Zusammenfassung
In der Einleitung des vorigen Kapitels haben wir nachgewiesen, daß mit dem Ureterenkatheterismus das erstemal die sichere Gewißheit gegeben war, den Harn der beiden Nieren voneinander getrennt aufzufangen und damit den Ursprungsort etwaiger pathologischer Harnbestandteile mit Sicherheit auf eine oder beide Nieren zu lokalisieren. Diese Möglichkeit erschloß eine weitere. Aus dem Funktionsprodukt der Nieren, dem Harn, bzw. aus seiner Beschaffenheit, mußten sich notwendigerweise Schlüsse auf die Funktionsfähigkeit der Nieren ziehen lassen. War eines dieser Organe krank, oder besser gesagt, funktionsuntüchtiger, so mußte diese Einbuße durch den Vergleich mit der anderen Seite zutage kommen, wenn man annahm, daß beide Nieren ein gleiches Produkt lieferten. Durch die grundlegenden, nur durch den Ureterenkatheterismus möglichen Versuche von Casper und Richter wurde festgestellt, daß normale Nieren in der gleichen Zeit einen nach physikalischer wie chemischer Beschaffenheit gleichen Harn liefern. Damit war das Vergleichsmoment gegeben. Um aber diese Erkenntnis in ihrer ganzen Tragweite zu erfassen, ist es notwendig, sich mit dem Begriffe der Funktion eines Organes näher vertraut zu machen.
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Pleschner, H.G. (1924). Funktionelle Nierendiagnostik. In: Praktikum der Urologie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4720-7_6
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