Zusammenfassung
Die Medienwelt befindet sich in einer Phase radikaler Transformation, die vor allem von den Kräften der Digitalisierung geprägt ist. Computer, Internet und soziale Medien haben bereits gravierende Veränderungen angestoßen. Jetzt zeichnet sich ein weiterer Einschnitt ab: Dialogroboter beginnen, autonom mit uns zu sprechen. Sie sind zugleich Werkzeug und Medium einer neuen Kommunikationswelt. Dialoge sind die natürliche Form des Informationsaustausches zwischen Menschen. Sie üben eine starke Verführungskraft auf die Nutzer aus. In den Massenmedien kann man daher eine stetige Zunahme von dialogischer Kommunikation beobachten. Ein wesentlicher Treiber der digitalen Transformation in den Medien könnten in Zukunft Sprachdialogsysteme sein. Dialogroboter werden funktional wie Massenmedien eingesetzt, funktionieren strukturell aber nach den Prinzipien interpersoneller Kommunikation. Wir fassen diese Entwicklungen unter dem Begriff Dialogwende zusammen.
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Notes
- 1.
Genauso: Karg-Gasterstädt 1934, S. 15. Alternative Schreibvarianten: Jónsson 1894, S. 241; Jónsson 1945, S. 172.
- 2.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch vor den Germanen bereits in der altägyptischen Schriftkultur unterschiedliche Schriftsysteme für eher kultische und eher pragmatische Verwendungszwecke existierten.
- 3.
Deutscher (2018, S. 237) spricht durchaus ernst gemeint von der „Ich-Tarzan-Ära“ als einem frühen Stadium der Sprachevolution. Der Vollständigkeit halber sollte gesagt werden, dass dieses berühmte Tarzan-Zitat nie in einem der zahlreichen Filme oder in einem der Bücher von Edgar Rice Burroughs tatsächlich vorkam. Selbst dafür fehlt uns also eine Quelle.
- 4.
„They will help us to immerse ourselves in adaptive cyber worlds that integrate machine-generated art and knowledge with fictional elements and plot lines as well as with our personal biographies, fantasies and artistic expressions“ (Krieg 2004, S. 31).
- 5.
Die Dialoganalyse beschränkt sich nicht nur auf die Beschreibung von Dialogen im engeren Sinn. Sie betrachtet auch „textuelle“ Medienbeiträge als dialogisch zusammenhängend: Sie nehmen Bezug auf Vorgängertexte und ziehen andere Texte nach sich. Kurz: Es gibt für jeden Text einen Handlungskontext, einen „Dialog“ mit Vorgänger- und Nachfolgetexten. Auf diese Betrachtungsweise können wir im Weiteren aber nicht näher eingehen.
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Sieber, A. (2019). Die Dialogwende. In: Dialogroboter. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24393-7_2
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