Zusammenfassung
Öffentliche Ernährungskommunikation kommt ohne Massenmedien mit ihrer hohen Reichweite nicht aus. Ernährungsinhalte können dabei über unterschiedlichste Kanäle verbreitet werden. Doch nicht jedes Medium ist für jede Zielgruppe und jeden Zweck geeignet. Denn Menschen unterscheiden sich in ihrer Mediennutzung, ihrem Informationsverhalten, und sie bewerten die Glaubwürdigkeit einzelner Medien unterschiedlich. Dazu haben Medien unterschiedliche Reichweite, Informationstiefe, Themensetzungspotenzial und Zielgruppenspezifität. Nicht zuletzt hängt die Wahl des Mediums für Maßnahmen der Ernährungskommunikation daher auch von der Zielsetzung ab. Soziale Medien wie Facebook, Instagram, YouTube u. v. a. verändern die potenziellen Möglichkeiten von Ernährungskommunikation gerade massiv. Sie stellen im Hinblick auf die Qualität der darüber verbreiteten Informationen aber auch eine Herausforderung dar, für Ernährungsexperten ebenso wie für Nutzer.
Massenmedien sind Mittel – für die Zwecke derer, die sie beherrschen.
(Prof. Querulix, dt. Aphoristiker und Satiriker)
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