Zusammenfassung
Das Selbstbestimmungsrecht des Patienten verlangt zu einem frühen Zeitpunkt eine ordnungsgemäße Aufklärung. Das Ausmaß der Aufklärung richtet sich nach der Intensität und Dringlichkeit der Maßnahme. Dies gilt grundsätzlich auch für minderjährige Patienten, für Tumorpatienten und für Patienten, bei denen die Aufklärung eine zusätzliche Belastung bedeuten kann, aber auch für Psychiatrie-Patienten. Aus medizinischer Indikation auf eine adäquate Aufklärung zu verzichten, ist nur in seltenen Fällen zulässig. Einem Aufklärungsformular kommt nur eine gewisse Indizwirkung zu.
Besonders problematisch ist die Frage der unerwarteten Operationserweiterung. Ein Aufklärungsverzicht durch den Patienten erfordert trotzdem vor jedem neuen Behandlungsschritt die regelmäßige Nachfrage beim Patienten, ob er nunmehr eine Aufklärung wünsche.
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(2006). Aufklärung und Einwilligung. In: Medizin & Recht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-29864-9_2
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