Zusammenfassung
Der Plötzliche Säuglingstod ist die häufigste Todesursache bei Säuglingen im Alter von zwei bis zwölf Monaten. Die Inzidenz in Deutschland liegt bei etwa 1:1.000 Neugeborene. Die Kinder versterben von den Angehörigen unbemerkt im Schlaf. Das Verhältnis Jungen zu Mädchen liegt bei 60:40. Die meisten Kinder versterben im Alter von zwei bis vier Monaten. Eine saisonale Häufung der Todesfälle ist in den Wintermonaten zu verzeichnen. Die Ätiologie des Plötzlichen Säuglingstodes ist unbekannt. Das Phänomen gilt als multifaktorielles Geschehen, bei dem einzelne Faktoren alleine oder in Kombination miteinander zum plötzlichen Herz-Atemstillstand im Schlaf führen.
Der Plötzliche Säuglingstod ist ein Phänomen, das den meisten Eltern wegen der vermeintlichen Zusammenhanglosigkeit mit definitiven Ursachen und wegen der Plötzlichkeit in den ersten Lebensmonaten ihres Säuglings als regelrechte Bedrohung vorkommt. Erkenntnisse der letzten Jahre konnten allerdings zeigen, dass es für den Plötzlichen Säuglingstod eine Reihe von Risikofaktoren gibt, durch deren Vermeidung eine Reduktion der Todesfälle um bis zu 80 % möglich ist. Die größten diesbezüglichen Erfolge wurden alleine durch intensive Beratung der Eltern erreicht. Die Aufklärung über die Risiken für den Plötzlichen Säuglingstod ist daher der wichtigste Ansatzpunkt für die Prävention dieses Ereignisses.
Stichworte: Einleitung. Allgemeiner Teil: historische Entwicklung. Ursachenfindung. Spezieller Teil: Todesfallanalysen. Risikofaktoren, Schwangerschaftseinflüsse, äußere Faktoren, konstitutionelle Faktoren. Diagnostik. Literatur. Zusammenfassung.
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Literatur
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Wiater, A. (2000). Der Plötzliche Säuglingstod. In: Allhoff, P.G., Leidel, J., Voigt, HP., Engelbrecht, J., Drebing, V. (eds) Präventivmedizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-12758-2_4
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