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Weichen

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Handbuch Eisenbahninfrastruktur

Zusammenfassung

Der Leser sei einführend darauf hingewiesen, dass in diesem Kapitel Weichen umfassend in Geometrie, Konstruktion und Anwendung abgehandelt werden, während in Kap. 12 in den Abschn. 12.6.1 und 12.6.2 auf Weichen aus der Sicht der Trassierung und Gleisplangestaltung eingegangen wird. Das bringt gewisse Überschneidungen mit sich, hat aber den Vorteil eines organischen inhaltlichen Zusammenhalts in beiden Kapiteln.

Der Begriff „Weiche“ geht zurück auf Ausweichstellen in der Flussschiffahrt. Es steht also das „Ausweichen“ als Pate des Begriffes. Die ersten Eisenbahnweichen gab es in den Grubenbahnen Englands bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Schon diese Weichen hatten bewegliche Zungen und sie hatten Herzstücke. Diese konstruktiven Grundsätze finden sich noch heute in den modernen Weichen, obwohl es seither viele Anstrengungen gab, andere Prinzipien zur Anwendungsreife zu entwickeln.

Weichen sind definiert als Oberbaukonstruktionen, die Schienenfahrzeugen den Übergang von einem Gleis auf ein anderes ohne Unterbrechung der Fahrt ermöglichen. Drehscheiben oder Schiebebühnen erlauben auch den Übergang von einem Gleis zum anderen, jedoch nur mit Fahrtunterbrechung und für begrenzt lange Einheiten.

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Notes

  1. 1.

    herkömmliche Bezeichnung; neue Bezeichnungsweise nach EN 13674: 60 E1 oder 60 E2, abhängig von Schienenkopfkontur.

  2. 2.

    Zweiggleisradius \(r_{0}\) muss größer sein als der Radius des Stammgleises (nach außen abzweigende Innenbogenweiche).

  3. 3.

    allerdings ggf. zu Lasten einer Geschwindigkeitsbeschränkung im anderen Weichenstrang, weil ja die Geschwindigkeit im Stammgleis einer Einfachen Weiche (theoretisch) unbegrenzt ist.

  4. 4.

    Da diese Weiche nicht durch Biegen einer einfachen Weiche entsteht und der Radius \(r=215\) m dem tatsächlichen Radius entspricht (nicht dem der Weichengrundform), wird diese Weiche auch als „Zweibogenweiche“ bezeichnet.

  5. 5.

    Zwei gekürzte Regelschwellen je 2,20 m und 10 cm Schotter ergeben einen Gleisabstand von 2,30 m.

  6. 6.

    Bei einer indirekten Schienenbefestigung werden die Schienen auf einer Zwischenplatte (z. B. mittels Hakenschrauben auf einer Rippenplatte) und die Zwischenplatte mittels Schwellenschrauben auf der Schwelle befestigt. Bei einer direkten Befestigung werden die Schienen von den Schwellenschrauben gehalten.

  7. 7.

    Die elastische Lagerung dient der Reduktion der Vertikalkräfte bei höheren Geschwindigkeiten.

  8. 8.

    Anmerkungen: Berechnung der zulässigen Geschwindigkeit im Zweiggleisbogen (Kreisbogen) für \(\text{zul }v\leq 100\mathrm{km/h}\): \(\text{zul }v=3\cdot\sqrt{r}\) für (basierend auf \(\mathrm{zul}\ \Updelta u_{f}=106\,\mathrm{mm}\)). Oberhalb von \(100\,\mathrm{km/h}\) verringert sich \(\mathrm{zul}\ \Updelta u_{f}\) sukzessive, so dass für \(v> 100\)\(\mathrm{km/h}\) folgende Formel gilt: \(v=\sqrt{\frac{r}{11{,}8}\cdot\mathrm{zul}\ \Updelta u_{f}}\). Aus dem Überhöhungsfehlbetrag \(u_{f}\) errechnet sich die nicht ausgeglichene Seitenbeschleunigung zu \(a_{r}\ [\mathrm{m/sec^{2}}]=u_{f}/153\).

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Lay, E., Rensing, R. (2019). Weichen. In: Fendrich, L., Fengler, W. (eds) Handbuch Eisenbahninfrastruktur. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-56062-4_5

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  • Publisher Name: Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg

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