Zusammenfassung
Digitale Zwillinge (DZ) revolutionieren unsere Sicht auf Systeme – und dies aus ganz unterschiedlichen Perspektiven wie Entwicklung, Vernetzung, Bedienung, Umweltmodellierung, modellbasierte Steuerung, vorausschauende Wartung, Training oder virtuelle Inbetriebnahme. Offensichtlich ist der DZ gleichzeitig sowohl Ergebnis der Digitalisierung als auch deren Grundlage. Trotz dieses enormen Anwendungsspektrums ist die wesentliche Stärke des DZ-Konzepts seine einfache und anschauliche Grundidee. Im Rahmen der konkreten praktischen Umsetzung entstehen allerdings auf den ersten Blick gänzlich unterschiedliche DZ-Ausprägungen. Dies führt häufig zu Missverständnissen und steht der umfassenden Nutzung des weitreichenden Potenzials von DZ im Wege. Dieses Kapitel stellt daher eine gemeinsame konzeptuelle und technische Basis für die vielen Facetten des DZ vor und illustriert diese an mehreren Anwendungsbeispielen. Eine zentrale Rolle kommt der Simulationstechnik zu, die DZ ausführbar und experimentierbar macht. Aus Digitalen Zwillingen werden Experimentierbare Digitale Zwillinge (EDZ). Die EDZ-Methodik definiert hierauf aufbauend einen konsistenten Satz an Werkzeugen, Methoden und Prozessen für den Umgang mit DZ unterschiedlicher Ausprägungen.
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Notes
- 1.
Die Abbildung konzentriert sich auf den Vernetzungsaspekt und ist entsprechend vereinfacht. Tatsächlich interagieren auch der Fahrer und die Forstmaschine auf der physischen Ebene. Die DZ in der Mitte sind hier schematisch als zweifarbige Rechtecke dargestellt. Hierüber soll visualisiert werden, dass diese DZ einen (z. B. firmen-) internen Datenbereich und einen (z. B. für Kooperationspartner, Auftraggeber und Auftragnehmer) allgemeiner zugänglichen Datenbereich besitzen. Einen umfassenden Überblick über den DZ im IoTSP sowie diese Darstellung in ihrer vollständigen Form liefert (KWH4.0 2019).
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Danksagungen
Diese Arbeiten wurden unterstützt durch die Forschungsvorhaben INVIRTES, iBOSS-3 und ViTOS, gefördert von der Raumfahrt-Agentur des Deutschen Zentrums für Luft-und Raumfahrt e.V. mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter den Förderkennzeichen 50RA1306, 50RA1203 und 50RA1304 Die Projekte ReconCell und Centauro wurden durch das Horizon 2020-Programm der Europäischen Union unter den Förderkennzeichen 680431 und 644839 unterstützt.
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Roßmann, J., Schluse, M. (2020). Experimentierbare Digitale Zwillinge im Lebenszyklus technischer Systeme. In: Frenz, W. (eds) Handbuch Industrie 4.0: Recht, Technik, Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58474-3_43
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