Zusammenfassung
Im Kontext von Bildungsreformen soll in den folgenden Ausführungen exemplarisch der Frage nachgegangen werden, ob sich governanceanalytisch abbilden lässt, 1) mit welchen Handlungen Akteure im Mehrebenensystem von Schule Instrumente (bspw. Qualitätsrahmen) implementieren in der Erwartung, dass deren Anwendung zur Verbesserung der Qualität von Schule und Unterricht beiträgt. Die Akteurskonstellation und die Handlungskoordination der Akteure sind hier Schwerpunkt der Analyse. Und 2) soll am Beispiel der Implementation von Qualitätsrahmen Gedanken experimentell analysiert werden, ob sich mit Kategorien einer sprachanalytischen Betrachtung verdeutlichen lässt, wie sich Akteure in der Konstellation aufeinander beziehen bzw. voneinander abgrenzen. In diesem Teil werden Komponenten aus der Sprachphilosophie zur „Aufklärung institutioneller Wirklichkeit“ (Searle) mit einer Governance-Analyse verknüpft. Abschließend greift das Fazit die Möglichkeiten einer sprachanalytischen Betrachtung in Verbindung mit dem governanceanalytischen Instrumentarium auf.
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Kasper, B. (2019). Educational Governance als Analyseinstrument zur „Aufklärung institutioneller Wirklichkeit“ (Searle). In: Langer, R., Brüsemeister, T. (eds) Handbuch Educational Governance Theorien. Educational Governance, vol 43. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22237-6_18
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