Abstract
Der folgende Beitrag widmet sich der Prävention durch Eigenverantwortung des Patienten. Sowohl die Prävention als auch die Eigenverantwortung des Patienten für seine Gesundheit sind bereits für sich gesehen sehr aktuelle Themen. Die Eigenverantwortung von Patienten ist zunehmend auch Gegenstand gesundheitspolitischer und medizinrechtlicher Diskussionen. Letzteres gilt für das Sozialrecht genauso wie für das Haftungsrecht. Die Verantwortungssphäre des Patienten bedarf indes inhaltlicher Konkretisierung. Dieses Bedürfnis liegt nicht zuletzt daran, dass der „mündige Patient“ in allen Diskussionen zum Patientenleitbild erstarkt ist. Im Folgenden wird daher die Eigenverantwortung des Patienten im medizinischen Behandlungsprozess und damit auch bei der Prävention analysiert. Exemplarisch nimmt sich der Beitrag der Arzneimitteltherapie als die am meisten verbreitete Behandlungsform an und geht der Frage nach, welchen Beitrag der Patient für eine erfolgreiche Therapie erbringen muss. Die medizinisch-rechtliche Untersuchung stellt hierzu auch das Spannungsfeld im Dreieck zwischen pharmazeutischem Unternehmer, Arzt und Patienten dar. Im Ergebnis werden verschiedene Obliegenheiten des Patienten aufgezeigt, die dieser im Interesse einer sicheren und wirksamen Arzneimitteltherapie und mithin zur eigenverantwortlichen Prävention beachten muss.
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Koyuncu, A. (2006). Prävention und Eigenverantwortung. In: Kirch, W., Badura, B. (eds) Prävention. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-28954-2_8
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