Zusammenfassung
Kapitel 7 wendet sich einer im engeren Sinne politikwissenschaftlichen Teilthematik zu, nämlich der Frage, wann und und unter welchen Umständen die Entscheidung zum Krieg getroffen wird. Ausgehend vom Modell rationaler Entscheidung gemäß dem gängigen Expected Utility-Ansatz werden informationsbedingte, organisatorisch-institutionelle, innenpolitische, psychologische und kulturelle Abweichungen von diesem Modell erläutert und anhand des geradezu idealtypischen Falles des Entscheidungsverhaltens der deutschen Reichsführung in der Julikrise 1914 illustriert. Ergänzt wird dies im Hinblick auf fehlerhafte und illusorische strategisch-militärische Planungen und Erwartungen durch den Verweis auf die österreichisch-ungarische Vorbereitung und Durchführung des Sommerfeldzuges 1914 gegen Russland und Serbien.