Zusammenfassung
Der Versicherungsbeitrag besteht aus dem Wagnisbeitrag, der zur Deckung der anfallenden Schäden dient, und den Zuschlägen für Verwaltungskosten und Gewinn. Der Wagnisbeitrag ist das Produkt aus Schadenhäufigkeit und durchschnittlicher Schadenhöhe. Wenn z.B. jährlich 1% der versicherten Wagnisse von einem Schaden betroffen werden (= Schadenhäufigkeit) und die Schäden im Durchschnitt 20% der Versicherungssumme betragen (= durchschnittliche Schadenhöhe), dann ist der erforderliche Wagnisbeitrag 0,01 × 0,20 = 0,002 oder 2‰ der Versicherungssumme. Diese Prämie ist aber ein Durchschnittssatz für alle Wagnisse. Die Größe des Wagnisses ist jedoch in der Regel sehr unterschiedlich. In der Privatversicherung, in der der Abschluß der Versicherung grundsätzlich auf einem freien Entschluß des Versicherten beruht, muß die Prämie der Größe des Wagnisses angepaßt werden139. Wenn man für alle Wagnisse die gleiche Durchschnittsprämie berechnet, werden die schweren Wagnisse gegenüber den leichten begünstigt. Infolgedessen werden vorwiegend die schweren Wagnisse zur Versicherung gelangen, so daß der versicherungstechnisch notwendige Wagnisausgleich fehlt. Aus diesem Grunde muß die Prämie nach der Größe des Risikos gestaffelt werden.
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Referenzen
Unter Privatversicherung ist hier nicht eine Unternehmungsform zu verstehen, etwa im Gegensatz zur öffentlich-rechtlichen Versicherung, sondern diejenige Versicherung, welche in die private Interessensphäre des Einzelnen gehört, und deren Abschluß deshalb grundsätzlich freiwillig ist. Ihr Gegenstück ist die Reichs- oder Sozialversicherung. Vergleiche W. Rohrbeck, Die Reichs-(Sozial-) Versicherung, Berlin 1941, S. 5.
M. Gürtler: Die Kalkulation der Versicherungsbetriebe, Berlin 1936, S. 258.
P. Riebesell: Dividendensystem und Sterbetafeln. Neumanns Zeitschrift für Vers. Wesen, Berlin 1942, S. 266.
Macken, a. a. O., S. 3.
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Hoppe: Grundbegriffe, a. a. O., S. 751.
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Vergleiche S. 225 ff.
In der Schweiz wird in jedem Falle eine Karenzzeit von 8 Tagen vereinbart.
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Hoppe: Grundfragen, a. a. O., S. 751.
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Vergleiche z. B. die Auseinandersetzung von Birck mit Rakelv. Birck, a. a. O., S. 126.
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Vgl. die statistische Übersicht in Abschnitt E I, S. 292.
Die Prämiensätze in Österreich und in England, die an sich auf Jahressummen abgestellt sind, wurden zu Vergleichszwecken auf Haftzeitsummen umgerechnet.
In den Vereinigten Staaten ist die Haftzeit grundsätzlich ein Jahr. Nur in California und Texas gibt es eine Versicherung mit Haftzeiten von 12, 9, 6 und 3 Monaten (specified time form). Darauf beziehen sich die angegebenen Prämiensätze. Foster, a. a. O., S. 98.
Buchanan schlägt ein ähnliches Verfahren für Ladengeschäfte vor, bei denen im Schadenfalle die Möglichkeit besteht, schnell Ersatzlokale zu finden. Er verwendet mit Rücksicht auf das geringere Unterbrechungsrisiko als Basisrate 75% der Feuerrate. A. a. O., S. 119.
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Hax, K. (1949). Wagnisgruppen und Prämienberechnung in der Betriebsunterbrechungsversicherung. In: Die Betriebs Unterbrechungs Versicherung. Sammlung Mathematisch-Physikalischer Lehrbücher. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-20306-3_7
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