Auszug
Die Weichen für ein langes und gesundes Leben werden bereits in der Kindheit und Jugend gestellt. Viele gesundheitsbezogene Einstellungen und Verhaltensmuster, die in jungen Jahren ausgeprägt werden, verfestigen sich im weiteren Lebenslauf und sind dann nur noch schwer zu beeinflussen. Dies trifft z.B. auf das Ernährungs- und Bewegungsverhalten zu, das schon im Kindesalter erlernt wird, ebenso auf den Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum, der im Kontext jugendspezifischer Entwicklungsaufgaben zu sehen ist (Lohaus et al. 2006; Richter 2005). Früh auftretende Gesundheitsstörungen beeinträchtigen nicht nur das Wohlbefinden und die Lebensqualität im Kindes- und Jugendalter, sondern können in ein langfristiges Krankheitsgeschehen münden, bis hin zur Manifestation chronisch-degenerativer Erkrankungen und Beschwerden im höheren Lebensalter (Hurrelmann 2000). Wie mit gesundheitlichen Problemen umgegangen wird, ob Symptome erkannt, Hilfe gesucht und Krankheitsfolgen bewältigt werden, hängt entscheidend von Persönlichkeitsmerkmalen und Handlungskompetenzen ab, die ebenfalls bereits in jungen Jahren ausgebildet werden (Lohaus, Lißmann 2006).
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Lampert, T., Mensink, G.B.M., Hölling, H., Kurth, BM. (2008). Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey des Robert Koch-Instituts als Grundlage für Prävention und Gesundheitsförderung. In: Hackauf, H., Jungbauer-Gans, M. (eds) Gesundheitsprävention bei Kindern und Jugendlichen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/3-531-90798-0_2
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