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Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien

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Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzen

Part of the book series: Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht ((BEITRÄGE,volume 279))

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Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund des skizzierten Meeresspiegelanstiegs (Kap. „Naturwissenschaftlicher Hintergrund“) ist es Anliegen dieses Kapitels, dessen Auswirkungen auf maritime Grenzlinien zu untersuchen. Zu klären gilt, ob sich verändernde Küstenformen auch im Verlauf maritimer Grenzlinien widerspiegeln. Bejahendenfalls soll in Konkretisierung der gewonnenen Erkenntnis der Frage nachgegangen werden, ob alle maritimen Grenzlinien gleichermaßen „veränderungsanfällig“ sind. Ziel dessen ist es, eine möglichst realistische Gefährdungsprognose aufzustellen sowie den potenziellen Handlungsbedarf der Staaten mit Blick auf ihre maritimen Grenzlinien aufzuzeigen. Untersuchungsgegenstand dieses Kapitels bilden dabei ausschließlich unilateral gezogene Grenzlinien zur See. Vertraglich vereinbarten Grenzlinien ist ob der ihnen inhärenten Besonderheiten (Stabilitätsprinzip, Drittwirkung) das nachstehende Kapitel gewidmet.

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Notes

  1. 1.

    Ein ähnlicher Definitionsversuch findet sich bei Lucius Caflisch, A Typology of Borders, in: Budislav Vukas/Trpimir Šošić (Hrsg.), International Law: New Actors, New Concepts, Continuing Dilemmas: Liber Amicorum Božidar Bakotić (2010), 183.

  2. 2.

    Theresa Elze, Ethymologie und andere sprachliche Streifzüge (I): Grenze, granica, Flaschenpost: das ethonologische Blog an der Uni Leipzig, 19. Dezember 2007, verfügbar unter: http://flaschenpost.blogger.de/stories/996149/.

  3. 3.

    Sir Robert Jennings/Sir Arthur Watt (Hrsg.), Oppenheim’s International Law, vol. I (9. Auflage, 1992), 661: „Boundaries of state territory are […] imaginary lines on the surface of the earth which separate the territory of one state from that of another or from unappropriated territory, or from the open sea.Bernhard Zeller, Ex Facto Ius Oritur: Zur Bedeutung der ehemaligen deutschen Kolonialgrenzen in Afrika am Beispiel des Rechtsstreits zwischen Kamerun und Nigeria (2006), 6.

  4. 4.

    Hans-Heinrich Degelmann, Technische Probleme der Grenzführung und Grenzmarkierung (1951), 12 und zur Entwicklung des Grenzbegriffes 4–10.

  5. 5.

    Caflisch (Fn. 1), 183, 184.

  6. 6.

    Art. 76 (2) SRÜ: „Der Festlandsockel eines Küstenstaats erstreckt sich nicht über die in den Absätzen 4 bis 6 vorgesehenen Grenzen hinaus.“; Art. 76 (6) SRÜ: „Ungeachtet des Absatzes 5 darf auf unterseeischen Bergrücken die äußere Grenze des Festlandsockels 350 Seemeilen von den Basislinien, von denen aus die Breite des Küstenmeeres gemessen wird, nicht überschreiten.“ (Hervorhebung durch Autor).

  7. 7.

    Vgl. für eine Beschreibung der unterschiedlichen Begriffsbedeutung: Delimitation of the Maritime Boundary between Guinea and Guinea-Bissau, Award of 14 February 1985, RIAA XIX, 149, 169–170 (para. 49); eine solche Unterscheidung ebenfalls voraussetzend: Patrick Daillier/Mathias Forteau/Alain Pellet, Droit international public (4. Auflage, 2009), 517; die Begriffe hingegen synonym verwendend: Lucius Caflisch, L’antarctique, nouvelle frontière sans frontières?, in: Le droit international, au service de la paix, de la justice et de développement: Mélanges Michel Virally (1991), 157 (Fn. 2). Siehe auch: Paul de Lapradelle, La Frontière (1928), 18–31.

  8. 8.

    Im Englischen wird üblicherweise zwischen boundary und limit differenziert. Letztere Bezeichnung dient der Beschreibung maritimer Grenzen, die nicht Staatsgrenze sind (ICJ, Case Concerning Delimitation of the Maritime Boundary in the Gulf of Maine Area (Canada/United States of America), Judgment of 12 October 1984, ICJ Reports (1984), 246, 265 (para. 19); Caflisch (Fn. 1), 183, 191; Victor Prescott/Clive Schofield, The Maritime Political Borders of the World (2. Auflage, 2005), 41. Dies anders vertretend: S.P. Jagota, Maritime Boundary (1985), 3 („The term ‚maritime boundary‘ has two main implications. It refers to the seaward outer limits of the maritime zones of a coastal State, such as the territorial sea, the exclusive economic zone and the continental shelf. It also refers to the limits of the maritime zone of States with opposite or adjacent coasts, in order to avoid an overlap.“).

  9. 9.

    Antarktische Konvergenzzone, Schutzgebietsausweisung o. ä.

  10. 10.

    Art. 5 SRÜ.

  11. 11.

    Nicht alle im SRÜ erwähnten Grenzlinien definieren sich über die Basislinie, vgl. nur Art. 60 (4), der es erlaubt, Schutzzonen um künstliche Inseln, Anlagen und Bauwerke in der aWZ zu errichten.

  12. 12.

    Zur Frage, ob sie theoretisch eine Staatsgrenze sein könnte oder ob dies angesichts einer Pflicht, ein Küstenmeer zu beanspruchen, nicht möglich erscheint, siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), ee) (Fn. 172). Dies konsequent ablehnend: Wolfgang Graf Vitzthum, Aquitoriale Souveränität: Zum Rechtsstatus von Küstenmeer und Archipelgewässern, in: Pierre-Marie Dupuy/Bardo Fassbender/Malcolm N. Shaw/Karl-Peter Sommermann (Hrsg.), Völkerrecht als Werteordnung/Common Values in International Law: Festschrift für/Essays in Honour of Christian Tomuschat (2006), 1067, 1081–1082 sowie Daniel P. OConnell, The Juridical Nature of the Territorial Sea, BYIL (1971), 303, 351–352 und 357–358.

  13. 13.

    Art. 2 (1) SRÜ.

  14. 14.

    Vereinzelnd finden sich im SRÜ auch Regelungen, die die inneren Gewässer betreffen. Diese sind indes nur flankierender Natur. Vgl. Art. 8 (2) sowie die Regelungen bezüglich der Binnenstaaten in Part X SRÜ. Den inneren Gewässern eine größere Bedeutung beimessend: Wolfgang Graf Vitzthum/Stefan Talmon, Alles fließt (1998), 69 („Schlüsselinstitut des Seevölkerrechts“) (Hervorhebung im Original).

  15. 15.

    Vgl. auch Rüdiger Wolfrum, Die Internationalisierung staatsfreier Räume (1984), 111–112: „Das internationale Seerecht umfaßt jene völkerrechtlichen Normen, die die Rechtsverhältnisse auf dem Meer, in dem darüber liegenden Luftraum sowie hinsichtlich des Meeresbodens und seines Untergrundes regeln.“ (Hervorhebung durch Autor).

  16. 16.

    Wolfgang Graf Vitzthum, Maritimes Aquitorium und Anschlusszone, in: ders. (Hrsg.), Handbuch des Seerechts (2006), 63, 69 (Rn. 1).

  17. 17.

    „Modifiziert“ meint in diesem Zusammenhang nicht, dass für diesen Bereich etwa ein anderer Souveränitätsbegriff gälte, sondern lediglich, dass die Souveränität hier kraft Völkerrechts von vornherein mit der Hypothek der friedlichen Durchfahrt belastet ist. Vgl. dazu auch Graf Vitzthum (Fn. 12), 1067, 1082: „Während ein Staat eine vergleichbare Einschränkung seiner Souveränität auf seinem Landgebiet nur auf Grund spezieller vertraglicher Vereinbarungen zu dulden hätte, ist jenes Recht [der friedlichen Durchfahrt] untrennbar mit dem Institut „Küstenmeer“ verbunden.“ (Hervorhebung durch Autor). Das Verständnisproblem, das sich hieraus leicht ergibt, rührt daher, dass eine dem Staatenwillen von vornherein beschränkte Souveränität nur schwerlich nachvollziehbar ist, scheint sie doch dem geltenden Souveränitätsverständnis zu widersprechen (vgl. aber Eike Blitza, Shared Sovereignty in the South Pacific Region?, in: Andreas Holtz/Matthias Kowasch/Oliver Hasenkamp (Hrsg.), A Region in Transition: Politics and Power in the Pacific Islands Countries (2016), 267 f.). Erklären lässt sich das Phänomen des Küstenmeeres aus dem historischen Blickwinkel (siehe dazu gleich, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a)). In der Zeit, in der sich das Verständnis eines mit ausschließlicher Hoheitsgewalt ausgestatteten Nationalstaats verfestigte, war der Status des angrenzenden Meeresstreifens noch weitgehend ungeklärt. Die damalige Staatenpraxis ist aber Zeugnis dafür, dass Navigation in diesen Gebieten stattfand. Die Rechtsüberzeugung, dass das Küstenmeer Staatsgebiet ist, setzte sich erst wesentlich später durch. Es gab also im Laufe der Geschichte der Nationalstaaten keinen Zeitpunkt, in dem das Küstenmeer gänzlich der Souveränität des Küstenstaats unterstand (insofern missverständlich: Andreas Berg, Die Kodifikationsbemühungen des Völkerbundes auf dem Gebiet des Seerechts (Küstenmeer) (1999), 17: „Da die Hoheit eines Staates in seinem Küstenmeer die Grundregel bildet, von der sich die Ausnahmen wie friedliche Durchfahrt […] ableiten […]“). Freilich war der Weg zur Einigkeit in dieser Frage alles andere als leicht: Committee of Experts for the Progressive Codification of International Law, Territorial Waters: Report of the Sub-Committee, abgedruckt in: Shabtai Rosenne (Hrsg.), League of Nations Committee of Experts for the Progressive Codification of International Law, vol. II: Documents (1972), 55, 57–64.

  18. 18.

    Art. 2 (3) SRÜ: „Die Souveränität über das Küstenmeer wird nach Maßgabe dieses Übereinkommens und der sonstigen Regeln des Völkerrechts ausgeübt.“ Für eine Analyse der Entwicklungsgeschichte dieser Vorschrift, siehe OConnell (Fn. 12), 303.

  19. 19.

    Wolfrum (Fn. 15), 115.

  20. 20.

    Alexander Proelß, Völkerrechtliche Grenzen eines maritimen Infrastrukturrechts, EurUP 1 (2009), 2, 5.

  21. 21.

    Malcolm D. Evans, The Law of the Sea, in: ders. (Hrsg.), International Law (4. Auflage, 2014), 651, 658–659. Robin R. Churchill/Alan V. Lowe, The Law of the Sea (3. Auflage, 1999), 61. Diesem widerspricht auch nicht die Aussage von Graf Vitzthum/Talmon (Fn. 14, 69), wonach die inneren Gewässer „Schlüsselinstitut“ des modernen Seerechts seien.

  22. 22.

    Diese Beschreibung ist rein rechtlicher Natur. De facto besitzt und besaß ein Staat niemals so etwas wie absolute Souveränität. Vgl. dazu nur Blitza (Fn. 17), 267, 268 f.

  23. 23.

    Dass sich nicht jede Veränderung der Basislinie auf die weiter seewärts gelegenen Grenzlinien auswirkt, liegt daran, dass nicht jeder Punkt auf der Basislinie gleichermaßen relevant ist für die Position dieser Linien. Vgl. dazu ausführlich unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 1., a).

  24. 24.

    Michael W. Reed, National and International Jurisdictions and Boundaries, in: Donald C. Baur/Tim Eichenberg/Michael Sutton (Hrsg.), Ocean and Coastal Law and Policy (2008), 1, 7.

  25. 25.

    ICJ, Maritime Delimitation in the Black Sea (Romania v. Ukraine), Judgment of 3 February 2009, ICJ Reports (2009), 61, 108 (para. 137); siehe auch: Chris Carleton, Problems Relating to Non-Natural and Man-Made Basepoints under UNCLOS, in: Clive R. Symmons (Hrsg.), Selected Contemporary Issues in the Law of the Sea (2011), 31, 62; Prosper Weil, A propos de la double function des lignes et points de base dans le droit de la mer, in: E.G. Bello/B.A. Ajibola (Hrsg.), Essays in Honour of Judge Taslim Olawale Elias: Contemporary International Law and Human Rights, vol. 1 (1992), 145–162 und Jean-Pierre Cot, The Dual Function of Base Points, in: Holger P. Hestermeyer/Doris König, Nele Matz-Lück/Volker Röben/Anja Seibert-Fohr/Peter-Tobias Stoll/Silja Vöneky (Hrsg.), Coexistence, Cooperation and Solidarity: Liber Amicorum Rüdiger Wolfrum, vol. I (2012), 807–827.

  26. 26.

    Ein Verweis auf die Mittellinie findet sich in Art. 15 SRÜ. Ein substantieller Unterschied zwischen Mittel- und Äquidistanzlinie besteht nicht. Vgl. Clive Symmons, Article 15, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 149, 157 (Rn. 19). Für die Entwicklung der Relevanz der Äquidistanzlinie für die Abgrenzung von aWZ und Festlandsockel, siehe Yoshifumi Tanaka, Predictability and Flexibility in the Law of Maritime Delimitation (2006), 43 ff.

  27. 27.

    ICJ, Case Concerning the Maritime Delimitation and Territorial Questions between Qatar and Bahrain (Qatar v. Bahrain), Merits, Judgment of 16 March 2001, ICJ Reports (2001), 40, 94 (paras. 177–178). Hier sah es der IGH in Ermangelung einer entsprechenden Bereitstellung durch die Streitparteien als seine erste Aufgabe an, den jeweiligen Verlauf der Basislinien zu bestimmen.

  28. 28.

    UNCLOS III, A Constitution for the Oceans: Remarks by Tommy T.B. Koh of Singapore, President of the Third United Nations Conference on the Law of the Sea, in: UN, The Law of the Sea: Official Text of the United Nations Convention on the Law of the Sea with Annexes and Index (1983), xxxiv, verfügbar unter: http://www.un.org/depts/los/convention_agreements/texts/koh_english.pdf. Für eine weiterführende Analyse dieser Aussage, siehe Alex G. Oude Elferink (Hrsg.), Stability and Change in the Law of the Sea: The Role of the LOS Convention (2005), 7 ff. (Part One: The LOS Convention as an International Regime: A Political Science Perspective).

  29. 29.

    Wenngleich diese Formulierung nahelegt, dass die Art. 5-Basislinie ausschließlich dem Zwecke der Bemessung des Küstenmeeres dient, streiten gewichtige historische und systematische Gründe dafür, dass sie nicht auf diesen Zweck zu reduzieren ist, sondern sowohl juristische Grenze zwischen Land und Meer bildet als auch Ausgangspunkt für die Bemessung der sich weiter seewärts befindlichen Funktionshoheitszonen (vgl. zu diesem Begriff Alexander Proelß, Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ), in: Wolfgang Graf Vitzthum (Hrsg.), Handbuch des Seerechts (2006), 222, 228–230) ist.

  30. 30.

    Im Falle von Inseln, die sich auf Atollen befinden oder von Riffen gesäumt sind, verlagert sich die (normale) Basislinie. Sie ist ausweislich Art. 6 SRÜ die seewärtige Niedrigwasserlinie des Riffs, wie sie durch das entsprechende Symbol auf den vom Küstenstaat amtlich anerkannten Seekarten angegeben ist.

  31. 31.

    S. Whittemore Boggs, International Boundaries (1940), 23; Caflisch (Fn. 1), 183, 197. Vgl. auch Wilhelm G. Grewe, Epochen der Völkerrechtsgeschichte (1984), 374 ff. Ermöglicht wird die Bezeichnung als ‚natürliche Grenze‘ auch durch den dieser durch Abhandlung zugrundeliegenden weiten Grenzbegriff, vgl. oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, A.

  32. 32.

    Der Niedrigwasserstand des Meeres auch in ein und demselben Referenzgebiet ist alles andere als ein verlässlicher Wert. Die ihn neben den astronomischen Gegebenheiten beeinflussenden Faktoren wie Windrichtung, Wassertemperatur und Stärke der vorherrschenden Meeresströmung führen dazu, dass die Niedrigwasserlinie als eine sich in stetiger Bewegung befindliche Linie beschrieben werden kann. Vgl. dazu bereits: Felix Stoerk, Das Seegebiet und die rechtlichen Grundlagen für den internationalen Verkehr zur See, in: Franz v. Holtzendorff (Hrsg.), Handbuch des Völkerrechts, Band 2 (1887), 407, 409.

  33. 33.

    Siehe nur: Eric Bird/Victor Prescott, Rising Global Sea Levels and National Maritime Claims, Marine Policy Reports (1989), 177–196; A.H.A. Soons, The Effects of a Rising Sea Level on Maritime Limits and Boundaries, NILR (1990), 207–232; David D. Caron, When Law Makes Climate Change Worse: Rethinking the Law of Baselines in Light of a Rising Sea Level, Ecology Law Quarterly 17 (1990), 621–653; David Freestone/John Pethick, Sea Level Rise and Maritime Boundaries: International Implication of Impacts and Responses, in: Gerald H. Blake (Hrsg.), Maritime Boundaries (1994), 73–90; Clive Schofield/Andi Arsana, Climate Change and the Limits of Maritime Jurisdiction, in: Robin Warner/Clive Schofield (Hrsg.), Climate Change and the Oceans: Gauging the Legal and Policy Currents in the Asia Pacific and Beyond (2013), 127–149; Moritaka Hayashi, Sea-Level Rise and the Law of the Sea: Future Options, in: Davor Vidas/Peter Johan Schei (Hrsg.) The World Ocean in Globalisation: Climate Change, Sustainable Fisheries, Biodiversity, Shipping, Regional Issues (2011) 187–206.

  34. 34.

    Rechtbank Amsterdam, 29. Juni 2007, 13/501817-05, verfügbar unter: http://www.wetboek-online.nl/jurisprudentie/ljnBA9607.html (17.12.2014).

  35. 35.

    Award of the Arbitral Tribunal in the Matter of an Arbitration between Guyana and Suriname, 17 September 2007, ILM 47 (2008), 166.

  36. 36.

    Die Notwendigkeit einer umfassenden Auseinandersetzung mit dem Grundsatz der Freiheit der Meere mahnte bereits Gidel, in dem von ihm ausgearbeiteten Memorandum on the Régime of the High Seas (UN Doc. A/CN.4/32 (1950), 1), an: „we are so accustomed to this idea that we take neither the time nor the trouble to think it out.

  37. 37.

    Bernard H. Oxman, The Territorial Temptation: A Siren Song at Sea, AJIL 100 (2006), 830.

  38. 38.

    Beispielhaft sei hier nur auf das von Venedig geltend gemacht Recht, das Befahren der Adria von der Zahlung eines Wegzolls abhängig zu machen, erwähnt. Vgl. dazu: Wolfgang Graf Vitzthum, From the Rhodian Sea Law to UNCLOS III, in: Hans-Joachim Cremer (Hrsg.), Tradition und Weltoffenheit des Rechts: Festschrift für Helmut Steinberger (2002), 351, 359.

  39. 39.

    Hugo Grotius, Mare Liberum (1609). Eine deutsche Übersetzung findet sich etwa bei R. Boschan, Hugo Grotius – von der Freiheit der Meere (1919).

  40. 40.

    Siehe für einen aktuellen Überblick über die Vertragsparteien des SRÜ: UN, Status of Multilateral Treaties: https://treaties.un.org/Pages/ViewDetailsIII.aspx?src=TREATY&mtdsg_no=XXI-6&chapter=21&Temp=mtdsg3&clang=_en Dies wohl anders bewertend: Milenko Kreća, The Theoretical Basis of the New Law of the Sea, in: Nisuke Ando/Edward McWhinney/Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), Liber Amicorum Judge Shigeru Oda, vol. 2 (2002), 1207, 1208, wenn er konstatiert „[i]n a substantive sense, the law of the sea represents an institutionalisation of demands by States to extend their jurisdiction over maritime regions.

  41. 41.

    Art. 86 (i.V.m. Art. 89) SRÜ.

  42. 42.

    Georg Schwarzenberger, The Fundamental Principles of International Law, RdC 87 (1955-I), 195, 358 ff. (Chapter VIII: The Principle of the Freedom of the Sea); Daniel P. O’Connell/Ian A. Shearer (Hrsg.), The International Law of the Sea, vol. I (1982), 1–28; Tullio Scovazzi, The Evolution of the Law of the Sea: New Issues, New Challenges, RdC 286 (2000), 39, 53; Jochen Ehmer, Der Grundsatz der Freiheit der Meere und das Verbot der Meeresverschmutzung (1974), 28, der nur kurz erwähnt, dass es auch im römischen Recht so etwas wie eine anerkannte Meeresfreiheit gab.

  43. 43.

    Wolfgang Graf Vitzthum, Seerechtsfrühgeschichte: Von der vorklassischen Antike bis zur hellenistisch-römischen Epoche, in: Mario Ascheri u. a. (Hrsg.), „Ins Wasser geworfen und Ozeane durchquert“: Festschrift für Knut Wolfgang Nörr (2003), 1031–1033.

  44. 44.

    Christian Meurer, Das Programm der Meeresfreiheit (1918), 4.

  45. 45.

    Wenngleich versucht wurde, die Entwicklung der Freiheit der Meere möglichst umfassend darzulegen, ist zu Beginn darauf hinzuweisen, dass aus Gründen einer notwendiger Schwerpunktsetzung ein eurozentrischer Ansatz gewählt (für eine darüber hinausgehende Untersuchung vgl. Ram Prakash Anand, Origin and Development of the Law of the Sea (1983)) und sich primär mit der negativen Ausprägung des Prinzips auseinandergesetzt wurde.

  46. 46.

    Paul Gormley, The Development and Subsequent Influence of the Roman Legal Norm of „Freedom of the Seas“, University of Detroit Law Journal XL (1963), 561, 565; Björn Hofmann, Das Küstenmeer im Völkerrecht (2008), 28; Fritz With, Entwicklung der Theorie der Meeresfreiheit (1913), 5; sowie Graf Vitzthum (Fn. 38), 351, der wohl mit Blick auf die dürftige Beweislage konstatierte: „Outlining the highly complex history of the law of the sea is like sailing in uncharted waters.

  47. 47.

    Dazu Robert Bohn, Geschichte der Seefahrt (2011), 1, der auf die Benutzung von Einbaum-Booten verweist.

  48. 48.

    Gormley (Fn. 46), 561, 566; Bohn (Fn. 47), 16.

  49. 49.

    Die Existenz einer solchen Thalassokratie vermutlich bejahend: Robert Ago, The First International Communities in the Mediterranean World, BYIL 53 (1982), 213, 217. Dies ablehnend: Graf Vitzthum (Fn. 43), 1031, 1036–1037.

  50. 50.

    Gormley (Fn. 46), 561, 567; Lassa Oppenheim/Hersch Lauterpacht, International Law (8. Auflage, 1955), 582–608.

  51. 51.

    Graf Vitzthum (Fn. 43), 1031, 1034–1035.

  52. 52.

    Ebd.

  53. 53.

    Gormley (Fn. 46), 561, 565–566.

  54. 54.

    Bohn (Fn. 47), 14.

  55. 55.

    Percy Thomas Fenn, Justinian and the Freedom of the Sea, AJIL 19 (1925), 716, 717; Gormley (Fn. 46), 561, 567. Graf Vitzthum (Fn. 43), 1031, 1037.

  56. 56.

    Vgl. etwa Bohn (Fn. 47), 13.

  57. 57.

    Franz Karl Movers, Die Phönizier: Das Phönizische Altertum: Handel und Schiffahrt, D: Band 2 Teil 3 (1967), 168 mit weiterem Verweis auf Xenoph, Oecon. VIII, 12.

  58. 58.

    Hofmann (Fn. 46), 28 stellt klar, dass der Vertrag kein explizites Verbot enthielt, von einem solchen aber aufgrund der Tatsache, dass das Befahren der Ägäis nur für Handelsschiffe wieder gestattet wurde, im Umkehrschluss ausgegangen werden kann.

  59. 59.

    Bei Fritz With, Die Entwicklung der Theorie der Meeresfreiheit (1913), 13 und Karl Strupp, Urkunden zur Geschichte des Völkerrechts, Band I (1911), 1 findet sich die Formulierung „schönes Vorgebirge“, was auf den Umstand zurückzuführen ist, dass dies dem damaligen Sprachgebrauch entsprach. Treffender erscheint heute die Übersetzung mit „Kap“. Dass die Benutzung des Wortes „Vorgebirge“ zu Verwirrung führen kann, zeigt sich bei Graf Vitzthum (Fn. 43), 1031, 1050–1051, der zwar auch die Übersetzung „schönes Vorgebirge“ anführt, dies aber kritisch hinterfragt und spekuliert, dass wohl einige Halbinseln entlang der tunesischen Küste gemeint waren und nicht das im Norden von Karthago befindliche Gebirge.

  60. 60.

    Polybius 3, 22, 5; 23, 1sq., zitiert nach Alfred Pernice, Die sogenannten res communes omnium, in: Festgabe für Heinrich Dernburg zum fünfzigjährigen Doktorjubiläum (1900), 125, 144 (Fn. 88).

  61. 61.

    Abgeschwächt wird dieses Argument allerdings dadurch, dass zwei der genannten Verträge Waffenstillstandabkommen waren, so dass Konsens bei Vertragsschluss durchaus bezweifelt werden kann.

  62. 62.

    Graf Vitzthum (Fn. 43), 1031, 1040 (Hervorhebung im Original).

  63. 63.

    Ebd.

  64. 64.

    With (Fn. 59), 6–7; Gormley (Fn. 46), 561, 569; Graf Vitzthum (Fn. 38), 351, 355–356.

  65. 65.

    So auch Gormley (Fn. 46), 561, 569.

  66. 66.

    Digesten 1.8.pr und 1.8.1. Fenns Beschreibung dieses Rechtssatzes als „first formal pronouncement in recorded legal theory on the legal status of the sea“ scheint auf eine Fehldatierung zurückzugehen. Denn wenngleich über die Person des Marcian wenig überliefert ist, lässt sich sein Wirken heute mit einiger Sicherheit auf die erste Hälfte des 3. Jh. datieren (Leopold Wenger, Die Quellen des römischen Rechts (1953), 521; Detlef Liebs, Älius Macian: Ein Mittler des römischen Rechts in die hellenistische Welt, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte/Romanistische Abteilung 128 (2011), 39, 40 und nicht (so aber Fenn) auf das frühe 2. Jh. Äußerungen, aus denen auf den Rechtsstatus des Meeres geschlossen werden kann, finden sich aber bereits bei Celsus (Beginn 2. Jh.), der schreibt „[m]aris communem usum omnibus hominibus“ (Digesten 43, 8.3.1 (Celsus)) sowie bei Ulpian (Anfang 3. Jh.), dem der Rechtssatz „mare commune omnium est et litora“ (Digesten 47, 10.13.7 (Ulpian))) zuzuschreiben ist.

  67. 67.

    Grotius und ihm folgend: Constantine John Colombos, International Law of the Sea (5. Auflage, 1962), 66; Oppenheim/Lauterpacht (Fn. 50), § 254; Ian Brownlie, Principles of Public International Law (5. Auflage, 1998), 258; Rüdiger Wolfrum, Hohe See und Tiefseeboden (Gebiet), in: Wolfgang Graf Vitzthum (Hrsg.), Handbuch des Seerechts (2006), 287, 294–295 griffen das Konzept der res communia omnium auf und nutzen es – wenn auch sachlich (nur auf das Meer bezogen) und räumlich (nur auf die Hohe See bezogen) modifiziert – noch heute.

  68. 68.

    Pernice (Fn. 60), 125, 131.

  69. 69.

    Ebd.; so auch Okko Behrends, Die allen Lebewesen gemeinsamen Sachen (res communes omnium) nach den Glossatoren und dem klassischen römischen Recht, in: Dieter Medicus/Hans-Joachim Mertens/Knut Wolfgang Nörr/Wolfgang Zöllner (Hrsg.), Festschrift für Hermann Lange zum 70. Geburtstag (1992), 3, 11.

  70. 70.

    Digesten 1, 8, 6pr (Marcian).

  71. 71.

    Kaser weist daraufhin, dass Marcian, die Gegenstände, die dem Gemeingut aller zustehen, nicht als „res“ im eigentlichen Sinne bezeichnete und führt das darauf zurück, dass damit der Gedanke an Eigentum vermieden werden sollte (Max Kaser, Ius Gentium (1993), 108).

  72. 72.

    Heinrich Dernburg, Pandekten, Band I (5. Auflage, 1896), 164; Kaser (Fn. 71), 107; Pernice (Fn. 60), 125, 127.

  73. 73.

    Vgl. hierzu äußerst treffend Ferdinand Regelsberger, Pandekten, Band I (1893), 407: „Vermöge ihrer natürlichen Beschaffenheit sind Gemeingut aller Menschen und der privatrechtlichen Unterwerfung unzugänglich: die Luft, das fließende Wasser, das Meer und die Meeresufer. […] Luft und Meer spotten durch ihre Masse der ausschließlichen Aneignung“ (Hervorhebung durch Autor).

  74. 74.

    Ebd.; Dernburg (Fn. 72), 164–165.

  75. 75.

    Dies mit Blick auf die Luft bestreitend: Alfred Kappeler, Der Rechtsbegriff des öffentlichen Wasserlaufs (1867), 50.

  76. 76.

    Regelsberger (Fn. 73), 407; instruktiv zum Bauen am Meeresstrand: Klaus-Dieter Stegemann, Die Schleswig-Holsteinischen Meeresgewässer als Gegenstand des Privatrechts (1966), 51–54, insbesondere 53.

  77. 77.

    Regelsberger (Fn. 73), 407; a.A. Pernice (Fn. 60), 125, 142.

  78. 78.

    Regelsberger (Fn. 73), 408.

  79. 79.

    Pernice (Fn. 60), 125, 138–139; so auch Kappeler (Fn. 75), 35: „die Küste ist eigentlich nichts anderes als ein Theil des Meeres selbst, da sie regelmäßig befluthet wird.“

  80. 80.

    Pernice (Fn. 60), 125, 131–132. Diese Vermutung findet sich auch an anderer Stelle und hat zu kritischen Bemerkungen mit Blick auf die Person des Marcians geführt: Max Kaser, Römisches Privatrecht, Erster Abschnitt: Das altrömische, das vorklassische und klassische Recht (2. Auflage, 1971), 380 („beeinflußt wohl von der Vulgärphilosophie“); W.W. Buckland, Marcian, Studi in onore di Salvatore Riccobono, vol. I (1936), 273, 279; siehe aber auch Behrends (Fn. 69), 3 und Detlef Liebs (Fn. 66), 39, die das Wirken Marcians in positiveres Licht rücken.

  81. 81.

    Vergil, Aen. 1, 540; 7, 229.

  82. 82.

    Ebd.

  83. 83.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), aa).

  84. 84.

    Näheres dazu bei Victor Burr, Nostrum Mare: Ursprung und Geschichte der Namen des Mittelmeeres und seine Teilmeere im Altertum (1932), 119.

  85. 85.

    Digesten 47, 10, 13, 7 (Ulpian): conductori autem veteres interdictum dederunt, si forte publice hoc (Mo. Locum) conduxit: nam vis ei prohibenda est, quo minus conductione sua fruatur.

  86. 86.

    Theodor Mommsen, Sopra una incrizione scoperta in Frisia, Bullettino 2 (1889), 129–132. Einigkeit bezüglich der Aussage dieser Inschrift besteht freilich nicht. Vgl. etwa Stegemann (Fn. 76), 54–55.

  87. 87.

    Kappeler (Fn. 75), 78–79; vgl. auch: Georg Klingenberg, Maris Proprium Ius in D. 47, 10, 14, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 72 (2004), 37, 40: „Wird das jedermann offenstehende Fischen im Meer behindert, so steht – ebenso wie im Fall anderer Behinderung des Gemeingebrauchs, ja wie bei der Behinderung des Gebrauchs der eigenen Sache – nach der durchgedrungenen Ansicht des Pomponius die actio iniuriamrum zu.“ (Fußnote ausgelassen); so auch: Dernburg (Fn. 72), 164.

  88. 88.

    Hoheitsgewalt wurde folglich nicht nur im Bereich der res publicae ausgeübt, was den Streit um die Qualifizierung der Meeresufer weniger wichtig erscheinen lässt. Stegemann (Fn. 76), 51, 52. Den Streitstand ausführlich diskutierend: Nicole Charbonnel/Marcel Morabito, Les rivages de la mer: droit romain et glossateurs, RHD 65 (1987), 23.

  89. 89.

    Stegemann (Fn. 76), 51; siehe auch Pernice (Fn. 60), 125, 145–146, der aus dieser Hoheitsgewalt freilich sogar ein Verpachtungsrecht folgen lässt, dies aber nicht weiter herleitet. Pernices Ansicht widerspricht Richard Perruso, The Development of the Doctrine of Res Communes in Medieval and Early Modern Europe, Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis 70 (2002), 69, 73, wenn er feststellt: „state jurisdiction was exercised over common areas only to ensure that everyone had access to them. Implicit in this is the idea that the state should refrain from interfering with everyone’s use of these.“

  90. 90.

    Kappeler (Fn. 75), 80 „Allen die Ausübung ihrer natürlichen Rechte gegenüber Rücksichtslosigkeit der thatsächlich günstiger Gestellten zu ermöglichen […] kann nun natürlich nur so erfüllt werden, dass der Staat von Jedem gewisse Opfer seiner individuellen Freiheit verlangt.“

  91. 91.

    So auch Martin J. Schermaier, Res Communes Omnium: The History of an Idea from Greek Philosophy to Grotian Jurisprudence, Grotiana 30 (2009), 20, 42 und dies durch das Bestreiten der r.c.o. Eigenschaft für Küstengewässer andeutend: Pernice (Fn. 60), 125, 146.

  92. 92.

    Fenn (Fn. 55), 716, 726; Graf Vitzthum (Fn. 43), 1031, 1048–1050. Anderer Ansicht war: Franz Ludwig von Cancrin, Abhandlung von dem Wasserrechte, Band 1 (1789), 45. Liest man bei Karl-Friedrich Krieger, Die Entwicklung des Seerechts im Mittelmeerraum von der Antike bis zum Consolat de Mar, Jahrbuch für Internationales Recht 16 (1973), 179, 183–184 von einer „totale[n] Befriedigung des Mittelmeers […] [u]nter dem Schutz des Pax Romana,“ so dürfte damit keine Meeresherrschaft an sich, sondern vielmehr der erfolgreiche Kampf gegen Piraten in den Blick genommen sein.

  93. 93.

    Wolfgang Graf Vitzthum, Seerechtsglobalisierung: Von der iberischen Epoche bis zur Ära der Vereinten Nationen, in: Sabine von Schorlemer (Hrsg.), Praxishandbuch UNO: Die Vereinten Nationen im Lichte globaler Herausforderungen (2003), 397, 398; Anand (Fn. 45), 84: „With the break-up of the strong Roman Empire, there was a ‚state of wild anarchy‘ throughout European waters.

  94. 94.

    Hofmann (Fn. 46), 30.

  95. 95.

    Graf Vitzthum (Fn. 93), 397, 398.

  96. 96.

    Krieger (Fn. 92), 179, 187 f. und 193 f.; Michael Jonathan Feakes, Formative Influences on the Evolution of International Law: a Case Study of Territorial Waters (1550–1650) (1994), 44 und 55.

  97. 97.

    Wilhelm G. Grewe, Epochen der Völkerrechtsgeschichte (2. Auflage, 1988), 157, der auf die Seeherrschaft Genuas an der französischen Riviera verweist; siehe auch J.H.W. Verzijl, International Law in Historical Perspective, vol. IV (1971), 12.

  98. 98.

    Percy Thomas Fenn, The Origin of the Right of Fishery in Territorial Waters (1926), 261; Ernst Reibstein, Völkerrecht: Eine Geschichte seiner Ideen in Lehre und Praxis, Band I: Von der Antike bis zur Aufklärung (1958), 394–395.

  99. 99.

    Grewe (Fn. 97), 157; ähnlich auch Graf Vitzthum (Fn. 93), 397, 399; Hofmann (Fn. 46), 31.

  100. 100.

    Hofmann (Fn. 46), 31; Grewe (Fn. 97), 160.

  101. 101.

    O’Connell (Fn. 12), 303, 305; Reibstein (Fn. 98), 394; Douglas M. Johnston, International Law of Fisheries: A Framework for Policy-Oriented Inquiries (1965), 161.

  102. 102.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), bb).

  103. 103.

    Ein solcher Gedankengang findet sich mit Blick auf die Eigentumsfähigkeit des Küstenmeeres – und damit zeitlich freilich wesentlich später – bei Stegemann (Fn. 76), 126–127: „[D]aß der Art. 97 schon deshalb kein Eigentum an einem Teil des Küstenmeeres hätte begründen können, weil dieses seinem Wesen nach eine res omnium communis sei, wird den geänderten technischen Verhältnisssen und den dadurch bedingten Ansichten von der Beherrschbarkeit des dem Lande vorgelagerten Meeresstreifen nicht mehr gerecht. Das Küstenmeer ist nicht seinem Wesen nach eigentumsunfähig sondern der Umfang der Herrschaft des Menschen darüber ist bedingt durch das Stadium der technischen Entwicklung und dem Willen, diese Möglichkeiten zu entfalten.“

  104. 104.

    O’Connell/Shearer (Hrsg.) (Fn. 42), 13: „In the early seventeenth century the opinion was widespread that exclusive property in the sea could result from the domination of the sea by ships.

  105. 105.

    Baldus, Commentary on D. 1, 8, 1, zitiert nach: Perruso (Fn. 89), 69, 81.

  106. 106.

    Perruso (Fn. 89), 81.

  107. 107.

    Feakes (Fn. 96), 57.

  108. 108.

    So anerkennt Pietro Baptista Burgus (De dominio Serenissimae Genuensis Reipublicae in mari Ligustico (1641), 228 f.) zwar, dass die Genuesen Herrschaft über das Ligurische Meer ausübten, muss aber zugestehen, dass er einen originären Rechtstitel für diesen Anspruch nicht nachweisen kann: „Testimonia, quibus probatur Genuensium maritimum dominium, etiamsi eius titulus ostendi non posset.

  109. 109.

    Reibstein (Fn. 98), 394, der darauf verweist, dass Venedig seine Seeherrschaft ursprünglich damit begründete, die Adria sei ein Geschenk des Papstes Alexander III. als Ausdruck seiner Dankbarkeit für die Unterstützung im Kampf gegen Friedrich Barbarossa gewesen.

  110. 110.

    Sebastian I. Sobecki, The Sea and Medieval English Literature (2008), 142; vgl. auch Fenn (Fn. 98), 224: „So long as the Venetians enjoyed naval supremaxy, they did not trouble to defend the legality of their position; they were content with exacting obedience to it. But with the decline of their sea power in and after the 16th century, they found it necessary to resort to the pen.

  111. 111.

    Auch die Dänen, Norweger und Engländer gingen dazu über, die an ihre Küsten angrenzenden Meere für sich zu beanspruchen. Grewe (Fn. 97), 159; Karl Voigt, Die Rechtsnatur der Küstengewässer in ihrer historischen Entwicklung (1937), 8 ff.

  112. 112.

    Fenn (Fn. 98), 465, 466 und 473–474.

  113. 113.

    Ebd., 465.

  114. 114.

    Sane si maris proprium ius ad aliquem pertineat: uti possidetis interdictum ei competit, si prohibeatur ius suum exercere.

  115. 115.

    Sobecki (Fn. 110), 142.

  116. 116.

    Fenn (Fn. 98), 465, 470.

  117. 117.

    Ebd., 476.

  118. 118.

    Bartolus de Sassoferrato, Operae vol. VI (1552), 146. Zu diesen Werten gelangte Bartolus durch Auslegung der Worte modico spatio. Vgl. Grewe (Fn. 97), 161 (Fn. 16).

  119. 119.

    Fenn (Fn. 98), 465, 477 und 481.

  120. 120.

    Walther Schücking, Das Küstenmeer im internationalen Rechte: im Völkerrechte, wie im internationalen Privat- und Strafrechte (1897), 7.

  121. 121.

    Octavianus Cacheranus, Decisiones Senatus Pedemontani (1569), Dec. 155.

  122. 122.

    Schücking (Fn. 120), 7 verweist etwa auf Bodin und den deutschen Rechtswissenschaftler Stypmann.

  123. 123.

    Hofmann (Fn. 46), 32.

  124. 124.

    Rückhalt findet diese These in den Worten von Verzijl (Fn. 97), 14: „As far as the admissibility of such pretensions [er bezieht sich hier auf Seeherrschaftsansprüche im frühen Mittelalter] is concerned, there is no good ground for arguing that claims of this kind to exclusive authority over parts of the high seas were contrary in those centuries to any principle of the freedom of the sea then accepted. […] Theories condemning such claims as contrary to a supposed ‚natural law‘ would in those days have been met with complete lack of understanding.“ (Hervorhebung durch Autor).

  125. 125.

    Fenn (Fn. 98), 465, 476.

  126. 126.

    Küstenferne Gewässer spielten freilich vor dem „ozeanischen Zeitalter“ keine große Rolle – die Handelsrouten verliefen meist küstennah.

  127. 127.

    Wenn Voigt (Fn. 111), 9 dies bestreitet, so ist davon auszugehen, dass er den Begriff der küstenfernen Gewässer zu streng und nicht in Relation zu den enormen Flächen der Weltmeere setzt. Vor Beginn des Zeitalters der Entdeckungen wurden lediglich Randmeere beansprucht, so dass auch der Hinweis auf die Beanspruchung weiter Teile der Ostsee die obige Aussage nicht widerlegt.

  128. 128.

    With (Fn. 59), 12.

  129. 129.

    Ebd.; Bohn (Fn. 47), 64; Fritz Stier-Somlo, Die Freiheit der Meere und das Völkerrecht (1917), 35.

  130. 130.

    Bohn (Fn. 47), 43.

  131. 131.

    Seinem besonderen Interesse an der Seefahrt ist es geschuldet, dass er den Beinamen „Nevegador“ (Seefahrer) erhielt.

  132. 132.

    Grewe (Fn. 97), 270.

  133. 133.

    Abgedruckt in: L. M. Jordão, Bullarium Patronatus Portugalliae Regum (1868), 22.

  134. 134.

    Grewe (Fn. 97), 271 (Hervorhebung durch Autor). Dies lässt Voigt (Fn. 111), 10 vermuten: „Die […] Ansprüche gingen auf eine Art staatliches Eigentumsrecht an Teilen des Weltmeeres, gleichgültig, in wessen Besitz die Küsten waren.“

  135. 135.

    Grewe (Fn. 97), 274.

  136. 136.

    Ebd.: „Das Edikt] verbietet allen Personen, welchen Ranges sie auch immer sein mögen […] unter Androhung schwerer Strafe […] in die bezeichneten Zonen einzudringen.“

  137. 137.

    Abgedruckt in: Francis Gardiner Davenport (Hrsg.), European Treaties Bearing on the History of the United States and Its Dependencies to 1648 (1917), 75–78.

  138. 138.

    Die neue Linie verlief nun 370 spanische Meilen westlich der Kapverdischen Inseln und führte dazu, dass weite Teile des damals noch unbekannten Brasiliens an Portugal fielen.

  139. 139.

    O’Connell/Shearer (Hrsg.) (Fn. 42), 2 bewertet die Absicht, die mit den päpstlichen Bullen verfolgt wurde, etwas anders: „The Pope’s role arose because of the question raised in canon law of the jurisdiction of the religious orders which sent out missions in the wake of the discoveries. It was not intended as a reservation of the seas to Spain and Portugal, but it was later thought that it had that effect when both countries forbade trade within their respective areas.

  140. 140.

    Vgl. hierzu die ausführliche Darstellung bei Gundolf Fahl, Der Grundsatz der Freiheit der Meere in der Staatenpraxis von 1493 bis 1648 (1969), 49–90.

  141. 141.

    Ebd., 64–65; Grewe (Fn. 97), 286–287.

  142. 142.

    Ausführlich Fahl (Fn. 140), 65–69.

  143. 143.

    Ebd., 62–63; Charles-André Julien, Les voyages de découverte et les premiers établissements (XVe-XVIe siecles) (1948), 279.

  144. 144.

    Fahl (Fn. 140), 99–101; Originalauszüge und weitere Information bei: Gilbert Gidel, Le Droit International Public de la Mer, Tome I: Introduction – La Haute Mer (Nachdruck 1981), 133 f.

  145. 145.

    Fahl (Fn. 140), 92–93; Grewe (Fn. 97), 306.

  146. 146.

    Zitiert nach Fahl (Fn. 140), 102; Originaltext bei William Camden, Annales rerum Anglicarum, et Hibernicarum, regnante Elizabetha ad annum salutis MDLXXXIX (1615), 309.

  147. 147.

    Fahl (Fn. 140), 102.

  148. 148.

    Thomas Wemyss Fulton, The Sovereignty of the Sea (1911), 5 lässt die Argumentation Elisabeth I. sogar zu dem Schluß kommen, dass ihr und nicht etwa Grotius der Verdienst für das Prinzip der Freiheit der Meere im heutigen Sinne zukommen müsste. Dies kommentierend weist Grewe (Fn. 97), 305 (Fn. 19) darauf hin, dass sich die Gedanken Elisabeths bereits bei den Franzosen finden lassen, die sich als erste gegen die Seeherrschaft Portugals und Spaniens wandten.

  149. 149.

    Errichtung der King’s Chambers (Neutralitätszonen) sowie die von Fischereizonen.

  150. 150.

    Selden, L. II, Cap. I; Stier-Somlo (Fn. 129), 43.

  151. 151.

    Grewe (Fn. 97), 321; With (Fn. 59), 29; Meurer (Fn. 44), 5 und 8.

  152. 152.

    Das Rechtsgutachten „De Jure Praedae“, das anlässlich des Prisengerichtsverfahrens im Fall der Santa Catharina von Grotius erstellt wurde, blieb bis 1868 unveröffentlicht. 1609 veröffentlichte Grotius (damals noch anonym) ausschließlich das XII., sich mit der Meeresfreiheit auseinandersetzende, Kapitel des Rechtsgutachtens unter dem Titel Mare Liberum. Näheres dazu bei Anand (Fn. 45), 77–81 sowie bei Benjamin Straumann, Hugo Grotius und die Antike: Römisches Recht und römische Ethik im frühneuzeitlichen Naturrecht (2007), 18–19.

  153. 153.

    Obgleich „De Jure Praedeae“ und damit auch „Mare Liberum“ ursprünglich gegen die Herrschaft der Portugiesen im Pazifik gerichtet war, streitet der Zeitpunkt der Veröffentlichung für einen Zusammenhang mit den Edikten von Jacob I. und kann daher als unmittelbare Reaktion auf zunehmende Beanspruchung maritimer Jurisdiktion durch die Engländer verstanden werden. Vgl. dazu: Grewe (Fn. 97), 310; Karl Strupp, Meer, hohes, in: Julius Hatschek/Karl Strupp (Hrsg.), Wörterbuch des Völkerrechts und der Diplomatie, Band 2 (1925), 26.

  154. 154.

    Grewe (Fn. 97), 312–313; Wolfgang Graf Vitzthum, Begriff, Geschichte und Rechtsquellen des Seerechts, in: Wolfgang Graf Vitzthum (Hrsg.), Handbuch des Seerechts (2006), 1, 32–33.

  155. 155.

    Straumann (Fn. 152), 24.

  156. 156.

    Die Rechtsquellenlehre findet sich freilich nicht in „Mare Liberum“, sondern im ersten Teil von „De Jure Praedae“.

  157. 157.

    Quid ni enim quando sine detrimento suo potest, alteri communicet, in iis quae sunt accipienti utilia, danti non molesta, Hugo Grotius, Mare Liberum (1609, zitiert nach der Übersetzung von Ralph van Deman Magoffin, 1916), 38.

  158. 158.

    So wohl auch Richard Boschan, Der Streit um die Freiheit der Meere im Zeitalter des Hugo Grotius (1919), 54.

  159. 159.

    Vor Seldens Widerlegungsschrift setzte sich 1613 bereits William Welwood kritisch mit den Thesen Grotius’ auseinander.

  160. 160.

    Von der Fulton (Fn. 148), 371 behauptete: „in most cases the evidence adduced shows merely that naval power was exercised.

  161. 161.

    Stier-Somlo (Fn. 129), 43.

  162. 162.

    Anand (Fn. 45), 106.

  163. 163.

    Bezeichnend dafür ist etwa, dass Grotius nach Aufnahme seiner Arbeit als schwedischer Botschafter in Paris davon absah, sich weiter für die Freiheit der Meere zu engagieren, um die Praxis Schwedens (Beanspruchung weiter Teile der Ostsee) nicht infrage zu stellen. Anand (Fn. 45), 107. Eine beachtliche Ausnahme findet sich – freilich wesentlich früher erfolgt – bei Vasquez, der die offizielle Politik seines Landes bemerkenswert offen kritisierte. Vgl. dazu und zur Argumentation des Vasquez’ im Allgemeinen: Ernst Reibstein, Die Anfänge des neueren Natur- und Völkerrechts (1949), 226–248.

  164. 164.

    Anand (Fn. 45), 102.

  165. 165.

    Graf Vitzthum (Fn. 154), 1, 33 (Fn. 126) sowie Stier-Somlo (Fn. 129), 43; Boschan (Fn. 158), 42; David J. Bederman, The Sea, in: Bardo Fassbender/Anne Peters (Hrsg.), The Oxford Handbook of the History of International Law (2012), 359, 369.

  166. 166.

    Jacques Godechot, Histoire de l’Atlantique (1949): „in the eighteenth century the Atlantic became virtually an English lake“ (zitiert nach Auguste Toussaint, History of the Indian Ocean (1966), 134).

  167. 167.

    Anand (Fn. 45), 126.

  168. 168.

    Grewe 1988 (Fn. 97), 471. Deutlich wird dies auch bei Meurer (Fn. 44), 8, wenn er konstatiert: „Eine Aenderung der englischen Politik in formeller und materieller Hinsicht trat erst ein, als die englische Seemacht das unbestrittene Uebergewicht hatte und ihr deshalb die Freiheit der Meere nicht mehr schaden konnte.“

  169. 169.

    Anand (Fn. 45), 126 „the Europeans were beginning to understand that it was in their mutual interest not to fight for the freedom of the seas. The eastern [sic] world, the Americas and Africa, were big enough to be exploited by everybody, and better together. […] Under the general, overall control of the British Empire in India and protection of its strong navy in the Indian Ocean, all Europe could profit.

  170. 170.

    Thomas Wemyss Fulton, The Sovereignty of the Sea (Nachdruck 1976), 554–555: „As maritime commerce extended and the security of the sea became established, it was felt more and more that claims to a hampering sovereignty and jurisdiction were incompatible with the general welfare of nations.

  171. 171.

    Bederman (Fn. 165), 359, 369; Graf Vitzthum (Fn. 154), 1, 35.

  172. 172.

    Damit ist freilich nicht gemeint, dass jeder Küstenstaat notwendigerweise ein Küstenmeer haben muss, sondern nur, dass ein Recht auf ein solches nunmehr als völkerrechtskonform erachtet wurde. Für eine Pflicht, ein solches zu errichten, lässt sich eine korrespondierende Rechtsüberzeugung nicht nachweisen. Andere Ansicht: ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, Dissenting Opinion of Sir Arnold McNair, ICJ Reports (1951), 158, 160; Churchill/Lowe (Fn. 21), 80, 81.

  173. 173.

    Dieser Gedanke sollte später auch im Hinblick auf die Beherrschbarkeit eines über einem Staatsgebiet gelegenen Luftraums Bedeutung erlangen. Vgl. dazu: Wybo P. Heere, Problems of Jurisdiction in Air and Outer Space, in: Terry D. Gill/Wybo P. Heere (Hrsg.), Reflections on Principles and Practice of International Law (2000), 65, 66: „Thanks to the writings in the field of maritime law, some authors advanced the theory that the ‚territorial airspace‘ should be measured by the cannon-shot rule.“

  174. 174.

    H. S. K. Kent, The Historical Origins of the Three-Mile-Limit, AJIL 48 (1954), 537 ff. hält die Kanonenschussregel für eine regional begrenzte Praxis. Die 3 sm-Grenze ließe sich daher nicht unmittelbar von ihr ableiten. Siehe auch: Wyndham L. Walker, Territorial Waters: the Cannon Shot Rule, BYIL 22 (1945), 210.

  175. 175.

    Graf Vitzthum (Fn. 154), 1, 36.

  176. 176.

    Stier-Somlo (Fn. 129), 59, der allerdings der Meinung ist, dass dies selbst im 19. Jh. noch galt.

  177. 177.

    Stellungnahme Lord Malmesbury, House of Lords, 18. Juni 1858. Näheres dazu bei: Grewe(Fn. 97), 666–668.

  178. 178.

    Meurer (Fn. 44), 7.

  179. 179.

    BGBl. 1972 II, 1091.

  180. 180.

    Zählt man den Meeresboden zum Anwendungsraum der Hohen See, trug freilich auch die Etablierung des Festlandsockelregimes zur räumlichen Veränderung der Meeresfreiheit bei. Anders als mit Blick auf die Wassersäule lässt sich zwecks Untermauerung dieser These indes nur bedingt auf die Seerechtsgeschichte verweisen, da sich dieser diesbezüglich mangels entsprechender Relevanz dieser Frage nur wenig Konkretes entnehmen lässt (siehe aber oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. ,1., a), bb), was eine Gleichbehandlung von Meer und Meeresboden nahelegt). Erst nachdem das Abbauen von Meeresbodenressourcen machtbar wurde, rückte die Frage nach dem Rechtsstatus des Meeresbodens in den Fokus der Rechtswissenschaft. Vgl. etwa Sir Cecil J.B. Hurst, Whose is the Bed of the Sea?, BYIL 4 (1923/1924), 34–43.

  181. 181.

    Statusrechtlich ist die Anschlusszone Hohe See (Art. 24 Übereinkommen über das Küstenmeer und die Anschlusszone: „In einer an sein Küstenmeer angrenzenden Zone der Hohen See […]“ sowie Art. 86 SRÜ e contrario). Mit Blick auf die Meeresfreiheit kommt ihr mithin keine den Geltungsraum verschiebende Wirkung zu. Hinzuweisen sei hier auch darauf, dass sie genau genommen keine aus den Seerechtskonferenzen hervorgehende Innovation war. In Vorbereitung von UNCLOS I war sie nämlich bereits durch die ILC als „gewohnheitsrechtlich anerkannt“ identifiziert worden (ILC, Report of the International Law Commission: Commentaries to the Articles concerning the Law of the Sea, UN Doc. A/3159 (1956), GAOR 11th Sess. Suppl. 9, 12, 39–40). Zu den Rechten des Küstenstaats in der Anschlusszone: siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 2., a).

  182. 182.

    Wenngleich das Regime des Festlandsockels unabhängig von dem der darüber liegenden Wassersäule ist (Art. 3 Festlandsockelkonvention, Art. 78 SRÜ), kann nicht von der Hand gewiesen werden, dass die dort verbrieften Exklusivrechte geeignet sind, die Meeresfreiheit zu berühren und inhaltlich zu modifizieren.

  183. 183.

    Inhaltliche Veränderungen der Meeresfreiheit lassen sich außerhalb des Zusammenhangs mit den neuen Meereszonen im direkten Vergleich vom HSÜ zum SRÜ nicht nachweisen. Denn gleichwohl Art. 87 SRÜ faktisch mit einem „Plus an Freiheiten“ aufwarten kann (zusätzliche Freiheiten: Freiheit künstliche Inseln und andere nach dem Völkerrecht zulässige Anlagen zu errichten sowie die Freiheit der wissenschaftlichen Forschung), heißt das nicht, dass es diese Freiheiten unter Art. 2 HSÜ nicht gab. Der Wortlaut („Sie umfasst […] insbesondere […]“) offenbart vielmehr, dass die explizit genannten Freiheiten nur Beispiele (wenn auch wichtige) einer nicht abschließenden Liste sind. In Anbetracht dessen ist davon auszugehen, es die im SRÜ explizit genannten Freiheiten auch unter dem HSÜ gab.

  184. 184.

    Dafür streitet neben Historie und Telos insbesondere die Gesetzessystematik, die die ausnahmebelastete Universalkompetenz des Küstenstaats im Küstenmeer in der aWZ – überspitzt ausgedrückt – in eine ausnahmsweise zulässige Singulärkompetenz umwandelt. Siehe hierzu ausführlich: Proelß (Fn. 29), 222, 228–229. Die aWZ weniger differenzierend insgesamt als Zone sui generis bezeichnend: E. D. Brown, The International Law of the Sea, vol. 1 (1994), 218 f.; Lothar Gündling, Die 200-Seemeilen Wirtschaftszone (1983), 296.

  185. 185.

    Alexander Proelss, The Law on the Exclusive Economic Zone in Perspective: Legal Status and REsolution of User Conflicts Revisited, Ocean Yearbook 26 (2012), 87, 88. Für den Beweis, dass diese Differenzierung nicht nur akademisch interessant, sondern auch praktisch äußerst relevant ist, siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, C., II.

  186. 186.

    „Dieser Teil gilt für alle Teile des Meeres, die nicht zur ausschließlichen Wirtschaftszone, zum Küstenmeer oder zu den inneren Gewässern eines Staates oder zu den Archipelgewässern eines Archipelstaats gehören. Dieser Artikel hat keinesfalls Beschränkungen der Freiheiten zur Folge, die alle Staaten in Übereinstimmung mit Artikel 58 in der ausschließlichen Wirtschaftszone genießen.“

  187. 187.

    Douglas Guilfoyle, Article 86, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 675, 677 (Rn. 5).

  188. 188.

    Hervorhebung durch Autor.

  189. 189.

    Spiegelt diese Feststellung auch entsprechende Staatenpraxis wider, ist sie dennoch nicht zwangsläufig. Das Beanspruchen der Meereszonen (Küstenmeer, Anschlusszone und aWZ) ist in Abgrenzung zum Regime des Festlandsockels (Art. 77 (3) SRÜ) abhängig von einer entsprechenden Geltendmachung. Mag der Wortlaut des Art. 2 SRÜ auch anderes suggerieren („Die Souveränität eines Küstenstaats erstreckt sich jenseits seines Landgebiets […] auf einen angrenzenden Meeresstreifen“), so sprechen systematische (Art. 3 konkretisiert den allgemeinen Art. 2 SRÜ), vor allem aber historische Gründe gegen die Existenz eines Standard-Küstenmeeres, das jeder Staat ohne entsprechende Willenskundgabe zugewiesen bekommt. Das Küstenmeer hat sich als Ausnahme zum Regime der Meeresfreiheit, die nun nur noch auf der Hohen See Anwendung findet, herausgebildet. Ein Berufen auf diese Ausnahme ist notwendig, sie schlichtweg vorauszusetzen oder gar ihre Nichtanwendung von einer Verzichterklärung abhängig zu machen, erscheint fragwürdig. Im hypothetischen Fall der Nichtbeanspruchung eines Küstenmeeres oder einer aWZ beginnt die Hohe See damit seewärts der Basislinie. Stütze findet diese These in ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116, 133: „It is the land which confers upon the coastal State a right to the waters off its coast“. (Hervorhebung durch Autor).

  190. 190.

    So auch jüngst Rosemary Rayfuse, Some Reflections on What’s Wrong with the Law of the Sea, in: Cedric Ryngaert/Erik J. Molenaar/Sarah M.H. Nouwen (Hrsg.), What’s Wrong with International Law: Liber Amicorum A.H.A. Soons (2015), 16, 18–19.

  191. 191.

    Dieser kausale Zusammenhang wird in Art. 2 HSÜ besonders deutlich: „Da die Hohe See allen Nationen offen steht, kann kein Staat das Recht für sich in Anspruch nehmen, einen Teil davon seiner Souveränität zu unterstellen.“

  192. 192.

    Im SRÜ findet sich das Äquivalent zu Art. 2 HSÜ nunmehr in Art. 87 SRÜ (positive Verbriefung der Meeresfreiheit) sowie in Art. 89 SRÜ deren negative Ausprägung (Ungültigkeit von Souveränitätsansprüchen).

  193. 193.

    Siehe dazu etwa: Kristina M. Gjerde/Anna Rulska-Domino, Marine Protected Areas Beyond National Jurisdiction: Some Practical Perspectives for Moving Ahead, IJMCL 27 (2012), 351–373; ferner auf Einschränkungen der Fischereifreiheit eingehend: Hyun Jung Kim, The Return to Mare Clausum Through Regional Fisheries Management Organizations?, ODIL 44 (2013), 205–218.

  194. 194.

    So auch Irini Papanicolopulu, The Law of the Sea Convention: No Place for Persons, IJMCL 27 (2012), 867, 868.

  195. 195.

    ICJ, North Sea Continental Shelf (Federal Republic of Germany v. Netherlands), Counter-Memorial submitted by the Government of the Kingdom of the Netherland of 20 February 1968, para. 166.

  196. 196.

    Diesen besonderen Zusammenhang verkennt Bing Bing Jia, The Principle of the Domination of the Land over the Sea: A Historical Perspective on the Adaptability of the Law of the Law of the Sea to New Challenges, GYIL 57 (2014), 63, 92 wenn er die „the land dominates the sea“-Doktrin und den Grundsatz der Freiheit der Meere als nebeneinander existierende Prinzipien des Seerechts versteht. Tatsächlich ist die von Jia als „principle of domination“ bezeichnete Doktrin ein Resultat der Meeresfreiheit und mithin stets in ihrem Lichte zu sehen.

  197. 197.

    Siehe zu ihren Funktionen bereits, oben Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. sowie Kap. „Einführung“, B. und C.

  198. 198.

    Peter B. Beazley (The Hydrographic Society), Maritime Limits and Baselines: A Guide to Their Delineation (1974), 6; Chris Carleton/Clive Schofield, Developments in the Technical Determination of Maritime Space: Charts, Datums, Baselines, Maritime Zones and Limits, Maritime Briefings 3(3) (2001), 24–25.

  199. 199.

    Reed (Fn. 24), 1, 6; Michael W. Reed, Shore and Sea Boundaries, vol. 3: The Development of International Maritime Boundary Principles Through United States Practice (2000), 179.

  200. 200.

    Siehe hierzu noch ausführlich, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2.

  201. 201.

    Erwägungsgrund 1 und 7 Präambel SRÜ.

  202. 202.

    Matthias Herdegen, Interpretation in International Law, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. VI (2012), 260 (Rn. 1).

  203. 203.

    Siehe dazu Alexander Proelß/Eike Blitza/Jan Oliva, Die Genehmigung wissenschaftlicher Forschung in der Antarktis im Lichte von Umweltschutz und Forschungsfreiheit (2013), 26–27; Luigi Sbolci, Supplementary Means of Interpretation, in: Enzo Cannizzaro (Hrsg.), The Law of Treaties beyond the Vienna Convention (2011), 145–146.

  204. 204.

    Siehe nur: Proelß/Blitza/Oliva (Fn. 203), 26–27.

  205. 205.

    BGBl. 1985 II, 927.

  206. 206.

    ICJ, Case Concerning the Territorial Dispute (Libyan Arab Jamahiriya/Chad), Judgment of 3 February 1994, ICJ Reports (1994), 6, 21; ICJ, Legality of Use of Force (Serbia and Montenegro v. Canada), Judgment of 15 December 2004, ICJ Reports (2004), 429, 466–467 (para. 99); ICJ, Kasikili/Sedudu Island (Botswana/Namibia), Judgment of 13 December 1999, ICJ Reports (1999), 1045, 1062 (para. 25); ICJ, LaGrand (Germany v. United States of America), Judgment of 27 June 2001, ICJ Reports (2001), 466, 502 (para. 101).

  207. 207.

    Mark E. Villiger, The Rules on Interpretation: Misgivings, Misunderstandings, Miscarriage? The Crucible Intended by the Inernational Law Commission, in: Enzo Cannizzaro (Hrsg.), The Law of Treaties Beyond the Vienna Convention (2011), 105, 114: „No one particular means mentioned in art. 31 dominates the others. There is no hierarchy of rules in Art. 31.

  208. 208.

    ILC, Draft Articles on the Law of Treaties with Commentaries, ILC Yearbook (1966), vol. II, 220; Mark E. Villiger, Commentary on the 1969 Vienna Convention on the Law of Treaties (2009), 415, 426 (Art. 31, Rn. 9). Vgl. auch: ICJ, Case Concerning the Territorial Dispute, Judgment of 3 February 1994, ICJ Reports (1994), 6, 22 (Rn. 41): „interpretation must be based above all upon the text of the treaty.“

  209. 209.

    A treaty shall be interpreted in good faith in accordance with the ordinary meaning to be given to the terms of the treaty in their context and in the light of its object and purpose.“ (Hervorhebung durch Autor). Abgedruckt ist hier der englische Normtext, da dieser gemäß Art. 85 WVK zu den authentischen Sprachfassung der WVK gehört.

  210. 210.

    Vgl. oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 2., a).

  211. 211.

    Vgl. nur: http://www.larousse.fr/dictionnaires/francais-anglais/laisse/45895.

  212. 212.

    Es gibt nicht nur eine Niedrigwasser-Gezeitenmarken, sondern eine ganze Vielzahl: Lowest Astronomical Tide (LAT), Mean Lower Low Water (MLLW), Lower Low Water Large Tides (LLWLT), Lowest Low Water Spring Tide (LLWST), Mean Low Water Springs (MLWS). Näheres dazu bei Carleton/Schofield (Fn. 198), 21–23.

  213. 213.

    Vgl. nur: http://de.pons.com/%C3%BCbersetzung?q=aparece&l=dees&in=&lf=de.

  214. 214.

    ILA Baseline Committee, Baselines under the International Law of the Sea, Sofia Conference (2012), 9.

  215. 215.

    Dieser Umstand ist bei multi-lingualen Verträgen kein Sonderfall, sondern „it seems to be more the rule than the exception that a comparison of the authenticated texts of a treaty discloses a difference in meaning.Ulf Linderfalk, On the Interpretation of Treaties (2007), 359.

  216. 216.

    Zu der Frage, ob der auf Seekarten verzeichneten Linie trotz der möglichen Irrelevanz mit Blick auf die Definition der Basislinie ein besonderer Wert beizumessen ist, siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., gg).

  217. 217.

    Art. 33 (4) WVK. Siehe dazu: Linderfalk (Fn. 215), 357.

  218. 218.

    Gelingt auch das nicht, ist auf das andere in Art. 33 (4) WVK vorgesehene Verfahren zurückzugreifen.

  219. 219.

    Urs Peter Gruber, Methoden des internationalen Einheitsrechts (2004), 149; PCIJ, Competence of the ILO in Regard to International Regulation of the Conditions of the Persons Employed in Agriculture, Advisory Opinion of 12 August 1922, PCIJ Ser B No 2 (1922), 23: „it is obvious that the Treaty must be read as a whole, and that its meaning is not to be determined merely upon particular phrases which, if detached from the context, may be interpreted in more than one sense.

  220. 220.

    Der Begriff der kontextualen Auslegung wird überwiegend entsprechend dem der systematischen Auslegung gebraucht. Vgl. dazu: Gruber (Fn. 219), 149 (Fn. 357).

  221. 221.

    Siehe für die Bestimmung des Kontexts nach Maßgabe der WVK Art. 31 (2).

  222. 222.

    Oliver Dörr, Article 31, in: Oliver Dörr/Kirsten Schmalenbach (Hrsg.), Vienna Convention on the Law of Treaties (2012), 521, 543 (Rn. 45).

  223. 223.

    ICJ, Maritime Delimitation and Territorial Questions between Qatar and Bahrain (Qatar v. Bahrain), Judgment of 16 March 2001, ICJ Reports (2001), 40, 103 (para. 212): „The Court observes that the method of straight baselines, which is an exception to the normal rules for the determination of baselines, may only be applied if a number of conditions are met. This method must be applied restrictively.

  224. 224.

    So auch ILA Baseline Committee (Fn. 214), 9.

  225. 225.

    Siehe für eine besonders fundierte Auseinandersetzung mit Art. 16 SRÜ, Michael W. Reed, An Attempt to Unravel Charting and Publicity Requirements Imposed by UNCLOS Article 16, in: Clive R. Symmons (Hrsg.), Selected Contemporary Issues in the Law of the Sea (2011), 3–13.

  226. 226.

    Siehe dazu bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. und unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II. 2., a).

  227. 227.

    Tullio Scovazzi, Baselines, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. I (2012), 852 (Rn. 5). Siehe dazu aber unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 2., b).

  228. 228.

    Vgl. etwa Art. 7 (4) i.V.m. Art. 13 (Definition einer trockenfallenden Erhebung) und Art. 9 („die auf der Niedrigwasserlinie seiner Ufer liegen“).

  229. 229.

    Vgl. nur Harry S. Truman, Proclamation 2667 – Policy of the United States With Respect to the Natural Resources of the Subsoil and Sea Bed of the Continental Shelf September 28, 1945: „the continental shelf may be regarded as an extension of the land-mass of the coastal nation and thus naturally appurtenant to it“.

  230. 230.

    Myron H. Nordquist/Satya N. Nandan/Shabtai Rosenne (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea 1982: A Commentary, vol. II (1993), 837, 873 (Rn. 78.18(a)); Rainer Lagoni, Festlandsockel, in: Wolfgang Graf Vitzthum (Hrsg.), Handbuch des Seerechts (2006), 166, 185.

  231. 231.

    Lagoni (Fn. 230), 166, 185.

  232. 232.

    ICJ, Aegean Sea Continental Shelf (Greece v. Turkey), Jurisdiction of the Court, Judgment of 19 December 1978, ICJ Reports (1978), 3, 36 (para. 86): „In short, continental shelf rights are legally both an emanation from and an automatic adjunct of the territorial sovereignty of the coastal State.

  233. 233.

    Zur Frage, welche Rechte einem Küstenstaat mit Blick auf den erweiterten Festlandsockel auch bereits vor Durchlaufen des Empfehlungsprozesses (Kommission zur Begrenzung des Festlandsockels) in diesem Gebiet zustehen, siehe Alex G. Oude Elferink, The Regime for Marine Scientific Research in the Arctic: Implication of the Absence of Outer Limits of the Continental Shelf beyond 200 Nautical Miles, in: Susanne Wasum-Rainer/Ingo Winkelmann/Katrin Tiroch (Hrsg.), Artic Science, International Law and Climate Change: Legal Aspects of Marine Science in the Arctic Ocean (2012), 189; Alex G. Oude Elferink, The Outer Limits of the Continental Shelf in the Polar Regions, in: Erik J. Molenaar/Alex G. Oude Elferink/Donald R. Rothwell, the Law of the Sea and the Polar Regions: Interactions between Global and Regional Regimes (2013), 61, 64.

  234. 234.

    Art. 76 (8) SRÜ.

  235. 235.

    Dazu Linderfalk (Fn. 215), 294 ff.

  236. 236.

    Siehe dazu im Überblick: James Harrison, Making the Law of the Sea (2011), 37 ff.

  237. 237.

    Zur strittigen Frage, ob sich Art. 76 (9) SRÜ ebenfalls auf den „default“-Festlandsockel mit einer Maximalausdehnung von 200 sm erstreckt, siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II. 1., b)., bb).

  238. 238.

    Art. 137 SRÜ: „Kein Staat darf über einen Teil des Gebiets oder seine Ressourcen Souveränität oder souveräne Rechte beanspruchen oder ausüben […].“

  239. 239.

    Art. 1 (1)(1) SRÜ.

  240. 240.

    499 UNTS, 311.

  241. 241.

    Oda Shigeru, International Control of Sea Resources (2. Aufl. 1989), xxviii.

  242. 242.

    Siehe dazu: Rede Arvid Pardos vor dem Ersten Ausschus der Generalversammlung, UN Doc. A/C.1/PV.1515 (1967), paras. 61–62.

  243. 243.

    Aussage Oda Shigerus zitiert nach: Rede Arvid Pardos (Fn. 242), para.67. Vgl. auch Franklin („the only limitation to exploitation will be that of technology“), zitiert nach der Rede Arvid Pardos, ebd., para. 70.

  244. 244.

    Rede Arvid Pardos (Fn. 242), para. 6.

  245. 245.

    Vgl. nur den sich verändernden Wortlaut, der sich Pardos Rede folgend in den GA Res. widerspiegelt: GA Res. 2340 (XXII) vom 18. Dezember 1967: „Recognizing the common interest of mankind in the sea-bed and the ocean floor“; GA Res. 2467 (XXIII) vom 21. Dezember 1968: „Convinced that such exploitation should be carried out for the benefit of mankind as a whole“; GA Res. 2749 (XXV) vom 12 Dezember 1970: „declares that: 1. The sea-bed and ocean floor, and the subsoil thereof, beyond the limits of national jurisdiction (hereinafter referred to as the area), as well as the resources of the areas, are the common heritage of mankind“ (Hervorhebungen durch Autor).

  246. 246.

    Wird Pardo überwiegend als geistiger Schöpfer des common heritage-Konzeptes angesehen, gab es auch vorher schon Initiativen, die in selbige Richtung wiesen. Siehe dazu: Wolfrum (Fn. 15), 333–336; Jean-Pierre Lévy, La Conférence sur le droit de la mer, RGDIP 84 (1980), 7, 10 ff.

  247. 247.

    Sea-Bed Committee, Report of the Committee on the Peaceful Uses of the Sea-Bed and the Ocean Floor Beyond the Limits of National Jurisdiction, UN Doc. A/7622 (1969), GAOR 24th Session, Supplement 22, 16–17 (para. 34).

  248. 248.

    Sea-Bed Committee, Working Paper submitted by the Chinese Delegation: Sea Area Within the Limits of National Jurisdiction, UN Doc. A/AC.138/SC.II/L.34 (1973), zitiert nach: SBC Report III, GAOR 28th Session, Supplement 21, 71, 74.

  249. 249.

    Vgl. für einen auf diese Kriterien abstellenden Vorschlag: Sea-Bed Committee, Union of Soviet Socialist Republics: Rough Draft of Basis Provisions on the Question of the Outer Limit of the Continental Shelf, UN Doc. A/AC.138/SC.II/L. 26 (1973), zitiert nach: SBC Report III, GAOR 28th Session, Supplement 21, 29.

  250. 250.

    UNCLOS III, Canada, Chile, Iceland, India, Indonesia, Mauritius, Mexico, New Zealand and Norway: Working Paper, UN Doc. A/CONF.62/L.4 (1974), OR III, 81, 83 (Art. 19 Abs. 2).

  251. 251.

    Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 846: „A note attached to that proposal indicated that further provisions would be required on the subject including, inter alia, provisions to cover the precise demarcation of the limits of the continental margin beyond 200 miles.“ Vgl. für den Wunsch nach Bestimmtheit erläuternde Worte: Second Committee UNCLOS III, 20th Meeting, OR II, 161 (para. 17): „One of the major weaknesses of the concept of the [continental] margin as the outer edge of the area of national jurisdiction was that neither the scientists nor its proponents were in a position to state with any degree of certainty where the margin ended. It would be a tragedy if States were allowed to determine for themselves how far the natural prolongation of their land territory extended, because they would then be tempted to claim areas in which there were valuable deposits, particularly hydrocarbons, and the International Sea-Bed Authority would be deprived of all but the sea-bed minerals. If that happened, the Authority would not be able to generate sufficient revenues to assist developing countries.“

  252. 252.

    Ted L. McDorman, The Role of the Commission on the Limits of the Continental Shelf: A Technical Body in a Political World, IJMCL 17 (2002), 301, 307–308.

  253. 253.

    UNCLOS III, United States: The Continental Shelf (1975, mimeo.), abgedruckt in: Renate Platzöder (Hrsg.), Third United Nations Conference on the Law of the Sea: Documents, vol. XI (1987), 500.

  254. 254.

    Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 848 (Rn. 76.6).

  255. 255.

    Report of the Commission on Marine Science, Engineering and Resources: Our Nation and the Sea: A Plan for National Action (1969), 143 f.

  256. 256.

    Ebd., 151.

  257. 257.

    Bernard H. Oxman, The Third United Nations Conference on the Law of the Sea: The Ninth Session (1980), AJIL (1981), 211, 230; vgl. ferner: Lea Brilmayer/Natalie Klein, Land and Sea: Two Sovereignty Regimes in Search of a Common Denominator, NYU Journal of International Law & Policy 33 (2001), 703,737: „States and companies interested in mining for polymetallic nodules considered that a recognized and acceptable legal regime was essential for the large-scale investment required. Deep seabed mining requies considerable research and testing of prototype mining equipment and processing plants, which, in turn, need large capital expenditure. The U.S. mining industry estimated that seabed mining companies would need to spend approximately $ 1 billion per mine site prior to the commencement of commercial recovery. Banking and finance offcials were unwilling to finance significant mining efforts in the absence of a stable, widely recognized legal regime in place to protect investments.“ (Fußnoten ausgelassen).

  258. 258.

    Report of the Commission on Marine Science, Engineering and Resources (Fn. 255), 143.

  259. 259.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a), aa).

  260. 260.

    Von einem Abdrucken der übrigen authentischen Wortlaute wird an dieser Stelle abgesehen, da sie die aus dem Englischen und Französischem entnommene Erkenntnis bestätigen.

  261. 261.

    Nuno Sérgio Marques Antunes, The Importance of the Tidal Datum in the Definition of Maritime Limits and Boundaries, IBRU Maritime Briefings 2(7) (2000), 5.

  262. 262.

    ILC, Report of the International Law Commission: Articles concerning the Law of the Sea, UN Doc. A/3159 (1956), GAOR 11th Sess. Suppl. 9, 4.

  263. 263.

    Ebd., 5 (Hervorhebung durch Autor).

  264. 264.

    First Committee UNCLOS I, United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.62 (1958), OR III, 227, 228.

  265. 265.

    First Committee UNCLOS I, 47th Meeting (1958), OR III, 144, 145.

  266. 266.

    First Committee UNCLOS I, Portugal: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.101 (1958), OR III, 240 (Art. 7). Auch darin, dass sich Portugal später ohne Weiteres dazu bereit erklärte, den britischen Entwurf zu unterstützen, obwohl dieser nur auf die „low-water mark“ Bezug nahm, offenbart sich, dass von einem Bedeutungsunterschied nicht ausgegangen wurde. First Committee UNCLOS I, 47th Meeting (Fn. 265), 144 (para. 2).

  267. 267.

    ILC Commentaries to the Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 181), 12, 13.

  268. 268.

    So auch Georg K. Walker (Hrsg.), Definitions for the Law of the Sea: Terms not Defined by the 1982 Convention (2012), 239.

  269. 269.

    So spricht etwa Subardjo (First Committee UNCLOS I, 15th Meeting (1958), OR III, 43) von der traditionellen Methode „of measuring the territorial sea from the low-water mark“.

  270. 270.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2. a), aa).

  271. 271.

    Siehe für eine nähere Untersuchung diesbezüglich die Historie zu Art. 5 SRÜ, unten Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2. a), dd).

  272. 272.

    Jan Klabbers, Treaties, Object and Purpose, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. IX (2012), 1135, 1136–1138 (Rn. 6–11).

  273. 273.

    Unabhängig von dem Singularitätsargument, aber gleicher Ratio folgend, ist man sich weitgehend einig, dass die Begriffe „Ziel und Zweck“ eine gedankliche Einheit bilden. Eine Aufspaltung in Vertragsziele und Vertragszwecke war nicht beabsichtigt. Jan Klabbers, Some Problems Regarding the Object and Purpose of Treaties, Finnish Yearbook of International Law (1999), 138, 145–148; Villiger (Fn. 208), 415, 427 (Art. 31, Rn. 11). Diesen Umstand berücksichtigend, wird im Nachstehenden davon abgesehen stets von „Ziel und Zweck“ zu sprechen und aus didaktischen Gründen vereinfachend lediglich auf den Begriff Zweck rekurriert.

  274. 274.

    Ebd., para. 6.

  275. 275.

    Dörr (Fn. 222), 521, 546 (Rn. 56); Villiger (Fn. 208), 415, 428 (Art. 31, Rn. 13); ICJ, Reservations to the Convention on the Prevention and Punishment of the Crime of Genocide, Advisory Opinion of 28 May 1951, ICJ Report (1951), 15, 23.

  276. 276.

    Klabbers (Fn. 273), 138, 141 und 151–152.

  277. 277.

    Dörr (Fn. 222), 521, 546 (Rn. 55).

  278. 278.

    Delimitation of the Maritime Boundary between Guinea and Guinea-Bissau, Award of 14 February 1985, RIAA XIX, 149.

  279. 279.

    Vgl. nur PCIJ, Diversion of Water from the River Meuse, PCIJ Series A, No. 70 (1937), 21.

  280. 280.

    Jonathan I. Charney, Entry into Force of the 1982 Convention on the Law of the Sea, Virginia Journal of International Law (1995), 381, 398–399.

  281. 281.

    Paul V. McDade, The Interim Obligation Between Signature and Ratification of a Treaty: Issues Raised by the Recent Actions of Signatories to the Law of the Sea Convention with respect to the Mining of the Deep Seabed, NILR (1985), 5, 30.

  282. 282.

    Robert C. Blumberg, International Protection of Underwater Culture Heritage, in: Myron H. Nordquist/John Norton Moore/Kuen-chen Fu (Hrsg.), Recent Developments in the Law of the Sea and China (2006), 491, Text Endnote 12.

  283. 283.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I.

  284. 284.

    Klabbers (Fn. 273), 138, 141 und 151–152.

  285. 285.

    Proelß (Fn. 29), 222.

  286. 286.

    Kai Trümpler, Grenzen und Abgrenzungen des Küstenmeeres (2007), 21; dies exemplarisch für Art. 5 SRÜ feststellend: Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 88 (Rn. 5.1).

  287. 287.

    Siehe dazu oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b).

  288. 288.

    ICJ, Case Concerning the Maritime Delimitation and Territorial Questions between Qatar and Bahrain (Qatar v. Bahrain), Merits, Judgment of 16 March 2001, ICJ Reports (2001), 40, 91; Award of the Arbitral Tribunal in the Second State of the Proceedings – Maritime Delimitation, 17 December 1999, ILM 40 (2001), 983, para. 133.

  289. 289.

    Graf Vitzthum (Fn. 16), 63, 70 (Rn. 3); Trümpler (Fn. 286), 24.

  290. 290.

    Alexander P. Fachiri, Interpretation of Treaties, AJIL 23 (1929), 745.

  291. 291.

    Sir H. Waldock (ILC), Third Report of the Law of Treaties, ILC Yearbook (1964), vol. II, 56.

  292. 292.

    Siehe Art. 31 (2) WVK e contrario.

  293. 293.

    Weitere Funktionen der Entstehungsgeschichte diskutierend: Stephen M. Schwebel, May Preparatory Work Be Used to Correct Rather Than Confirm the ‚Clear Meaning of a Treaty Provision, in: Maurizio Ragazzi (Hrsg.), International Responsibility Today: Essays in Memory of Oscar Schachter (2005), 541–547; Panos Merkouris, ‚Third Party‘ Considerations and ‚Corrective Interpretation‘ in the Interpretative Use of Travaux Préparatoires: Is It Fahrenheit 451 for Preparatory Work?, in: Maglosia Fitzmaurice/Olufemi Elias/Panos Merkouris (Hrsg.), Treaty Interpretation and the Vienna Convention on the Law of Treaties: 30 Years On (2010), 75–95.

  294. 294.

    Sbolci (Fn. 203), 145, 151.

  295. 295.

    Ebd., 151–152.

  296. 296.

    Sir H. Waldock (ILC), Third Report of the Law of Treaties (Fn. 291), 58 (Hervorhebung durch Autor).

  297. 297.

    ILC, Report of the Commission to the General Assembly, UN Doc. A/5809 (1964), ILC Yearbook (1964), vol. II, 173, 205.

  298. 298.

    Dieser Umstand rechtfertigt sich nicht zuletzt durch die ohnehin beschränkte Bedeutung der ergänzenden Auslegungsmittel. Im Übrigen erscheint er angesichts der Tatsache, dass eine Vielzahl von Vorschriften, die auf Vertragskonferenzen angenommen wurden, zuvor in anderen Gremien diskutiert wurden äußerst sinnvoll.

  299. 299.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“., B., I., 1., a), bb).

  300. 300.

    Friedrich Johann Jakobsen, Seerecht des Friedens und des Kriegs (1815), 580, 585.

  301. 301.

    Ferdinand Perels, Das internationale öffentliche Seerecht der Gegenwart (1882), 24.

  302. 302.

    O’Connell/Shearer (Hrsg.) (Fn. 42), 172.

  303. 303.

    Für eine den Unterschied zu bathymetrischen Karten erklärende Darstellung, siehe etwa: D. Monahan, Bathymetry, in: John H. Steele/Steve A. Thorpe/Karl K. Turekian, Encyclopedia of Ocean Science, vol. I (2. Auflage, 2009), 297, 298.

  304. 304.

    Erstmals erwähnt in der Convention for Defining and Regulating the Limits of the Exclusive Right of the Oyster and Other Fishery on the Coast of Great Britain and of France (2. August 1839, BFSP, Band 27, 983) setzte sie sich im Laufe des 19. Jh. zunehmend durch, so dass trotz der 1897 diesbezüglich noch zögernden Worten Schückings („[e]bensowenig wie darüber, wo das Küstenmeer aufhört, ist man sich darüber einig, wo es anfängt“, Schücking (Fn. 120), 13 ) davon auszugehen ist, dass sie spätestens mit Beginn der Haager Kodifikationskonferenz gewohnheitsrechtlich anerkannt war.

  305. 305.

    Art. I Oyster Convention („The 1st line runs from the point A, 3 miles from low water mark“).

  306. 306.

    Twee Gebroeders, 3 C.Rob. 162; 165 E.R. 422. Für vergleichbare Fälle, siehe O’Connell/Shearer (Hrsg.) (Fn. 42), 186 ff.

  307. 307.

    Ausgelöst nicht zuletzt durch die Neugründung des Ständigen Internationalen Gerichtshofs, der präzise, justiziable Normen forderte. Vgl. dazu Berg (Fn. 17), 1.

  308. 308.

    League of Nations, Document P (1920), 747.

  309. 309.

    Berg (Fn. 17), 22.

  310. 310.

    Südafrika, Australien, Belgien, Dänemark, USA, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Litauen, Norwegen, Neuseeland, Niederlande, Polen.

  311. 311.

    Rumänien, Deutschland im Hinblick auf die Ostsee.

  312. 312.

    Hans-Günter Gierloff-Emden, Geographie des Meeres: Ozeane und Küsten, Teil 1 (1980), 271.

  313. 313.

    Antunes (Fn. 261), 1; The Hydrographic Society, Maritime Limits and Baselines: A Guide to Their Delineation (1974), 5 (para. 4.7).

  314. 314.

    Je nachdem welche Faktoren in die Berechnung der Bezugsfläche Eingang finden, liegt diese höher oder tiefer.

  315. 315.

    Vgl. nur die diesbezüglichen Berechnungen bei Antunes (Fn. 261), 10, der potentiellen Verschiebungen von bis zu 190 m möglich hält.

  316. 316.

    League of Nations, Acts of the Conference for the Codification of International Law: Meetings of the Committees, vol. III – Minutes of the Second Committee, LN Doc. C.351.M.145(b).1930.V, 217 (Appendix II: Report of Sub-Committee No. II).

  317. 317.

    League of Nations, Conference for the Codification of International Law: Bases for Discussion, vol. II – Territorial Waters, LN Doc. C.74.M.39.1929.V, 34, 36 (Point IV (a)), Hervorhebung im Original.

  318. 318.

    Ebd.

  319. 319.

    League of Nations, Report of Sub-Committee No. II (Fn. 316).

  320. 320.

    Die Formulierungen in der Mehrzahl der Staatenantworten wirkte klarer, wenn diese schlichtweg feststellten: „The territorial sea is measured from low-water mark“. League of Nations, Basis for Discussion (Fn. 317), 34 f. (Point IV (a)): Belgium sowie ähnlich lautend: Denmark, United States, Finland, France, Italy, Japan, Latvia, Netherlands.

  321. 321.

    Ebd.

  322. 322.

    League of Nations, Report of Sub-Committee No. II (Fn. 316).

  323. 323.

    Diese Vermutung findet sich auch bei Mr. Scelle, ILC, Summary Records of the Fourth Session: 4 June – 8 August 1952, ILC Yearbook (1952), vol. I, 178 (para. 52).

  324. 324.

    M. François, Conference for the Codification of International Law, Eighth Plenary Meeting, in: League of Nations, Acts of the Conference for the Codification of International Law: Meetings of the Committees, vol. III – Minutes of the Second Committee, LN Doc. C.351.M.145(b).1930.V, 50 Für eine detaillierte Analyse dieses Misserfolgs, siehe: Walther Schücking, Der Kodifikationsversuch betreffend die Rechtsverhältnisse des Küstenmeeres und die Gründe seines Scheiterns (1931); Berg (Fn. 17), 163 ff.

  325. 325.

    Oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B.,I., 2., a), bb), ii) (Fn. 229).

  326. 326.

    Yoshifumi Tanaka, The International Law of the Sea (2012), 21–22.

  327. 327.

    ILC, Report to the General Assembly, 12 April 1949, GAOR, 4th Session, Supplement 10, zitiert nach: ILC Yearbook, (1949), vol. I, 277, 281.

  328. 328.

    Recommendation to the International Law Commission to include the Regime of the Territorial Waters in Its List of Topics To Be Given Priority, GA Res. 374 (IV), 6. Dezember 1949. Hintergrund dieser Empfehlung war, dass man das Regime der Hohen See und des Küstenmeer für „closely related“ hielt und eine getrennte Behandlung folglich unvernünftig gewesen wäre. Siehe dazu auch: Harrison (Fn. 236), 32.

  329. 329.

    ILC, Report of the International Law Commission covering Its Second Session, 5 June – 29 July 1950, GAOR 5th Session, Supplement 12, zitiert nach: in: ILC Yearbook (1950), vol. II, 364, 365.

  330. 330.

    ILC, Report of the International Law Commission covering the Work of Its Third Session, 16 May – 27 July 1951, GAOR 6th Session, Supplement 9, zitiert nach: ILC Yearbook, (1951), vol. II, 123, 140.

  331. 331.

    ILC, Regime of the Territorial Sea: Rapport par J.P.A. François, rapporteur special, UN Doc. A/CN.4/53 (1952), zitiert nach: ILC Yearbook (1952), vol. II, 25.

  332. 332.

    In Teilen ging er, bedingt durch das IGH Urteil im 1951 Fisheries Case (ICJ, Fisheries (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116), aber auch ganz neue Wege.

  333. 333.

    ILC, Rapport par J.P.A. François (Fn. 331), 25, 33.

  334. 334.

    ILC, Summary Records of the Fourth Session (Fn. 323), 171: „1. As a general rule […] the breadth of the territorial sea is measured from the line of low-water mark along the entire coast. […] 3. The line of low-water mark is that indicated on the charts […].“

  335. 335.

    Ebd., 172 (para. 33) sowie 177 (para. 43).

  336. 336.

    Ebd., 173 (para. 43).

  337. 337.

    Ebd., 177 (para. 44).

  338. 338.

    Ebd. 178 (para. 52).

  339. 339.

    Ebd., para. 56.

  340. 340.

    ILC, Report of the International Law Commission covering the Work of Its Fourth Session: 4 June- 8 August, UN Doc. A/2163 (1952), ILC Yearbook (1952), vol. II, 57, 68.

  341. 341.

    ILC, Deuxième Rapport de M. J.P.A. François, rapporteur special, UN Doc. A/CN.4/61 (1953), ILC Yearbook (1953), vol. II, 57, 77 (Annexe: Rapport du Comité d’experts sur certaines questions d’ordre technique concernant la mer territorial).

  342. 342.

    Ebd.

  343. 343.

    Dem Expertenkomitee gehörten an: Prof. L.E.G. Asplund (Department of Cartography, Stockholm), M.S. Whittemore Boggs (Special Adviser on Geography, Department of State, Washington D.C.); M.P.R.V. Couillault (Service Central Hydrographique, Paris); Commander R. H. Kennedy and M.R.C Shawyer (Hydrographic Department, Admiralty, London); Vice-Admiral A.S. Pinke (Royal Navy Netherlands, Den Haag).

  344. 344.

    Der zweite Bericht entstand noch vor der Sitzung dieses Kommittees, wurde aber aus Zeitgründen in der 5. Sitzung der ILC nicht diskutiert. Auf Grundlage der Vorschläge des Expertenkomitees entschloss sich François daraufhin sogleich einen dritten Bericht anzufertigen, der dann die Diskussionsgrundlage der 6. ILC Sitzung bildete.

  345. 345.

    ILC, Troisième rapport de J.P.A. François, rapporteur spécial, UN Doc. A/CN.4/77 (1954), ILC Yearbook (1954), vol. II, 1, 2–3.

  346. 346.

    Eine weitere wesentliche Änderung des Basislinienentwurfs lag in der Streichung der Bedingung „provided the latter line does not appreciably depart from the line of mean low-water spring tides.“ Als Begründung für den Verzicht auf diesen Satz wurde angeführt, dass die Missbrauchsgefahr, die ohne ihn enstünde, gering sei. ILC, Deuxième Rapport de M. J.P.A. François (Fn. 341), 57, 77 (Annexe: Rapport du Comité d’experts sur certaines questions d’ordre technique concernant la mer territorial).

  347. 347.

    ILC, Summary Records of the Sixth Session: 3 June – 28 July 1954, ILC Yearbook (1954), vol. I, 65 (para. 17).

  348. 348.

    Ebd., para. 21.

  349. 349.

    ILC, Report of the International Law Commission covering the Work of its Seventh Session, UN Doc. A/2934 (1955), ILC Yearbook (1955), vol. II, 19, 43, 52 (Annex: Comments by Governments on the Provisional Articles Concerning the Régime of the Territorial Sea, Adopted by the International Law Commission at Its Sixth Session in 1954).

  350. 350.

    Ein später Vorschlag Südafrikas, der im Rahmen der Staatenbefragung zur Breite des Küstenmeeres nach der 6. ILC Sitzung gemacht wurde, sah vor, die Basislinie entlang der „surf line“ verlaufen zu lassen. Man lehnte ihn mit der Begründung ab, dass diese Linie äußerst abhängig von atmosphärischen Bedingung sei und in Ländern mit seichten Küsten stark schwanke. ILC, Summary Records of the Seventh Session: 2 May – 8 July 1955, ILC Yearbook, (1955), vol. I, 196 und ILC, Summary Records of the Eight Session, ILC Yearbook (1956), vol. I, 185.

  351. 351.

    ILC, Summary Records of the Seventh Session (Fn. 350), 196.

  352. 352.

    Ebd., para. 19.

  353. 353.

    Auf die Frage, welchen Zweck es hätte die Festlandsockelgrenzen auf Seekarten zu verzeichnen, antwortete Fitzmauricethe lines would be useful for fishermen engaged in sedentary fisheries, for oil boring and for placing installations.“ François schlug daraufhin vor „that a passage be incorporated […] to the effect that it might perhaps be useful if the lines were marked on the largest-scale charts available and officially recognized.“ ILC, Summary Records of the Eight Session (Fn. 350), 153 (Hervorhebung durch Autor).

  354. 354.

    International Conference of Plenipotentiaries to Examine the Law of the Sea, UN GA Res. 1105 (XI), 21 February 1957.

  355. 355.

    First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes, UN Doc. A/CONF.13/39 (1958), OR III, 139–141 (45th Meeting) und 160–163 (52nd Meeting).

  356. 356.

    Ebd., 161.

  357. 357.

    First Committee UNCLOS I, France: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.4 (1958), OR III, 212.

  358. 358.

    Ebd., 139.

  359. 359.

    Insofern lag Fitzmaurice mit seiner Aussage, die Niedrigwasserlinie läge zumeist unter dem Null-Isobathen, falsch, vgl. ebd., 140.

  360. 360.

    First Committee UNCLOS I, Report by the Secretariat on the Work of the Drafting Committee of the First Committee, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L. 167 (1958), OR III, 254.

  361. 361.

    First Committee UNCLOS I, United States of America: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.87 (1958), OR III, 236.

  362. 362.

    First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes (Fn. 355), 163.

  363. 363.

    Einzig der Beginn der Vorschrift wurde von „Subject to the provisions of article 5 and to the provisions regarding bays and islands“ zu „Except where otherwise provided in these articles“ abgeändert.

  364. 364.

    UNCLOS I, Plenary Meetings: Summary Records of Meetings and Annexes, UN Doc. A/CONF. 13/38 (1958), OR II, 69.

  365. 365.

    GA Res. 3067 (XXVIII) of 16 November 1973, para. 3.

  366. 366.

    Sea-Bed Committee, Malta: Preliminary Draft Articles on the Delimitation of Coastal State Jurisdiction in Ocean Space and on the Rights and Obligations of Coastal States in the Area under Their Jurisdiction, UN Doc. A/AC.138/SC.II/L.28 (1973), SBC Report, vol. III (1973), 35, 38.

  367. 367.

    Ebd.

  368. 368.

    Insofern besteht ein Unterschied zu der heute in Art. 16 SRÜ zu findenden Publikationspflicht.

  369. 369.

    UNCLOS III, Canada, Chile, Iceland, India, Indonesia, Mauritius, Mexico, New Zealand and Norway: Working Paper, UN Doc. A/CONF. 62/L.4 (1974), OR III, 81, 82; Second Committee UNCLOS III, United Kingdom: Draft Articles on the Territorial Sea and Straits, UN Doc. A/CONF.62/C.2/L.3 (1974), OR III, 183; Second Committee UNCLOS III, Bulgaria, German Democratic Republic, Poland, Union of Soviet Socialist Republics: Draft Articles on the Territorial Sea, UN Doc. A/CONF.62/C.2/L. 26 (1974), OR III, 203; Second Committee UNCLOS III, Byelorussian Soviet Socialist Republic, Czycholovakia, Finland, Germany (Federal Republic of), Hungary, Laos, Lesotho, Luxembourg, Mali, Mongolia, Netherlands, Paraguay, Singapore, Swaziland, Sweden, Switzerland, Uganda, Upper Volta and Zambia: Draft Articles on the Territorial Sea, UN Doc. A/CONF.62/C.2/L.33 (1974), OR, 212. Auch der Entwurf Griechenlands (Second Committee UNCLOS III, Greece: Draft Articles, UN Doc. A/CONF.62/C.2/L.22 (1974), OR III, 200) betätigte Art. 3 KMÜ, wenngleich er durch den Verzicht auf die Worte „large-scale“ mimimal von ihm abweicht und an den Haager Entwurf erinnert.

  370. 370.

    UNCLOS III, Informal Single Negotiating Text (Part II), UN Doc. A/CONF.62/WP.8/PART II (1975), OR IV, 152, 153.

  371. 371.

    Im Revised Single Negotiating Text wurde aus „Except where otherwise provided in these articles“ zu „Except where otherwise provided in the present Convention“ (UNCLOS III, Revised Single Negotiating Text, Part II, UN Doc. A/CONF.62/WP.8/REV.1/PARTII (1976), OR V, 151, 154). Das Wort „present“ wurde später gelöscht und der Artikel der neuen Nummerierung angepasst (UNCLOS III, Informal Composite Negotiating Text, UN Doc A/CONF.62/WP.10 (1977), OR VIII, 5).

  372. 372.

    So auch Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 88.

  373. 373.

    Dörr (Fn. 222), 521, 523 (Rn. 4) (Hervorhebung im Original).

  374. 374.

    Eine Art. 32 WVK vergleichbare Einschränkung fehlt in Art. 31 (3). Siehe auch Sean D. Murphy, The Relevance of Subsequent Agreement and Subsequent Practice for the Interpretation of Treaties, in: Georg Nolte (Hrsg.), Treaties and Subsequent Practice (2013), 82, 86 ff.; Campbell McLachlan, The Principle of Systemic Integration and Article 31 (3) of the Vienna Convention, ICLQ 54 (2005), 279, 290.

  375. 375.

    Gerhard Hafner, Subsequent Agreements and Practice: Between Interpretation, Informal Modification, and Formal Amendment, in: Georg Nolte (Hrsg.), Treaties and Subsequent Practice (2013), 105 f; sich dagegen aussprechend: Marcelo Kohen, Keeping Subsequent Agreements and Practice in Their Right Limits, in: in: Georg Nolte (Hrsg.), Treaties and Subsequent Practice (2013), 34 f.

  376. 376.

    Dörr (Fn. 222), 521, 555–556 (Rn. 78).

  377. 377.

    Wolfram Karl, Vertrag und spätere Praxis im Völkerrecht (1983), 112.

  378. 378.

    So auch James Crawford, A Consensualist Interpretation of Article 31(3) of the Vienna Convention on the Law of Treaties, in: Georg Nolte (Hrsg.), Treaties and Subsequent Practice (2013), 29, 30; ICJ, Kasikili/Sedudu Island (Botswana/Namibia), ICJ Reports (1999), 1045, 1094–1095 (para. 74).

  379. 379.

    Australien, Bahamas, Barbados, Belize, Benin, Bulgarien, Kamerun, Chile, Kolumbien, Kongo, Costa Rica, Zypern, Dominikanische Republik, Djibouti, El Salvador, Äquatorialguinea, Eritrea, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Grenada, Guatemala, Haiti, Honduras, Island, Iran, Irak, Irland, Italien, Elfenbeinküste, Jordanien, Kiribatis, Kuwait, Lettland, Libanon, Madagaskar, Malediven, Mauritanien, Mauritius, Monaco, Marokko, Namibia, Nauru, Neuseeland, Oman, Papua-Neuguinea, Polen, Rumänien, Saint Kitts und Nevis, St. Lucia, Saudi Arabien, Senegal, Sierra Leone, Slovienien, Somalia, Sri Lanka, Suriname, Südafrika, Spanien, Schweden, Tonga, Tunesien, Türkei, Vereinte Arabische Emirate, Großbritannien, Russland, Venezuela: ILA Baseline Committee (Fn. 214), 17 (Fn. 101).

  380. 380.

    ILA Baseline Committee (Fn. 214), 19–20.

  381. 381.

    Grenada (§ 4 (3) Grenada Territorial Water Act, No. 17 of 1978); Samoa (§ 8 (2) Territorial Sea Act 1971, Act No. 3 of 15 July 1971); Solomon Islands (§ 8 (2) Delimitation of Marine Waters Act of 21 December 1978); St. Kitts & Nevis (§ 20 Maritime Areas Act of 30 August 1984); St. Lucia (§ 20 Maritime Areas Act of 18 July 1984); Tuvalu (§ 14 Marine Zones (Declaration) Act, 1983).

  382. 382.

    Brunei (§ 4 (1) Territorial Waters of Brunei Act, 1982); Namibia (§ 2 (2)(c) Territorial Sea and Exclusive Economic Zone of Namibia Act No. 3 of 30 June 1990); Sri Lanka (§ 14 Maritime Zones Law No. 22 of 1 September 1976); Barbados (§ 10 (1) Marine Boundaries and Jurisdiction Act of 25 February 1978).

  383. 383.

    Neuseeland (§ 31 Territorial Sea and Exclusive Economic Zone Act of 26 September 1977).

  384. 384.

    Seychellen (§ 28 Maritime Zones Act 1999); Großbritannien (§ 1 (3) Territorial Sea Act 1987).

  385. 385.

    Niederlande (§ 1 (2) Netherlands Territorial Sea (Demarcation) Act of 9 January 1985). Dass schließlich lediglich ein Staat – nämlich die Niederlande – die kartierte Linie als maßgebliche einstuft, ist für ein Werturteil über die Art. 5 SRÜ umsetzende Praxis wegweisend. Dies gilt umso mehr, als dieser Staat ein äußerst aktives „Baseline Maintaining“ betreibt, was zur Folge hat, dass die kartierte Linie im Regelfall mit der physischen zusammenfallen dürfte (ILA Baseline Committee (Fn. 214), 23: „the Dutch and British reliance on charts may be understood against the back drop of widely-publicized, frequently-updated nautical charts issued by unusually diligent hydrographic service“). Siehe auch: Rechtbank Amsterdam, 29. Juni 2007, 13/501817-05, verfügbar unter: http://www.wetboek-online.nl/jurisprudentie/ljnBA9607.html (17.12.2014).

  386. 386.

    Richard Gardiner, Treaty Interpretation (2008), 235–236; Dörr (Fn. 222), 521, 557 (Rn. 82–83).

  387. 387.

    Siehe zur Möglichkeit von inter se-Modifikationen des SRÜ unten, Kap. „Optionen zur Stabilisierung maritimer Grenzen“, B., III., 1., b).

  388. 388.

    Art. 31 (3)(c) WVK.

  389. 389.

    Georges Pinson (France) v. United Mexican States, 19 October 1928, RIAA V 327, para 50.

  390. 390.

    „[I]n Bekräftigung des Grundsatzes, dass für Fragen, die in diesem Übereinkommen nicht geregelt sind, weiterhin die Regeln und Grundsätze des allgemeinen Völkerrechts gelten.“

  391. 391.

    Philipp Sands, Treaty Custom and the Cross-fertilization of International Law, Yale Human Rights & Development Law Journal 1 (1998), 85, 95.

  392. 392.

    McLachlan (Fn. 374), 279, 280.

  393. 393.

    EGMR, Golder v. United Kingdom, 4451/70, Urteil vom 21 Februar 1975, Series A, vol. 18, 17. Für weitere Beispiele, in denen der EGMR von Art. 31 (3)(c) WVK Gebrauch macht oder dessen Anwendungsbereich möglicherweise sogar überdehnt, siehe: Cesare Pitea, Interpreting the ECHR in the Light of „Other“ International Instruments: Systematic Integration or Fragmentation of Rules on Treaty Interpretation, in: Nerina Boschiero/Tullio Scovazzi/Cesare Pitea/Chiara Ragni (Hrsg.), International Courts and the Development of International Law: Essays in Honour of Tullio Treves (2013), 545–559.

  394. 394.

    Iran – US Claims Tribunal, 2 Iran – USCTR (1983), 157.

  395. 395.

    Pope & Talbot Inc v. Canada, Award on the Merits, 10 April 2001, ILM 41, 1347.

  396. 396.

    Dispute Concerning Access to Information under Article 9 of the OSPAR Convention (Ireland v. United Kingdom), Final Award of 2 July 2003, ILM 42 (2003), 1118, insbesondere der Dissens von Gavan Griffith QC, ebd., 1161–1165.

  397. 397.

    WTO, United States: Import Prohibition of certain Shrimp and Shrimp Products, 12 October 1998, Reports of the Appellate Body, WT/DS58/AB/R; WTO, EC: Measures concerning Meat and Meat Products (hormones), 16 January 1998, Report of the Appellate Body, WT/DS-26/AB/R.

  398. 398.

    ICJ, Case Concerning Oil Platforms (Iran v. United States of America), Judgment of 6 November 2003, ICJ Reports (2003), 161.

  399. 399.

    PCIJ, Article 3, Paragraph 2, of the Treaty of Lausanne (Frontier between Turkey and Iraq), Advisory Opinion of 21st November 1925, PCIJ Reports (1925), Series B, No. 12, 20.

  400. 400.

    ICJ, Case Concerning the Temple of Preah Vihear (Cambodia v. Thailand), Judgment of 15 June 1962, ICJ Reports (1962), 6, 34.

  401. 401.

    Dispute Between Argentina and Chile Concerning the Beagle Channel, 18 February 1977, RIAA XXI, 53, 88–89. Siehe ferner: Grisbådarna Case (Norway v. Sweden), Award of 23 October 1909, RIAA XI, 147, 161: „dans le droit des gens’ c’est un principe bien établi, que’il faut s’abstenir autrant que possible de modifie’ l’état des choses existant de fait et depuis longtemps.

  402. 402.

    Diese positive Bewertung von Grenzen soll selbstverständlich nicht in Abrede stellen, dass Grenzen aufgrund ihre separierende Wirkung auch Gegenteiliges bewirken können. Der Ausspruch „good fences make good neigbours“ kann für sich sicherlich keine Allgemeingültigkeit in Anspruch nehmen.

  403. 403.

    Wiener Übereinkommen über die Staatennachfolge in Verträge, 23 August 1978, UNTS 1946, 3.

  404. 404.

    Malcom N. Shaw, The Heritage of States: The Principle of Uti Possidetis Juris Today, BYIL 67 (1996), 75, 76.

  405. 405.

    Malcolm N. Shaw, Boundary Treaties and Their Interpretation, in: Eva Rieter/Henri de Waele (Hrsg.), Evolving Principles of International Law: Studies in Honour of Karel C. Wellens (2012), 239, 241.

  406. 406.

    Organization of African Unity, Res. AHG/Res. 16(I) on Border Disputes between African States adopted in Cairo in July 1964.

  407. 407.

    Siehe nur: Badinter Arbitration Commission (European Community Arbitration Commission of the Peace Conference on Yugoslavia), 11 January 1992, ILM 31, 1499, 1500: „except where otherwise agreed, the former boundaries become frontiers protected by international law. This conclusion follows from the principle of respect for the territorial status quo and in particular, from the principle of uti possidetis. Uti possidetis […] is today recognized as a general principle.

  408. 408.

    Kaiyan Homi Kaikobad, Some Observations on the Doctrine of Continuity and Finality of Boundaries, BYIL 54 (1983), 119, 120.

  409. 409.

    Shaw (Fn. 404), 75, 81.

  410. 410.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I..

  411. 411.

    Diese Darstellung stellt die tatsächliche Situation freilich sehr vereinfacht dar, weil sie unterstellt, dass jeder Punkt auf der Basislinie Relevanz für die Küstenmeergrenze entfaltet. Dass dem nicht so ist, hängt damit zusammen, dass die Küstenmeergrenze nicht mittels Technik von Parallellinien, sondern unter Zuhilfenahme der Kreisbogenmethode bestimmt wird. Näheres dazu, unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II. 1., a) sowie bei S. Whittemore Boggs, The Method of Delimitation Proposed by the Delegation of the United States at the Hague Conference for the Codification of International Law, AJIL 24 (1930), 541, 546; Aaron L. Shalowitz, Shore and Sea Boundaries, vol. 1 (1962), 172; Trümpler (Fn. 286), 31–34.

  412. 412.

    Da sich Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“ ausschließlich unilateral gezogenen Seegrenzen widmet, ist diese Untersuchung zwingend geboten.

  413. 413.

    Grisbådarna Case (Norway v. Sweden), Award of 23 October 1909, RIAA XI, 147, 159 (Hervorhebung durch Autor).

  414. 414.

    So aber: Mohammed Bedjaoui :„La différence entre les éléments matériels appelle très naturellement une différence de régimes juridiques“, Affaire de la delimitation de la frontier maritime entre la Guinée et le Sénégal, Sentence du 31 juileet 1989, RIAA XX, 119, 154, para 36 (Opinion dissidente de M. Mohammed Bedjaoui).

  415. 415.

    So auch: Stellungnahme von Douglas Johnston, Gulf of Maine Workshop: Part III, in: Lewis M. Alexander (Hrsg.), The Gulf of Maine Case: An International Discussion, Studies in Transnational Legal Policy 21 (1988), 63, 64: „If you compare land boundaries with ocean boundaries, they have very little in common with each other – in theory, almost nothing. Indeed, they almost contradict each other. […] therefore, I would say that one should be extremely careful not to import fallacious and inappropriate analogies from the land.

  416. 416.

    Bei Landgrenzen hingegen sieht das anders aus: Geoffrey Marston, The Stability of Land and Sea Boundary Delimitations in International Law, in: Gerald Henry Blake (Hrsg.), Maritime Boundaries (1994), 144, 152.

  417. 417.

    Lea Brilmayer/Natalie Klein, Land and Sea: Two Sovereignty Regimes in Search of a Common Denominator, NYU Journal of International Law & Policy 33 (2001), 703; Marcelo G. Kohen, L’uti possidetis iuris et les espaces maritimes, in: Robert Badinter u. a. (Comité d’Honneur), Le prcocès international: liber amicorum Jean-Pierre Cot (2009), 155, 158.

  418. 418.

    Siehe zur Genese der Freiheit der Meere oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., 1., a); siehe aber auch die interessante Argumentation von Leo J. Bouchez, The Concept of Effectiveness as Applied to Territorial Sovereignty over Sea-Areas, Air Space and Outer Space, NILR 9 (1962), 151 ff, der etwa darauf hinweist, dass der IGH im 1951 Fisheries Case Wert darauf legte, dass Norwegen sein System gerader Basislinien effektiv ausgeübt hat. Ebd., 163.

  419. 419.

    ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116, 132; und bereits Schücking (Fn. 120), 6, der Carl Ludwig v. Bar mit den Worten „[d]ie Grenzen des Staatsgebiets bestimmt das Völkerrecht“ zitiert.

  420. 420.

    ICJ, Case Concerning the Territorial Dispute (Libyan Arab Jamahiriya v.Chad), Judgment of 3 February 1994, ICJ Reports (1994), 6, 23 (para. 45).

  421. 421.

    Siehe hierzu noch ausführlich unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf Grenzverträge“, C.

  422. 422.

    Siehe dazu Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf Grenzverträge“.

  423. 423.

    Andreas Zimmermann, Staatennachfolge in völkerrechtliche Verträge (2000), 459.

  424. 424.

    Dies möglicherweise aber dann, wenn andere Staaten durch die Abgrenzung berührt sind: „uti possidetis juris principle might in certain circumstances, such as in connection with historic bays and territorial seas, play a role in a maritime delimitation“ (Hervorhebung im Original), ICJ, Case Concerning Territorial and Maritime Dispute Between Nicaragua and Honduras in the Caribbean Sea (Nicaragua v. Honduras), Judgment of 8 October 2007, ICJ Reports (2007), 659, 728 (para. 232).

  425. 425.

    Award of the Arbitral Tribunal in the Matter of an Arbitration between Guyana and Suriname, 17 September 2007, ILM 47 (2008), 166.

  426. 426.

    Ebd., para. 396.

  427. 427.

    Zugegeben passt diese Faustformel – wie noch zu zeigen sein wird – nicht auf Archipelbasislinien. Die Besonderheiten der Archipelgewässer, insbesondere das in ihnen geltende Recht auf friedliche Durchfahrt gemäß Art. 52 SRÜ, rechtfertigen es jedoch, diese von der Aussage auszunehmen, ohne ihre Gültigkeit anzuzweifeln.

  428. 428.

    Zur Begriffserklärung, siehe ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116, 130: „Byhistoric waters“ are usually meant waters which are treated as internal waters but which would not have that character were it not for the existence of an historic title.“ Das Rechtsinstitut der historischen Gewässer hat nur begrenzten Eingang in das Seerechtsübereinkommen gefunden. Während Art. 10 (6) SRÜ klarstellt, dass die Regelungen für Buchtabschlusslinien auf historische Buchten keine Anwendung finden, anerkennt Art. 15 SRÜ historische Titel als möglichen Grund für eine Verschiebung der Mittellinie bei der Abgrenzung des Küstenmeeres von angrenzenden oder gegenüberliegenden Staaten. Art. 298 SRÜ stellt schließlich klar, dass Streitigkeit über historische Buchten oder historische Rechtstitel von der Verpflichtung zur zwingenden Streitbeilegung ausgenommen werden können.

  429. 429.

    Siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf Grenzverträge“, E.

  430. 430.

    Systematische Überlegungen sprechen dafür, dass sich all diese Voraussetzungen im Einzelfall durch Art. 7 (5) SRÜ relativieren lassen; dieser operiert insofern als „Ausnahme zur Ausnahme“. Die Historie streitet indes für eine Beschränkung der Anwendung des Art. 7 (5) auf Art. 7 (3) SRÜ (siehe ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116, 133 und 142); anders wiederum die Systematik, mit der sich eine entsprechende Beschränkung nur für Art. 7 (6) SRÜ begründen lässt. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang schließlich darauf, dass – wie dem Wortlaut des Art. 7 (5) SRÜ zu entnehmen ist – ökonomische Interessen für sich betrachtet das Ziehen einer geraden Basislinie nicht rechtfertigen können; stets müssen die Voraussetzungen des Art. 7 (1) SRÜ gegeben sein. Siehe dazu auch: UN DOALOS, Baselines: An Examination of the Relevant Provisions of the United Nations Convention on the Law of the Sea (1989), 25 (para. 58).

  431. 431.

    ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116.

  432. 432.

    Ebd., 128–129.

  433. 433.

    Die Idee, maritime Einflussgebiete mittels gerader Linien abzugrenzen, war in der Geschichte des Seerechts – denkt man nur an die britischen King’s Chambers (oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. 1. a), dd) (Fn. 149)) – freilich keine gänzlich neue.

  434. 434.

    Siehe nur C.H.M. Waldock, The Anglo-Norwegian Fisheries Case, BYIL 28 (1951), 114.

  435. 435.

    ILC Commentaries to the Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 181), 12, 13–14.

  436. 436.

    Art. 4 KMÜ.

  437. 437.

    Bird/Prescott (Fn. 33), 177, 189.

  438. 438.

    Der Begriff der trockenfallenden Erhebung wird in Art. 13 SRÜ legaldefiniert. Eine trockenfallende Erhebung ist danach natürlich entstandenes Land, das bei Ebbe von Wasser umgeben ist und über den Wasserspiegel hinausragt, bei Flut jedoch unter Wasser liegt.

  439. 439.

    Zur Frage der Rechtslage beim rechtswidrigen Festhalten an einer geraden Basislinie, siehe unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 2.

  440. 440.

    Der Definition einer trockenfallenden Erhebung gemäß Art. 13 SRÜ („natürlich entstandenes Land, das bei Ebbe von Wasser umgeben ist und über den Wasserspiegel hinausragt, bei Flut jedoch unter Wasser liegt“) zum Trotz, muss diese nicht bei jedem Niedrigwasser erkennbar werden. Die Freiheit der Staaten über das Kartennull selbst zu entscheiden und die damit einhergehende Etablierung des extremen Seekartennull LAT (lowest astronomical tide) führt dazu, dass ein Herausragen der Erhebung bei Niedrigwasser eher Ausnahme denn Regel ist. Siehe dazu: Clive Symmons, Article 13, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 131, 139 (Rn. 14).

  441. 441.

    Die Ausnahmen zur Grundregel des Art. 7 (4) SRÜ gehen auf die Verhandlung im Rahmen der 1. Seerechtskonferenz zurück. Sie wurden vornehmlich als Zugeständnis an Norwegen eingeführt. Geoffrey Marston, Low-Tide Elevations and Straight Baselines, BYIL 46 (1972–1973), 405, 417 f.; Näheres dazu auch sogleich.

  442. 442.

    Sir Gerald Fitzmaurice, Some Results of the Geneva Conference on the Law of the Sea: Part I: The Territorial Sea and Contiguous Zone and Related Topics, ICLQ 8 (1959), 73, 87.

  443. 443.

    Dieser Umstand wird häufig nicht deutlich genug gemacht und führt damit zu einer möglicherweise Fehlvorstellungen hervorrufenden Darstellung der Rechtslage. Vgl. etwa: Churchill/Lowe (Fn. 21), 36 (Abbildung: Punkt G): „One [low-tide elevation] is less than 12 miles from the coast and therefore forms the baseline. The other is more than 12 miles and therefore does not affect the construction of the baseline.“ (Hervorhebung durch Autor).

  444. 444.

    Die landwärts von ihnen gelegene Wassermasse ist Küstenmeer. So auch: Symmons (Fn. 440), 131, 146 (Rn. 30).

  445. 445.

    Die Gleichstellung besteht nur mit Blick auf die Basislinie. Für die seewärts verlaufende Küstenmeergrenze folgt aus Art. 13 SRÜ eine Andersbewertung. Näheres dazu sogleich.

  446. 446.

    Die Berücksichtigungsmöglichkeit bezieht sich nur auf die Küstenmeergrenze. AWZ und Festlandsockelgrenze bleiben unberührt.

  447. 447.

    Art. 13 (1) S. 2 SRÜ.

  448. 448.

    Nach überwiegender Auffassung ist das möglich. Vereinzelt wird durch ein restriktives Verständnis des diesbezüglich relevanten Tatbestandes des Art. 7 (1) „immediate vicinity“ allerdings auch vertreten, dass gerade Basislinien niemals mehr als 12 sm von der Küste entfernt verlaufen dürfen. Siehe ausführlich zu diesem Streit: Trümpler (Fn. 286), 129–130.

  449. 449.

    So aber US v. Louisana 394 US 11, 47.

  450. 450.

    First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes (Fn. 355), 187.

  451. 451.

    Stellungnahme François: ILC, Summary Records of the Seventh Session (Fn. 350), 218 (para. 68).

  452. 452.

    ILC, Rapport par J.P.A. François (Fn. 331), 25, 33.

  453. 453.

    ILC, Summary Records of the Sixth Session (Fn. 347), 95 (paras. 64–66) (Hervorhebung durch Autor).

  454. 454.

    Angedeutet wird diese gegenseitige Ausschließlichkeit auch in einer Aussage von Manningham–Buller, einem Vertreter Großbritanniens auf der 1. Seerechtskonferenz, der Art. 7 [6] und Art. 13 [12] als voneinander getrennte Erweiterungsmöglichkeiten des Küstenmeer aufzufassen schien: First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes (Fn. 355), 9.

  455. 455.

    Aus dem gleichen Grunde kommt auch eine Anwendung auf Buchtabschlusslinien nicht infrage. Siehe dazu ausführlich: Trümpler (Fn. 286), 45–46.

  456. 456.

    So auch Beazley (Fn. 198), 11–12; Derek W. Bowett, The Legal Regime of Islands in International Law (1979), 13; Trümpler (Fn. 286), 45–47. Dies in Anbetracht der US Supreme Court Entscheidung im Louisana Case anders bewertend: Reed, Shore and Sea (Fn. 199), 218; mit Blick auf die Staatenpraxis sich eher zurückhaltend äußernd: Symmons (Fn. 440), 131, 144 (Rn. 25).

  457. 457.

    Die Aussage bezieht sich nur auf den Fall, dass landwärts von der trockenfallenden Erhebung noch eine gerade Basislinie verläuft. Verursacht sein Teiluntergang das Zusammenbrechen der gesamten geraden Basislinie, so gewinnt Art. 13 (1) S. 2 SRÜ wieder an Bedeutung.

  458. 458.

    Zu denken wäre hier an eine Herabstufung einer Insel als trockenfallende Erhebung, die dazu führt, dass das Kriterium der Inselkette (Art. 7 (1) SRÜ) nicht mehr als gegeben angesehen werden kann.

  459. 459.

    Ihre Funktion beschränkt sich nicht auf die Berücksichtigungsmöglichkeit zum Zwecke der Breite des Küstenmeeres, sondern sie sind „vollwertige“ Basispunkte der Basislinie. Das landwärts von ihnen liegende Wasser ist Teil der inneren Gewässer.

  460. 460.

    Fitzmaurice (Fn. 442), 73, 86 (Fn. 35).

  461. 461.

    Ebd.

  462. 462.

    Trümpler (Fn. 286), 135.

  463. 463.

    Marston (Fn. 441), 405, 423.

  464. 464.

    Siehe dazu sogleich.

  465. 465.

    Zur Einsetzung des Expertenkomitees bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B. I., 1., a), dd), ii.

  466. 466.

    So ganz deutlich Fitzmaurice selbst in Erklärung des Expertenberichts (ILC, Summary Records of the Seventh Session (Fn. 350), vol. I, 218 (para. 69): „The much criticized Committee of Experts had pointed out (A/CN.4/61/Add. 1, Annex, III) that straight base lines had the effect of dividing the territorial sea from internal waters and that it was very important for mariners to be able to see the points of departure for base lines at all times, in order that they might not unwittingly enter internal waters. If the point of departure was a rock or shoal which was only visible at low tide, mariners might easily cross the base line unawares.

  467. 467.

    ILC Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 262), 4.

  468. 468.

    First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes (Fn. 355), 156 (para. 6, Sweden), 158 (para. 41, Chile); First Committee UNCLOS I, Norway: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.97 (1958), OR III, 239; First Committee UNCLOS I, Iceland: Proposal (Article 5), UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.142 (1958).

  469. 469.

    Siehe hierzu bereits die im Rahmen der ILC Debatte vorgebrachte Erklärung Norwegens: ILC, Report of the International Law Commission to the General Assembly, UN Doc. A/2934 (1955), zitiert nach: ILC Yearbook (1955), vol. II, 43, 52 (Annex: Comments by Governments on the Provisional Articles Concerning the Régime of the Territorial Sea).

  470. 470.

    Zwar stellte der Gerichtshof fest, „[t]he Parties […] agree that in the case of a low-tide elevation (drying rock) the outer edge at low water of this low-tide elevation may be taken into account as a base-point for calculating the breadth of the territorial sea“ (ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, ICJ Reports (1951), 116, 128), tatsächlich aber bestand zwischen den Parteien nie eine solche Übereinkunft. Dass der IGH dies dennoch annahm, resultiert aus dem etwas unglücklichen Vorgehen der britischen Verteidigung (Marston (Fn. 441), 405, 409). In deren Memorial findet sich noch folgende, eindeutige Passage: „A bank or rock exposed only at low tide (low-tide elevation) is significant in regard to territorial waters only if it lies within a belt of territorial sea measured from the low-water mark of land permanently exposed, and then its significance lies in the fact that it is taken into consideration as a piece of territory for the determination of the territorial sea.“ (Memorial Submitted by the Government of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, in: ICJ, Pleadings, Oral Arguments, Documents: Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), vol. I, 75 (para. 104) (Hervorhebung durch Autor, Fußnote ausgelassen). Im nachfolgenden Absatz schob Großbritannien dann sogar noch eine Erklärung für die vorgebrachte Rechtsauffassung nach, die ob ihrer Relevanz für die hier verfolgte Argumentation ebenfalls zitierwürdig ist: „These rules, so far from being arbitrary, are founded on the practical consideration that claims to territorial waters are only admissible in respect of land permanently visible to mariners.“ Anders hingegen lässt sich die Rechtsauffassung Großbritanniens verstehen, liest man die in der mündlichen Verhandlung vorgetragenen Ausführungen von BECKETT: „One question is how far low-tide elevations of the sea bed, that is, elevations not permanently above water, may be taken into account at all as territory of the coastal State for the purposes of delimitation. In other words, how far low-tide elevations qualify as base points and attract territorial waters.“ (Statement by Sir Eric Beckett (Agent for the Government of the United Kingdom at the Public Sittings of September 25th to 27th, 1951), in: ICJ, Pleadings, Oral Arguments, Documents: Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), vol. IV, 32, 90) (Hervorhebung durch Autor). Während ersterer der beiden abgedruckten Sätze noch zweifellos im Einklang mit der in den Memorials vertretenden Ansicht steht, war es vermutlich die Feststellung, trockenfallende Erhebungen könnten als Basispunkte fungieren, die den IGH annehmen lies, zwischen den Streitparteien bestünde Konsens. Dies hatte zur Folge, dass das Gericht die Frage als entscheidungsunerheblich einstufte und nicht weiter thematisiert. Dass Norwegen später behauptete, das internationale Gericht habe in seinem Urteil die Verwendung von trockenfallenden Erhebungen als Basispunkte (für gerade Basislinien) gestattet, erweist sich somit – wie erwähnt – als Fehlinterpretation. Tatsächlich ließ der IGH die Frage schlichtweg unbeantwortet.

  471. 471.

    First Committee UNCLOS I, Mexico: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.99 (1958), OR III, 239.

  472. 472.

    First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes (Fn. 355), 161.

  473. 473.

    So auch Trümpler (Fn. 286), 135.

  474. 474.

    Die Begriffsbezeichnung ist von Trümpler entliehen. Ebd., 150.

  475. 475.

    J. Ashley Roach/Robert W. Smith, Straight Baselines: The Need for a Universally Applied Norm, ODIL 31 (2000), 47, 51 (abgeleitet aus der US Staatenpraxis).

  476. 476.

    W. Michael Reisman/Gayl S. Westerman, Straight Baselines in International Maritime Boundary Delimitation (1992), 93–94.

  477. 477.

    Robert D. Hodgson/Robert W. Smith, The Informal Single Negotiating Text (Comittee II): A Geographical Perspective, ODIL 3 (1976), 225, 239.

  478. 478.

    Ähnlich Trümpler (Fn. 286), 135.

  479. 479.

    J. R. Victor Prescott, Straight Baselines in Theory and Practice, in: E. D. Brown/Robin R. Churchill (Hrsg.), The UN Convention on the Law of the Sea: Impact and Implementation (1987), 288–309.

  480. 480.

    Till Markus, Article 46, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 334, 338–340 (Rn. 9–11).

  481. 481.

    Im KMÜ findet sich keine entsprechende Vorschrift. Siehe hierzu auch: Clive Symmons, Article 47, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 352, 356 (Rn. 6).

  482. 482.

    Vgl. Art. 2 (1) SRÜ: „Die Souveränität eines Küstenstaats erstreckt sich jenseits seines Landgebiets und seiner inneren Gewässer sowie im Fall eines Archipelstaats jenseits seiner Archipelgewässer auf einen angrenzenden Meeresstreifen, der als Küstenmeer bezeichnet wird.“

  483. 483.

    Hervorhebung durch Autor.

  484. 484.

    Siehe hierzu auch Symmons, der ebenfalls darauf hinweist, dass Archipelbasispunkte, die auf „fragile formations“ liegen, äußerst veränderungsanfällig sind: Symmons (Fn. 481), 352, 363–364 (Rn. 27).

  485. 485.

    Eine Ausnahme für den Fall, dass das Ziehen von Archipelbasislinien zu trockenfallenden Erhebungen allgemeine internationale Anerkennung gefunden hat (siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II, 1., b), aa)), gibt es in Art. 47 (4) SRÜ nicht.

  486. 486.

    Trümpler (Fn. 286), 166; ähnlich: UN DOALOS (Fn. 430), 37 (para. 87).

  487. 487.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II, 1., b), aa) (Fn. 466).

  488. 488.

    Prescott/Schofield (Fn. 8), 170.

  489. 489.

    Sophia Kopela, 2007 Archipelagic Legislation of the Dominican Republic: An Assessment, IJMCL 24 (2009), 501.

  490. 490.

    Joint Demarche Undertaken by the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland and the United States of America in Relation to the Law of the Dominican Republic Number 66-07 of 22 May 2007, 18 October 2007, LOSB 66 (2008), 98–99.

  491. 491.

    Siehe hierzu auch: Symmons (Fn. 481), 352, 367–369 (Rn. 35–40).

  492. 492.

    Das durch die Archipelbasislinien eingeschlossene Wasser muss in einem Verhältnis von 1:1 bis 9:1 zum Land stehen.

  493. 493.

    Bereits heutzutage können aufgrund des notwendigen Wasser-Land Verhältnisses nicht alle Staaten, die sich als Archipelstaaten im Sinne von Art. 46 SRÜ qualifizieren, Archipelgewässer beanspruchen. Siehe dazu: Markus (Fn. 480), 334, 337 (Rn. 6).

  494. 494.

    Art. 10 (1) SRÜ.

  495. 495.

    Art. 10 (6) SRÜ.

  496. 496.

    Das Verhältnis zwischen den subjektiven und der objektiven Voraussetzung des Art. 10 SRÜ ist umstritten. Während mehrheitlich (und überzeugend) der objektive Halbkreistext als allein entscheidendes Merkmal angesehen wird (Trümpler (Fn. 286), 73–79; Clive Symmons, Article 10, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 105, 109 (Rn. 8)), liest man an anderer Stelle: „[m]eeting the semicircle test alone does not assure juridical bay status. ‚Landlockedness‘ requires something more“ (Reed, Shore and Sea (Fn. 199), 232).

  497. 497.

    Gayl S. Westerman, The Juridical Bay (1987), 161 weist zutreffend darauf hin, dass der Begriff „Buchtabschlusslinie“ nur diejenigen Situationen beschreibt, in denen die Buchtöffnung 24 sm nicht überschreitet und folglich die gesamte Bucht zum Meer hin geschlossen werden kann. Im Anwendungsfall des Art. 10 (5) SRÜ spricht man von einer geraden Basislinie. Sollte nachstehend der Begriff „Buchtabschlusslinie“ dennoch undifferenziert genutzt werden, erfolgt dies ausschließlich aus didaktischen Gründen.

  498. 498.

    Ausweislich des Wortlautes des Art. 10 (4) SRÜ steht es den Staaten frei, Buchtabschlusslinien zu ziehen. In Anbetracht dessen gibt es keine „automatische“ Verlängerung, sondern diese muss vom Küstenstaat erklärt werden.

  499. 499.

    Vgl. für ein solches Szenario Caron (Fn. 33), 621, 638, der auf einen Streit zwischen dem Bundesstaat Alaska und dem United States Department of the Interior bezüglich der Länge der Buchtabschlusslinie im Kotzebue Sound hinweist.

  500. 500.

    Dafür, dass dies nicht immer so sein muss, streitet die sog. „Islands as Mainland-Doctrine“, die Inseln, die nur durch einen schmalen Sund vom Festland getrennt sind, generell als Festland behandelt. Siehe dazu: Reed, Shore and Sea (Fn. 199), 250.

  501. 501.

    Siehe dazu im Detail, unten Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, D.

  502. 502.

    Zur Benutzung dieses Begriffs im Fisheries Case: Waldock (Fn. 434), 114, 146.

  503. 503.

    ILC Commentaries to the Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 181), 12, 15.

  504. 504.

    Deutlich wird dieser Aspekt in der Behandlung von Riffen in Art. 6, bedenkt man, dass Riffe de facto nichts anderes als aneinander gekettete trockenfallende Erhebungen sind. Siehe auch C. Calvo, Le Droit International Theorique et Pratique (5. Auflage, 1896), § 367: „Gulfs and bays protected either naturally by islands, sand bars, or rocks […].“

  505. 505.

    Beazley (Fn. 198), 18.

  506. 506.

    Symmons (Fn. 496), 105, 111 (Rn. 13).

  507. 507.

    Inseln innerhalb einer Bucht vermitteln ein „Plus“ an wahrgenommener Geschlossenheit und erhöhen damit den Faktor, der es rechtfertigt, Buchten als Ausnahme zur Grundregel (normale Basislinie) zu behandeln.

  508. 508.

    ILC, Summary Records of the Seventh Session (Fn. 350), 214–215 (paras. 11–13); Mitchell P. Strohl, The International Law of Bays (1963), 61.

  509. 509.

    Art. 121 (1) SRÜ.

  510. 510.

    Art. 13 (1) SRÜ.

  511. 511.

    Siehe dazu: Symmons (Fn. 440), 131, 133 (Rn. 1).

  512. 512.

    Siehe bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b), aa).

  513. 513.

    Wenngleich naheliegend, lässt sich dieses Ergebnis nicht auch noch durch den Hinweis stützen, dass eine Inbezugnahme von trockenfallenden Erhebungen in unzulässiger Weise ein Ziehen von geraden Basislinien von und zu diesen Erhebungen gestatten würde. Die Regelung des Art. 10 (3) S. 2 SRÜ bezieht sich nämlich ausschließlich auf Art. 10 (2) SRÜ und dem dort normierten Halbkreiserfordernis. Der Verlauf der Basisabschlusslinie bemisst sich nach Art. 10 (4) und (5) SRÜ. Vergleiche dazu auch: Trümpler (Fn. 286), 93: „Halbkreiserfordernis und 24 sm Grenze [sind] getrennte Prüfungsschritte auf dem Weg zur Internalisierung einer Bucht.“

  514. 514.

    Westerman (Fn. 497), 98 und 160; Michael Allmendinger, Buchten im Völkerrecht (2006), 54.

  515. 515.

    G. Etzel Percy, Geographical Aspects of the Law of the Sea, Annals of the Association of American Geographers 49 (1959), 1, 7 (und 8 für eine entsprechende Illustration); Allmendinger (Fn. 514), 51; Symmons (Fn. 496), 105, 112 (Rn. 15); Reed, Shore and Sea (Fn. 199), 297. Dies nur eingeschränkt vertretend: Robert D. Hodgson/Lewis M. Alexander, Towards an Objective Analysis of Special Circumstances, Law of the Sea Institute Occasional Paper 13 (1972), 12.

  516. 516.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b), cc).

  517. 517.

    Näheres zur Arbeit der ILC bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1. a), dd), ii.

  518. 518.

    ILC, Troisième rapport de J.P.A. François (Fn. 345), 1, 4 (Art. 8).

  519. 519.

    ILC Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 262), 4.

  520. 520.

    ILC, Summary Records of the Seventh Session (Fn. 350), 215 (para. 15).

  521. 521.

    Die strengen Vorgaben, die Hodgson/Alexander (Fn. 515), 12 vertreten, lassen sich aus dem Seerechtsübereinkommen nicht ableiten.

  522. 522.

    Trümpler (Fn. 286), 85. Ähnlich: J.R. Victor Prescott, The Maritime Political Boundaries of the World (1985), 56.

  523. 523.

    Siehe die klarstellende Anmerkung in Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b), cc) (Fn. 497).

  524. 524.

    Diese Fragestellung bisher nur wenig Aufmerksamkeit gefunden. Weder in denen sich speziell Buchten widmenden Werken (Westerman (Fn. 497); Leo J. Bouchez, The Regime of Bays in International Law (1964); Allmendinger (Fn. 514); Ausnahme: O’Connell/Shearer (Hrsg.) (Fn. 42), 414) noch in denen sich mit den Folgen des Meeresspiegelanstiegs auseinandersetzenden Schriften, finden sich hierzu detaillierte Ausführungen.

  525. 525.

    Reed, Shore and Sea (Fn. 199), 286; Symmons (Fn. 496), 105, 109 (Rn. 10).

  526. 526.

    United States v. Louisiana, 394 US 11 (1969).

  527. 527.

    Ebd., 60 (note 80).

  528. 528.

    O’Connell/Shearer (Hrsg.) (Fn. 42), 413. Für nähere Informationen zur „Islands as Mainland-Doctrine“, siehe: Percy (Fn. 515), 1, 9; Robert David Hodgson, Islands: Normal and Special Circumstances (1973).

  529. 529.

    Art. 10 (3) S. 2 SRÜ.

  530. 530.

    League of Nations, Bases of Discussion (Fn. 317), 45 (Basis of Discussion No. 6: Observation); League of Nations, Report of Sub-Committee No. II (Fn. 316). Anders lediglich die Stellungnahme Schwedens: League of Nations, Bases of Discussion (Fn. 317), 44 (Basis of Discussion No. 6: Observation).

  531. 531.

    ILC, Deuxième Rapport de M. J.P.A. François (Fn. 341), 57, 76; ILC, Troisième rapport de J.P.A. François (Fn. 345), 1, 4–5; ILC, Summary Records of the Seventh Session (Fn. 350), 217 f.

  532. 532.

    First Committee UNCLOS I, 47th Meeting (Fn. 265), 144–146; First Committee UNCLOS I, 48th Meeting (1958), OR III, 146–148; First Committee UNCLOS I, 63rd Meeting (1958), OR III, 197–198.

  533. 533.

    Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 115–119.

  534. 534.

    Siehe dazu oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), dd)-ff).

  535. 535.

    Durham v. Lamphere, 3 GRAY, 268 (1855), abgedruckt in James Brown Scott (Hrsg.), Cases on International Law: Principally Selected from Decisions of English and American Courts (1922), 237: „We suppose the rule to be that these limits extend a marine league, or three geographical miles, from the shore; and in ascertaining the line of shore this limit does not follow each narrow inlet or arm of the sea, but when the inlet is so narrow that persons and objects can be discerned across it by the naked eye, the line of territorial jurisdiction stretches across from one headland to the other of such inlet.“ (Hervorhebung durch Autor).

  536. 536.

    Sir Cecil Hurst, The Territoriality of Bays, BYIL 3 (1922–1923), 42, 54.

  537. 537.

    Art. 2 (2) der North Sea Fisheries Convention lautet: „As regards bays, the distance of tree miles shall be measured from a straight line drawn across the bay in the part nearest the entrance at the first point where the width does not exceed ten miles.

  538. 538.

    Hurst (Fn. 536), 42, 52.

  539. 539.

    Gilbert Gidel, Le Droit International Public de la Mer, Tome III: La Mer Territoriale et la Zone Contiguë (1934), 572.

  540. 540.

    League of Nations, Conference for the Codification of International Law: Bases of Discussion, vol. II – Territorial Sea, LN Doc. C.74.M.39.1929.V, 42 (Norwegen), 44 (Schweden).

  541. 541.

    Aufschlussreich ist in diesem Kontext auch ein Absatz aus dem britischen Memorial im Fisheries Case: „Special considerations apply to the case of islands lying in or off the mouths of bays. „An island may lie either in or at the mouth of a bay or inlet in such a position that the channels for practical purposes give access only to inland waters. In this case, the rule for bays applies, and the island may be used as a base-point for carrying the base-line across the mouth of a bay otherwise too wide to qualify at that point as a closed bay under the 10-mile rule. But, to have the effect of closing the bay, the intervals between island and mainland and, if more than one island is used as a base-point, the intervals between island and island, must not exceed 10 miles [Nachweis ausgelassen]. The rational of this rule is that the islands have the effect of closing an otherwise open bay. On the other hand, a low-tide elevation cannot be used for the purpose of measuring a 10-mile interval. There is no authority for it and to do so would violate at least one of the principles on which the 10-mile rule is said to rest, i.e. the principle of the range of vision“ (Hervorhebung durch Autor) (Memorial Submitted by the Government of the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, in: ICJ, Pleadings, Oral Arguments, Documents: Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), vol. I, 76–77 (para. 109).

  542. 542.

    Die Messung der Sichtweite aus 5 m Höhe ist eine anerkannte Vorgehensweise der hydrographischen Dienste. Vgl. Westerman (Fn. 497), 163.

  543. 543.

    ILC, Deuxième Rapport de M. J.P.A. François (Fn. 341), 57, 77, 78 (Annexe: Rapport du Comité d’experts sur certaines questions d’ordre technique concernant la mer territorial).

  544. 544.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b), aa).

  545. 545.

    In der beschriebenen Konstellation hätten die Gewässer „buchteinwärts“ der trockenfallenden Erhebungen Küstenmeerqualität. Erst beim Überschreiten der aufgrund des 24 sm Erfordernis verschobenen „Buchtabschlusslinie“ (richtiger terminus technicus wäre: der geraden Basislinie, siehe oben Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b), cc) (Fn. 497), lief ein Schiff in die inneren Gewässer des Küstenstaates ein.

  546. 546.

    Marjorie Whiteman (Hrsg.), US Department of State: Digest of International Law, vol. IV (1965), 336; Benjamin H. Read, Delimitation of the Territorial Sea at the Mouth of a River (1957), 17–18.

  547. 547.

    ILC Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 262), 4, 5.

  548. 548.

    Die Begrifflichkeit „Ästuar“ lässt sich nur schwerlich definieren. An fehlender Einigkeit über seine Definition scheiterte auch die Übernahme des ILC-Entwurfs ins KMÜ (Clive Symmons, Article 9, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nation Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 96, 100 (Rn. 7)) und das, obwohl Fitzmaurice verkündetet: „An estuary was difficult to define, but everybody knew what it was“ (First Committee UNCLOS I, Summary Records of Meetings and Annexes (Fn. 355), 202. Goudie beschreibt Ästuare als „Gezeitenmündungen großer Flüsse“, als „Meeresarme, die bis zur oberen Grenze der Gezeitenauswirkung in Flusstäler hineinreichen“ (Andrew Goudie, Physische Geographie: Eine Einführung (4. Auflage, 2002), 281).

  549. 549.

    Zu der sich in diesem Fall aufdrängenden Folgefrage, welche Regeln auf Flüsse Anwendung finden, die nicht unter Art. 9 subsumiert werden können, siehe überzeugend Trümpler (Fn. 286), 107 f.

  550. 550.

    Vgl. auch J. R. Victor Prescott, The Maritime Boundaries of the World (1985), 51: „The spirit of this section of the Convention (Article 9) is clear; it refers to rivers with comparatively small mouths which do not possess estuaries.

  551. 551.

    Die daraus resultierende Beständigkeit ist nur temporärer Natur. Der Verweis auf nachträgliche Anpassungen in Art. 7 (2) SRÜ offenbart, dass die Norm nicht das Herbeiführen einer endgültigen Lösung beabsichtigt. Führt ein steigender Meeresspiegel nun zu einem dauerhaften Untergang der die gerade Basislinie konstituierenden Basispunkte, bleibt die Frage, wann ein Küstenstaat die Basislinie anpassen muss. Siehe dazu unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 2.

  552. 552.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. 2., a), bb), i.

  553. 553.

    Dieser Umstand rechtfertigt hier auch seine unabhängig von Art. 7 (1) SRÜ erfolgende Behandlung.

  554. 554.

    Auf Uneinigkeit in der Interpretation des Art. 7 (2) SRÜ wiesen bereits 1989 Prescott & Bird hin: Victor Prescott/Eric Bird, The Influence of Rising Sea Levels on Baselines from Which National Maritime Claims are Measured and an Assessment of the Possibility of Applying Article 7 (2) of the 1982 Convention on the Law of the Sea to Offset Any Retreat of the Baseline, Carl Grundy-Warr (Hrsg.), International Boundaries and Boundary Conflict Resolution: Proceedings of the 1989 IBRU Conference (1990), 279, 295–296.

  555. 555.

    UN DOALOS (Fn. 430), 24 (para. 48).

  556. 556.

    Prescott/Bird (Fn. 554), 279, 296.

  557. 557.

    Ebd.

  558. 558.

    Renate Platzöder (Hrsg.), Third United Nations Conference on the Law of the Sea: Documents, vol. III (1982), 213.

  559. 559.

    Siehe nur: Wortmeldung Jagota (Indien) UNCLOS III, 104th Plenary Meeting, UN Doc. A/CONF.62/SR. 104 (1978), 73 (para. 54).

  560. 560.

    Muhammad Nazmul Hoque, The Legal and Scientific Assessment of Bangladesh’s Baseline in the Context of Article 76 of the United Nations Convention on the Law of the Sea (2005–2006), 67.

  561. 561.

    UNCLOS III, Informal Single Negotiating Text (Part II) (Fn. 370), 152, 153.

  562. 562.

    Second Committee UNCLOS III, Bangladesh Position on the Question of Baseline (1974, mimeo.), abgedruckt in: Renate Platzöder (Hrsg.), Third United Nations Conference on the Law of the Sea: Documents, vol. IV (1983), 179, 181: „[In] localities where the cost line is deeply indented and cut into or if there is a fringe of island along the coast in its immediate vincinity or if the water adjacent to the coast is marked by continual process of alluvion and sedimentation creating a highly unstable low water line the method of the straight baseline joining appropriate points on the coasts or on the coastal waters may be employed in drawing the baseline from which the breadth of territorial sea is measured.“ (Hervorhebung im Original).

  563. 563.

    Prescott/Bird (Fn. 554), 279, 290.

  564. 564.

    Vgl. den deutschen Wortlaut: „Wo die Küste tiefe Einbuchtungen und Einschnitte auf weist oder wo sich eine Inselkette entlang der Küste in ihrer unmittelbaren Nähe erstreckt […].Wo wegen eines Deltas oder anderer natürlicher Gegebenheiten die Küstenlinie sehr veränderlich ist […].“

  565. 565.

    Siehe Prescott/Bird (Fn. 554), 279, 291: „The single first paragraph of the Informal Single Negotiating Text was split so that each sentence became a separate paragraph. Apparently this was done mainly for aesthetic reasons, because it was considered that the single paragraph of two sentences was too long when compared with the other paragraphs in the article.“

  566. 566.

    Trümpler (Fn. 286), 146–147.

  567. 567.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., b), aa).

  568. 568.

    Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang darauf, dass Art. 7 (4) SRÜ eine fortlaufende Pflicht ist und nicht so verstanden werden darf, dass der Basispunkt nur beim erstmaligen Ziehen der Basislinie keine trockenfallende Erhebung sein darf. Verstünde man Art. 7 (4) SRÜ anders, würde man die herausgearbeitete Beweglichkeit von Basislinien wieder infrage stellen.

  569. 569.

    Prescott (Fn. 479), 288, 304.

  570. 570.

    Für den Zeitraum von 1973–1987 dokumentierte M.A.H. Pramanik (Methodologies and Techniques of Studying Coastal Systems (1988)) ein Verlust von 11 Inseln vor der Küste Bangladeschs.

  571. 571.

    So auch Hoque (Fn. 560), 71; Kai Trümpler, Article 7, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nation Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 65, 76 (Rn. 31–32).

  572. 572.

    Prescott/Bird (Fn. 554), 279, 293–294: „It is entirely possible that a delta will act as a natural breakwater and interrupt the flow of sedimentation by longshore drift. If that happens then the coast downdrift of the delta might receive a reduced supply of sediment which will be insufficient to prevent erosion and retreat of the coastline.“ Dies anders bewertend: Trümpler (Fn. 286), 147.

  573. 573.

    Die Voraussetzungen (Präsenz eines Deltas und andere natürliche Gegebenheiten) müssen kumulativ gegeben sein. Die im deutschen Wortlaut ausgedrückte Alternativität findet sich nur in der russischen Sprachfassung wieder. Der Grund für die Beschränkung der Vorschrift auf Deltaregionen dürfte der Absicht geschuldet sein, Art. 7 (2) SRÜ von vornherein in seinem Anwendungsbereich zu beschränken und somit seinen Ausnahmecharakter zu unterstreichen.

  574. 574.

    Second Committee UNCLOS III, 5th Meeting, UN Doc. A/CONF.62/C.2/SR.5 (1974), OR II, 109.

  575. 575.

    Siehe zu diesem Gedankengang auch später unten, Kap. „Optionen zur Stabilisierung maritimer Grenzen“, A., IV.

  576. 576.

    ICJ, Case Concerning Maritime Delimitation and Territorial Questions between Qatar and Bahrain (Qatar v. Bahrain), Merits, Judgment of 16 March 2001, ICJ Reports (2001), 40, 103 (para. 212).

  577. 577.

    Stellungnahme Mr. Zourek: ILC, Summary Records of the Sixth Session (Fn. 347), 64 (para. 11) und 65 (para. 23); Scovazzi (Fn. 227), 852, 856 (Rn. 25).

  578. 578.

    Zum Regel-Ausnahme-Verhältnis zwischen der Freiheit der Meere und küstenstaatlichen Sonderrechten, siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“., B., I., 1., b).

  579. 579.

    Boggs (Fn. 411), 541.

  580. 580.

    Der Zirkel muss auf den Radius der Küstenmeerbreite eingestellt sein.

  581. 581.

    Rüdiger Wolfrum, Die Küstenmeergrenzen der Bundesrepublik Deutschland in Nord- und Ostsee, AVR 24 (1984), 247.

  582. 582.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), ee).

  583. 583.

    ICJ, Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), Judgment of 18 December 1951, Dissenting Opinion of J. E. Read, ICJ Reports (1951), 186, 192: „In the earliest days, the cannon on the coast, when traversed, traced arcs by the splash of their shots. Later, the imaginary cannon traced imaginary arcs which intersected and marked out the limit based on cannon shot. Then, as now, the imaginary cannon, mounted in minor concavities of the coast, were wasted, because their arcs were within the limits of the intersection of the shots from guns mounted at minor headleads.

  584. 584.

    Dieser Umstand scheint bisher ignoriert worden zu sein. Clive Schofield/Blanche Sas, Uncovered and Unstable Coasts: Climate Change and Territorial Sea Baseline in the Arctic, in: Suzanne Lalonde/Ted. L. McDorman (Hrsg.), International Law and Politics of the Arctic Ocean: Essays in Honor of Donat Pharand (2015), 291, 293 setzen die Anwendbarkeit der Kreisbogenmethode für Anschlusszone, aWZ und Festlandsockel ohne Herleitung schlichtweg voraus.

  585. 585.

    Vorstehende Ausführungen dienen nur dazu, ein Recht auf Benutzung dieser Methode herzuleiten. Ob es – wie Art. 4 SRÜ für das Küstenmeer suggeriert – auch eine Pflicht dazu gibt, bleibt mangels Erheblichkeit an dieser Stelle unbeantwortet.

  586. 586.

    Zum Sonderfall des Festlandsockels siehe sogleich unten.

  587. 587.

    Clive Schofield, Rising Waters, Shrinking States: The Potential Impacts of Sea Level Rise on Claims to Maritime Jurisdiction, GYIL 53 (2010), 189, 213.

  588. 588.

    Vgl. oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a), bb), ii.

  589. 589.

    Churchill/Lowe (Fn. 21), 149; siehe auch: Moritaka Hayashi, The Role of the Secretary-General under the LOS Convention and the Part XI Agreement, IJMCL 10 (1995), 157, 159. Letzterer Autor hat seine Auffassung, – jedenfalls vom Ergebnis her betrachtet – mittlerweile geändert: Moritaka Hayashi, Sea Level Rise and the Law of the Sea: How Can the Affected States Be Better Protected?, in: Clive Schofield/Seokwoo Lee/Moon-Sang Kwon (Hrsg.), The Limits of Maritime Jurisdiction (2014), 609, 613–614.

  590. 590.

    Soons (Fn. 33), 207, 216–217; Oxman (Fn. 257), 211, 230; Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 882 (Rn. 76.18(l)). Dem zustimmend: Suzette V. Suarez, The Outer Limits of the Continental Shelf: Legal Aspects of Their Establishment (2008), 217.

  591. 591.

    ILA Outer Continental Shelf Committee, Legal Issues of the Outer Continental Shelf, Berlin Conference (2004), 23: „The coastal State is under an obligation to deposit charts and information describing the outer limits of its continental shelf with the Secretary-General of the United Nations. This deposit signifies the completion of the process of establishment of the outer limits of the outer continental shelf [...]“ (Fußnote ausgelassen).

  592. 592.

    Zugegeben unterscheiden sich Art. 76 (9) und Art. 84 SRÜ im Detail. Während Küstenstaaten nach ersterer Norm die Seekarten nur hinterlegen müssen und der UN-Generalsekretär die Veröffentlichung übernimmt, weist Art. 84 SRÜ die Veröffentlichung den Küstenstaaten selbst zu und verpflichtet sie überdies, den Generalsekretär der Internationalen Meeresbodenbehörde über den Grenzverlauf in Kenntnis zu setzen.

  593. 593.

    Siehe dazu bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a), bb), ii.

  594. 594.

    ILA Outer Continental Shelf Committee (Fn. 591), 26.

  595. 595.

    Zur Dualität von aWZ und Festlandsockel vgl. nur: Sarah Wolf, Unterseeische Rohrleitungen und Meeresumweltschutz: Eine völkerrechtliche Untersuchung am Beispiel der Ostsee (2011), 100.

  596. 596.

    Yoshifumi Tanaka, Article 83, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 651, 656 (Rn. 6); Ted L. McDorman, The Continental Shelf, in: Donald R. Rothwell/Alex G. Oude Elferink/Karen N. Scott/Tim Stephens (Hrsg.), The Oxford Handbook of the Law of the Sea (2015), 181, 199.

  597. 597.

    In ihrem 2004 Berlin und 2006 Toronto Report (ILA Outer Continental Shelf Committee (Fn. 591), 24; ILA Outer Continental Shelf Committee, Legal Issues of the Outer Continental Shelf, Toronto Conference (2006), 17–18 ) vertritt die ILA die Ansicht, Art. 76 (9) SRÜ verlange nicht, dass die hinterlegten Grenzlinien im Einklang mit den übrigen Absätzen des Art. 76 SRÜ stünden. Als Folge dessen müsse davon ausgegangen werden, dass nicht die Hinterlegung als solche, sondern die korrespondierenden Reaktionen der anderen Staaten konstitutiv für die Permanenz der Grenze seien. Dieses Verständnis des Art. 76 (9) verdient Zustimmung und ist im Ergebnis ein weiteres Argument dafür, dass die Norm auch auf den default-Festlandsockel angewendet werden kann, obwohl es für diesen kein vorgeschaltetes CLCS-Verfahren gibt.

  598. 598.

    Hayashi, Sea Level Rise (Fn. 589), 609, 613–616; Moritaka Hayashi, Islands’ Sea Areas: Effects of a Rising Sea Level, Review of Islands Studies, 10 June 2013, 1, 7.

  599. 599.

    Siehe auch Chon-Ho Park, The Changeable Legal Status of Islands and „Non-Islands“ in the Law of the Sea: Some Instances in the Asia-Pacific Region, in: David D. Caron/Harry N. Schreiber (Hrsg.), Bringing New Law to Ocean Waters (2004), 483, 487: „If an island that is a sovereign state or part of one, were totally submerged by the rising of sea-level and hence ceased to be an islands as such, the maritime jurisdiction of the state would have to be adjusted in accordance with the unforeseen new situation.“ (Hervorhebung durch Autor).

  600. 600.

    Siehe dazu ausführlich unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, D.

  601. 601.

    Aus der Souveränität der Staaten über das Küstenmeers folgt die grundsätzliche Zulässigkeit auch solcher Zonen, die nicht an die Basislinie anknüpfen. Ein Abstellen auf die Basislinie beugt indes einer Rechtszersplitterung vor, dient der Rechtssicherheit und ist nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen begrüßenswert.

  602. 602.

    Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Oktober 2000 zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik, ABl. L 327, 1.

  603. 603.

    Das deutsche Wasserhaushaltsgesetz (31. Juli 2009, BGBl. I S. 2585), das auch der Umsetzung der EU Wasserrahmenreichtlinie dient, definiert „Küstengewässer“ davon abweichend wie folgt: „Küstengewässer [meint] das Meer zwischen der Küstenlinie bei mittlerem Hochwasser oder zwischen der seewärtigen Begrenzung der oberirdischen Gewässer und der seewärtigen Begrenzung des Küstenmeeres“. Dem Wasserhaushaltsgesetz liegt im Vergleich zur EU Wasserrahmenrichtlinie damit ein deutlich weiteres Verständnis von „Küstengewässer“ zugrunde.

  604. 604.

    67 Statute (1953), 43 USC § 1301 (Suppl. 1953).

  605. 605.

    Für Staaten, die vor Inkrafttreten des Gesetzes bereits größere Gebiete beanspruchten, sieht der Submerged Lands Act in Section 2 (a)(2) eine Ausnahme vor. Siehe hierzu auch United States v. Florida, US 363, 121 (1960).

  606. 606.

    Der Submerged Lands Act spricht eigentlich von „coast line“. Aus Section 2 (c) ergibt sich allerdings, dass damit nichts anderes als die Niedrigwasserlinie gemeint ist, auf die auch die Basislinie nach dem Seerechtsübereinkommen zurückgreift. Dies bestätigend: Alaska v. United States, Report of the Special Master on Six Motions for Partial Summary Judgment and One Motion for Confirmation of a Disclaimer of Title, (US Oct.Term 2003) (No. 128 Orig.), 6: „The Convention uses the wordbaselineto refer to what United States courts and statutes typically call thecoastline‘.“

  607. 607.

    Laws of Karibati No. 2 1984, verfügbar unter: http://www.clgfpacific.org/images/campaign/54/file/Kiribati%20Local%20Government%20Act.pdf.

  608. 608.

    Law of the Republic of Indonesia 32/2004 concerning Regional Administration, 15 October 2004.

  609. 609.

    Siehe bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., b).

  610. 610.

    Dass das Seerechtsübereinkommen davon ausgeht, dass die Zuweisung souveräner Rechte mit derjenigen der Zuweisung von Jurisdiktion einhergeht, zeigt sich etwa an Art. 77 und 246 SRÜ. Art. 77 (1) SRÜ weist dem Küstenstaat zwecks Erforschung und Ausbeutung souveräne Rechte über den Festlandsockel zu. Art. 246 (1) SRÜ nimmt darauf Bezug und liest sich wie folgt: „Die Küstenstaaten haben in Ausübung ihrer Hoheitsbefugnisse das Recht, die wissenschaftliche Meeresforschung in ihrer ausschließlichen Wirtschaftszone und auf ihrem Festlandsockel in Übereinstimmung mit den diesbezüglichen Bestimmungen dieses Übereinkommens zu regeln, zu genehmigen und zu betreiben.“

  611. 611.

    Art. 58 (1) SRÜ.

  612. 612.

    Ein Interesse an Aktualisierung einer Grenzlinie setzt zweierlei voraus: Anfälligkeit für Verschiebung und Relevanz für den Rechtsanwender.

  613. 613.

    Art. 246 SRÜ.

  614. 614.

    Art. 80 i.V.m. Art. 60 SRÜ.

  615. 615.

    Art. 77 SRÜ.

  616. 616.

    Art. 78 SRÜ.

  617. 617.

    Proelß (Fn. 29), 222, 228–229.

  618. 618.

    Art. 116 SRÜ.

  619. 619.

    Art. 62 (2) SRÜ.

  620. 620.

    Der Tatbestand der illegalen, nicht gemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU Fishery) setzt weder nach Maßgabe der FAO (International Plan of Action to Prevent, Deter and Eliminate Illegal, Unreported and Unregulated Fishing, 2001) noch nach der EU Verordnung 202/2011 (Amtsblatt L 57, 10) Vorsatz voraus. Dies hat zur Folge, dass grundsätzlich auch unbeabsichtigte IUU-Fischerei erfasst wird. Anders als das Seerechtsübereinkommen, das diesbezüglich keine Vorgaben macht, verlangen die meisten konkretisierenden Instrumente in diesem Bereich indes, dass etwaige Sanktionen verhältnismäßig sind, so dass das unbeabsichtigte illegale Fischen jedenfalls auf der Ebene der Strafbemessung berücksichtigung finden kann. Für einen Überblick über Sanktionen, die als Reaktion auf IUU-Fischerei in der EU verhängt werden, siehe: European Parliament Directorate-General for Internal Policies, Illegal, Unreported and Unregulated Fishing: Sanctions in the EU (2014).

  621. 621.

    Der hier gewählte Begriff der (Annex-)Kompetenz begründet sich aus dem Umstand, dass die Befugnis zum Meeresumweltschutz im Vergleich mit den anderen Hoheitsbefugnissen eines Küstenstaats in seiner aWZ nur mittelbar mit den dort bestehenden souveränen Rechten zusammenhängt.

  622. 622.

    Einschränkend ist darauf hinzuweisen, dass Art. 56 (1)(b)(iii) SRÜ keine eigenständige Kompetenznorm zum Erlass von Normen ist. Nur im Zusammenspiel mit den Art. 207–212 SRÜ ermächtigt die Norm zur verbindlichen Rechtsetzung in der aWZ.

  623. 623.

    Daniel Erasmus Khan, Article 33, in: Alexander Proelss (Hrsg.), The United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 254, 265 (Rn. 25) weist darauf hin, dass mitunter entgegen dem Wortlaut und der Historie der Norm argumentiert wird, die Norm berechtigte auch dazu, Verstöße zu ahnden, die sich weder im Küstenmeer noch im sonstigen Staatsgebiet ereignet haben.

  624. 624.

    Selbst eine Bestrafung wegen Versuchs muss ausscheiden, da auch dies entsprechende Jurisdiktion voraussetzt.

  625. 625.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II. 1., b), aa).

  626. 626.

    Art. 2 (1) SRÜ.

  627. 627.

    Art. 2 (3) SRÜ; siehe dazu auch bereits, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. (Fn. 17).

  628. 628.

    Graf Vitzthum (Fn. 16), 63, 118.

  629. 629.

    Art. 18 SRÜ.

  630. 630.

    Art. 19 SRÜ.

  631. 631.

    Wenn nachstehend – abweichend von der soeben erwähnten Funktionsweise des Art. 21 SRÜ – die Hoheitsbefugnisse des Küstenstaates in seinem Küstenmeer positiv umschrieben werden (er darf/er hat anstelle von er darf nur/er hat nicht), so geschied das nur aus didaktischen Gründen.

  632. 632.

    Siehe aber Art. 211 (6) SRÜ, der in bestimmten Situation nach Konsultaion mit der IMO auch strengere Regelungen zulässt.

  633. 633.

    Strafen für illegales Einreisen über das Küstenmeer bei Verletzung von Einreisebestimmungen; siehe im Zusammenhang damit die Frage, ob das Küstenmeer tatsächlich und in jederlei Hinsicht als Territorium zu verstehen ist: Jasminie Coppens, Interception of Seaborne Migrants: The Applicability of the Non-Refoulement Principle at Sea, GYIL 56 (2013), 425, 433–436.

  634. 634.

    Eine exakte Gleichsetzung übersähe, dass das Seerecht auch für innere Gewässer vereinzelte Souveränitätsbeschränkung vorsieht. Sie hierzu illustrativ: Marcelo G. Kohen, Is the Internal Waters Regime Exluced from the United Nations Convention on the Law of the Sea?, in: Lilian del Castillo (Hrsg.), Law of the Sea: From Grotius to the International Tribunal for the Law of the Sea: Liber Amicorum Judge Hugo Camino (2015), 110–124.

  635. 635.

    UN Secretariat, Juridical Régime of Historic Waters, Including Historic Bays, UN Doc. A/CN.4/143 (1962), ILC Yearbook (1962), vol. II, 23 (para.160): „the coastal State must allow the innocent passage of foreign ships through its territorial sea, but has no such obligation with respect to its internal waters“; siehe aber Art. 8 (2) SRÜ sowie mit Blick auf Binnenstaaten die Regelungen des Art. 125 SRÜ.

  636. 636.

    Georg Dahm/Jost Delbrück/Rüdiger Wolfrum, Völkerrecht, Band I/1 (1989), 441; Haijiang Yang, Jurisdiction of the Coastal State over Foreign Merchant Ships in Internal Waters and the Territorial Sea (2006), 83–84.

  637. 637.

    Die küstenstaatliche Zurückhaltung mittels zwischenstaatlicher Courtoisie zu erklären, entspricht der angloamerikansiche Rechtsauffassung. Nach französischer Auffassung steht dem Küstenstaat von vornherein keine Jurisdiktion zu, wenn es um Angelegenheiten geht, die die innere Ordnung des Schiffes betreffen. Siehe hierzu im Detail: Moritaka Hayashi, Jurisdiction over Foreign Commercial Ships in Ports: A Gap in the Law of the Sea Codification, Ocean Yearbook 18 (2004), 488–511.

  638. 638.

    Der Begriff der Außenwirkung wird traditionell im Zusammenhang mit Straftaten, die angesichts ihrer Schwere den Frieden des Hafens stören, genutzt. Ihn inhaltlich darauf zu beschränken, erscheint indes nicht geboten.

  639. 639.

    Zur Zulässigkeit stengerer Umweltstandards in den inneren Gewässern: Kaare Bangert, Internal Waters, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. V (2012), 310, 315.

  640. 640.

    Für Kriegs- und Staatsschiffe sieht Art. 32 SRÜ eine Ausnahme vor, die auch in den inneren Gewässern eines Küstenstaates Anwendung findet. Vgl. ITLOS, The Ara Libertad Case (Argentina v. Ghana), Order of 15 December 2012, paras. 63–64. Anderer Ansicht sind Wolfrum und Cot: Joint Dissenting Opinion., ebd.

  641. 641.

    So auch Sandra H. Shaw/Daniel J. Dzurek, Charts in the Law of the Sea, in: Dorinda G. Dallmeyer/Louis DeVorsey, Jr. (HRSG.), Rights to Oceanic Resources: Deciding and Drawing Maritime Boundaries (1989), 15.

  642. 642.

    Vgl. Art. 24 (2) und Art. 44 SRÜ, nach denen Küstenstaaten verpflichtet sind, Schifffahrtsgefährdungen, die in ihren Küstenmeeren beziehungsweise ihrer Küste vorgelagerten Meeresengen auftreten, in geeigneter Weise bekanntzugeben. Siehe für eine vergleichbare Norm außerhalb des Seerechtsübereinkommens: Reg. 9, Chapter V Annex SOLAS.

  643. 643.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I. 2., a), bb).

  644. 644.

    Clive Symmons, Article 16, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 167, 169 (Rn. 5) leitet aus der Tatsache, dass Art. 16 entgegen Art. 76 (9) SRÜ keine Permanenz anordnet, lediglich ein Recht („a State may update its baseline“) auf Aktualisierung der hinterlegten Seekarten ab.

  645. 645.

    Art. 75 (1) SRÜ.

  646. 646.

    Anders wohl noch Beckett im Fisheries Case , der argumentierte, nicht auf die proklamierte Grenze, sondern auf den Vollzug komme es an: Agent for the Government of the United Kingdom at the Public Sittings of September 25th to 27th, 1951, in: ICJ, Pleadings, Oral Arguments, Documents: Fisheries Case (United Kingdom v. Norway), vol. IV, 32, 92.

  647. 647.

    Scovazzi (Fn. 227), 852 (Rn. 5); Schofield/Arsana (Fn. 33), 127, 133.

  648. 648.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a).

  649. 649.

    Siehe dazu bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a), dd), ii.

  650. 650.

    Also solche im Sinne von Art. 7, 9 und 10 SRÜ. Siehe zu Art. 16 SRÜ bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a), bb), i.

  651. 651.

    ILC, Deuxième Rapport de M. J.P.A. François (Fn. 341), 57, 77 (Annexe: Rapport du Comité d’experts sur certaines questions d’ordre technique concernant la mer territorial).

  652. 652.

    Gerade bei flachabfallenden Küsten verläuft die Niedrigwasserlinie im deutlichen Abstand zur wahrnehmbaren Küstenlinie. Die Tendenz, möglichst niedrige Gezeitenmarken als Referenzwerte zu nutzen, um so ein Maximum an „maritimen Gebiet“ beanspruchen zu können, hat diesen Umstand noch verschärft. Eine anschauliche Illustration zu dieser Thematik findet sich – wenn auch mit etwas anderem Fokus – bei Schofield/Arsana (Fn. 33), 127, 136 (Fig. 6.3: The Impact of Different Sea Levels on Coasts of Different Gradients).

  653. 653.

    So wohl auch: Bill Hurst/David Robertson, GIS, Charts and UNCLOS – Can They Live Together?, Maritime Studies 136 (2004), 1, 6.

  654. 654.

    Siehe auch: Evans (Fn. 21), 651, 658: „It is important that States make their position clear since possession of a territorial sea not only entails rights but also duties.

  655. 655.

    Aus der Tatsache, dass Art. 75 und Art. 83 SRÜ eine explizite Veröffentlichungspflicht enthalten, während dies bei der Küstenmeergrenze nicht der Fall ist, darf nicht geschlossen werden, sie bestünde mit Blick auf das Küstenmeer nicht. Die Unterschiede in der Definition rühren aus ganz praktischen Gründen her. Eine Seekarte, die die 200 sm-Grenze abbildet, ist regelmäßig kleineren Maßstabs und bildet die Basislinie nicht hinreichend genau ab. Um sicherzustellen, dass die aWZ- und Festlandsockelgrenze eindeutig identifiziert werden kann, beschloss man, von der in Art. 4 SRÜ etablierten Methode Abstand zu nehmen und Küstenstaaten aufzufordern, spezielle Karten anzufertigen. Siehe hierzu auch Nordquist/Nandan/Rosenne (Fn. 230), 819 (Rn. 75.5(b).

  656. 656.

    Khan (Fn. 623), 254, 269 (Rn. 33).

  657. 657.

    Eine Veröffentlichungspflicht der äußeren Küstenmeergrenze gibt es entgegen der auf der UN DOALOS Website (http://www.un.org/Depts/los/LEGISLATIONANDTREATIES/index.htm) vertretenen Ansicht übrigens nicht, denn nach Art. 16 (1) SRÜ hat der Küstenstaat entweder die in Übereinstimmung mit den Artikeln 7, 9 und 10 festgelegten Basislinien zur Messung der Breite des Küstenmeers oder die daraus abgeleiteten Grenzen zu veröffentlichen. Ihm steht folglich ein Wahlrecht zu, wobei dem Telos der Norm entsprechend sichergestellt sein muss, dass durch die erfolgte Veröffentlichung Küstenmeergrenze und gerade Basislinie ermittelbar sind (so auch Symmons (Fn. 644), 167, 171 (Rn. 11–13)).

  658. 658.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a).

  659. 659.

    Der LAT Wert beruht auf einem 18,6 Jahre Zyklus. Siehe hierzu Antunes (Fn. 261), 1 f.; Rodney J. Sobey, Extreme Low and High Water Levels, Coastal Engineering 52 (2005), 63, 65; Carleton/Schofield (Fn. 198), 22–23.

  660. 660.

    Siehe zur Darstellbarkeit von Grenzverschiebungen auf Seekarten: Charles E. Harrington, A History of Maritime Boundaries on National Ocean Service Nautical Charts, in: Gerald Henry Blake (Hrsg.), Maritime Boundaries (1994), 41, 45–46; Coalter Lathrop, The Technical Aspects of International Maritime Boundary Delimitation, Depiction, and Recovery, ODIL 28 (1997), 167, 170–174; Hurst/Robertson (Fn. 653), 1, 5.

  661. 661.

    Hingewiesen sei an dieser Stelle darauf, dass Veränderungen des Küstenmeeres auch dann vorstellbar sind, wenn sie die Basislinie gar nicht ändert. Grund dafür ist Art. 13 SRÜ, der, obwohl nicht Teil der Basislinie, für die Messung des Küstenmeeres wie die Basislinie behandelt werden kann. Geht eine trockenfallende Erhebung aufgrund von Erosionsprozessen unter, kann sich die Küstenmeergrenze auch ohne Veränderungen in der Basislinie verschieben. Nähere Informationen zu trockenfallenden Erhebungen bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., b), aa).

  662. 662.

    Johnston (Fn. 415), 63, 66–67.

  663. 663.

    Oliver Corten, Reasonableness in International Law, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. VIII (2012), 645, 648 (Rn. 10).

  664. 664.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a).

  665. 665.

    Internationales Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See vom 1. November 1974, BGBl. 1979 II, 141.

  666. 666.

    Reg. 9 (2), Chapter V Annex SOLAS.

  667. 667.

    Auskunft UKHO (Korrespondenz liegt dem Autor vor).

  668. 668.

    Auskunft BSH Rostock (Korrespondenz liegt dem Autor vor).

  669. 669.

    Siehe auch Art. 300 SRÜ mit näheren Informationen bei Killian O’Brien, Article 300, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 1937 ff.

  670. 670.

    Art. 4 SRÜ. Siehe schon oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“., B., II., 2., b).

  671. 671.

    Art. 16 SRÜ. Symmons (Fn. 644), 167, 171 (Rn. 11).

  672. 672.

    Auskunft UKHO (Korrespondenz liegt dem Autor vor).

  673. 673.

    Auskunft BSH Rostock (Korrespondenz liegt dem Autor vor). Anders sieht dies in den Niederlanden aus. Der des Hafens von Rotterdam (Maasvlakte 2 Projekt) und das Zandmotor Programm haben zu einer Veränderung nicht nur der Basislinie, sondern sämtlicher maritimen Zonen (die Festlandsockelgrenze ausgenommen) geführt. Siehe Leendert Dorst/Alex Oude Elferink/Thijs Ligteringen, Recent Changes in the Dutch Baseline: The Inseparable Connection of Human Activities and Natural Processes, 2012, 5: „Both changes to the baseline influence all maritime zone related to this line: the 1M zone of the European Water Framework Directive; the 3M and 6M zones of the European Common Fisheries Policy; the 12M territorial sea; the 24M contiguous zone (its outer limit only marginally in case of the Zandmotor); and the 12 M inner limit of the EEZ.

  674. 674.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 1., a).

  675. 675.

    Art. 60 (4) SRÜ.

  676. 676.

    Siehe das Vorgehen Großbritanniens und Deutschlands, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 2., c).

  677. 677.

    Art. 41 SRÜ.

  678. 678.

    Art. 53 SRÜ.

  679. 679.

    Art. 41 (4) und Art. 53 (9) SRÜ sprechen lediglich von der „zuständigen internationalen Organisation“. Im Einklang mit Reg. 10 (2), Chapter V SOLAS 1974 ist es aber einhellig Ansicht, dass damit die IMO gemeint ist. Vgl. nur Bing Bing Jia, Article 41, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 307, 312 (Rn. 10); Richard Barnes/Carmino Massarella, Article 53, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 393, 402 (Rn. 17).

  680. 680.

    IMO Res. A/572(14).

  681. 681.

    IMO Sub-Committee on Navigation, Communications and Search and Rescue, Model Document Template for Ships Routeing System Proposals, 2 (para. 9).

  682. 682.

    Aus klarstellenden Gründen sei darauf hingewiesen, dass sich die Aussage auf eine Grenzlinie bezieht, für deren Überquerung ein Küstenstaat Ge- und Verbote vorsieht, die nicht nur für seine eigenen Staatsangehörigen Anwendung finden sollen. Für Staatsangehörige gibt es prinzipiell keine Schranke der küstenstaatlichen Regelungskompetenz.

  683. 683.

    Hingewiesen sei bereits an dieser Stelle, dass trotz des Fokus auf unilaterale Akte aus didaktischen Gründen auch solche Erwähnung finden, die ob ihrer Abhängigkeit von der Zustimmung der IMO keine einseitigen Akte sind.

  684. 684.

    Siehe hierzu auch: Alexander Proelß, Meeresschutz im Völker- und Europarecht: Das Beispiel des Nordostatlantiks (2004), 91.

  685. 685.

    Diese Überlegung bezieht sich nur auf durch den Meeresspiegelanstieg ausgelöste landwärtige Verschiebungen der Basislinie. Bei Gebietszuwachs wäre sie entsprechend zu ändern.

  686. 686.

    Wäre die Linie auch im Küstenmeer zulässig, wäre die Verschiebung der Basislinie insofern irrelevant. Siehe dazu sogleich unten.

  687. 687.

    Die Zulässigkeit eines solchen Handels findet außerhalb von Art. 21 (1)(d) SRÜ keine explizite Erwähnung, sie ergibt sich aber aus der Souveränität des Küstenstaats über dieses Seegebiet. Vgl. dazu nur: Martin Tsamenyi/Quentin Hanich, Fisheries Jurisdiction under the Law of the Sea Convention: Rights and Obligations in Maritime Zones under the Sovereignty of Coastal States, IJMCL 27 (2012), 783, 785.

  688. 688.

    Gemeint ist hier die Rechtsverbindlichkeit anderen Staaten gegenüber. Die Regelungsbefugnis des Küstenstaats über seine Staatsangehörigen ist ohnehin unbeschränkt.

  689. 689.

    Die somit etablierte „no-catch area“ müsste dann allerdings eine notwendige Bestandschutzmaßnahme sein und als Fernziel die optimale (wirtschaftliche) Nutzung der geschützen Meereslebewesen bezwecken.

  690. 690.

    Das korrespondierende Recht dazu ergibt sich aus Art. 22 SRÜ. Siehe auch Art. 24 (2) SRÜ, dem eine entsprechende Pflicht zu warnen zu entnehmen ist.

  691. 691.

    Julian Roberts/Martin Tsamenyi, The Regulation of Navigation under International Law: A Tool for Protecting Sensitive Marine Environments, in: Tafsir Malick Ndiaye/Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), Law of the Sea, Environmental Law and Settlement of Disputes: Liber Amicorum Judge Thomas A. Mensah (2007), 787, 793.

  692. 692.

    Siehe dazu nur: Kristin Bartenstein, Article 211, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 1419, 1434–1437 (Rn. 33–38).

  693. 693.

    Näheres zu dieser Differenzierung sogleich im Kontext von Art. 211 (6) SRÜ.

  694. 694.

    Ton Ijlstra, Maritime Safety Issues under the Law of the Sea Convention and Their Implementation: in: Thomas A. Clingan/Alfed H.A. Soons (Hrsg.), Implementation of the Law of the Sea Convention Through International Institutions: Proceedings of the 23rd Annual Conference of the Law of the Sea Institute (1989), 216, 229; Erik Jaap Molenaar, Coastal State Jurisdiction over Vessel-Source Pollution (1998), 364.

  695. 695.

    Darüber, dass die IMO die in diesem Zusammenhang die „competent international organization“ ist, besteht Konsens. Siehe dazu nur: Myron H. Nordquist/Shabtai Rosenne/Alexander Yankov (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea, 1982: A Commentary, vol. IV (1991), 176, 201 (Rn. 211.15(d)).

  696. 696.

    Siehe zu den Funktionen, die die IMO mit Blick auf das Seerechtsübereinkommen ausübt, ganz allgemein: Bernhard H. Oxman, The Role of the International Maritime Organization, in: Mochtar Kusuma-Atmadja/Thomas A. Mensah/Bernard H. Oxman (Hrsg.), Sustainable Development and Preservation of the Oceans: The Challenges of UNCLOS and Agenda 21 (1997), 266–284 und speziell zu ihrer „approval role“, 281.

  697. 697.

    Molenaar (Fn. 694), 406: „Without IMO approval […] coastal States would not have the consent of (practically) the entire international community.“; Thomas Dux, Specially Protected Marine Areas in the Exclusive Economic Zone (EEZ): The Regime for the Protection of Specific Areas of the EEZ for Environmental Reasons under International Law (2010), 275; Oxman (Fn. 696), 266, 281 (mit Blick auf die Annahme von Seeschifffahrtstraßen in Meeresengen und Archipelgewässern); Robin Churchill, The Growing Establishment of High Seas Marine Protected Areas: Implications for Shipping, in: Richard Caddell/Rhidian Thomas (Hrsg.), Shipping, Law and the Marine Environment in the 21st Century: Emerging Challenges for the Law of the Sea – Legal Implication and Liabilities (2013), 53, 74–75 (mit Blick auf die Zustimmung der IMO zu Schutzgebieten auf Hoher See).

  698. 698.

    Art. 22 (3)(a) SRÜ.

  699. 699.

    Art. 41 (4) SRÜ.

  700. 700.

    Art. 53 (9) SRÜ.

  701. 701.

    Das SOLAS Übereinkommen hat derzeit 109 Vertragsparteien. Siehe für eine aktuelle Liste: http://www.imo.org/en/About/Conventions/StatusOfConventions/Pages/Default.aspx.

  702. 702.

    Wie sich aus der Verwendung des Wortes „should“ anstelle von „shall“ ergibt, enthält die Vorschrift keine Pflicht im streng formalen Sinne. Deutlich wird dies auch in Satz 2 der Reg. 10 (4), Kapitel V Annex SOLAS: „However, a Government or Governments implementing ships’ routeing systems not intended to be submitted to the Organization for adoption or which have not been adopted by the Organization are encouraged to take into account, wherever possible, the guidelines and criteria developed by the Organization.

  703. 703.

    Siehe hierzu auch: Churchill (Fn. 697), 53–88.

  704. 704.

    Molenaar verneint die Qualifikation von Schifffahrtswegen als „allgemein anerkannte internationale Regelung“ damit, dass sie einzelfallbezogen sind (Molenaar (Fn. 694), 364); Dux hingegen damit, dass der Errichtungsakt stets eigenständig zu bewerten ist (Dux (Fn. 697), 316 (Fn. 1792)). Letzter Autor übersieht, dass unverbindliche Schifffahrtsrouten selbst nach SOLAS keine Zustimmung der IMO voraussetzen (Reg. 10 spricht von „should“ und nicht von „shall“). Überzeugender ist es daher, zwischen verbindlichen und unverbindlichen Maßnahmen zu differenzieren.

  705. 705.

    Für einen Überblick über sonstige besondere Maßnahmen nach Maßgabe des Art. 211 (6) SRÜ, siehe: Bartenstein (Fn. 692), 1419, 1440 (Rn. 45).

  706. 706.

    Barbara Kwiatkowska, The 200 Mile Exclusive Economic Zone in the New Law of the Sea (1989), 171: „the LOS Convention, in both standard-setting and enforcement, accords priority to international rules and standards concerning prevention, reduction and control of pollution from ships.

  707. 707.

    Ob die anerkannten technischen Gründe tatsächlich kumulativ gegeben sein müssen, ist umstritten. Neben der grammatischen Auslegung, streitet auch die Tatsache, dass Umweltschutz Primär- und nicht bloß Sekundärziel des Art. 211 SRÜ ist, für ein kumulatives Verständnis. Das hier vertretene Ergebnis stützend: Proelß (Fn. 684), 94; Aldo Chircop, Particularly Sensitive Sea Areas and International Navigation Rights: Trends, Controversies and Emerging Issues, in: Iwan Davies (Hrsg.), Issues in International Commercial Law (2005), 217, 227; UN DOALOS, Identification and Protection of Special Areas and Particularly Sensitive Sea Areas, IMO Doc. MEPC 43/6/2 (1999), 6 (para. 26); zweifelnd: Molenaar (Fn. 694), 403.

  708. 708.

    Art. 237 (2) SRÜ. Art. 311 findet aufgrund der lex specialis Stellung des Art. 237 SRÜ keine Anwendung (Art. 311 (5)). Legt man Art. 237 SRÜ entgegen seinem Sinn und Zweck streng aus und verlangt, dass die andere Verpflichtungen vorschreibenden Übereinkommen ausschließlich dem Umweltschutz zu dienen haben, bildet Art. 311 SRÜ die Grenze des Zulässigen.

  709. 709.

    Internationalen Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe vom 2. November 1973, BGBl. 1982 II, 4; Protokoll vom 17. Februar 1978, BGBl. 1984 II, 230.

  710. 710.

    Shabtai Rosenne, IMO Interface with the Law of the Sea Convention, in: John Norton Moore/Myron H. Nordquist (Hrsg.), Current Maritime Issues and the International Maritime Organization (1999), 251, 257: „Recently the IMO Assembly agreed that the function of adopting traffic separation schemes and routing measures should be performed by the MSC on behalf of the Organization.

  711. 711.

    Maria Gavouneli, Functional Jurisdiction in the Law of the Sea (2007), 70–71.

  712. 712.

    Dux (Fn. 697), 305.

  713. 713.

    Diese Aussage ist freilich überspitzt und soll nicht in Abrede stellen, dass die IMO Instrumente bis zu einem bestimmten Grad als Umsetzung von Art. 211 (6) SRÜ verstanden werden können (so Julian Roberts, Maritime Environment Protection and Biodiversity Conservation: The Future Development of the IMO’s Particularly Sensitive Sea Areas Concept (2007), 138–139). Andererseits spiegelt sich Obenstehendes in den Worten von Gavouneli wider, die die IMO Particularly Sensitive Sea Areas als „a beast unknown in this form to the Convention“ beschreibt und damit wohl den Fragmentationsprozess kritisiert, der durch das Nebeneinander der Regelungen erzeugt wird. Gavouneli (Fn. 711), 74.

  714. 714.

    IMO, Ships’ Routeing (2015), Questionaire.

  715. 715.

    Siehe beispielsweise Reg. 10, Kapitel V SOLAS.

  716. 716.

    Art. 80 SRÜ beschränkt sich nicht darauf, Art. 60 SRÜ zu repetieren, sondern ergänzt diesen für den Fall der Beanspruchung eines erweiterten Festlandsockels sowie dann, wenn ein Staat keine oder nur einen Teil der zulässigen aWZ ausgewiesen hat.

  717. 717.

    Ein Recht zur Errichtung von künstlichen Inseln, Anlagen und Bauten im Küstenmeer oder den inneren Gewässern findet im Seerechtsübereinkommen ob der Souveränität des Küstenstaats über diese Gewässer keine Erwähnung; es wird vorausgesetzt. Siehe dazu auch: Sebastian tho Pesch, Coastal State Jurisdiction around Installations: Safety Zones in the Law of the Sea, IJMCL 30 (2015), 512, 518.

  718. 718.

    Siehe oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II. 1., b), bb).

  719. 719.

    Dazu, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II. 1., b), bb) und Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, D., I., 5.

  720. 720.

    Neben dem Schutz von Bauwerken sollen Sicherheitszonen nach Art. 60 (4) SRÜ gleichermaßen zur Sicherheit der Schifffahrt beitragen.

  721. 721.

    Vgl. oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, C., I. Diese Aussage bezieht sich selbstverständlich nicht auf solche Schifffahrtsrouten, die ein Staat innerhalb einer Sicherheitszone festlegt. Diese teilen das Schicksal der Sicherheitszone und bleiben gleichermaßen stabil.

  722. 722.

    Art. 60 (4): „Der Küstenstaat kann, wo es notwendig ist […] angemessene Sicherheitszonen errichten.“ (Hervorhebung durch Autor).

  723. 723.

    Zugegeben nennt Art. 60 (3) SRÜ als Grund für die Beseitigungspflicht nur die Gewährleistung der Seesicherheit, so dass sich auch das Gegenteil (Recht zur Sicherheitszonen auszuweisen bleibt bestehen) vertreten ließe. Eine solche Argumentation übersieht indes, dass Sicherheitszonen die Freiheit der Meere beeinträchtigen und als solches restriktiv mit ihnen verfahren werden sollte. Ein fortbestehendes Ausweisungsrecht darf nur bei entsprechender Ermächtigungsgrundlage ausgegangen werden.

  724. 724.

    Dass das Interesse anderer Staaten tatsächlich einmal dazu führen könnte, dass eine einzelne Windkraftanlage unzulässig wird, erscheint freilich eher unwahrscheinlich. Denkt man aber an einen ganzen Windpark und daran, welche Dimensionen ein solcher schon heute teilweise erreicht, rechtfertigen sich vorstehende Gedanken. Dies gilt umso mehr, überlegt man, dass sich Schifffahrtsrouten angesichts verschärften Umweltstandards an den Außengrenzen der aWZs etablieren könnten. Kommt es dann zu Grenzverschiebungen, müssten diese teilweise verlegt werden. Dass dies nicht im Sinne des Seerechtseinkommen steht, offenbart. Art. 60 (7) SRÜ.

  725. 725.

    Zwar verweist Art. 60 (1)(b) SRÜ neben den in Art. 56 SRÜ genannten Zwecke zusätzlich ganz allgemein auf andere wirtschaftliche Zwecke, diese müssen aber aufgrund der mutatis mutandis Bedingung ebenfalls in Bezug auf die küstenstaatliche Vorrechte über den Festlandsockel stehen. Andernfalls gäbe es keinen Grund, die Regime aWZ/Festlandsockel getrennt voneinander zu behandeln.

  726. 726.

    Art. 121 (1) SRÜ.

  727. 727.

    Art. 13 SRÜ widerlegt diese Regel nicht. Trockenfallende Erhebungen können ein Anspruch auf ein Küstenmeer nicht begründen, sondern lediglich partiell ausdehnen. Siehe dazu bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., b), aa).

  728. 728.

    Myron H. Nordquist, Textual Interpretation of Article 121 in the UN Convention on the Law of the Sea, in: Holger P. Hestermeyer/Doris König, Nele Matz-Lück/Volker Röben/Anja Seibert-Fohr/Peter-Tobias Stoll/Silja Vöneky (Hrsg.), Coexistence, Cooperation and Solidarity: Liber Amicorum Rüdiger Wolfrum, vol. I (2012), 991, 992; siehe aber: ICJ, Territorial and Maritime Dispute (Nicaragua v. Colombia), Judgment of 19 November 2012, ICJ Report (2012), 624, 674 (para. 139), in welchem der IGH den gesamten Art. 121 SRÜ nunmehr als gewohnheitsrechtlich anerkannt bestätigt, sowie Report and Recommendations to the Governments of Iceland and Norway of the Conciliation Commission on the Continental Shelf Area Between Iceland and Jan Mayen, ILM 20 (1981), 797, 803–804.

  729. 729.

    David H. Anderson, Islands and Rocks in the Modern Law of the Sea, in: Myron H. Nordquist/John Norton Moore/Alfred H.A. Soons/Hak-So Kim (Hrsg.), The Law of the Sea Convention: US Accession and Globalization (2012), 307, 312; Barbara Kwiatkowska/Alfred H.A. Soons, Entitlement to Maritime Areas of Rocks Which Cannot Sustain Human Habitation or Economic Life of Their Own, NYIL 21 (1990), 139, 144.

  730. 730.

    Alex G. Oude Elferink, Is It Either Necessary or Possible to Clarify the Provision on Rocks of Article 121(3) of the Law of the Sea Convention?, in: M.A. Pratt/J.A. Brown (Hrsg.), Borderlands Under Stress (2000), 389–407.

  731. 731.

    Nordquist (Fn. 728): „deliberate ambiguity“.

  732. 732.

    Zwar kann nachfolgende Praxis im Einzelfall auch vertragsmodifizierend wirken, die Voraussetzungen dafür sind aber hoch. In jedem Fall ist es daher sinnvoll, zunächst zu ermitteln, welche Bedeutung dem klassischen Auslegungskanon zu entnehmen ist.

  733. 733.

    1923 wurde das Thema bereits auf einer Imperial Conference des Empires geführt. Siehe dazu: Kwiatkowska/Soons (Fn. 729), 139, 153–154.

  734. 734.

    League of Nations, Bases of Discussion (Fn. 317), 52, 53 (Point VI: Definition of an Island).

  735. 735.

    Ebd., 54 (Observation).

  736. 736.

    Gidel (Fn. 539), 684; D.H.N. Johnson, Artificial Islands, International Law Quarterly 4 (1951), 203, 205.

  737. 737.

    Stellungsnahme Scelle, ILC, Summary Records of the Fifth Session: 1 June- 14 August 1953, ILC Yearbook (1953), vol. I, 341.

  738. 738.

    Siehe zu den Änderungen im Vergleich zum ILC-Vorschlag: Jon M. Van Dyke/Robert A. Brooks, Uninhabited Islands: Their Impact on the Ownership of the Oceans’ Resources, ODIL 12 (1983), 265, 274.

  739. 739.

    Zwar verweist das FSÜ für die Inseldefinition nicht auf das KMÜ, gleichwohl ist aufgrund der Tatsache, dass beide Abkommen Ergebnis der 1. Seerechtskonferenz sind, von einem Bedeutungsgleichklang auszugehen. Vgl. auch Nordquist (Fn. 728), 991, 993.

  740. 740.

    Kwiatkowska/Soons (Fn. 729), 139, 145.

  741. 741.

    Siehe dazu schon oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), bb), ii.

  742. 742.

    Arvid Pardo, An International Regime for the Deep Sea-Bed: Developing Law or Developing Anarchy?, Texas International Law 5 (1970), 204, 210.

  743. 743.

    Zur Einsetzung des Komitees oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 1., a), dd), ii.

  744. 744.

    Sea-Bed Committee, Summary Records of the Meetings held form 12 to 26 March 1971, UN Doc. A/AC.138/SR.45-60 (1971, mimeo.), 57th Meeting „If a 200 mile limit of jurisdiction could be founded on the possession of uninhabited, remote or very small islands, the effectiveness of international administration of ocean space beyond national jurisdiction would be gravely impaired.

  745. 745.

    Nordquist (Fn. 728), 991, 997 und 1014.

  746. 746.

    Sea-Bed Committee, Report of the Committee on the Peaceful Uses of the Sea-Bed and the Ocean Floor Beyond the Limits of National Jurisdiction (1973), GAOR 28th Sess. Suppl. 21 (A/9021-I), 57 (para. 87).

  747. 747.

    Van Dyke/Brooks (Fn. 738), 265, 280.

  748. 748.

    UNCLOS III, Statement of Activities of the Conference during Its First and Second Sessions, UN Doc. A/CONF.62/L.8/REV.1 (1974), OR III, 104, 140 (Item 19, Provision 239).

  749. 749.

    Nordquist geht in seinem Aufsatz „Textual Interpretation of Article 121 in the UN Convention on the Law of the Sea“ fälschlicherweise davon aus, dass Formula A, wie Formula B, auf einen Vorschlag der OAU zurückgeht und kritisiert deshalb ungerechtfertigter Weise die Zusammenstellung des Item 19 der Main Trends. Nordquist (Fn. 728), 991, 1031–1033.

  750. 750.

    Ebd.

  751. 751.

    Ebd.

  752. 752.

    UNCLOS III, Informal Single Negotiating Text (Part II) (Fn. 370), 152, 170–171.

  753. 753.

    Prescott (Fn. 522), 73.

  754. 754.

    Nur das kann aber Konsequenz eines restriktiven Verständnisses von „Felsen“ sein. Inseln aus Sand generell vom Anwendungsbereich des Art. 121 (2) SRÜ auszuschließen, findet keinen Rückhalt im Vertragstext.

  755. 755.

    R. Kolb, L’interprétation de d’article 121, paragraph 3, de la Convention de Montego Bay sur le Droit de la mer: les „rochers qui ne se prêtent pas à l’habitation humaine ou a une vie economique proper“, AFDI 40 (1994), 876, 904–905; sowie: ICJ, Territorial and Maritime Dispute (Nicaragua v. Colombia), Judgment of 19 November 2012, ICJ Report (2012), 624, 645 (para. 37).

  756. 756.

    Ebd., 904; Oude Elferink (Fn. 730), 389, 390.

  757. 757.

    Kwiatkowska/Soons (Fn. 729), 139, 167.

  758. 758.

    Second Committee UNCLOS III, Algeria et al.: Draft Articles on the Regime of Islands, UN Doc. A/CONF.62/C.2/L.62/REV.1 (1974), OR III, 232.

  759. 759.

    Supreme Court of Norway, Public Prosecutor v. Haraldsson an Others, 7 May 1996, ILR 140 (2011), 559, 564; Robin Churchill, Norway: Supreme Court Judgment on Law of the Sea Issues, IJMCL 11 (1996), 576–580.

  760. 760.

    Sea-Bed Committee, Romania: Certain Specific Aspects of the Regime of Islands in the Context of Delimitation of the Marine Spaces between Neighboring States, UN Doc. A/AC.138/SC.II/L.53 (1973), GAOR 26th Sess. Suppl. 21 (A/9021-III), 106–107.

  761. 761.

    Ebd. Letzterer Verweis („or other marine space of the same nature“) geht auf das damals bereits genutzte, rechtlich aber noch nicht ausgestaltete Konzept der aWZ.

  762. 762.

    Oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, D., I. (Fn. 734). Auf die Ähnlichkeit verweist auch Anderson (Fn. 729), 307, 312.

  763. 763.

    Siehe dazu Kwiatkowska/Soons (Fn. 729), 139, 154.

  764. 764.

    ICJ, Case Concerning Maritime Delimitation in the Black Sea (Romania v. Ukraine), Memorial by Romania of 19 August 2005, 85 (verfügbar unter: http://www.icj-cij.org/docket/files/132/14697.pdf): „Romanias determination in this respect was openly driven by its preoccupation that the new instrument governing the law of the sea should reflect its position as to SerpentsIsland not having any effect on the delimitation of the exclusive economic zones and the continental shelf in the Black Sea.

  765. 765.

    Marius Gjetnes, The Spratleys: Are They Rocks or Islands?, ODIL 32 (2001), 191, 195.

  766. 766.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Nordquist sogar bezweifelt, dass der zuständige Chairman jemals Hinweise dafür gegeben hat, was „sustaining human habitation“ meint: Nordquist (Fn. 728), 991, 1022.

  767. 767.

    ILC, Summary Records of the Sixth Session (Fn. 347), 94.

  768. 768.

    Siehe dazu nur: ICJ, Corfu Channel (United Kingdom v. Albania), Merits, Judgment of 9 April 1949, ICJ Reports (1949), 4, 24: „It would indeed be incompatible with the generally accepted rules of interpretation to admit that a provision of this sort ocurring in a special agreement should be devoid of purport or effect.

  769. 769.

    ICJ, Territorial and Maritime Dispute (Nicaragua v. Colombia), Judgment of 19 November 2012, ICJ Report (2012), 624, 674 (para. 139): „By denying an exclusive economic zone and a continental shelf to rocks which cannot sustain human habitation or economic life of their own, paragraph 3 proves an essential link between the long-established principle that‚islands, regardless of their size…enjoy the same status, and therefore generate the same maritime rights, as other land territory‘ ([Qatar v Bahrain at 97]) and the more extensive maritime entitlements recognized in UNCLOS and which the Court has found to have become part of customary international law. The Court therefore considers that the legal régime of islands set out in UNCLOS Article 121 forms an indivisible régime, all of which (as Colombia and Nicaragua recognize) has the status of customary international law “ (Hervorhebung durch Autor).

  770. 770.

    Barbara Kwiatkowska/Alfred H.A. Soons, Some Reflections on the Ever Puzzling Rocks-Principle under UNCLOS Article 121(3), The Global Community: Yearbook of International Law and Jurisprudence 2011, vol. I (2012), 111, 141. Zuzugeben ist, dass dieser Schluss nicht zwingend ist. Über den Inselstatus bestand Einvernehmen zwischen den Parteien. Der IGH entschied folglich auch nicht explizit über ihn. Gleichwohl kommt der Tatsache, dass das Gericht das Einvernehmen nicht beanstandete, jedenfalls Indizwirkung zu. Hätte der IGH ernstnehmende Zweifel am Inselstatus gehabt, hätte er – gerade auch vor dem Hintergrund der Relevanz für Drittsttaaten – vermutlich Bedenken geäußert.

  771. 771.

    South China Sea Arbitration (Republic of the Phillippines v. People’s Republic of China, Award of 12 July 2016, para. 542, verfügbar unter: http://www.pcacases.com/web/sendAttach/2086.

  772. 772.

    Roger O’Keefe, Palm-Fringed Benefits: Island Dependencies in the New Law of the Sea, ICLQ 45 (1996), 408, 412: „unwritten requirement of ‚natural capacity‘.“

  773. 773.

    Jonathan I. Charney, Note and Comment: Rocks That Cannot Sustain Human Habitation, AJIL 93 (1999), 863, 871.

  774. 774.

    Second Committee UNCLOS III, Romania: Draft Articles on Definition of and Régime Applicable to Islets and Islands Similar to Islets, UN Doc. A/CONF.62/C.2/L.53 (1974), OR III, 228 (Art. 1).

  775. 775.

    ICJ, Case Concerning Maritime Delimitation in the Black Sea (Romania v. Ukraine), Memorial by Romania of 19 August 2005, 85.

  776. 776.

    José Luís Jesus, Rocks, New-born Islands, Sea Level Rise and Maritime Space, in: Jochen Abr. Frowein/Klaus Scharioth/Ingo Winkelmann/Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), Verhandeln für den Frieden/Negotiating for Peace: Liber Amicorum Tono Eitel (2003), 579, 590.

  777. 777.

    Supreme Court of Norway, Public Prosecutor v. Haraldsson an Others, 7 May 1996, ILR 140 (2011), 559, 565.

  778. 778.

    Kwiatkowska/Soons (Fn. 770), 111, 146.

  779. 779.

    Ebd., 147; Jonathan L. Hafetz, Fostering Protection of the Marine Environment and Economic Development: Article 121(3) of the Third Law of the Sea Convention, Amercian University International Law Review 15 (2000), 583, 526–528.

  780. 780.

    Selbst wenn das Felsenumfeld ressourcenarm ist, könnte man sich stets auf Fischereiaktivitäten berufen. Ob Hollis D. Hedberg, A Critique of Boundary Provisions in the Law of the Sea Treaty, ODIL 12 (1982–1983), 337, 341 recht hat, wenn sie feststellt, „the claim ofan economic life of its own‘ would seem to be always readily substantiated for almost any island simply by the increase in value resulting from an offical establishment of its status as an island, with consequent gain in jurisdictional rights over the surrounding ocean floor,“ ist indes zumindest fraglich. Es würde nämlich dazu führen, dass Staaten ihren Anspruch auf eine aWZ/einen Festlandsockel mit den dort vorhandenen Resourcen begründen könnten – ein Umstand der vor dem Hintergrund des Telos der Norm nur schwerlich haltbar erscheint. Wurden die umliegenden Gewässer schon vor Etablierung der Art. 121 (3)-Regelung wirtschaftlich genutzt, ließe sich dies freilich anders bewerten: Stefan Talmon, Article 121, in: Alexander Proelss (Hrsg.), United Nations Convention on the Law of the Sea: A Commentary (2017), 858, 878 (Rn. 50).

  781. 781.

    Anderson (Fn. 729), 307, 313; Kwiatkowska/Soons (Fn. 770), 111, 146.

  782. 782.

    South China Sea Arbitration (Republic of the Phillippines v. People’s Republic of China, Award of 12 July 2016, verfügbar unter: http://www.pcacases.com/web/sendAttach/2086.

  783. 783.

    Ebd., para. 541.

  784. 784.

    Talmon (Fn. 780), 858, 873 (Rn. 36).

  785. 785.

    Ebd.

  786. 786.

    Sea-Bed Committee, Romania: Certain Specific Aspects of the Regime of Islands in the Context of Delimitation of the Marine Spaces between Neighbouring States (Fn. 760), 106–107.

  787. 787.

    Kwiatkowska/Soons (Fn. 729), 139, 153–154.

  788. 788.

    Stellungsnahme Wilson (Dominica), UNCLOS III, 140th Plenary Meeting, UN Doc. A/CONF.62/SR.140 (1980), OR XIV, 75, 77 (para. 29).

  789. 789.

    Erik Franckx, The Regime of Islands and Rocks, in: David Joseph Attard/Malgosia Fitzmaurice/Norman A. Martínez Guetiérrez (Hrsg.), The IMLI Manual on International Maritime Law, vol. 1 (2014), 99, 116.

  790. 790.

    Ebd.

  791. 791.

    Indus Waters Kishenganga Arbitration (Pakistan v. India), Order of 23. September 2011, para. 132, verfügbar unter: http://www.pca-cpa.org/16.%20Order%20on%20Interim%20Measures%20dated%2023%20September%202011cf26.pdf?fil_id=1726.

  792. 792.

    Eine Formulierung wie „rocks which cannot sustain human habitation or economic life of their own shall have no exclusive economic zone and continental shelf“ hätte die Frage aufgeworfen, ob ein Felsen gleichwohl eines der Meeresgebiete generieren kann.

  793. 793.

    UN, UNCLOS Declarations Made upon Signature, Ratification, Accession or Succession, or Any Time Thereafter, verfügbar unter: https://treaties.un.org/Pages/ViewDetailsIII.aspx?src=TREATY&mtdsg_no=XXI-6&chapter=21&Temp=mtdsg3&lang=en.

  794. 794.

    ITLOS, The „Monte Confurco“ Case (Seychelles v. France), Prompt Release, Judgment of 18 December 2000, ITLOS Reports (2000), 4, Declaration of Judge Vukas: „In my view, it is highly questionable whether the establishment of an exclusive economic zone off the shores of theseuninhabitalbe and uninhabited‘ islands [...] is in accordance with the reasons which motivated the Third United Nations Conference on the Law of the Sea to create that specific legal régime, and with the letter and spirit of the provisions on the exclusive economic zone, contained in the United Nations Convention on the Law of the Sea.

  795. 795.

    Supreme Court of Norway, Public Prosecutor v. Haraldsson an Others, 7 May 1996, ILR 140 (2011), 559, 564: „In addition, Article 121 paragraph 3 also requires that rocks cannot sustain human habitation or economic life of their own. The facts suggest that it would have been possible to carry out significant hunting for polar bears in the area, if this had not been prohibited for environmental reasons. When it is the prohibition that hinders such hunting, and not lack of resources, I fail to see that the additional requirement in paragraph 3 is met“(Hervorhebung durch Autor).

  796. 796.

    Großbritannien (Rockall), Mexiko (Roca Alijos), siehe dazu: Kwiatkowska/Soons (Fn. 770), 111, 123.

  797. 797.

    Ebd., 150–153 (Annex: Alphabetical List of Potential Article 121(3) Rocks, Possessing EEZ/CS and Outer CS Beyond 200 Miles).

  798. 798.

    Siehe zu dieser allgemeinen Auslegungsregel: Dörr (Fn. 222), 521, 540 (Rn. 36).

  799. 799.

    Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen: Anderson (Fn. 729), 307, 313; Oude Elferink (Fn. 730), 389, 390; Bernard H. Oxman, On Rocks and Maritime Delimitation, in: Mahnoush Arsanjani/Jacob Katz Cogan/Robert D. Sloane/Siegfried Wiessner (Hrsg.), Looking to the Future: Essays on International Law in Honor of W. Michael Reisman (2011), 893, 902.

  800. 800.

    Andere Ansicht: Rosemary Rayfuse, W(h)ither Tuvalu? International Law and Disappearing States, University of New South Wales Faculty of Law Research Series: Paper 9 (2009), 4.

  801. 801.

    Siehe dazu ausführlich oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2, b), aa).

  802. 802.

    Art. 7 (4) SRÜ knüpft an das tradierte Sichbarkeitskriterium an (dazu oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., b), aa) und Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., b), cc)). Interessant ist an diesem Zusammenhang, dass Johnson eben jenes Sichtbarkeitskriterium als Voraussetzung für den meereszonengenerierenden Effekt von Inseln etablieren wollte: Johnson (Fn. 736), 203, 213–214: „it must showan appreciable surface above the sea visible in normal weather conditions‘.

  803. 803.

    Siehe dazu oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., b), bb).

  804. 804.

    Die Bedeutung dieser Feststellung ergibt sich aus dem Umstand, dass ein Großteil der am stärksten vom Meeresspiegelanstieg bedrohten Staaten Archipelstaaten sind, und der Tatsache, dass diese wirtschaftliche ganz erheblich von ihren Meeresgebieten abhängig sind. Siehe hierzu auch: Erika J. Techera, Climate Change, Legal Governance and the Pacific Islands: An Overview, in: R. Abate/E.Kronk (Hrsg.), Climate Change and Indigenous Peoples: The Search for Legal Remedies (2012), 339, 346.

  805. 805.

    Kwiatkowska/Soons (Fn. 770), 111, 114. Wie sich aus Japans CLCS Submission ergibt, stimmt auch dies nicht uneingeschränkt. Für ein Teil des erweiterten Festlandsockels bedurfte es der vorherigen Einigung mit Palau. [submission Japan].

  806. 806.

    Kwiatkowska/Soons (Fn. 770), 111, 114.

  807. 807.

    Siehe dazu unten, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf Grenzverträge“, A.

  808. 808.

    Siehe dazu bereits oben, Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., I., 2., a), bb), ii. und Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“, B., II., 1., b), bb).

  809. 809.

    Soons (Fn. 33), 207, 218–219; Freestone/Pethick (Fn. 33), 73, 76–77; David D. Caron, Climate Change, Sea Level Rise and the Coming Uncertainty in Oceanic Boundaries: A Proposal to Avoid Conflict, in: Seoung-Yong Hong/Jon M. Van Dyke (Hrsg.), Maritime Boundary Disputes, Settlement Processes, and the Law of the Sea (2009), 1, 10 und 11; Jenny Grote Stoutenburg, Implementing a New Regime of Stable Maritime Zones to Ensure the (Economic) Survival of Small Island States Threatened by Sea-Level Rise, IJMCL 26 (2011), 263, 268.

  810. 810.

    ICJ, North Sea Continental Shelf Cases (Federal Republic of Germany/Denmark; Federal Republic of Germany/Netherlands), Judgement of 20 February 1969, ICJ Reports (1969), 3, para. 96.

  811. 811.

    ICJ, Aegean Sea Continental Shelf (Greece v. Turkey), Jurisdiction, Judgment of 19 December 1978, ICJ Reports (1978), 3, para. 86.

  812. 812.

    ICJ, Continental Shelf (Tunesia/Libyan Arab Jamahiriya), Judgment of 24 February 1982, ICJ Reports (1982), 61, para. 73.

  813. 813.

    ICJ, Maritime Delimitation in the Black Sea (Romania v. Ukraine), Judgment of 3 February 2009, ICJ Reports (2009), 61, para. 77.

  814. 814.

    Report of the Commission on Marine Science, Engineering and Resources (Fn. 255), 151.

  815. 815.

    Grote Stoutenburg (Fn. 809), 263, 274.

  816. 816.

    ICJ, Territorial and Maritime Dispute (Nicaragua v. Colombia), Judgment of 19 November 2012, ICJ Report (2012), 624, 674 (para. 139).

  817. 817.

    Clive R. Symmons, The Maritime Zones of Islands in International Law (1979), 36.

  818. 818.

    Bing Bing Jia, A Preliminary Study of the Problem of the Isle of Kolbeinsey, Nordic Journal of International Law, 66 (1997), 301, 313.

  819. 819.

    Alex G. Oude Elferink, Artificial Islands, Installations, and Structures, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. I (2012), 661, 662 (Rn. 4).

  820. 820.

    Art. 60 (5) SRÜ misst dem Küstenstaat das Recht zu, über die Breite und Festlegung von Sicherheitszonen zu entscheiden. Außerhalb der aWZ folgt eine entsprechende Befugnis aus Art. 87 SRÜ, der indes nichts zu etwaigen Sicherheitszonen aussagt. Da keine Gründe ersichtlich sind, die das Errichten von Sicherheitszonen um künstliche Bauten auf Hoher See verbieten würden, ist Art. 60 (5) SRÜ in Bezug auf solche analog anzuwenden.

  821. 821.

    Johann Kramer, Kein Deich, kein Land, kein Leben: Geschichte des Küstenschutzes an der Nordsee (1989), 19. Warften, also künstlich aufgeschütteter Siedlungshügel zum Schutz vor Sturmfluten, lässen sich sogar bereits im 6/7 Jh. nachweisen. Ebd.

  822. 822.

    Soons (Fn. 33), 207, 222.

  823. 823.

    Ähnlich bereits ILC Commentaries to the Articles concerning the Law of the Sea (Fn. 181), 12, 16: „permanent structures erected on the coast and jutting out to sea (such as jetties and coast protective works) are assimilated to harbor works.“

  824. 824.

    Carleton (Fn. 25), 31, 43.

  825. 825.

    Oben., Kap. „Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien“., D. I., 1.

  826. 826.

    Ebd. 33.

  827. 827.

    First Committee UNCLOS I, United States of America: Proposal, UN Doc. A/CONF.13/C.1/L.112 (1958), OR III, 242.

  828. 828.

    Gilbert Gidel, Le Droit International Public de la Mer: Le Temps de Paix, Tome III: La Mer Territoriale et la Zone Contiguë (1934), 682 f.

  829. 829.

    Philip C. Jessup, The Law of Territorial Waters and Maritime Jurisdiction (1927), 69.

  830. 830.

    Oppenheim/Lauterpacht (Fn. 50), 501.

  831. 831.

    C. John Colombos, The International Law of the Sea (6. Auflage, 1967), 126.

  832. 832.

    Deutlich wird das auch bei Hubert Charles, Les Iles Artificielles, RGDIP (1967), 352: „where man builds up a natural formation which is in danger of disapperaring through erosion, this entity can also be considered to be still effectively not man-made.“ (Zitiert nach Symmons (Fn. 817), 33).

  833. 833.

    David H. Anderson, Baselines in the Modern Law of the Sea, in: Michael W. Lodge/Myron H. Nordquist/Satya N. Nandan (Hrsg.), Peaceful Order in the World’s Oceans: Essays in Honor of Satya N. Nandan (2014), 51, 59: „The Netherlands […] and Singapore have both reclaimed land from the sea, each increasing the size of its mainland territory, and then used the low-water line on the reclaimed land as part of its baselines.

  834. 834.

    So auch: Haritini Dipla, Islands, in: Rüdiger Wolfrum (Hrsg.), The Max Planck Encyclopedia of Public International Law, vol. VI (2012), 405–406.

  835. 835.

    Anderer Ansicht: Guifang Julia Xue, How Much Can A Rock Get? A Reflection From The Okinotorishima Rocks, in: Myron H. Nordquist/John Norton Moore/Alfred H.A. Soons/Hak-So Kim (Hrsg.), The Law of the Sea Convention: US Accession and Globalization (2012), 341, 362 „The heart of this Okinotorishima rock/island issue is whether the feature can be used as a base point to claim an extended jurisdiction. According to Article 121, both islands and rocks have to benaturally formed‘ […].

  836. 836.

    Clive Symmons, Some Problems Relating to the Definition of ‚Insular Formations‘ in International Law: Islands and Low-Tide Elevations, Maritime Briefing 1(5) (1995), 3.

  837. 837.

    „Erhöht“ ein Staat eine Meeresbodenerhebung hingegen durch Anpassung des Gezeitendatums, scheint dies zulässig. In Extremfällen könnte man hier lediglich darüber nachdenken, ein entsprechendes Verhalten als Rechtsmissbrauch zu qualifizieren.

  838. 838.

    Yann-huei Song, Okinitorishima: a ‚Rock‘ or an ‚Island‘? Recent Maritime Boundary Controversy between Japan and Taiwan/China, in: Seoung-Yong Hong/Jon M. Dyke (Hrsg.), Maritime Boundary Disputes, Settlement Processes, and the Law of the Sea (2009), 145, 175–176; zweifelnd: Keyuan Zou, The Impact of Artificial Islands on Territorial Disputes Over the Spratley Islands, July 2011 verfügbar unter: http://nghiencuubiendong.vn/en/conferences-and-seminars-/second-international-workshop/597-the-impact-of-artificial-islands-on-territorial-disputes-over-the-sparatly-islands-by-zou-keyuan.

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Blitza, E. (2019). Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzlinien. In: Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf maritime Grenzen. Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht, vol 279. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58344-9_3

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