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Rücknahme und Widerruf der Anerkennung (§ 20 StBerG)

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Das Recht der Lohnsteuerhilfevereine
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Zusammenfassung

Die Anerkennung eines Vereins als Lohnsteuerhilfeverein stellt einen begünstigenden Verwaltungsakt dar. Hat die Anerkennungsbehörde die Anerkennung ausgesprochen und dem Verein die Urkunde übersandt, so ist dieser Verwaltungsakt zunächst einmal wirksam und bestandskräftig, auch wenn sich zu einem späteren Zeitpunkt zeigt, dass die Voraussetzungen für die Anerkennung dieses Vereins aus bestimmten Gründen überhaupt nicht vorgelegen haben. Will die Verwaltung einen solchen Verwaltungsakt aufheben, so muss sie dessen Rechtswirkungen dadurch beseitigen, dass sie ihn zurücknimmt. Früher galt insoweit der Rechtsgrundsatz, dass rechtswidrige begünstigende Verwaltungsakte entsprechend dem Gebot der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung jederzeit zurückgenommen werden konnten. Die Rechtsprechung hat jedoch bereits Mitte der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts einen grundlegenden Wandel vollzogen und bei begünstigenden Verwaltungsakten unter Berufung auf das Vertrauensschutzprinzip die Möglichkeiten der Rücknahme erheblich eingeschränkt. Rechtswidrige begünstigende Verwaltungsakte dürfen demnach nur dann zurückgenommen werden, wenn der Grundsatz des Vertrauensschutzes nicht entgegensteht.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. dazu BVerwGE 5, 312 sowie BVerwGE 8, 261; 9, 251.

  2. 2.

    So auch Koslowski, Steuerberatungsgesetz, 7. Aufl. 2015, § 20, Rz. 1; FG München, Urt. v. 29.09.2010 – 4 K 1849/07, EFG 2011, 662.

  3. 3.

    Vgl. dazu § 49 Abs. 2 VwVfG.

  4. 4.

    Vgl. § 49 Abs. 2 VwVfG: Danach ist die Behörde bei Vorliegen eines Widerrufsgrundes zum Widerruf berechtigt, aber nicht verpflichtet. Sie kann also gerade auch im Hinblick auf Vertrauensgesichtspunkte von einem an sich zulässigen Widerruf absehen.

  5. 5.

    Vgl. Hessisches FG, Urt. v. 26.04.1994 – 13 K 3501/93, DStR 1994, 1440.

  6. 6.

    Vgl. 8. Gesetz zur Änderung des StBerG vom 08.04.2008, BGBl. I 2008, 666 = BStBl I 2008, 544.

  7. 7.

    Vgl. FG München, Urteil vom 29.09.2010, 4 K 1849/07.

  8. 8.

    Vgl. FG Brandenburg, EFG 2002, 225; Gehre und v. Borstel, (2005) StBerG, § 20, Rz. 6.

  9. 9.

    Vgl. FG Hamburg, Urteil vom 15.03.1994, EFG 1994, 683.

  10. 10.

    Vgl. FG Brandenburg, Urteil vom 15.11.2000, 2 K 2247/99, StEd 2001, 40; FG München, Urteil vom 29.09.2010, 4 K 1849/07, EFG 11, 662.

  11. 11.

    Vgl. FG München, Urteil vom 29.09.2010, 4 K 1849/07, EFG 11, 662, 664.

  12. 12.

    Zur Vertretung berechtigt sind auch Steuerberatungsgesellschaften und andere nach § 3 Nr. 2 StBerG zur unbeschränkten Hilfeleistung in Steuersachen befugte Personen bzw. Gesellschaften.

  13. 13.

    Vgl. BFH, Beschluss v. 22.03.2011, Az. VII R 49/09.

  14. 14.

    Vgl. RGZ 44, 83.

  15. 15.

    Vgl. BGHZ 96, 253, 255 = NJW 1986, 1604.

  16. 16.

    Dabei kommt auch die Übernahme des Mitgliederstammes sowie des übrigen Vereinsvermögens durch einen anderen Lohnsteuerhilfeverein grundsätzlich in Betracht, vgl. auch BFH, Urteil vom 24.08.2010, Az. VII R 49/09.

  17. 17.

    Vgl. OLG Hamm, BB 1987, 294; a. A. Reuter, Münchener Kommentar zum BGB, § 49, Rz. 19.

  18. 18.

    Vgl. BGH NJW-RR 1986, 394.

  19. 19.

    Vgl. BAG NJW 1982, 1831; zustimmend auch Reuter, Münchner Kommentar zum BGB, § 50, Rz. 21.

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Schmucker, A., Rauhöft, U. (2019). Rücknahme und Widerruf der Anerkennung (§ 20 StBerG). In: Das Recht der Lohnsteuerhilfevereine. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25881-8_6

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