Zusammenfassung
Die Blüthe, den durch Samenerzeugung die Fortpflanzung vermittelnden Apparat, betrachteten wir als eine Zusammensetzung mehrerer concentrisch gestellter Kreise oder Wirtel umgebildeter Blätter an einer verkürzton Axe (reeeptaciilum). Nur die beiden innersten Blätterkreise, die Staubblätter oder Staubgefässe (stamĭna) und die Fruchtblätter oder Pistillo (pistilla) sind die wesentlichen, jene die männlichen, diese aber die weiblichen Theile einer Blüthe. Sie allein sind die Befruchtungsorgane. Die äusseren Blätterkreise, die Blüthendecken (tegumenta floralĭa) sind unwesentliche Theile, denn sie können fehlen, ohne dass die Blüthe (fios nudus, nackte Blüthe) aufhört Fortpflanzungsorgan zu sein. Bildet die Bliithendecke nur einen Blätterkreis, so nennt man sie Blüthenhülle, Perianthium (perianthĭum, perigonĭum,) und ihre einzelnen Blätter Hüllblätter (phylla); sind dagegen zwei unter sich nicht ähnliche Blätterkreise als Blüthendecken vorhanden, dann unterscheidet man den äusseren, gewöhnlich aus Blättern von derberem Baue bestehend, als Kelch (calyx, perianthium externum) und die einzelnen Blätter desselben als Kelchblätter (sepăla). Der zweite Blätterkreis erhält dann die Namen Blume, Blumenkrone (corolla, perianthium internum). Die Blumenkronenblätter oder Blumenblätter (petăla) unterscheiden sich von den Kelchblättern meist nicht nur durch einen zarteren Bau, sondern auch durch andere Färbung.
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Hager, H. (1869). Blumendecken. Blüthendeckenlage. Paracorollen. In: Botanischer Unterricht in 150 Lectionen. Erster Unterricht des Pharmaceuten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-02249-8_43
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