Zusammenfassung
Kausalitätsprinzip. Eines der tiefsten dem Menschen innewohnenden geistigen Bedürfnisse ist bas Kausalitätsbedürsnis, b. h. das Verlangen, die Vorgänge, die sich in ihm und um ihn abspielen, nicht einfach als Tatsachen hinzunehmen, sondern zu erklären, auf Ursachen zurückzuführen. Schon das Kind kennt keine liebere Frage als die Frage: warum? und eine Wissenschaft wird gewöhnlich als aus einem sehr niedrigen Niveau bestehend bezeichnet, solange sie bie Ursachen der Erscheinugen ihres Gebiets nicht erklärt ober mindestens zu erklären versucht. Es fragt sich nur, inwieweit eine solche Erklärung wirklich eine Erklärung ist, ob sie wirklich diesen Namen verdient und mit was für einem Namen sie andernfalls fürlieb nehmen muß; und diese Frage ist gerade in der eyakten Naturwissenschaft von großer Bedeutung für bie Gewinnung einer erkennntnistheoretischen Klarheit, für die Gewinnung eines Standpunktes, ber gleichweit entfernt ist von schlapper Entsagung und wissenschaftlichem Dünkel. Kann man die Ursachen der Naturerscheinungen ermitteln? In dieser Form kann man auf die Frage mit demselben Rechte ja wie nein antworten.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Auerbach, F. (1926). Kraft und Masse. In: Die Grundbegriffe der modernen Naturlehre. Aus Natur und Geisteswelt, vol 40. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-16104-2_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-16104-2_7
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-15532-4
Online ISBN: 978-3-663-16104-2
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