Zusammenfassung
Lernaufgaben sind seit jeher Bestandteil von Lernsituationen. Sie sind Anker oder Scharnierstellen bzw. das Medium, an dem entlang eine Frage bzw. ein Inhalt bearbeitet werden kann. In diesem Zusammenhang ist von Interesse, wie Lernaufgaben zu konzipieren sind, die eine Auseinandersetzung mit Lebensweltsituationen ermöglichen. Zu erörtern sind Kriterien, mit deren Hilfe bedeutsame Ziele/Situationen/Inhalte ermittelt, ausgewählt und begründet werden können, um lebensweltsituationsorientierte Lernaufgaben für Lehr-Lern-Prozesse in der sozioökonomischen Bildung zu konstruieren.
Dazu werden im Rahmen dieses Beitrags Heuristiken vorgestellt, mit deren Hilfe das interdependente Verhältnis der subjektiven und intersubjektiven Perspektiven auf Lebensweltsituationen erfasst werden können, um das Anforderungspotenzial (Indikatoren) an lebensweltsituationsorientierte Lernaufgaben zu erschließen. Kurz: Es werden fachdidaktische Zugänge erörtert, um dauerhaft wirksame Lernaufgaben mit Blick auf „die“ Lebensweltsituationen als Ausgangspunkt von Lehr-Lern-Prozessen konstruieren zu können.
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Oeftering, T., Oppermann, J., Fischer, A., Hantke, H. (2019). Lebensweltsituationsorientierte Konstruktion von Lernaufgaben in der sozioökonomischen Bildung. In: Fridrich, C., Hedtke, R., Tafner, G. (eds) Historizität und Sozialität in der sozioökonomischen Bildung. Sozioökonomische Bildung und Wissenschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22801-9_12
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