Zusammenfassung
Jeder elektrische Leiter besitzt eine gewisse Kapazität gegen Erde. Hatte man ursprünglich keine Veranlassung, bei vielen Fällen diese Kapazität überhaupt zu beachten, so brachte es die Entwicklung der Elektrotechnik der letzten Zeit mit sich, der Kapazität von allen möglichen Anlagenteilen umsomehr Augenmerk zuzuwenden, als diese Teile an Größe und Ausdehnung Werte erreichten, an die vorerst gar nicht gedacht werden konnte. So wird es heute erforderlich, häufig die Kapazitäten der Generator- und Transformatorenwicklungen, der Sammelschienen in Zentralstationen, der Meßwandler usw. gegen Erde in die Rechnung mit einzubeziehen. Bedeuten doch diese Kapazitäten für den Wechselstrom Leitfähigkeiten, die beim Anlegen einer Wechselspannung Ströme zur Ausbildung kommen lassen, die bei den heute vorkommenden Spannungen unter Umständen sehr bedeutend werden können. Insbesondere gilt dies von den Freileitungen, die ja heute schon in einer Ausdehnung von mehreren hundert Kilometern gebaut werden und daher eine beträchtliche Kapazität aufweisen können. Stellt Abb. 1 eine derartige Freileitung schematisch dar, wobei die Kapazitäten der einzelnen Leiterstränge durch Einzelkapazitäten dargestellt seien, so eröffnet ein Erdschluß der Phase R an der Fehlerstelle F eine Strombahn: Erdschlußstelle-Erde-Leitungskapazitäten-Leitung-Erdschlußstelle, die in der Abbildung durch einfach gefiederte Pfeile angedeutet ist.
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© 1930 Springer-Verlag Wien
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Oberdorfer, G. (1930). Einleitung. In: Der Erdschluss und Seine Bekämpfung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4804-4_1
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