Zusammenfassung
Man kann nicht oft genug darauf hinweisen, daß die Gesetze, nach denen das Wachstuni der Organismen verläuft, von ungeheurer Bedeutung für die landwirtschaftliche Praxis sind. Wenn sie aber verhältnismäßig wenig benutzt werden, wenn aus ihnen nicht im möglichen Ausmaß praktische Folgerungen gezogen werden, so liegt das vor allem daran, daß sich diese Wachstumsgesetze in ihrer allgemeinen, überall anwendbaren Form hinter einer Mauer und einem Heer von Einzelorganismen verbergen, bei denen vor allem die individuellen Besonderheiten ins Auge fallen. Diese Wachistumsgesetze müssen aber als das Allgemeine, das hinter dem vielfältigen Einzelereignis steht, gefunden werden. Sie müssen dabei von solcher Art sein, daß sie zwar das Verhalten der Vielfalt aller Einzelindividuen erfassen, aber doch genug Spielraum für die Ausprägung individueller Besonderheiten lassen. Oder: in Analogie zu der in den letzten Jahrzehnten erkannten statistischen Natur der physikalischen Naturgesetze könnte man auch das folgende sagen: Der Physik und Chemie sind in erster Linie Gesetze zugänglich, die das gemeinsame Verhalten einer sehr großen Zahl von Einzelteilchen (Molekülen, Atomen) beschreiben, und nur mit komplizierten Versuchen kann man etwas über das Verhalten eines einzelnen dieser Teilchen selbst erfahren — wenn dies überhaupt möglich ist; bei den Lebewesen aber steht man zunächst immer Einzelindividuen gegenüber, und nur mit Mühe kann man die Gesetze finden, die das gemeinsame Verhalten vieler dieser Einzelwesen beschreiben.
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Zeller, A. (1951). Hat Mitscherlich recht?. In: Veröffentlichungen der Bundesanstalt für Alpine Landwirtschaft in Admont. Veröffentlichungen der Bundesanstalt für alpine Landwirtschaft in Admont, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-7091-4491-6_7
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