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cardiokines
FormalPara DefinitionKardiokine werden (vorwiegend) in Kardiomyozyten, Fibroblasten, Immunzellen und vaskulären Endothelzellen des Herzens exprimiert. Durch Dysfunktionen und Umbauvorgänge des Herzens kommt es zu neuroendokriner Aktivierung, Erhöhungen von Katecholaminen, Angiotensin II, Zytokinen, natriuretischen Peptiden (natriuretische Peptide) und weiteren Proteinen/Peptiden. Die Translation einiger Kardiokine in validierte Biomarker dürfte in den nächsten Jahren gelingen.
FormalPara BeschreibungDie Bildung von Angiotensin II erfolgt im Herzen nur zu 15 % durch Angiotensin-konvertierendes Enzym, der alternative Weg erfolgt zu 85 % über das Herzenzym α-Chymase (Kathepsin G). Außerdem wird in Herz und Niere das Isoenzym ACE2 exprimiert, das Angiotensin II (1–9) bildet. Myozyten exprimieren Endothelin-1 (ET-1), das nach Bindung an ET-1-Rezeptoren das Herz positiv inotrop und chronotrop beeinflusst. Adrenomedullin wirkt auto- und parakrin im Herzen, ist Gegenspieler von ET-1, steigert cAMP, hemmt die Apoptose und erlaubt, wie ANP/BNP, prädiktive Aussagen nach Herzinfarkt und bei Herzinsuffizienz. Cardiotrophin 1 (Mitglied der IL-6-Familie) führt zu kardialer Hypertrophie und Vasodilatation. Weitere Zytokine: IL-6 (Interleukin-6; Entzündung, Hypoxie), IL-1β (erhöht bei Herztransplantation) und Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) (stimuliert durch Ischämie, Volumenüberladung und Entzündung, erhöht iNOS im Herzen und induziert Apoptose und Remodeling). Myostatin (GDF 8, Myokine) wird im Herzmuskel bei Schädigung so stark synthetisiert und sezerniert, dass der Skelettmuskel atrophiert (Kachexie bei Herzinsuffizienz). Ein weiteres Mitglied der TGF-β-Superfamilie, GDF15, hat bei Herzinsuffizienz und koronarer Herzkrankheit erhöhte und mit der Schwere korrelierende Spiegel, ist kardioprotektiv, reduziert Apoptose und Hypertrophie und ist ein Prädiktor für metabolische und mitochondriale Krankheiten. Ein Paralog des Adiponectins, „C1q-TNF-related protein-9“ (CTRP9), wird in hohem Maße im Herzen exprimiert und zirkuliert nach proteolytischer Spaltung in globulärer Form. Als kardioprotektives Protein vermindert es Ischämie-/Reperfusionsschäden, Umbauvorgänge nach Herzinfarkt und die ischämische Herzinsuffizienz, besonders auch bei Diabetikern.
Literatur
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Fiedler, H. (2019). Kardiokine. In: Gressner, A.M., Arndt, T. (eds) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48986-4_1660
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