Zusammenfassung
Die neue Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung zielt auf grundlegende Strukturveränderungen an der Schnittstelle von Beschäftigungssystem und Arbeitsmarkt. Durch die Förderung atypischer Erwerbsformen (Personal-Service-Agenturen, Ich-AGs und Mini-Jobs) und Reformen der Arbeitsförderung und Arbeitsvermittlung (Job-Center-Konzept, ArbeitslosengeldgeldII usw.) soll das Prinzip „Fordern und Fördern“ radikalisiert und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt erleichtert werden.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass dies zu einem beschleunigten Wachstum von „flexibler Unterbeschäftigung“ führt und damit Risiken sowohl für die Qualität der Arbeit wie die Gesundheit der betroffenen Arbeitskräfte birgt. Dringend erforderlich sind deshalb wirksamere Gestaltungs- und Präventionsansätze vor allem für flexible Beschäftigungsformen wie Zeitarbeit, Selbstbeschäftigung und geringfügige Beschäftigung. Notwendig ist außerdem eine engere Verzahnung von Arbeitsförderung und Arbeitsvermittlung mit Prävention und Gesundheitsförderung. Für beide Felder werden präventionsstrategische Handlungsoptionen vorgestellt.
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Pröll, U. (2006). Präventive Handlungsbedarfe und Gestaltungsmöglichkeiten im Kontext der neuen Arbeitsmarktpolitik. In: Badura, B., Schellschmidt, H., Vetter, C. (eds) Fehlzeiten-Report 2005. Fehlzeiten-Report, vol 2005. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-27971-7_10
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