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Interaktionssysteme, Kommunikation, wechselseitige Wahrnehmung (Niklas Luhmann)

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Soziale Interaktion
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Zusammenfassung

Niklas Luhmann (1927–1998) war von Hause aus Jurist und fand erst während seiner Verwaltungstätigkeit zur Soziologie, indem er sich für ein Jahr zum Studium in Harvard bei Talcott Parsons beurlauben ließ. Auf die selbstgestellte Frage, was das Soziale ist und wie es funktioniert, gab er eine Antwort mit seiner Theorie sozialer Systeme. Soziale Systeme entstehen, sobald Kommunikation unter Menschen stattfindet. Soziale Systeme dienen dazu, die Komplexität der Welt zu reduzieren und „sinnhafte Beziehungen zwischen Handlungen von Menschen“ herzustellen. Als einen der wichtigsten Schwerpunkte soziologischer Theoriebildung sah Luhmann deshalb „die Theorie des Interaktionsverhaltens oder der symbolisch vermittelten Interaktion“ an. Dass Menschen überhaupt Beziehungen zueinander aufnehmen können, setzt voraus, dass sie Erwartungen an Verhalten symbolisch generalisieren.

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Notes

  1. 1.

     Im Sinne von „vergegenwärtigen“.

  2. 2.

     Griechisch autos – selbst, poiein – schaffen, herstellen.

  3. 3.

     Vgl. oben Abschn. 12.7.3 Der vage Kontext des Sprechens oder: Der Alltag verträgt keine Anstrengung des Begriffs.

  4. 4.

     In einem Vortrag Anfang 1990 überraschte Luhmann uns, Studenten und Kollegen, mit der lapidaren These von der „Überschätzung des Subjektanteils an der Kommunikation“. Auf Nachfrage meinte er, dass sich Systemprozesse hinter dem Rücken der Subjekte abspielen.

  5. 5.

     Das erinnert natürlich an die von Parsons sogenannte Systemfunktion der latent pattern maintenance: Das System muss in der Lage sein, eine spezifische Sinnstruktur aufzubauen und über konkrete Situationen und aktuell beteiligte Personen hinaus zu erhalten (vgl. oben Abschn. 8.3 Vier Funktionen, die ein soziales System erfüllen muss, um Bestand zu haben und leistungsfähig zu bleiben).

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Abels, H. (2020). Interaktionssysteme, Kommunikation, wechselseitige Wahrnehmung (Niklas Luhmann). In: Soziale Interaktion. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26429-1_15

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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