Zusammenfassung
Studentin S findet in ihrem Briefkasten ein Schreiben vor, in dem ihr mitgeteilt wird, dass sie exmatrikuliert werde. S ist empört. Nach einem fruchtlosen Anruf bei der Universitätsverwaltung klagt sie vor dem Verwaltungsgericht gegen die Exmatrikulation. Die Klage hat Erfolg, das Verwaltungsgericht hebt die Exmatrikulation nach § 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO auf. Was genau ist hier passiert?
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- 1.
Vgl. J. Lindner, Öffentliches Recht, 2. Aufl. 2017, Rn. 53.
- 2.
Siehe S. Detterbeck, Streitgegenstand und Entscheidungswirkungen im öffentlichen Recht, 1995; N. Kaniess, Der Streitgegenstandsbegriff in der VwGO, 2012; M. Hößlein, VerwArch 99 (2008), 127; S. Haack, VerwArch 109 (2018), 503 (505 ff.).
- 3.
Vgl. F. Ossenbühl/M. Cornils, Staatshaftungsrecht, 6. Aufl. 2013, S. 352 ff.
- 4.
Nur im (Unter-)Titel eine Parallele bei W. Frenz, Öffentliches Recht, 7. Aufl. 2017. Frenz versteht unter dem „Anspruchsziel“ ein relativ unspezifisches Begehren des Betroffenen (Rn. 4: Abwehr, Leistung, Feststellung). Ob sich der dem Begehren zugrunde liegende Anspruch gegen die Behörde oder das Gericht richtet, spielt dabei keine Rolle. Zudem vernachlässigt Frenz für das Anspruchsziel der Abwehr von Eingriffen negatorische Ansprüche vollständig.
- 5.
A. Funke, JZ 2015, 369; A. Funke, in: Hofmann/Kurz (Hrsg.), Law of Remedies, 2019, S. 61; H. Rupp, Grundfragen der heutigen Verwaltungsrechtslehre, 2. Aufl. 1991; W.-R. Schenke, Rechtsschutz bei normativem Unrecht, 1979; W.-R. Schenke, in: Geis/Lorenz (Hrsg.), Staat, Kirche, Verwaltung, 2001, S. 723. Eine gründliche Untersuchung vieler Grundsatz- und Detailfragen bei M. Fischer, Die verwaltungsprozessuale Klage im Kraftfeld zwischen materiellem Recht und Prozessrecht, 2011. Wichtige Einsichten verdanke ich auch dem Lehrbuch von H. Faber, Verwaltungsrecht, 4. Aufl. 1995. Faber vereint einen dogmatischen, dem „Anspruchsmodell“ verwandten Ansatz mit einem verwaltungswissenschaftlichen Versuch der Neustrukturierung des Verwaltungsrechts, was allerdings auch zu Spannungen führt (siehe dazu Abschn. 10, Fn. 8).
- 6.
Siehe etwa J. Martens, Die Praxis des Verwaltungsverfahrens, 1985, § 1 Rn. 7, 10; H. Bauer, Verw 25 (1992), 301; R. Gröschner, Verw 30 (1997), 301.
- 7.
J. Lindner, Öffentliches Recht, 2. Aufl. 2017; ähnlich H.-U. Gallwas/J. Lindner/H. Wolff, Bayerisches Polizei- und Sicherheitsrecht, 4. Aufl. 2015, Kap. 4.
- 8.
J. Hruschka, Strafrecht nach logisch-analytischer Methode, 2. Aufl. 1988.
- 9.
Siehe jüngst F. Reimer, Juristische Methodenlehre, 2. Aufl. 2020; H.-J. Strauch, Methodenlehre des gerichtlichen Erkenntnisverfahrens, 2017; T. Möllers, Juristische Methodenlehre, 2017.
- 10.
So auch H. Sauer, Klausurtraining Allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht, 2018, S. 14.
- 11.
A.-P. Heinze, Systematisches Fallrepetitorium Allgemeines Verwaltungsrecht, 2014; H. Sauer, Klausurtraining Allgemeines Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht, 2018. Daneben sind aus jüngerer Zeit noch zu nennen: F.-J. Peine, Klausurenkurs im Verwaltungsrecht, 6. Aufl. 2016; C. Ernst/J. Kämmerer, Fälle zum Allgemeinen Verwaltungsrecht, 3. Aufl. 2016; E. Heyen/P. Collin/I. Spiecker Döhmann, 40 Klausuren aus dem Verwaltungsrecht, 11. Aufl. 2017.
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Funke, A. (2020). Das Anliegen. In: Falldenken im Verwaltungsrecht. Tutorium Jura. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60631-5_1
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