Auszug
Neben der Traumdeutung als dem Königsweg zum Unbewussten beruht die psychoanalytische Kur zentral auf der Methode der freien Assoziation, auf dem ‚Gebot‘, alles zu sagen, was einem in den Sinn kommt, auch vermeintlich Unlogisches, Nebensächliches, Peinliches oder sonst Verpöntes. Die von FREUDS berühmter Patientin Anna O. so genannte talking cure und das chemney sweeping als dem Ausfegen des Geistes von bedrängenden Phantasien, Vorstellungen und Gedanken in der freien Assoziation hat sein Gegenstück in der Haltung des Analytikers, die durch gleichschwebende Aufmerksamkeit, Abstinenz, das Vermeiden jeglicher Kritik und Bewertung gekennzeichnet ist sowie dadurch, dass weder Handlungsanweisungen, Vorschläge oder Empfehlungen gegeben werden. Solche, die Beziehung strukturierenden Haltungen des Analytikers sollen jegliche Formen intentionaler Beeinflussung ausgeschlossen erscheinen lassen.
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Marx, R. (2008). Über die bildende Wirkung der psychoanalytischen Kur. In: Ehrenspeck, Y., de Haan, G., Thiel, F. (eds) Bildung: Angebot oder Zumutung?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/3-531-90826-X_3
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