Zusammenfassung
Die Zementgewinnung ist eine Industrie, die an das Vorhandensein der Rohstoffe Kalk und Ton gebunden ist. Durch Erhitzen und Zusammensintern dieser beiden Stoffe entsteht der meist verwandte Portlandzement. Die Industrie ist daher bodenständig. Der Kalk wird gelegentlich als Kalkstein im Bruchbetriebe, teils gemeinsam mit Ton als Mergel im Tagebau gewonnen. Das Rohmaterial wird feucht oder trocken zermahlen, entsprechend gemischt und dann in den Öfen der verschiedenen Systeme gebrannt. Es werden Schacht-, Ring- und Drehöfen verwandt, das letzte modernste System setzt sich allmählich durch. Die Schachtöfen sind ähnlich den Hochöfen, doch ohne Gebläse; oben wird das mit Kohlen gemischte brikettierte Rohmaterial eingebracht und unten der gebrannte Stoff „Klinker“ mit Kratzen ausgeräumt. Die Ringöfen entsprechen den Öfen in Ziegeleien, die Drehöfen sind lange, eiserne, mit feuerfesten Steinen ausgekleidete, schwach gegen die Wagerechte geneigte Zylinder, die sich langsam um ihre Längsachse drehen. Auf der einen Seite wird das Rohmaterial in Brocken und Knollen eingebracht, ihm entgegen strömt eine 5–6 m lange Flamme, die das Material erst trocknet und dann brennt. Die Beheizung erfolgt durch Generatorgas (vgl. Eisenindustrie) oder Kohlenstaubfeuerung. Durch die Bewegung des Zylinders rutscht das Material an das andere Ende und wird dann abgezogen.
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Beintker, E. (1926). Zementfabriken und Kalkbrennereien. In: Alexander, A., et al. Gewerbehygiene und Gewerbekrankheiten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42986-0_49
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