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Horizont und Noema

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Book cover Zeichenhorizonte

Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 228))

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Zusammenfassung

Im Kapitel Horizont und Noema wird der Begriff des Horizontes als derjenige eingeführt, der die verschiedenen Verweisungsarten miteinbezieht. Der Leittext ist der erste Band der Ideen. Hier wird gezeigt, inwiefern der Horizont bzw. die Verweise wesentliche Bestandteile der Wahrnehmung sind, selbst wenn diese durch Epoché und Reduktion auf ihre Wesensstrukturen bezogen wird. Sowohl die Horizontkonstitution als auch die These, das Ding sei „Zeichen für sich selbst“, werden auf eine von Husserl nicht explizit gemachte Semiotik zurückgeführt (gegen die Interpretation Jacques Derridas). Der angezeigte Horizont ist für jede Gegebenheit insofern notwendig, als diese – laut dem „Prinzip aller Prinzipien“ – „in den Schranken“ der Gegebenheit selbst als Quelle genommen werden muss. Aber gerade weil die Gegebenheit beschränkt ist, verweisen die Schranken jenseits der Gegebenheit auf das, was nicht selbst gegeben ist, wenn auch nur als Negationen dessen, was nicht da ist. Anders als in Ding und Raum aber sind diese Horizonte nicht durch das Einheitsbewusstsein oder das Spiel von Raum und Leiblichkeit konstituiert, sondern durch den noematischen Gehalt des jeweiligen Wahrnehmungsaktes. Die verschiedenen Verweisarten basieren auf den unterschiedlichen noematischen Schichten des Gegenstandes überhaupt, des gattungsmäßig definierten Gegenstandes und des τόδε τι.

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Notes

  1. 1.

    Husserl erkennt erst einige Jahre später in der Formalen und transzendentalen Logik die Bedeutung, die der Einführung des Horizontbegriffs ab den Ideen I zukommt: „In den Logischen Untersuchungen fehlte mir noch die Lehre von der Horizontintentionalität, deren allbestimmende Rolle erst die Ideen herausgestellt haben“ (Hua XVII, S. 207). Der Begriff kommt hier zum ersten Mal im (von Husserl selbst veröffentlichten) Werk vor, wie schon H. Kuhn Kuhnim Jahr 1940 anmerkt: „The concept of ‚horizon‘ with its family of compounds appeared first in Husserl’s Ideen (1913), simultaneously with the disclosure of the ‚transcendental‘ type of phenomenological research“ (H. Kuhn, The Phenomenological Concept of „Horizon“, in: M. Farber, „Philosophical Essays in Memory of Edmund Husserl“, S. 106–123, hier S. 106).

  2. 2.

    Hua III/1, S. 157.

  3. 3.

    Hua III/1, S. 85.

  4. 4.

    Hua III/1, S. 350–351.

  5. 5.

    Hua III/1, S. 198.

  6. 6.

    Hua XV, S. 203. Gerade dank dieser unlösbaren Verschränkung von Ichvermögen und Dinghorizont scheint die von Smith Smithund McIntyre McIntyrevorgeschlagene Unterscheidung zwischen „object-horizon“ und „act-horizon“ unhaltbar. Vgl. D. W. Smith, R. McIntyre, Husserl and Intentionality. A Study of Mind, Meaning and Language, Kluwer, Dordrecht 1982, vor allem S. 229 ff. Vgl. dazu Tze-Wan Kwan,Kwan Husserl’s Concept of Horizon: an Attempt at Reappraisal, in „Analecta Husserliana“ 31 (1990), S. 361–398, hier S. 366, der ähnlich argumentiert. Siehe dazu die Beschreibung H. Kuhns: „By its very nature the initial aspect [der Aspekt, mit dem das Ding zunächst erscheint] is one among countless others. It signifies something other than itself, conveying the more or less decipherable index of related views of the same thing“ (H. Kuhn, The Phenomenological Concept of „Horizon“, S. 111). Dieser „decipherable index“ ist weiter ausgelegt in dem Sinne, dass „the possibility of a series of possibilities is implied in the percept. It forms a constitutive element of the appearance of the thing. The potentialities which we have in mind are clustered round the visual image. We cannot eliminate them without destroying the unity of the percept“ (a. a. O., S. 112). Kuhns Meinung ist somit unmittelbar zuzustimmen und bezeugt die Verschränkung von Ichpotentialitäten und Horizont.

  7. 7.

    Für eine Definition von Vergegenwärtigung vgl. Hua XXXIX, S. 142: „Nennen wir ‚Vergegenwärtigungen‘ alle Erlebnisse, die nicht leibhaftig bewusst machen, so heißen die Leerhorizonte der Dingwahrnehmungen Dingwahrnehmungenhinsichtlich der unsichtigen Seiten des Dinges ‚Vergegenwärtigungen‘“.

  8. 8.

    Vgl. B. Rang, Kausalität und Motivation, S. 2.

  9. 9.

    Hua III/1, S. 57.

  10. 10.

    In den Logischen Untersuchungen kommt der Begriff erst in der zweiten Auflage vor, die genau wie die Ideen I aus dem Jahr 1913 stammt.

  11. 11.

    Hua III/1, S. 112.

  12. 12.

    Hanne Jacobs Jacobs(H. Jacobs, From Psychology to Pure Phenomenology, in: A. StaitiStaiti (Hrsg.), „Commentary on Husserl’s Ideas I“, De Gruyter, Berlin 2015, S. 95–118, hier S. 106) weist darauf hin, dass Husserl in den Ideen I, genau so wie in den von uns schon interpretierten fünften Logischen Untersuchung, eine Zeichen- und Bildtheorie des Bewusstseins bzw. der Wahrnehmung ablehnt. Dafür stützt sich Jacobs gerade auf Husserls Argument, dem wir schon mehrmals begegnet sind, dass Zeichenbewusstsein schon als Zeichen konstituierte Gegenstände haben muss, und daher nicht alle Arten von Bewusstsein zusammenfassen kann. Auf diesen Einwand wurde schon in früheren Kapiteln eingegangen. Problematisch bleibt werkgeschichtlich eine solche einfache Ablehnung auch, insofern dann einige Elemente von Husserls Phänomenologie der Wahrnehmung (beispielsweise die Rede von „Ding als Zeichen für sich selbst“ oder von horizonthaften Hinweisen) nicht weiter bestimmt werden können.

  13. 13.

    Diese Position wird von Husserl gegen F. Brentano skizziert: Vgl. F. Brentano, Psychologie vom empirischen Standpunkte, hrsg. von T. Binder, Ontos Verlag, Frankfurt am Main 2008, S. 97–103. Dazu siehe auch B. Rang, Kausalität und Motivation, S. 234. Rang deutet auch korrekterweise darauf hin, dass die Idee der Selbstgegebenheit in Abgrenzung von einer Zeichentheorie der Wahrnehmung gewonnen wird: B. Rang, Husserls Phänomenologie der materiellen Natur, S. 207–208. S. auch B. Rang, „Repräsentation und Selbstgegebenheit“, S. 379 ff.

  14. 14.

    Hua III/1, S. 90. Für eine ähnliche Formulierung der Kritik vgl. Hua XXXVI, S. 106–107 und Hua XXIII, S. 23–25.

  15. 15.

    Hua III/1, S. 110.

  16. 16.

    Vgl. exemplarisch H. Von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie. Zum Verhältnis zwischen Husserl und von Helmholtz mit besonderer Berücksichtigung der Ideen I vgl. B. Rang, Husserls Phänomenologie der materiellen Natur, S. 341–347.

  17. 17.

    K. Schuhmann, Husserl-Chronik, S. 80. Für diese Vorlesung existiert keine Manuskriptvorlage mehr (vgl. T. Vongehr, R. Giuliani, Einleitung der Herausgeber, in: Hua XXXVIII, S. XVI). Allerdings greift Husserl verschiedene Themen wieder auf in der fast gleichnamigen Vorlesung aus dem Wintersemester 1904/05 Hauptstücke aus der Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis, nun veröffentlicht in Hua XXXVIII (gleichnamig, sofern man Husserls Gleichsetzung von Phänomenologie und deskriptiver Psychologie in den Logischen Untersuchungen in Sicht behält).

  18. 18.

    Speziell zum Begriff der Verweisung, die bei Husserl immer wieder vorkommt, siehe K. Wiegerling, Husserls Begriff der Potentialität, insbesondere S. 36–83.

  19. 19.

    Hua III/1, S. 112. In der Definition der Semiotik-Abhandlung, die es sich lohnt, kurz in Erinnerung zu rufen, war dasselbe „Hinweisen“ im Spiel: „Das Zeichen weist hin auf ein Bezeichnetes“.

  20. 20.

    Hua III/1, S. 112. Vgl. auch Hua III/1, S. 115.

  21. 21.

    Hua IV, S. 41.

  22. 22.

    Vgl. Hua XLI, S. 98–103. Zum Begriff der Bekundung vgl. C. Ferencz-Flatz, Der Begriff der „Bekundung“ bei Husserl und Heidegger, in: „Husserl Studies“, 26, 2010, S. 189–203.

  23. 23.

    Hua III/1, S. 143–144.

  24. 24.

    Siehe dazu auch M. Summa, Spatio-temporal intertwining, S. 203, wo Husserls Kritik aufgenommen wird in dem Sinne, dass „the relation of signum and designatum is extrinsic and concerns two different entities“, sodass sie nicht auf Verhältnisse innerhalb der Dingwahrnehmung angewandt werden kann.

  25. 25.

    Das Buch wird als zufälliges Beispiel für einen dreidimensionalen Wahrnehmungsgegenstand genommen; die Konstitution von Kulturgegenständen als solcher wird erst Thema des nächsten Kapitels sein.

  26. 26.

    Hua III/1, S. 144.

  27. 27.

    Vgl. Hua XXIII, S. 85–87. Diese Aufzeichnungen stammen aus der Vorlesung des Wintersemesters 1904/1905. In Ding und Raum wird dieselbe Gegenüberstellung durch das Begriffspaar Darstellung/Vorstellung zum Ausdruck gebracht.

  28. 28.

    Und zwar gerade 1905/1906: Hua XXIII, S. 212. Siehe auch S. 305–306 (1911/1912).

  29. 29.

    S. Geniusas hat auch auf die Spannung zwischen Selbstgegebenheit und Horizontbewusstsein hingewiesen: S. Geniusas, The Origins of the Horizon in Husserl’s Phenomenology, S. 6. Vgl. dazu auch S. 166, wo eine unlösbare Spannung zwischen dem Leitprinzip der Phänomenologie und dem Horizontbewusstsein thematisiert wird.

  30. 30.

    Hua Mat. VII, S. 117.

  31. 31.

    Hua XXIII, S. 115–117.

  32. 32.

    Hua III/1, S. 113.

  33. 33.

    Zum Thema siehe auch J. R. Mensch, Postfoundational Phenomenology, vor allem S. 176: Obwohl der Autor in der Anzeige das Herzstück der Gegenstandskonstitution sieht, verfällt eine solche auf Anzeige basierende Phänomenologie insofern nicht dem Problem einer unendlichen Weiterverweisung der Referenzen im Sinne Derridas, als das Ding immer nur ein Zeichen für sich selbst ist. Diesem Vorschlag von Mensch schließt sich der hier vorgelegte Gedankengang unmittelbar an.

  34. 34.

    J. Derrida, Die Stimme und das Phänomen, S. 171.

  35. 35.

    Vgl. etwa Hua III/1, § 43.

  36. 36.

    Für das „Sichdarstellen“ des Dinges vgl. Hua XXXIV, 412; für das Erscheinen „als es selbst“ des Dinges vgl. Hua XLI, S. 363.

  37. 37.

    Vgl. insbesondere Hua III/1, S. 62 und 187. Auf S. 186 ist in der ersten Anmerkung zu lesen, dass „‚Horizont‘ hier also soviel wie […] die Rede von einem Hof und Hintergrund“ gilt.

  38. 38.

    Vgl. etwa Hua XV, S. 95. Zum Begriff des Horizontes als Sinneshorizont für Wahrnehmungsphänomene vgl. A. Zhok,Zok La realtà e i suoi sensi. La costituzione fenomenologica della percezione e l’orizzonte del naturalismo, ETS, Pisa 2012. Die naturalistische Lektüre der Wahrnehmung, welche Zhok vertritt, ist sehr nah am gedanklichen Hintergrund der vorliegenden Arbeit.

  39. 39.

    Gerade das Missverständnis dieses Charakters des Horizontes, nämlich seiner inneren Verbundenheit mit semiotischen Instanzen, führt V. Costa dazu, das „Prinzip aller Prinzipien“ gemäß geläufigen Interpretation als Prinzip reiner Präsenz zu interpretieren und die Theorie des Horizonts als „non sviluppata in termini coerenti“ (V. Costa, Il cerchio e l’ellisse, S. 44) anzusehen, „e ciò perché Husserl svilupperà una teoria dell’associazione solo a partire dal 1921“. Das ist insofern anfechtbar, als die Horizonttheorie Husserls in den Ideen I völlig kohärent, obwohl noch nicht ausgearbeitet ist. Dafür ist aber notwendig, das „Prinzip aller Prinzipien“ nicht als Prinzip reiner Präsenz zu sehen, und zwar indem man betont, dass die Gegebenheit des Dinges gerade keine vollständige Anwesenheit des Dinges ist. Das Ding ist vielmehr innerhalb der Schranken seiner Gegebenheit zu nehmen. Dabei ist auch gegen Costas Auffassung festzuhalten, dass Horizont und Assoziation nicht unmittelbar dasselbe besagen: Holenstein weist selbst darauf hin, dass Horizont nur selten in Verbindung mit Assoziation vorkommt (E. Holenstein, Phänomenologie der Assoziation, S. 43). Da in den Ideen I die Assoziation in Gänze fehlt (a. a. O., S. 10), wird das Verhältnis Horizont-Assoziation im Hinblick auf die Semiotik erst in späteren Kapiteln diskutiert.

  40. 40.

    Hua III/1, S. 51. Hervorhebungen im Original.

  41. 41.

    Eine exzellente Ausnahme bildet der Beitrag von J. Dodd, „Clarity, Fiction, and Description“, in: A. Staiti (Hrsg.), Commentary on Husserl’s „Ideas I“, S. 159–176, hier S. 169. Dodd besteht korrekterweise darauf, dass „the principle [scil. das Prinzip der Prinzipien], in short, serves as a grounding leitmotif for the exploration of what remains unknown in the depth of presence, and not a restriction to what is immediately secure thanks to some mythical role of the intuitively given in cognition. It is meant to curtail our tendency to underestimate the depth of givenness“.

  42. 42.

    I. Kant,Kant Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können, in: Kants gesammelte Schriften, Band IV: Kritik der reinen Vernunft, (1. Auflage 1781), Prolegomena, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft, Berlin, zweite Auflage 1911, S. 243–382, hier S. 352. Meine Hervorhebung.

  43. 43.

    Zum Verhältnis zwischen Husserls und Kants Philosophie siehe I. Kern, Husserl und Kant, Martinus Nijhoff, Den Haag 1964.

  44. 44.

    Zur Inadäquatheit vgl. auch Hua III/1, S. 71 ff. und S. 91. Ferner vgl. Hua III/1, S. 257.

  45. 45.

    Hua III/1, 96. Meine Hervorhebung.

  46. 46.

    Hua III/1, 13.

  47. 47.

    Hua III/1, 14.

  48. 48.

    Hua III/1, 13.

  49. 49.

    Hua III/1, 14.

  50. 50.

    Vgl. dazu Hua III/1, S. 213–214.

  51. 51.

    Husserl spricht vom „beständigen Umring des aktuellen Wahrnehmungsfeldes“: Hua III/1, S. 57–58. Die Analyse des räumlichen Horizonts ist im vierten Kapitel, die des zeitlichen im neunten der vorliegenden Arbeit zu finden.

  52. 52.

    Hua III/1, S. 71.

  53. 53.

    Hua III/1, S. 71.

  54. 54.

    Vgl. Hua III/1, S. 71.

  55. 55.

    Hua III/1, S. 73.

  56. 56.

    Ebd.

  57. 57.

    Hua III/1, S. 186.

  58. 58.

    Hua III/1, S. 185.

  59. 59.

    Hua III/1, S. 182.

  60. 60.

    Vgl. Hua III/1, S. 183.

  61. 61.

    Hua III/1, S. 59.

  62. 62.

    Ebd.

  63. 63.

    Hua III/1, S. 88.

  64. 64.

    Hua III/1, S. 85.

  65. 65.

    Ebd.

  66. 66.

    Vgl. Hua II, S. 11 ff.

  67. 67.

    Hua III/1, S. 86.

  68. 68.

    Die Bedeutung der „kontinuierlichen Synthesen“ der Räumlichkeit ist zwar kurz angesprochen (Hua III/1, S. 274), aber bis auf Weiteres verschoben. Dazu ist Näheres in den Ideen II zu finden. Zur Rolle des Gedankens der Einheitlichkeit, welche systematisch mit dem Erscheinen und seiner Bedingungen – und d. h. dann notwendig auch mit dem Raum – zusammenhängt, siehe G. Figal, Unscheinbarkeit, S. 79–80.

  69. 69.

    Ebd.

  70. 70.

    Vgl. Hua III/1, S. 91: „Ein Ding ist notwendig in bloßen ‚Erscheinungsweisen‘ gegeben, notwendig ist dabei ein Kern von wirklich Dargestelltem auffassungsmäßig umgeben von einem Horizont uneigentlicher Mitgegebenheit und mehr oder minder vager Unbestimmtheit“.

  71. 71.

    Vgl. Hua III/1, S. 192. Für eine überzeugende Interpretation der Hyle als nicht-abstraktes Moment, also deutlich über Husserl hinaus, siehe S. Gallagher, Hyletic Experience and the Lived Body, in: „Husserl Studies“ 3, S. 131–166. Hier wird Hyle nicht als Moment des Bewusstseins interpretiert, und als solches als etwas Abstraktes gedeutet, was Husserls Texten mehr entsprechen würde, sondern als kinästhetisches Moment, das durch Korrelation zwischen Leib und Umwelt zustande kommt. Gallagher interpretiert also die Hyle als „bodily experience that conditions the conscious experience of the meaningful world“ (S. 162). Das heißt aber wiederum: Hyletische, kinästhetische und leibliche Erfahrungen in ihrer passiven Assoziativität sind Bedingungen der Möglichkeit für höhere, aktive Stufen der Erfahrung.

  72. 72.

    Hua III/1, S. 194. Konstitution ist für Husserl Einheitstiftung: „Im weiteren Sinne aber ‚konstituiert‘ sich ein Gegenstand (ob er wirklich ist oder nicht) in gewissen Zusammenhängen des Bewusstseins, die in sich eine einsehbare Einheit tragen, sofern sie wesensmäßig das Bewusstsein eines identischen X mit sich führen“ (Hua III/1, S. 332). M. E. korrekterweise weist J.-L. Marion darauf hin, dass Konstitution in diesem Sinne immer bedeutet, „nicht-aktuelle Abschattungen zu denen, die ich tatsächlich wahrnehme“, hinzuzufügen; „ich verbinde die Erfassung von dem, was gegenwärtig ist, mit der Erfassung von dem, was nicht gegenwärtig ist“ (J.-L. Marion, Sind die Nicht-konstituierbaren Phänomene nicht angesichtig?, S. 76).

  73. 73.

    Hua III/1, S. 197: Die „Verknüpfungen von Bewusstseinserlebnissen“ sind möglich durch „Sinneszusammengehörigkeit“.

  74. 74.

    Hua III/1, S. 91.

  75. 75.

    Zum Verhältnis zwischen Wesen und τόδε τι vgl. Hua XXXIII, S. 302 ff. S. Geniusas greift m. E. zu kurz in der Behauptung, dass „the horizonal protentions […] enable consciousness to project meaning into what is directly perceived“ und dass „what is co-intended determines the sense of appearing objectivities“ (S. Geniusas, The Origins of the Horizon in Husserl’s Phenomenology, S. 6 und 7). Das ist – wie zu zeigen sein wird – sicher korrekt für einige Momente der genetischen Phänomenologie, nicht aber für die phänomenologischen Beschreibungen der Ideen I (und Geniusas nimmt – auf S. 49 – gerade für diese Interpretation Bezug auf § 44, der aber eine solche Interpretation nicht ermöglicht). Da ist nämlich das Verhältnis eher umgekehrt, nämlich der Horizont ist durch den gegenständlichen Sinn bestimmt. Auch für die spätere Phänomenologie Husserls ist das Verhältnis wieder anders, da es hier um ein kompliziertes und nicht einseitiges Feedbacksystem zwischen Horizont und Sinn geht (siehe die nächsten Kapiteln; Geniusas scheint allerdings diese Auffassung kurz zu bestätigen auf S. 102). Andererseits entspricht Geniusas’ Ansatz, nach dem „the appearances might themselves constitute the origins of the horizons“ (S. 8) auch dem, was in dem Kapitel zu der genetischen Phänomenologie ans Licht kommen wird.

  76. 76.

    Hua III/1, S. 217.

  77. 77.

    Diesen Gedanken vertritt u. a. H. Asemissen, Strukturanalytische Probleme der Wahrnehmung, S. 21. Als weiterer Textbeleg vgl. Hua IX, S. 184: „Der gegenständliche Sinn ist dabei aber nicht das Objekt als bloßer Substratpol, sondern dieser Pol als Substrat der ihm zugemeinten Bestimmtheiten, so wie sie sein bekanntes und unbekanntes vermeintliches eigenschaftliches Was ausmachen“.

  78. 78.

    Vgl. Hua III/1, S. 145: „Zu erwähnen ist ferner, dass das jeweilig Gegebene zumeist umringt ist von einem Hof von unbestimmter Bestimmbarkeit“.

  79. 79.

    Hua III/1, S. 102.

  80. 80.

    Hua III/1, S. 102. Zur Typik vgl. auch die folgende, sehr klare Passage aus den Manuskripten zur Intersubjektivität: „Erfahrung entspringt aus Erfahrung. Erfahrung erzeugt in ihrem teils passiven teils aktiven Verlauf Kenntnis als bleibenden Erwerb, hinfort verfügbar in der Wiedererinnerung. Sie zeichnet auch das künftig zu Erwartende vor. Zudem gründet in ihr künftige Erfahrung von Neuem nach Analogie des Altbekannten; sie bestimmt für die Zukunft, sie ist Apperzeption und in eines mit dieser die Auffassung von Neuem in einer vertrauten Typik, das Erkennen des Neuen als Haus (wie dergleichen und wiederholt schon erfahren worden), als Baum, der Hausfarbe als gelb usw.“ (Hua XV, S. 221).

  81. 81.

    Vgl. Hua XLI, S. 71–75.

  82. 82.

    Hua XIII, S. 395. Diese Beilage stammt aus dem Jahr 1918.

  83. 83.

    Diese Funktion des Zeichens, über die im „Prinzip aller Prinzipien“ beschriebenen Schranken der Erfahrung hinauszugehen, war schon in den semiotischen Arbeiten vor den Logischen Untersuchungen angedeutet. Durch Symbole sind nämlich die „Schranken“ unmittelbarer Erfahrung durchbrochen, weil sie zu Leistungen befähigen, die das Bewusstsein „in eigentlicher Erkenntnisarbeit niemals vollbringen könnte“ (Hua XII, S. 349–350). Vgl. dazu das zweite Kapitel.

  84. 84.

    Vgl. Hua XXXVI, 97: „Die Wahrnehmung ist Wahrnehmung gerade von einem Ding, oder näher von einem Tisch; und wie unbekannt der Tisch nach dem Unsichtigen auch sein mag, so ist damit doch eine Regel (mein Vermögen) möglicher weiterer Wahrnehmungen vorgezeichnet, die in bestimmten Weisen fortlaufen müssen, mit bestimmt geregelten Inhalten, damit das kontinuierlich fortlaufende Wahrnehmungsbewusstsein eben Wahrnehmung von einem Tisch und demselben hic et nunc schon wahrgenommenen Tisch soll sein können“ (aus einem Text aus dem Jahr 1915). Und einige Jahre später (1925): „Was diesen Tisch bestimmt, kann nicht ein Pferd bestimmen“. Eine solche Auffassung legt auch Erfahrung und Urteil nahe, nach der der Gegenstandstypus diese Bezüge ermöglicht (E. Husserl, Erfahrung und Urteil, S. 34–35), und zwar nach bestimmten Erfahrungsregeln. S. dazu C. Christensen,Christensen „Sense, Subject and Horizon“, in: Philosophy and Phenomenological Research 1993, 4, S. 749–779, hier S. 764: „any given thing indicates, or is an index for, a rule-structure. Its noema contains a rule as to what further perceptions of it can be“. Zur Normativität der Erfahrung auch in Bezug auf semiotische Elemente der Wahrnehmung siehe S. Crowell, „The Normative in Perception“, in: Id., Phenomenology and Normativity in Husserl and Heidegger, S. 124–146.

  85. 85.

    Obwohl Husserl nicht immer klar zwischen diesen drei Stufen unterscheidet, sind immer wieder Anspielungen auf diese operative Struktur zu finden. In den Ideen II (Hua IV, S. 44) wird zum Beispiel betont, dass die Vorzeichnungen zwar durch das „formale Wesen der Ding-Auffassung“, aber auch durch die „Besonderheit der jeweiligen besonderen Auffassung“ gegeben sind.

  86. 86.

    Diese Meinung wird auch von F. Fraisopi vertreten: F. Fraisopi, Experiénce et horizon chez Husserl, S. 457. Hier ist es klarerweise unmöglich, eine Gesamtinterpretation des Problems des Noema zu geben; auch nur eine flüchtige Wiedergabe der wichtigsten Positionen der Forschung wäre zu umfangreich, denn im Rahmen der vorliegenden Untersuchung ist die Frage des Noema nur insofern relevant, als dieses die ontologischen Verweise bestimmt. Für eine klassische Abhandlung zu diesem Thema siehe R. Bernet, Husserls Begriff des Noema, in: S. IJsseling (Hrsg.), „Husserl-Ausgabe und Husserl-Forschung“, Kluwer, Dordrecht 1990, S. 90–110, und der Überblick in P. M. Chukwu, Chukwu Competing Interpretations of Husserl’s Noema. Gurwitsch versus Smith and McIntyre, Lang, New York-Bern-Frankfurt am Main-Berlin-Vienna u. a., 2009.

  87. 87.

    Das Noema ist selbstverständlich nicht auf den Gegenstandstypus zu reduzieren: Vgl. Hua V, S. 85. Sehr klar unterschieden wird in der Forschung zwischen dem Noema als „Gegenstand im Wie seiner Erscheinungsweise“ und dem Noema als „Gegenstand im Wie seiner Bestimmtheiten“ m. W. nur in I.-S. Cha, Der Begriff des Gegenstandes in der Phänomenologie Edmund Husserls, Lit Verlag, Berlin 2014.

  88. 88.

    Bernet ist der Meinung, dass „eine kritische Besinnung auf den Bewussteinsstatus des Noema […] sich primär damit befassen [müsste], die verschiedenen Formen möglicher noematischer Gegebenheit deutlicher zu differenzieren, als Husserl dies in den Ideen I selbst getan hat“ (R. Bernet, I. Kern, E. Marbach, Marbach Husserl. Darstellung eines Denkens, S. 94). Diese Kritik ist insofern berechtigt, als bei Husserl die drei von uns herausgearbeiteten Schichten des Noema nicht ausdrücklich und analytisch als solche unterschieden werden; andererseits zeigt die hier vorgelegte Auslegung, dass eine solche Unterscheidung im Ausgang von Husserls Text herausgearbeitet werden kann.

  89. 89.

    Husserls Ausdrucksweise „Gegenstand im Wie seiner Gegebenheitsweise“ ist ambivalent, denn „Gegebenheitsweise“ könnte sich einfach auf verschiedene Noesen bzw. Aktqualitäten (Morphé) beschränken. In den ergänzenden Texten (Hua III/2) wird es klar, dass damit der Gegenstand in der Perspektivität seiner Erscheinungsweise gemeint ist: „Im Noema haben wir also nicht das hyletische Datum Farbe, sondern ‚Farbenperspektive‘, nicht das hyletische Datum Ausbreitung und Quasigestalt, sondern Gestaltperspektive“ (Hua III/2, S. 617). Vgl. dazu R. Lanfredini, Husserl e la teoria dell’intenzionalità. Atto, contenuto e oggetto, Laterza, Rom/Bari 1994, S. 133 und 153.

  90. 90.

    Diese Unterteilung ist allerdings nicht deckungsgleich mit gewöhnlichen Interpretationen des Noema, obwohl einige Autoren schon in diese Richtung argumentiert haben. Neulich hat z. B. S. Geniusas unterschieden: den „noematic sense“, als dieses τόδε τι in der Art und Weise, wie es erscheint (Punkt 1); dazu den „full noema“, nämlich das Erscheinende mit allen ungesehenen Aspekten desselben (wenn man annimmt, dass die ungesehenen Aspekte durch den Typus des Gegenstandes vorgezeichnet sind, dann deckt sich dieser Punkt mit Punkt 2); und drittens „the pure objective sense“, nämlich das „Ding“ überhaupt (Punkt 3), von Husserl auch „das bestimmbare X“ genannt.

  91. 91.

    Vgl. III/1, S. 332. „Aufgrund der jeweils vollzogenen Erfahrung und […] des mannigfaltigen Regelsystems, kann freilich nicht eindeutig entnommen werden, wie der weitere Erfahrungsverlauf sich abspielen muss. Im Gegenteil bleiben unendlich viele Möglichkeiten offen, die aber durch die sehr inhaltreiche apriorische Regelung dem Typus nach vorgebildet sind“ (meine Hervorhebung). Für eine Entwicklung des Gedankens, es gebe Regeln der Erfahrung, welche aus der intentionalen Implikation stammen, vgl. S. Crowell, Normativity and Phenomenology in Husserl and Heidegger, S. 18.

  92. 92.

    Hua III/1, S. 345.

  93. 93.

    Zum Begriff der Typik vgl. u. a. auch Hua I, S. 190: Jedes Objekt als „Vorgestelltes, wie immer Bewusstes, bezeichnet […] sofort eine universale Regel möglichen sonstigen Bewusstseins von demselben, möglich in einer wesensmäßig vorgezeichneten Typik“.

  94. 94.

    E. Husserl, Erfahrung und Urteil, S. 34–35.

  95. 95.

    Hua III/1, S. 301.

  96. 96.

    Hua III/1, S. 302. Husserl spricht auch von „vollem Kern“ und setzt das mit „subjektiver Erscheinungsweise“ gleich (Hua III/1, S. 311). Das besagt wiederum: Das Noema in seiner vollen Konkretion ist dieses Buch hier wie es mir gerade erscheint, also nach dieser oder jener Seite; dabei ist aber der eigentliche Kern einfach „dieses Buch“, das bestimmbare X abgesehen von jeder Jeweiligkeit der Erscheinungsweise.

  97. 97.

    Hua III/1, S. 319.

  98. 98.

    Daher ist die Einsicht Costas m. E. korrekt: „il noema è costituito da attese vuote che sono pretese di verità“ (V. Costa, Il cerchio e l’ellisse, S. 158), und „il noema è ciò che credo che l’oggetto sia, ed è dunque intessuto di anticipazioni“ (S. 161).

  99. 99.

    Zum Begriff der Motivation vgl. B. Rang, Kausalität und Motivation, und M. Ubiali, Ubiali Wille – Unbewusstheit – Motivation. Der ethische Horizont des Husserlschen Ich-Begriffs, Würzburg, Ergon 2013, vor allem S. 55–80. Dabei scheint mir die Position Ubialis (a. a. O., S. 64) und Staitis (A. Staiti, Geistigkeit, Leben und geschichtliche Welt in der Transzendentalphänomenologie Husserls, Ergon, Würzburg 2010, S. 122–123) gerechtfertigt, nach der die Gegenüberstellung zwischen Kausalität und Motivation eigentlich durch die zwischen „Naturkausalität und Motivationkausalität“ ersetzt werden muss. Und das nicht nur, um das Lexikon an Husserls Ausdrucksweise anzupassen, sondern, so scheint mir, auch um die Strukturähnlichkeit beider Momente hervorheben zu können, da – wie noch zu zeigen sein wird – einige Gemeinsamkeiten bestehen bleiben, wie der Rekurs auf die „Induktion“ (vgl. letztes Kapitel) zeigt.

  100. 100.

    „In der Wahrnehmung ist von dergleichen [scil. von Abbilden und Bezeichnen] keine Rede“ (Hua III/1, S. 79).

  101. 101.

    Hua III/2, S. 544.

  102. 102.

    Hua XXIX, S. 208.

  103. 103.

    Hua XIII, S. 224.

  104. 104.

    Hua III/1, S. 113. E. W. Orth Orthkommentiert korrekt: „Anschaulich ist das, was nur Zeichen für sich selbst ist, was sich selbst genügt“ (Husserls Wahrnehmungsbegriff, S. 163). Diese Beschreibung war in den Logischen Untersuchungen auf die adäquate Wahrnehmung beschränkt, „wenn der dargestellte Inhalt zugleich der Darstellende ist“ (Hua XIX/2, S. 614), was nichts anderes sagt, als dass das Darstellende zugleich das Dargestellte ist, nämlich dass der Inhalt Zeichen für sich selbst ist. Das Darstellen ist in den Logischen Untersuchungen explizit als Hinweisverhältnis ausgelegt (Hua XIX/2, S. 609). Derrida interpretiert diese Passage aus den Ideen I (J. Derrida, Die Stimme und das Phänomen, S. 171) in dem Sinne, dass ein Zeichen für sich selbst zu sein, die Struktur des Zeichens aufheben würde, was aber für Husserls Phänomenologie nicht gilt; es geht nämlich um eine angemessene Beschreibung der Sachlage, wenn man versteht, wie das Zeichen zu fassen ist, nämlich als dynamischer Hinweis auf einen Horizont, welcher wiederum zum Ding selbst gehört. Es ist klar, dass das „sich selbst“ in der Formulierung problematisch ist, was im unmittelbaren Anschluss auch zur Diskussion gestellt wird.

  105. 105.

    Vgl. Hua Mat. VII, wo es gesagt wird, dass die Rede der Empfindung als Darstellung für das Ding, wie sie noch in den Logischen Untersuchungen festgehalten wurde, unzureichend ist. Daher überlegt sich Husserl, von „Selbststellen“ anstatt von Darstellen zu sprechen, da das Ding eben selbst erscheint. „Selbststellen“ ist schon ein Schlüsselbegriff in Ding und Raum. In einer später hinzugefügten Randnotiz bemerkt Husserl aber, dass „Selbststellen“ eine „unbrauchbare Terminologie ist“ (Hua XVI, S. 125). Anscheinend findet Husserl gerade im Gedanken des Dinges als Zeichen für sich selbst eine befriedigende Lösung.

  106. 106.

    Hua XIII, S. 179–180.

  107. 107.

    Hua XIII, S. 182.

  108. 108.

    Dass das genau das ist, was Husserl wollte, ist durch die Forschung A. Aguirres Aguirrebestätigt: „Dieser Kern [scil. der Erscheinung] fungiert jeweils als Träger des ganzen Horizonts, weil sich das Bewusstsein erst im Durchgang durch ihn, d. h. durch die selbstgesehene Seite, des Ganzen, d. h. des durch ihn hindurch Erscheinenden (des ‚Durchscheinenden‘, wie Husserl sich zuweilen auch ausdrückt (C 3 VI, S. 17)), bemächtigt“ (A. Aguirre, Genetische Phänomenologie und Reduktion, S. 146).

  109. 109.

    Vgl. etwa Hua III/1, S. 236: „Jeder noematischen Stufe gehört eine Stufencharakteristik zu, als eine Art Index, mit dem jedes Charakterisierte sich als zu seiner Stufe gehörig bekundet“.

  110. 110.

    Hua XXXXIX, S. 14.

  111. 111.

    Costa deutet darauf hin, dass in den Ideen I „non viene chiarito che cosa legittimi il conferimento di senso, in base a cosa e perché una certa noesi possa apprendere certe sensazioni come manifestazioni di un certo oggetto, e dunque che cosa motivi la nostra credenza nell’esistenza in sé delle cose“ (V. Costa, Husserl, Carocci, Rom 2009, S. 47). Mit anderen Worten, in den Ideen I bleibt offen, wodurch die Setzung eines Noema motiviert ist und welches Verhältnis zwischen Erscheinung und Sinn besteht. Dieser Analyse Costas ist vollständig zuzustimmen, und die Sachlage klärt sich für Husserl erst in den Ideen II, mit der Einführung der Passivität und der Anzeige als Assoziation, auf.

  112. 112.

    Hua III/1, S. 316.

  113. 113.

    Ebd.

  114. 114.

    Hua III/1, S. 331.

  115. 115.

    Hua III/1, S. 351. S. auch § 43.

  116. 116.

    Näher besehen ist das Verhältnis zwischen Uneinsichtigkeit und Einsichtigkeit der Verweise hier zweideutig: Dass etwas angezeigt ist, ist völlig einsichtig und phänomenologisch gewiss; was aber angezeigt wird, also der Inhalt, ist uneinsichtig als bestimmbare Unbestimmtheit. Dieser Meinung ist auch F. Belussi, Die modaltheoretische Grundlagen der Husserlschen Phänomenologie, S. 111–112.

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D’Angelo, D. (2019). Horizont und Noema. In: Zeichenhorizonte . Phaenomenologica, vol 228. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-030-17468-2_5

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