Zusammenfassung
Mitchell hat in den Jahren 1998 und 2004 Kritik am linearen Qualitätsverständnis geübt und ein systemisches Modell entwickelt. Ausgehend von diesen Arbeiten wurden für Projekte des GKV-SV im Jahr 2013 und im Jahr 2016 ein heuristisches Qualitätsmodell entwickelt, das die diversen, für die Qualitätsentstehung relevanten Elemente berücksichtigt und erklärt. Ergänzt werden diese Ausführungen um eine nähere begriffliche Eingrenzung von Merkmalen/Kennzeichen, Kriterien und Indikatoren von Qualität in der Pflege, die in dieser Reihenfolge entwickelt werden sollten, um die abstrakten Definitionen von Qualität für den Bereich pflegerischer Langzeitpflege sinnvoll mit Leben zu füllen und eine nachvollziehbare Entwicklung von bedeutsamen Indikatoren in der Pflege zu ermöglichen.
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Die weiteren Schritte sehen wie folgt aus: Basierend auf den hergeleiteten Kennzeichen/Merkmalen pflegerischer Versorgung werden Anforderungsniveaus festgelegt, die erreicht werden müssen, um eine ausreichende Qualität vorweisen zu können (Kriterien). Anschließend werden geeignete Messskalen/Instrumente zur Überprüfung des Erreichungsgrades der Anforderungsniveaus entwickelt.
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Die erste Version dieses heuristischen Qualitätsmodells wurde in der Expertise zu Qualitätsindikatoren in der ambulanten Pflege von Hasseler, Görres und Fünfstück (2013) zur Diskussion gestellt. Dieses heuristische Qualitätsmodell wurde für eine systematische Recherche von Indikatoren in der ambulanten Pflege entwickelt. Das Kennzeichen heuristischer Modelle ist, dass sie weiterentwickelt werden können und sollten.
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Hasseler, M. (2019). Darstellung der Vorarbeit „heuristisches Qualitätsmodell“. In: Qualitätsmessung in der Pflege. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-58022-6_4
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Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
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