Skip to main content

Zusammenfassung

(1) Ärztinnen und Ärzte dienen der Gesundheit des einzelnen Menschen und der Bevölkerung. Der ärztliche Beruf ist kein Gewerbe. Er ist seiner Natur nach ein freier Beruf.

(2) Aufgabe der Ärztinnen und Ärzte ist es, das Leben zu erhalten, die Gesundheit zu schützen und wiederherzustellen, Leiden zu lindern, Sterbenden Beistand zu leisten und an der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Gesundheit der Menschen mitzuwirken.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Vgl. BGH NJW 1986, 2360; 1992, 1159; VersR 2003, 1446 f.; GesR 2012, 621 (zahnärztliches Berufsrecht) und zur Problematik Prütting, S. 22; Ratzel, MedR 2002, 492. A.A. Taupitz JZ 1994, 221 ff.

  2. 2.

    Vgl. BGH NJW 1965, 2007 f.

  3. 3.

    Wie hier Lipp in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, II Rn. 24 mwN.

  4. 4.

    Hierzu und zur Situation der BO Berlin Lipp in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, II Rn. 5 ff. wobei sich das Problem inhaltlich durch die Novellierung der §§ 1901 ff. BGB erledigt haben dürfte, formell natürlich nicht.

  5. 5.

    Vgl. BVerfGE 7, 377, 414 = NJW 1958, 1035, 1039; 17, 269, 276 = NJW 1964, 1175, 1176.

  6. 6.

    Vgl. Laufs, in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, I Rn. 18.

  7. 7.

    Vgl. BSGE 100, 109 = GesR 2008, 375.

  8. 8.

    BSG, Urt. v. 07.05.2013 – B 1 KR 44/12 R = SozR 4-2500 § 13 Nr. 29.

  9. 9.

    BVerfG, Beschl. v. 06.12.2005 – 1 BvR 347/98, BVerfGE 115, 25 = NJW 2006, 891 und hierzu Huster JZ 2006, 466 ff.

  10. 10.

    Auf einer weiteren Stufe stellt sich sodann das Folgeproblem fehlender Ressourcen, Rationierung, Priorisierung und Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen, vgl. Oduncu, MedR 2012, 359 ff.

  11. 11.

    Zum dort geltenden Standardbegriff Katzenmeier, in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, X Rn. 7 ff. mwN.

  12. 12.

    Steffen, in: FS Geiß, S. 487 ff.; Schreiber ZaeFQ 2000, 846 ff.; Ulsenheimer MedR 1995, 438.

  13. 13.

    Katzenmeier, in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, X Rn. 12 ff. mwN.; monographisch behandelt von Arnade, S. 9 ff., 55 ff. (zu den verfassungsrechtlichen Komponenten), 157 ff. (zum spezifischen Spannungsverhältnis von Haftungs- und Sozialrecht).

  14. 14.

    Vgl. zum Krankheitsbegriff Hartmann, in: Staatslexikon III, Sp 694: „Krankheiten sind vom Kranken oder seiner mitmenschlichen Umgebung als Missbefinden, auffällige Zeichen, Funktionsstörungen, Stimmungs- und Verhaltensänderungen erlebte und beobachtete oder von einem Untersucher festgestellte Abweichungen von Normen“. Der Krankheitsbegriff wurde durch die Zeit hinweg immer stärker einer wissenschaftlichen Kontrolle unterworfen, wobei eine saubere Abgrenzung nicht gelungen ist, vgl. hierzu Becker, Der Einbruch der Naturwissenschaft in die Medizin, 2008 und Laufs, in: Laufs/Kern, Handbuch des Arztrechts, § 1 Rz. 17 ff. In der Rechtsprechung findet sich folgende Formulierung – BGH NJW 1958, 916 – „Krankheit ist jede, also auch eine nur unerhebliche oder vorübergehende Störung der normalen Beschaffenheit oder der normalen Tätigkeit des Körpers, die geheilt werden kann".

  15. 15.

    Präambel der Constitution of the World Health Organisation, siehe bei Herzog, in: LdR/SozR, S. 201.

  16. 16.

    In diese Richtung schon die Präambel der MBO.

  17. 17.

    Vgl. BSG, GesR 2011, 427. Eine Übersicht, welche Pflichten hier vorrangig zu beachten sind, bietet Scholz, MedR 2015, 635, 637 ff. einschließlich einer Diskussion etwaiger Umgehungslösungen.

  18. 18.

    Vgl. hierzu Rieger/Hespeler/Küntzel, HKAKM 2460, Rn. 10 – 24 ff., mwN.

  19. 19.

    Vgl. hierzu Rieger/Hespeler/Küntzel, HKAKM 2460 Rn. 29 f., Narr, Rn. 21 ff.

  20. 20.

    Ob diese Tätigkeit nach der Abfärbetheorie steuerrechtlich Auswirkungen haben kann, ist die andere Seite der Medaille.

  21. 21.

    Vgl. die Übersicht bei Lipp, in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, XIII Rn. 41 ff. mwN.

  22. 22.

    Vgl. Eberbach, MedR 2008, 325, 332; Beck, MedR 2006, 95, 97 auf Grundlage von BVerfGE 71, 162 = GRUR 1986, 382.

  23. 23.

    So noch Lippert, in: Ratzel/Lippert, MBOÄ, 6. Aufl., § 1 Rn. 17.

  24. 24.

    Näher Prütting, S. 210 ff.

  25. 25.

    Vgl. OVG Lüneburg NVwZ-RR 2010, 314 = MedR 2010, 421.

  26. 26.

    Vgl. Eberbach, in: Wienke/Eberbach/Kramer/Jahnke, S. 1, 19.

  27. 27.

    Auf dieser Linie wohl auch Münch-AnwHdB-MedR; Wollersheim, § 6 Rn. 23.

  28. 28.

    Steuerrechtlich einzige Konsequenz daraus ist, dass der Arzt derzeit jedenfalls keine Gewerbesteuer zu entrichten hat.

  29. 29.

    Vgl. die Argumentation bei Narr, B 12 ff.

  30. 30.

    Vgl. hierzu unten die Kommentierung zu § 18/18a Rn. 37 ff.

  31. 31.

    Vgl. BVerfGE 10, 354, 364 f.; = NJW 1960, 619, 620 f.; s.a. Münch-AnwHdB-MedR; Wollersheim, § 6 Rn. 6.

  32. 32.

    BVerfGE 11, 30 = NJW 1960, 715 für den Kassenarzt; vgl. auch Quaas in: Quaas/Zuck, § 12 Rn. 9 f. Ratzel/Knüpper in: Ratzel/Luxenburger, § 5 Rn. 130 f.; Eine Definition dessen, was einen freien Beruf ausmacht, enthält Erwägungsgrund 43 der Richtlinie 2005/36/EG über die Anerkennung von Berufsqualifikationen (ABl. L 255 v. 30.09.2005, S. 22). Insgesamt bewegt man sich mit den angebotenen Versuchen einer Definition eher auf schwankendem Grund. Es geht letztlich darum zu belegen, warum der Beruf des Arztes und anderer etwas Anderes ist, als eine gewerbliche Betätigung. Letztlich ergibt sich die Besonderheit wohl aus der besonderen – einer Schweigepflicht unterliegenden – Beziehung. Wie rasch diese schrumpfen kann, zeigt die Debatte um die online- Durchsuchung auch von Geheimnisträgern.

  33. 33.

    BVerfGE 11, 30 = NJW 1960, 715.

  34. 34.

    Vgl. Hess, SDSRV 38 (1994), S. 49, 63.

  35. 35.

    Zur Problematik der IGeL-Leistungen monographisch Voigt, Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), 2013 = NJW 1985, 1385.

  36. 36.

    BVerfGE 68, 193 (Honorarkürzung) und 70, 1 = NJW 1986, 772.

  37. 37.

    So Neumann, MedR 1996, 389; Kluth, MedR 2005, 65 jeweils mwN.

  38. 38.

    Zu den Hintergründen Taupitz, S. 110 ff., 195 ff. (Heilwesen); Lipp, in: Laufs/Katzenmeier/Lipp, II Rn. 2 ff. mit prägnanter Übersicht und wN.; Sodan, S. 63 ff. (Arzt-Patient-Verhältnis).

  39. 39.

    An dieser Stelle könnten auch die Kooperationsmodelle auf Basis des AÜG erörtert werden, die jedoch im Bereich Weisungsbefugnis und folgender Abhängigkeit den angesprochenen Personen entsprechen. Zum AÜG und seiner jüngsten Novelle Schreiner/Rütz, MedR 2012, 373 ff.

  40. 40.

    Vgl. Teske, DÄ 2010, A- 1093, der zu den tatsächlichen Gegebenheiten die Ergebnisse einer Umfrage unter Honorarärzten vorlegt. Vgl. hierzu auch Lippert, GesR 2010, 665 und Bender, GesR 2013, 449, jeweils mwN.

  41. 41.

    Vgl. hierzu für Anästhesisten SG Mannheim, Urt. v. 16. 06. 2011 – S 15 R 2545/09 = KH 2012, 616 (Kurzwiedergabe); LSG Baden-Württemberg, Urt. v. 17.04. 2013, L5R 3755/11= GesR 2013, 483. Selbständigkeit abgelehnt. Gelegentlich haben die Krankenhausträger auch schon die Qualifikation nicht ausreichend hinterfragt. S. a. die Erörterung von Reiserer, MedR 2012, 102 ff.

  42. 42.

    Hierzu BSG, MedR 2013, 66 f.

  43. 43.

    Vgl. BSG MedR 2014, 767, 770.

  44. 44.

    Vgl. BSG, MedR 2014, 767, 769 und hierzu Scholz, MedR 2015, 635, 636.

  45. 45.

    Vgl. BVerfGE 39, 1, 37 = NJW 1975, 573, 574; BVerfGE 88, 203, 251 f. = NJW 1993, 1751, 1753. Zu Gedanken über einen sogar vor Nidation bestehenden Vorwirkungsschutz Maunz/Dürig; Di Fabio, GG, Art. 2 Rn. 28; Jarass/Pieroth/Jarass, GG, Art. 1 Rn. 9.

  46. 46.

    Vgl. EuGH, MedR 2012, 310 mAnm. Stieper.

  47. 47.

    Zum Verhältnis Notarztdienst/Ärztlicher Notfalldienst vgl. unten die Kommentierung zu § 26.

  48. 48.

    Hierzu Strätling, MedR 2012, 283.

  49. 49.

    BGH, MedR 1985, 40, m. Anm. von Eser, MedR 1985, 6.

  50. 50.

    Vgl. hierzu Kaufmann, MedR 1983, 121 mwN.

  51. 51.

    Zur Einordnung des straflosen Suizids RGZ 70, 315; BGHSt 2, 150 = NJW 1952, 552; BGHSt 32, 262, 371 = NJW 1984, 1469, 1470.

  52. 52.

    Vgl. hierzu die Entscheidung im Fall Hackethal, OLG München, NJW 1987, 2940.

  53. 53.

    Hierzu Lorenz, MedR 2010, 823 ff. mwN.

  54. 54.

    Näher zu dieser Problematik mit verfassungsrechtlicher Analyse am Beispiel der Tiefen Hirnstimulation Prütting, S. 231 ff. (Fremdeinwirkung), S. 240 ff. (Eigenverantwortlichkeit und staatlicher Eingriff).

  55. 55.

    Vgl. die Erläuterungen bei Prütting, medstra 2016, 78, 80 f.

  56. 56.

    BT-Drucks. 18/5373, S. 2 f., 8 f., 11.

  57. 57.

    Hierzu Duttge NJW 2016, 120, 122 mit gewichtigem Hinweis auf mangelnde Bestimmtheit der Norm.

  58. 58.

    BT-Drucks. 18/5373, S. 18 mit Hinweis auf regelmäßig fehlende Geschäftsmäßigkeit.

  59. 59.

    Vgl. Gaede, medstra 2016, 65, 66.

  60. 60.

    Vgl. BGH NJW 2010, 2963 mwN. In diese Richtung auch schon BGHSt 40, 257, 261 = NJW 1995, 204.

  61. 61.

    Vgl. BGH NJW 2010, 2963.

  62. 62.

    Vgl. zu den Patientenverfügungen die Entscheidung des BGH, Beschl. v. 17.03.2003 – XII ZB 2/03, MedR 2003, 512, die in der Praxis auf ein geteiltes Echo gestoßen ist. Vgl. die gute Zusammenfassung bei Knopp/Hoffmann, MedR 2005, 83.

  63. 63.

    Vgl. Strätling, MedR 2012, 428 ff., 436 mwN. und ausführlicher Erörterung.

  64. 64.

    Im Anhang abgedruckt.

  65. 65.

    MedR-Komm/Prütting/Rehborn, § 1 MBOÄ Rn. 13.

  66. 66.

    Ausführlich Schönke/Schröder/Eser, StGB, Vorb. §§ 211 ff. Rn. 16 ff. mwN. Kritisch Höfling, JZ 1995, 26 und MedR 2013, 407. Zur Debatte Müller, EthikMed 2010, 5 ff.

  67. 67.

    S.a. Schroth, MedR 2012, 570, 575 f.

  68. 68.

    DÄ 1997, B-1034 abgedruckt im Anhang.

  69. 69.

    Gesetz vom 5. November 1997, BGBl. I S. 2631.

  70. 70.

    Näher Schroth, MedR 2012, 570 ff. mwN.

  71. 71.

    Gesetz vom 21. Juli 2012, BGBl I. S. 1601.

  72. 72.

    Vgl. die Berichterstattung der SZ-online, http://www.sueddeutsche.de/thema/Organspende-Skandal (Abrufdatum: 17.11.2017).

  73. 73.

    Vgl. hierzu Gutmann in: Schroth/König/Gutmann/Oduncu, TPG § 12 Rz. 20 ff. mwN.

  74. 74.

    Vgl. die Berichterstattung der Zeit-online, http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2013-11/Organspenden-Zahlen-sinken (Abrufdatum: 17.11.2017).

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2018 Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Ratzel, R., Lippert, HD., Prütting, J. (2018). § 1 Aufgaben der Ärztinnen und Ärzte. In: Kommentar zur (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte – MBO-Ä 1997. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-55165-3_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-55165-3_4

  • Published:

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-662-55164-6

  • Online ISBN: 978-3-662-55165-3

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics