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Zusammenfassung

Die Herstellung von Töpfereiwaren ist eines der ältesten Zeichen menschlicher Kulturtätigkeit; unser Wissen hierüber geht zurück bis in die frühe Steinzeit. Die rohen Urformen vervollkommneten sich allmählich, in der Hallstadtperiode finden wir bereits auf der Töpferscheibe gedrehte, mit glänzendem Überzug versehene und bemalte Tongefäße. Bleiglasuren waren schon im 12. Jahrhundert bekannt. Das Grundmaterial ist der Ton (Aluminiumsilicat, kieselsaures Aluminiumhydroxyd usw.), ein Verwitterungsprodukt des Feldspats oder spathaltiger Gesteine, welches mit zahlreichen Verunreinigungen durchsetzt ist. Der Ton wird geschlämmt, gereinigt, zerkleinert und mit entsprechenden Zusätzen versehen; diese z. T. körperlich anstrengende Arbeit wird heute nur im Kleinbetrieb noch durch Menschenkraft vorgenommen (Treten, Schaufeln); größere Betriebe besorgen dies mechanisch. Das Formen der Gefäße erfolgt auch heute noch von Hand auf der Töpferscheibe, wobei in Kleinbetrieben das horizontallaufende Schwungrad von dem davorsitzenden Töpfer mit den Füßen in Bewegung gesetzt wird, während größere Betriebe heute mechanischen Antrieb eingerichtet haben. Die gefertigten Töpferwaren werden erst an der Luft getrocknet, dann mit Glasur überzogen, endlich gebrannt. Die Glasur ist eine leicht schmelzbare Glasmasse, bestehend aus Quarz, Sand, Lehm u. dgl. mit einem Flußmittel, evtl. mit Farbzusatz (Metalloxyde). Als Flußmittel erfreuen sich die Bleiverbindungen wegen ihrer leichten Schmelzbarkeit und Billigkeit der größten Beliebtheit. Die Glasurbestandteile werden feinst gemahlen, mit Wasser angerührt und durch Eintauchen oder Begießen auf den getrockneten Tongegenstand gebracht; seltener wird das trockene Auftragen in Pulverform vorgenommen Beim Brennen (bei etwa 700 bis 800° für 1–11/2 Tage) bildet sich dann ein Überzug von Blei-Aluminium-Silicat.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Koelsch, F. (1926). Keramische Industrie. In: Alexander, A., et al. Gewerbehygiene und Gewerbekrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42986-0_50

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