9. Zusammenfassung
Sprachstörungen können in verschiedenen Sprachmodalitäten (Spontansprache, Sprachverständnis, Nachsprechen, Benennen, Lesen, Schreiben) auftreten. Sprachstörungen können semantische Aspekte der Sprache betreffen und sich in Wortfindungsstörungen, semantischen Paraphasien oder semantischen Neologismen äußern, sie können aber auch phonematische Defizite widerspiegeln und sich als phonematische Paraphasien oder Neologismen präsentieren. Weiters können Sprachstörungen aufgrund von syntaktischer Defizite entstehen und als Agrammatismus oder Paragrammatismus erkennbar werden. Weiters zählen repetitive Phänomene zu den Sprachstörungen.
Bei neurologischen Erkrankungen, speziell nach ischämischen Infarkten, sind häufig bestimmte Kombinationen von Sprachstörungen zu beobachten. Diese Symptombündel nennt man Aphasien. Als Standardaphasien wurden Broca Aphasie, Wernicke Aphasie, Globale Aphasie und amnestische Aphasie bezeichnet, zu den Nicht-Standardaphasien zählen Leitungsaphasie und Transkortikale Aphasien. Für die Diagnose und die Therapie von Aphasien ist eine ausführliche Testung der sprachlichen Fähigkeiten und Defizite in verschiedenen Sprachmodalitäten essenziell. Dafür sind geeignete Testverfahren (AAT, LEMO, ANELT) erhältlich. Art und Erfolg der Aphasietherapie ist abhängig von verschiedenen Faktoren, darunter Schweregrad der Aphasie, Ausmaß der Läsion, Intensität und Dauer der Aphasietherapie.
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Bartha, L. (2006). Sprachstörungen. In: Lehrner, J., Pusswald, G., Fertl, E., Kryspin-Exner, I., Strubreither, W. (eds) Klinische Neuropsychologie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/3-211-32303-1_29
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