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Zusammenfassung

Erich Seidel ( Abb. 1.1) beabsichtigte, die von Theodor Leber erarbeitete Lehre der Kammerwasserbildung im Ziliarkörper und des Kammerwasserabflusses im Schlemm’schen Kanal experimentell zu untermauern. Aufgrund zahlreicher gegensätzlicher Vorstellungen mehrerer Autoren zur Leber‘schen Theorie hatte Erich Seidel versucht, die Physiologie der Kammerwasserbewegung experimentell zu klären. Mit insgesamt 24 dicht aufeinander folgenden Arbeiten zum Thema der „intraokularen Saftströmung“ in den Jahren von 1920 bis 1924 trug er entscheidend dazu bei, die intraokulare Kammerwasserbewegung zu erforschen. Seidel versuchte systematisch die ungeklärten Fragen vorwiegend mithilfe von Tierversuchen zu beantworten. Aufgrund seiner überzeugenden, klarstellenden Befunderhebungen wurde Seidel von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 1925 mit dem v. Graefe-Preis geehrt.

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Notes

  1. 1.

    HOLMBERG (1959), S. 955.

  2. 2.

    WESSELY (1920), S. 30.

  3. 3.

    Bericht von A. WINKELMANN (Berlin) (288): Friedrich Schlemm wuchs auf in einem Dorf im Herzogtum Braunschweig. Er war zunächst als Bader („Barber-surgeon“) tätig. Dabei hatte er Gelegenheit, anatomisch-chirurgische Kenntnisse zu erwerben. Schlemm war in Berlin sodann als Kriegschirurg tätig. Professor Rudolphi, Direktor des Anatomischen Instituts in Berlin, erkannte Schlemms Gewandtheit bei anatomischen Sektionen und war Förderer seiner weiteren Laufbahn. Im Jahr 1833 wurde Schlemm zum Professor für Anatomie ernannt und lehrte Anatomie und Chirurgie 25 Jahre lang.

  4. 4.

    HENLE (1873), S. 655, 656.

  5. 5.

    HENDERSON (1908), S. 49, schrieb: „Ligamentum pectinatum iridis given to this structure, is not only altogether inappropriate but also wrong and misleading, for in man it is neither a pectinate or comb-like structure nor is it a ligament to the iris“. Henderson empfahl stattdessen den Ausdruck „cribriform ligament“ zu verwenden.

  6. 6.

    SCHWALBE (1870), S. 273, „Beim Menschen entspricht das Gewebe, welches man jetzt allgemein als Ligamentum pectinatum bezeichnet, dem Balkennetze des Fontana’schen Raumes. Man tut aber Unrecht, wenn man dieses Gewebe als Ligamentum pectinatum bezeichnet, da der Urheber dieses Namens, Hueck, darunter etwas ganz anderes verstand, nämlich eine Reihe regelmäßig nebeneinander stehender konischer Fortsätze, die vom Ziliarrande der Iris zur Deszemet’schen Haut hinüberziehen“.

  7. 7.

    VAN BEUNINGEN (1966), S. 20.

  8. 8.

    Der Kanal wurde nach François Pourfour du Petit (1664–1741), französischer Anatom und Chirurg, benannt. Petit beschrieb ihn 1726. Es handelt sich um einen mit seröser Flüssigkeit gefüllten Raum zwischen den Fasern der Zonula Zinnii in der Nähe des Linsenrandes bzw. zwischen Zonula und Hyaloidea (81).

  9. 9.

    SCHWALBE (1870), S. 2.

  10. 10.

    BRÜCKE (1847), S. 34, „Da die Zonula in den Zwischenräumen zwischen den Falten fest und straff, in den Falten selbst aber, aus denen die Ciliarfortsätze herausgerissen sind, schlaff und ausdehnsam ist, so wölben sich dieselben beim Hineinblasen hervor und bilden um die Linse einen Kranz von Buckeln, ähnlich denen, welche man häufig als Verzierung auf getriebenen Metallarbeiten oder in Form der jonischen Eierleiste an Bauwerken findet. Deshalb nannte Petit, der diesen so entstandenen Raum zuerst genau und deutlich beschrieb, denselben ‚canal godronnée‛. Jetzt beschreibt man ihn gewöhnlich unter dem Namen des Canalis Petiti“.

  11. 11.

    HENLE (1873), S. 697, 698.

  12. 12.

    MERKEL (1870), S. 20.

  13. 13.

    In zahlreichen Publikationen des 19. Jahrhunderts wurde vom Fontana’schen Raum gesprochen. Dieser Raum umfasste die „Lymphräume zwischen den Maschen des Ligamentum pectinatum iridis, die mit der Vorderkammer in Verbindung stehen“ (83).

  14. 14.

    Felice Fontana (63) hatte ein umfangreiches Werk „Traité sur le vénin de la vipere sur les poisons américains et la description d’un nouveau canal de l’oeil“ (gekürzte Titelangabe) (Florenz: Nyon L’ainé, 1781) verfasst, in dem er vor allem seine Erfahrungen und Experimente mit Schlangengift publizierte. Das Buch wurde in die deutsche Sprache übersetzt und erschien 1787 bei Christian Friedrich Himburg im Druck. Die Titelübersetzung lautete: „Abhandlungen über das Viperngift, die amerikanischen Gifte, das Kirschlorbeergift und einige andere Pflanzengifte nebst einigen Beobachtungen über den ursprünglichen Bau des tierischen Körpers, über die Wiedererzeugung der Nerven und der Beschreibung eines neuen Augenkanals“. In diesem Werk hatte Fontana einen Brief an „Hrn. Adolph Murray, berühmten Professor der Zergliederungskunst zu Uppsa, geschrieben im J. 1778“ veröffentlicht. Fontana schrieb (S. 412): „Ich schicke Ihnen nebst diesem Briefe drei Zeichnungen […] welche ich für hinreichend halte, Ihnen einen Begriff von dem neuen Kanal zu machen, den ich im Auge gefunden habe […]. Sie müssen daraus sehen, dass dieser neue Kanal durch das Strahlenband [corpus ciliare, ligamantum ciliare] gebildet wird, oder besser zu reden, dass er in seine Substanz eingehüllt ist; […] Ich habe Wasser und Quecksilber u.s.w. von einer Seite zur andern in diesen Kanal fließen lassen, ohne dass durch den Durchgang dieser Flüssigkeiten die geringste Zerreißung verursacht wurde“. (S. 413).

    Franz Daxecker (44) veröffentlichte die Biographie von Gasparo Ferdinando Felice Fontana, geboren am 15. April 1730 in Pomarolo bei Rovereto. Fontana war 1766 Professor für Physik in Pisa und wurde 1775 zum Direktor des „Museo di Fisica e Storia Naturale“ (Florenz) ernannt. Fontana starb am 09.03.1805.

  15. 15.

    SCHWALBE (1870), S. 272.

  16. 16.

    KÖNIGSTEIN (1880), S. 161.

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Schmidt, D. (2018). Einleitung. In: Forschungsgeschichte der Kammerwasserphysiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57749-3_1

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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