Zusammenfassung
Schliessfrüchte im weiteren Sinne sind alle einsamige, nicht aufspringende Trockenfrüchte. Dazu gehören:
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1.
Die Schliessfrucht im engeren Sinne oder die Aehäne (achaenĭum), welche aus einem unterständigen einfächrigen Fruchtknoten entsteht. Sie ist entweder nackt (nudum), frei von allem Besatz und Anhängseln, oder die mit dem Unterkelch (hypanthĭvum) verwachsenen Fruchtblätter (carpophylla) nehmen an ihrer Bildung Theil, und sie ist auf ihrer Spitzenfläche mit Kelchtheilen in Gestalt einer Feder- oder Haarkrone (pappus) besetzt, welche wie beim Löwenzahn (Taraxăcum) und beim Lattig, (Lactüca) z. B. gestielt (stipitātus), beim Habichtskraut (Hieracĭum) ungestielt und sitzend (sessĭlis) ist, beim Wegwart (Cichorĭum) nicht aus Haaren (pappus pilōsus) sondern aus Spreublättern besteht (pappus paleacěus), und bei der Kamille (Matricarĭa Chamomilla) ganz fehlt (achaenĭa ecoronulāta). Wie wir sehen, ist die mit dem Pappus gekrönte Achane besonders den Korbblüthlern oder Compositen eigen und genau genommen eine Scheinfrucht.
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2.
Die Caryopse (caryōpsis), auch Schalfrucht, Grasfrucht genannt, ist eine einsamige, nicht aufspringende, aus einem oberstandigen Fruchtknoten entstandene Frucht, deren Pericarp innig mit dem Samen verwachsen ist. Sie ist die Fruchtform der Gräser (Graminěae) und Cyperaceen, daher man sie auch Grasfrucht genannt hat. Hat die Caryopse ein sehr hartes Fruchtgehäuse, wie z. B. die Schliessfrüchtchen in der Frucht der Rose, so nennt man sie auch wohl Nüsschen (nucŭla). Die Caryopse ist z. B. beim Hafer (Avēna satīva) mit den bleibenden Spelzen umgeben, berindet (caryōpsis palěis corticāta), bei der Nelkenwurz (Geum) durch den bleibenden Griffel geschwänzt (caudāta).
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Hager, H. (1869). Arten der echten Früchte. Schliessfrüchte. In: Botanischer Unterricht in 150 Lectionen. Erster Unterricht des Pharmaceuten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02249-8_64
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