Abstract
Der Beitrag widmet sich der Finanzierung junger Unternehmen durch Gläubigerkontrakte. Neben einer kurzen begrifflichen Einordnung der Fremdfinanzierung und einem Überblick über die Gestaltungsoptionen von Fremdfinanzierungskontrakten werden zunächst einige empirische Evidenzen zur Bedeutung der Fremdfinanzierung für junge Unternehmen sowie die finanzierungsrelevanten Spezifika solcher Unternehmen präsentiert. Anschließend wird gezeigt, warum das Spektrum von Fremdfinanzierungsinstrumenten jungen Unternehmen nur teilweise zur Verfügung steht und sich erst im Prozess der unternehmerischen Frühentwicklung sukzessive erweitert. Im Mittelpunkt des Beitrages steht eine grundlegende theoretische Einordnung der Fremdfinanzierung junger Unternehmen auf der Basis unterschiedlich verteilter Informationen, Gestaltungskompetenzen und Betroffenheiten zwischen Gläubiger und Schuldner, die zu ausgeprägten Anreizkonflikten führen können. Möglichkeiten des Abbaus solcher Konflikte durch vertragliche Vereinbarungen, insbesondere durch Besicherungsmaßnahmen, werden diskutiert. Abschließend wird gezeigt, in welcher Weise fremdfinanzierungsähnliche hybride Finanzierungskontrakte (Mezzanine-Finanzierung) dazu beitragen können, derartige Anreizkonflikte zu reduzieren oder zu umgehen.
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Schulte, R. (2005). Fremdfinanzierung junger Unternehmen. In: Börner, C.J., Grichnik, D. (eds) Entrepreneurial Finance. Physica-Verlag HD. https://doi.org/10.1007/3-7908-1603-5_23
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