Zusammenfassung
Wenn wir nicht mehr unseren Beitrag zu einer Leistungsgesellschaft beisteuern können, weil wir (an Demenz) erkrankt und von anderen abhängig sind, dürfen wir in unserer Gesellschaft (noch) auf die notwendige Hilfe oder zumindest die Solidarität der anderen vertrauen?
Müssen wir nicht umdenken und uns wieder fragen, was wir für uns selbst (und für unsere Angehörigen) wollen für den Fall, dass wir selbst pflegebedürftig werden?
Müssen wir wieder lernen, in unserem Leben vernunftfreie Räume zu betreten, und Räume zulassen, in denen wir mal abschalten können und Gefühle und Ziellosigkeit gelten lassen können? Die Menschlichkeit und damit das Glück einer Gesellschaft beweisen sich nicht allein und primär in der Selbstständigkeit und Selbstbestimmung des Einzelnen, sondern zeigen sich vielmehr darin, wie Vertrauen und gegenseitige Fürsorge tatsächlich gelebt werden.
Dass zu all dem eine personzentrierte Haltung erforderlich ist, ist Ziel des Buches anhand von Fallbeispielen und im Rückgriff auf moderne Pflegemodelle und den neuen Expertenstandard.
Alzheimer ist eine Krankheit, die, wie jeder bedeutende Gegenstand, auch Aussagen über anderes als nur über sich selbst macht. Menschliche Eigenschaften und gesellschaftliche Befindlichkeiten spiegeln sich in dieser Krankheit wie in einem Vergrößerungsglas
(Arno Geiger, Der alte König in seinem Exil).
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Literatur
Bauer J (2006) Warum ich fühle, was du fühlst. Heyne, München
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (Hrsg) (2018) Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“. Schriftenreihe des DNQP, Osnabrück
Genova L (2009) Mein Leben ohne Gestern, Bergisch Gladbach. Lübbe, Köln
Hüther G (2015) Etwas mehr Hirn, bitte!. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
Reinhard R (2010) Odysseus oder die Kunst des Irrens. Ludwig Verlag, München
Weiterführende Literatur
Feil N (2010) Validation. Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen, 9. überarbeitete u. erw. Aufl. Ernst Reinhardt Verlag, München
Geiger A (2011) Der alte König in seinem Exil. Hanser, München
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https://www.bmbf.de/de/3-millionen-deutsche-koennten-im-jahr-2050-an-demenz-leiden-4826.html. Zugegriffen: 22. Nov. 2018
Kitwood T (2008) Demenz, 5. Aufl. Bern, Verlag Hans Huber
Schützendorf E, Wallrafen-Dreisow H (1991) In Ruhe verrückt werden dürfen. Fischer, Frankfurt
Van der Kooij C (2010) Erlebensorientierte Pflege und Betreuung nach dem mäeutischen Pflegemodell. Verlag Hans Huber, Bern
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Thomsen, M. (2019). Einführung ins Thema. In: Fallgeschichten Demenz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58762-1_1
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