Zusammenfassung
„Menschenwürde“ ist ein großes Wort und deshalb besonders in Gefahr zu einem wohlfeilen Sonntagsbegriff, ja zu einem „Plastikwort“ zu verkommen. Dabei wird meist unterstellt, dass die inhaltliche Bedeutung ein für allemal feststeht, sei es von Gott, sei es aus der Vernunft abgeleitet. Mit Hans-Jörg Sandkühler scheint es jedoch sinnvoller, die Menschenwürde dynamisch zu verstehen, als einen Kampfbegriff, dessen genaue Inhalte „als Prinzip, Regulativ und Norm in ökonomisch-sozialen, politischen und kulturellen Kontexten verstanden, erkämpft und interpretiert“ (Sandkühler 2007, S. 66) werden müssen.
Ursprünglich erschienen in Betrifft Justiz, 94, 2008.
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Literatur
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Feest, J. (2020). Menschenwürde im Strafvollzug. In: Definitionsmacht, Renitenz und Abolitionismus. Schriftenreihe des Strafvollzugsarchivs. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28809-9_16
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