Auszug
Stadtentwicklung ist ein Handlungsfeld, das sich nicht nur, aber auch mit der Stadtgestalt befasst. Der Grundgedanke der Gestalttheorie wurde von ihrem Begründer Max Wertheimer in den 1920er Jahren etwa so formuliert: Es bestehen Zusammenhänge, bei denen sich das Ganze nicht nur aus der Art und der Zusammensetzung der Einzelteile ergibt, sondern wo umgekehrt alle Teile von Strukturgesetzen des Ganzen bestimmt sind — das bedeutet, die Eigenschaften des Ganzen können nicht einfach aus denen der Teile erschlossen werden. Von diesem psychologisch-philosophischem Zugang in die urbane Praxis gehend, kann man auch die Stadtgestalt so bestimmt sehen. Sie setzt sich zusammen aus einem breiten Spektrum verschiedenster Elemente, vom kleinsten der Stadtmöblierung bis zum größten des Stadtpanoramas. Und doch ist das Ergebnis, die Gestalt der Stadt, die ihre Bewohner und Benützer in ihrer Vorstellung im ständigen Austausch mit den Phänomenen der Realität erzeugen, mehr als nur die Summe dieser Elemente. Kleine Änderungen an Details können gravierende Auswirkungen haben, während andere Elemente so robust sind, dass auch ihre völlige Veränderung sich im Ganzen kaum bemerkbar macht.
Robert Temel
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(2005). Stadtgestalt und Stadtentwicklung Wien 2005. In: Wien | Vienna New Urban Architecture. EDITION architektur.aktuell, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/3-211-37896-0_14
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