Erscheinendem gesetzt. Zum Thema der Kontroverse zwischen Husserl und Blumenberg in Bezug auf Intersubjektivität vgl. O. Müller, „Die res cogitans ist eine res extensa“. Sichtbarkeit, Selbsterhaltung und Fremderfahrung in Hans Blumenbergs phänomenologischer Anthropologie. In: M. Moxter (Hrsg.): „Erinnerung an das Humane. Beiträge zur phänomenologischen Anthropologie Hans Blumenbergs“, Mohr Siebeck, Tübingen 2011, S. 15–38.

  72. 72.

    Für eine eingehende Analyse dieses Begriffes, welche auch zeigt, wie Paarung nicht nur intersubjektiv, sondern auch zwischen Dingen stattfinden kann, sieh N. Depraz, Transcendance et incarnation, S. 140 ff.

  73. 73.

    Hua XIV, S. 491.

  74. 74.

    Hua I, S. 147. Hervorhebung im Original. S. dazu auch Hua Mat. VIII, S. 436: „Der Leibkörper des Anderen L1, als in meiner primordialen Sphäre Gegebenes, ist Appräsentant (mein Leib, als ich dort wäre). Aber das Analogon einer Primordialität mit Ich, Ich-Walten in einem Leib dieser Primordialität, in analogen, nur anders orientierten Erscheinungsweisen, ist beständig vergegenwärtigt und so, dass jede Erscheinungswandlung jenes Körpers in meiner Primordialität eine Erscheinungswandlung in einer zweiten anzeigt“. Zur Problematik der Ursprünglichkeit bzw. Primordialität siehe N. Depraz, Transcendance et incarnation, insbesondere S. 136 ff.

  75. 75.

    Hua XIV, S. 501. Meine Hervorhebung.

  76. 76.

    Hua XIV, S. 241. Vgl. auch S. 492–493.

  77. 77.

    Hua XIV, S. 501.

  78. 78.

    Hua XV, S. 642.

  79. 79.

    Hua XIV, S. 493.

  80. 80.

    Hua XIV, S. 317.

  81. 81.

    Hua XIV, S. 493. Bemerkt sei hier, dass das lateinische Verb indicare eine genaue Entsprechung von ‚Anzeige‘ ist. ‚Index‘ und ‚Indexikalität‘ leiten sich ebenso daraus ab.

  82. 82.

    Hua XV, S. 166.

  83. 83.

    Hua VIII, S. 181. Vgl. auch S. 188.

  84. 84.

    Hua XIV, S. 365.

  85. 85.

    Hua XIII, S. 445. Hervorhebung im Original. Dan Zahavi macht auf diese Zeile aufmerksam (D. Zahavi, Husserl und die transzendentale Intersubjektivität, S. 98), legt dieses semiotische Verhältnis aber nicht weiter aus. Für die Thematik der Prätention und der offenen Unbestimmtheiten weiterer möglicher Verweise siehe insbesondere das letzte Kapitel.

  86. 86.

    Hua XV, S. 93.

  87. 87.

    Hua XV, S. 166.

  88. 88.

    Hua XIII, S. 434.

  89. 89.

    Hua XIII, S. 435.

  90. 90.

    Hua XIII, S. 435–436. Zu dieser Zweiteilung und zur Rolle der Anzeige auf der ersten Konstitutionsstufe vgl. auch Hua XIII, S. 447: „Das angezeigte Ichsubjekt“ mit seinem Leben, seiner Umwelt und seinen Phänomenen ist gesetzt „ausschließlich auf dem Boden der spezifisch einfühlenden Setzung“.

  91. 91.

    Hua XIII, S. 448.

  92. 92.

    Hua XIII, S. 454.

  93. 93.

    Hua VIII, S. 135.

  94. 94.

    Ebd.

  95. 95.

    Vgl. dazu auch Hua XV, S. 94–95, wo die Parallele zwischen Dingwahrnehmung und Fremderfahrung hinsichtlich der Apperzeption gezogen wird in dem Sinne, dass bei der Dingwahrnehmung immer Anzeigen im Spiel sind und so in der Fremderfahrung, neben einem Kern von „Indikationshorizonten“, die Indikation einer „Daseinsgewissheit“ des anderen Menschen stattfindet. Zu dieser Parallele in der Apperzeption bzw. Appräsentation siehe auch V. Biceaga, The Concept of Passivity in Husserls Phänomenology, Springer, Dordrecht u. a. 2010, S. 103–108.

  96. 96.

    Systematisch ist dieser Gedanke auch bei Waldenfels zu finden: „Die Unsichtbarkeit des Fremden besteht nicht darin, dass etwas in Form einer potentiellen Sichtbarkeit auf meinen Blick wartet, sondern darin, dass sich etwas meinem Blick entzieht“ (B. Waldenfels, Das Unsichtbare dieser Welt oder: Was sich dem Blick entzieht, in: R. Bernet, A.  Kapust (Hrsg.), „Die Sichtbarkeit des Unsichtbaren“, Fink, München 2009, S. 11–27, hier S. 18). Dieser Satz bringt den Unterschied zwischen Anzeige in der Dingwahrnehmung und in der Fremderfahrung auf den Punkt. In beiden Fällen aber zeigt sich etwas nur, „indem es sich entzieht“ (S. 19).

  97. 97.

    Klar ist es ohne Weiteres, dass hier nicht eine zufriedenstellende Beschreibung der Erfahrung des Anderen geliefert werden kann, sondern deren Kenntnis vorausgesetzt werden muss, um auf die Spur der hier relevanten Themen und auf den Aufweis semiotischer Momente in dieser Beschreibung zu kommen.

  98. 98.

    Vgl. Hua I, S. 142: „Die ‚Paarung‘ ist eine Urform derjenigen passiven Synthesis, die wir gegenüber der passiven Synthesis der ‚Identifikation‘ als ‚Assoziation‘ bezeichnen“. Daher auch die Rede von „paarender Assoziation“. Zu dem Aspekt der leiblichen Synthese vgl. J. Rogozinski, Le moi et la chair. Introduction à l’ego-analyse, Les Éditions du Cerf, Paris, vor allem den dritten Teil (S. 146–338).

  99. 99.

    Hua I, S. 125.

  100. 100.

    Hua I, S. 144. Die Stelle in Hua I ist verdorben (wie auch in I Kern, E. Marbach, R. Bernet, Husserl. Darstellung seines Denkens, S. 77 bemerkt); dafür wird die Stelle aus E. Husserl, Cartesianische Meditationen, hrsg. von E. Ströker, Meiner, Hamburg 2012, S. 114, zitiert, wo der Fehler durch den Herausgeber berichtigt worden ist.

  101. 101.

    Hua I, S. 147.

  102. 102.

    Allerdings ist die Position Husserls gegenüber Mienenspiel und Geste zweideutig und schwankt in verschiedenen Phasen seines Denkens hin und her. Für eine Rekonstruktion vgl. S. Heinämaa. Embodiment and Expressivity in Husserl’s Phenomenology: From Logical Investigations to Cartesian Meditations, in: „SATS: Northern European Journal of Philosophy“, 11(1), 2010, S. 1–15. Mir scheint aber, dass Husserl mit den Cartesianischen Meditationen in manchen Hinsichten zu der Position der Logischen Untersuchungen zurückkommt, da in der Eigenheitssphäre Geste und Gebärde als Anzeige gelten, nicht aber als Ausdrücke. Zu weiterführenden Überlegungen zu den Gesten vgl. C. Di Martino, Segno gesto parola. Da Heidegger a Mead e Merleau-Ponty, ETS, Pisa 2006.

  103. 103.

    Hua I, S. 144.

  104. 104.

    Hua XIII, S. 448.

  105. 105.

    Hua XV, S. 26.

  106. 106.

    Hua I, S. 141.

  107. 107.

    Hua VIII, S. 134–135.

  108. 108.

    Hua XIV, S. 188. Dass es sich um keinen Schluss handelt, wird auch in den Ideen II bestätigt, vgl. Hua IV, S. 375.

  109. 109.

    Hua XIV, S. 337.

  110. 110.

    Hua XV, S. 94–95.

  111. 111.

    Hua I, S. 150. Wir widmen uns somit im Folgenden dem, was Husserl hier ein „Rätsel“ (ebd.) nennt.

  112. 112.

    Ebd.

  113. 113.

    Hua XIII, S. 333–335. Das Ausschließen der Erwartung bzw. Erinnerung als Modi aktiven Bewussthabens schließt aber nicht aus, dass die Fremderfahrung Gemeinsamkeiten mit der Protention bzw. Retentionsstruktur hat. Held (Lebendige Gegenwart, S. 152–153) nimmt beispielsweise an, dass es eine Analogie zwischen Retention und Fremderfahrung gibt. Das stimmt aber nur insofern, als bei der Fremdleibwahrnehmung mein Leib retiniert werden muss, damit überhaupt die Paarung zwischen unseren Körpern stattfinden kann. Aber der Überschuss, der in die Erfahrung einbezogen ist, hat eher die Struktur der Protention, die im nächsten Kapitel näher erläutert wird, da es um eine unbestimmte Seinssetzung geht. Husserl selbst merkt an, dass die Struktur der Protentionen ähnlich wie die der Fremderfahrung ist, denn beidem kommt eine „mittelbare“ Intentionalität zu (Hua VIII, S. 175). Dieser Meinung ist auch L. M. Rodemeyer: „What would be the conditions of possibility of my knowing of another absolute consciousness? First of all, I must be able to extend my consciousness beyond itself, which means that I must have a consciousness that goes beyond a momentary presentation. We find this in my consciousness as living present which includes protention“. (L. M. Rodemeyer, Intersubjective Temporality. It’s About Time, S. 164). Für weitere Textbelege vgl. auch Hua I, S. 144–145 und Hua VI, S. 189.

  114. 114.

    Hua XIII, S. 334.

  115. 115.

    Hua XIII, S. 339.

  116. 116.

    Ebd.

  117. 117.

    Ebd.

  118. 118.

    Hua XIII, S. 340.

  119. 119.

    Hua XIII, S. 340.

  120. 120.

    Zu diesem letzten Punkt vgl. eine kritische Abwehr Husserls, die aber durch das gerade vorgestellte Argument beseitigt werden kann, Hua XIII, S. 397: „Das An-Sich ist seinem Sinne nach Identisches sinnendinglicher Darstellung, und das sinnendingliche Moment ist in sich ‚Bekundung‘ des An-Sich. Es ist nicht ein Verhältnis äußerer und zufälliger Beziehung, etwa gar wirklich ein Verhältnis der Anzeige (in dem ganz zufällig durch assoziative Verbindung und signitive Zwecksetzung ein a mit einem b, mit dem es gar nichts an sich zu tun hat, als ein Zeichen verflochten wird“.

  121. 121.

    Hua XIV, S. 332.

  122. 122.

    Die „objektive Anzeige“ ist zu trennen von der „ursprüngliche Anzeige“ in dem Sinne, dass nur die erste zwei getrennte Objekte miteinander verbindet. Diese Unterscheidung spiegelt sich in Husserls Unterscheidung zwischen „Induktion“ und „objektiver Induktion“ wieder (Vgl. E. Husserl, Erfahrung und Urteil, S. 78). Zur Beziehung von Anzeige und Induktion siehe das neunte Kapitel zu „Protentionen und die semiotische Teleologie der Erfahrung“.

  123. 123.

    Hua XIV, S. 352.

  124. 124.

    Hua XX/2, S. 73.

  125. 125.

    Hua XX/2, S. 73.

  126. 126.

    Hua XX/2, S. 74.

  127. 127.

    Hua XIII, S. 340.

  128. 128.

    B. Waldenfels beschreibt den Entzug, der der Fremderfahrung eigen ist, als eine Bewegung „zwischen Mangel und Überfluss, zwischen Zuwenig und Zuviel, und dies im Gegensatz zu einem Geschehen, das wie alle intentionalen Akte auf eine mehr oder weniger große Erfüllung und Sättigung ausgeht“ (B. Waldenfels, Das Unsichtbare dieser Welt; oder: Was sich dem Blick entzieht, S. 19–20). Damit wird implizit auf den Unterschied zwischen Leerintentionen und Intentionen auf Erfüllung angespielt, der im zweiten Kapitel zu „Husserls Semiotik“ erörtert worden ist.

  129. 129.

    Hua XIII, S. 446.

  130. 130.

    Hua XIII, S. 448.

  131. 131.

    Darin besteht im Endeffekt das Ziel der fünften Cartesianischen Meditation; vgl. Hua I, S. 121.

  132. 132.

    Siehe dazu eine Notiz in den C-Manuskripten: „Indem wir die Anderen erfahren, als Menschen, erfahren wir sie, wir in unserer Wachheit, nicht als bloße Körper, obschon auch als Körper. So sie erfahrend, sind sie für uns über das von dieser Körperlichkeit wirklich Erfahrene hinaus Indizes, genauer: Horizonte möglicher Erfahrung. Andererseits erfahren wir sie, was erst ihr Menschentum voll ausmacht, als seelische Subjekte, als Subjekte eines wachen – oder schlafenden – Innenlebens. Aber die Erfahrung ihres schlafenden seelischen Seins ist keine in diesem Sinn direkte und eigentliche Erfahrung, sondern indiziert hier nur die Potentialität des Erwachens, insbesondere von uns her des Sie-Weckens“ (Hua Mat. VIII, S. 418).

  133. 133.

    Hua XIII, S. 228.

  134. 134.

    Hua XIII, S. 483.

  135. 135.

    Hua XIV, S. 276.

  136. 136.

    Wiegerling bringt das auf den Punkt: „Tatsächliche Andersgegebenheit desselben [scil. Sachverhalts] in mannigfaltiger Orientierung zu anderen Subjekten“ (K. Wiegerling, Husserls Begriff der Potentialität, S. 168).

  137. 137.

    Vgl. Hua I, S. 149. Vgl. auch S. 483: „Eine volle Naturerkenntnis und eine vollkommene Erkenntnis aller Indikationen auf Psychisches müsste alle Geisteserkenntnis befassen in der Weise einer Spiegelung“.

  138. 138.

    Hua XIII, S. 449.

  139. 139.

    Hua XIII, S. 229. Vgl. auch Hua VI, S. 167 und den Kommentar von T. Keiling dazu, dem unmittelbar zuzustimmen ist: „Jeder Mensch ‚weiß sich lebend‘ nicht nur ‚im Horizont seiner Mitmenschen‘ sondern auch ‚im aktuellen Konnex auf dieselben Erfahrungsdinge in der Weise bezogen‘. Diese Gewissheit gründet im phänomenologischen Realismus, darin, dass jeder Mensch von denselben Dingen ‚verschiedene Aspekte, verschiedene Seiten, Perspektiven usw. hat, aber jeder für sich als dieselben (in der aktuellen Erfahrung vom selben Ding) als Horizont möglicher Erfahrung von diesem Ding bewusst hat‘. Es sind also die Dinge, die das Welten der Lebenswelt koordinieren, und dies wirkt sich als das Wissen darum aus, in einer Welt der Dinge zu existieren“ (T. Keiling, Seinsgeschichte und phänomenologischer Realismus. Eine Interpretation und Kritik der Spätphilosophie Heideggers, Mohr Siebeck, Tübingen 2015, S. 86).

  140. 140.

    Hua XIV, S. 128.

  141. 141.

    G. W. Leibniz, Monadologie, in: U. J. Schneider (Hrsg.), „Monadologie und andere metaphysische Schriften“, Meiner, Hamburg 2002, S. 137–139.

  142. 142.

    Hua XIII, S. 228.

  143. 143.

    Zum Begriff der „Seele“ vgl. etwa Hua IV, S. 120 ff.

  144. 144.

    Zur Problem der Normalität siehe auch Hua XIV, S. 67 ff. Die Frage nach der „Anomalität“ in der Konstitution der Intersubjektivität kann hier nicht weiter diskutiert werden. Aus Husserls Ausführungen ist aber der problematischer Schluss, dass „anomale“ Menschen keine zur Objektivität führende Intersubjektivität zu stiften vermögen, kaum entbehrlich, was zu einer Revision dieser Theorie aufruft. Die Frage bleibt aber insofern offen, als Husserl nicht genau beschreibt, wie das Verhältnis zwischen leiblicher Konstitution und Welt der Objektivität aufzufassen ist. Ist, um es als Beispiel-Frage zu formulieren, eine wissenschaftlich objektive Welt (vorausgesetzt, „wissenschaftlich“ hieße, was wir gewöhnlich darunter verstehen) unmöglich für Wesen, die nicht eine doppeläugige Vision haben, und daher keine Tiefe in ihrem okulomotorischen Feld kennen? In diesem Sinne ist ein Zitat aufschlussreich, das aus den C-Manuskripten kommt und gerade indikative Systeme und nichtmenschliche Lebewesen in Zusammenhang bringt: „Induktive Mittelbarkeiten der Einfühlung auf dem Wege des objektiven Ausdrucks – Anzeichen und Zeichen. Eine Weise solcher Mittelbarkeit: die Möglichkeit von Lebewesen und von Menschen auf den anderen Planeten und in fremden Milchstraßensystemen etc., vermittelte indizierende Analogien und Induktion von Möglichkeiten, die wieder von diesen her ermöglicht sind – Aufbau einer homogenen unendlichen raumzeitlichen Welt.“ (Hua Mat. VIII, S. 373).

  145. 145.

    Dass gerade in dieser ursprünglichen Anzeige mit der damit einhergehenden Struktur des Zeichenverstehens („Nachverstehen“, Hua XIII, S. 454) die Möglichkeit des Nichtverstehens des Anderen gewährleistet ist, hat A. Pugliese gezeigt (A. Pugliese, Unicità e relazione. Intersoggettività, genesi e io puro in Husserl, S. 210).

  146. 146.

    Die Zentralität eines gemeinsamen (Natur)raums betont auch D. Franck: „La présupposition d’un espace commun et intersubjectif joue donc à plein“ (D. Franck, Chair et Corps, S. 144). Dagegen behauptet die dritte Intersubjektivitätsthese D. Zahavis, das Mitsehen anderer Seiten der Dinge setze Intersubjektivität voraus: „Diese Analyse wird zum Ergebnis haben, dass die Horizontintentionalität bzw. die horizontale Gegebenheitsweise des Gegenstandes ihrem Wesen nach intersubjektiv ist“ (D. Zahavi, Husserl und die transzendentale Intersubjektivität, S. 36; Hervorhebung im Original). Das hier dargelegte Argument zeigt, dass es sich vielmehr umgekehrt verhält. S. Crowell gibt diese Position Zahavis fälschlicherweise als Husserls eigene Position wieder, während es sich um eine Interpretation handelt (vgl. S. Crowell, Normativity and Phenomenology in Husserl and Heidegger, S. 55).

  147. 147.

    Zum Begriff siehe B. Waldenfels, Antwortregister.

  148. 148.

    Hua XIV, S. 314.

  149. 149.

    Hua XIV, S. 274. Vgl. auch Hua XIV, S. 343: „Aber die Welt meiner wirklichen Erfahrung ist dieselbe als die indizierte Erfahrungswelt des Anderen. Die Indikation der Fremdleiblichkeit auf die Fremdsubjektivität hin mit ihrem Leben, ihren Apperzeptionen, ihren Wertungen, Handlungen etc. hat ihre Weise sich zu bestätigen, und sich zu bestätigen letztlich in meiner originalen Erfahrung“.

  150. 150.

    Zu Husserls und Levinas’ Auffassung der Intersubjektivität vgl. neuerdings M. Flatscher, Grenzen der Einfühlung. Zum Problem der Alterität bei Husserl und Levinas, in: T. Breyer (Hrsg.): „Grenzen der Empathie Philosophische, psychologische und anthropologische Perspektiven“, München, Fink 2013, S. 183–213.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2019 Springer Nature Switzerland AG

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

D’Angelo, D. (2019). Zeichen und Leiblichkeit als Grundlagen der Fremderfahrung. In: Zeichenhorizonte . Phaenomenologica, vol 228. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-17468-2_7

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-030-17468-2_7

  • Published:

  • Publisher Name: Springer, Cham

  • Print ISBN: 978-3-030-17467-5

  • Online ISBN: 978-3-030-17468-2

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics