Zusammenfassung
Sehr verbreitet sind im Kindesalter und ganz besonders im Säuglingsalter autotoxische, durch die Gegenwart körperfremder Stoffe chemischer oder bakterieller Natur hervorgerufene Erytheme. Sie sind ausgezeichnet durch ihren großen Polymorphismus, ihre Flüchtigkeit und Wandelbarkeit. Es gibt masern-, scharlach-, Erythema exsudativum-artige Ausschläge, die letzten bevorzugen im Gegensatz zum E. exsudativum mehr Kopf und Rumpf und sind bald fleckartig, bald diffus über den ganzen Körper verbreitet. Große Ähnlichkeit besteht auch oft mit dem Exanthem des typischen Erythema infectiosum. Diese Exantheme entstehen entweder autotoxisch vom Darm aus, oft infolge von Obstipation oder infolge von Genuß nicht einwandfreier Nahrungsmittel (schlechtes Fleisch, Wurst) und beim Vorhandensein von Eingeweidewürmern und Stoffwechselanomalien. Am häufigsten, besonders im Säuglingsalter, ist der Zusammenhang mit infektiösen Erkrankungen: Angina, Pneumonie, Typhus, Diphtherie, Grippe usw. (s. auch unter septischen Exanthemen). Bereits beim Neugeborenen sind die toxischen Erytheme häufig als Ausdruck des intrauterinen Überganges körperfremder Substanzen von der Mutter auf das Kind zu beobachten. Bei jungen Säuglingen kommt auch besonders oft ein gutartiges, kleinfleckiges masern- und gleichzeitig urticariaähnliches, flüchtiges Exanthem vor, das Erythema toxicum neonatorum (Leiner). Masern- und E. exsudativumähnliche Exantheme sieht man ferner nicht so selten im Anschluß an die Impfung (Taf. 7, Abb. 14, 15).
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Finkelstein, H., Galewsky, E., Halberstaedter, L. (1924). Toxische und autotoxische Erytheme. In: Finkelstein, H., Galewsky, E., Halberstaedter, L. (eds) Hautkrankheiten und Syphilis im Säuglings- und Kindesalter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-32909-2_4
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