Charakteristische Lagertypen

Zusammenfassung

Bei Einzel- und Kleinserienfertigung ergibt die Aufbewahrung der Rohstoffe und fremdbezogenen Teile in einem zentralen und abgeschlossenen Lager, welches die günstigste Lage zu den Hauptbearbeitungsstellen hat, die Vorteile eines geringstmöglichen Materialbestandes, einer wesentlichen Ersparnis an den bei der Lagerverwaltung benötigten Kräften und die beste Übersicht über den gesamten Materialdurchsatz. Auch in größeren Betrieben wird man dieses Prinzip zentraler Materialsteuerung und -Überwachung in vielen Fällen beachten, aber zum Zwecke der Senkung von Transportkosten und Förderzeiten Werkstättenlager nachschalten, die nicht selbständig verwaltet, sondern als Hilfslager geführt werden. Als kleinste Hilfslager können alle immittelbar an den Arbeitsplätzen vorhandenen „Handlager“ von Rohmaterial, vorgearbeiteten und fertigen Teilen angesehen werden. Diese Bildung von kleineren Rohstoff- und Teilelagern in den einzelnen Werkstätten und von Handlagern an den einzelnen Arbeitsplätzen bedeutet keine Abkehr von dem Grundsatz einer zentralen Lagerzusammenfassung. Die Unter- oder Hilfslager stellen — von seltenen Ausnahmen abgesehen — unverschlossene Lager- oder Stapelplätze in unmittelbarer Nähe der weiterverarbeitenden Abteilungen oder in Griffnähe der Arbeiter dar. Sie entstehen aus folgenden Erwägungen: a) Entlastung des Zentrallagers, das nicht mehr ununterbrochen kleine und kleinste Mengen bereitstellen und verwalten muß, b) Einsparung von Transportarbeit durch Abholung genügend großer Vorratsmengen für das Hilfslager, c) Vermeidung von Wartezeiten durch Abgreifen des Werkstoffes vom Hilfslager ohne formelle Ausgabe und Verbuchung.