Zusammenfassung
die Hoffnungen, die Tuberkulose im Laufe dieses Jahrhunderts endgültig zu besiegen, haben sich nicht erfüllt. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken jährlich insgesamt etwa acht Millionen Menschen neu an Tuberkulose- mehr als 90% davon in Entwicklungsländern — und zwei bis drei Millionen sterben daran. Damit ist die Tuberkulose heutzutage die weltweit am häufigsten tödlich verlaufende Infektionskrankheit bei jugendlichen und Erwachsenen sowie die führende Todesursache bei HIV-Infizierten. Bedingt durch die demographische Entwicklung, zunehmende Armut, schlechte medizinische Versorgung, Migration und vor allem durch die HIV-Epidemie hat die Tuberkulose in vielen Ländern geradezu dramatisch zugenommen. Am schwersten betroffen sind Südostasien, das südliche Afrika, die westpazifische Region und Lateinamerika. Das zunehmende Auftreten medikamentenresi-stenter Bakterienstämme, überwiegend als Folge nicht-effizienter Tuberkulosetherapie, kompliziert die Lage zusätzlich. Bedenkt man, daß etwa ein Drittel der Menschheit mit M. tuberculosis infiziert ist, wird deutlich, daß — trotz aller medizinischen Fortschritte des 20. Jahrhunderts — die Bekämpfung der Tuberkulose höchste Priorität haben muß.
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Loddenkemper, R., Hauer, B. (1999). Tuberkulosebekämpfung nach der Jahrtausendwende — eine unüberwindbare Herausforderung?. In: Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38283-7_122
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