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Einleitung

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Zusammenfassung

Integrität wird von Unternehmen oft als einer der wesentlichen Werte genannt, die ihr Handeln leiten. Mit diesem im Allgemeinen sehr positiv konnotierten Begriff soll in der Regel zum Ausdruck kommen, dass sie ihrem Geschäft auf moralisch vertretbare Weise nachgehen. Integrität soll die Unternehmen dabei unterstützen, der durch ihre Stakeholder zugeschriebenen Verantwortung angemessen nachzukommen und ihre Kooperationsfähigkeit zu bewahren bzw. zu verbessern. Tatsächlich hängen viele Herausforderungen, vor denen Führungskräfte und Mitarbeiter im Alltag stehen, mit einem Mangel an Integrität im Unternehmenskontext zusammen. Das vorliegende Buch widmet sich der Frage, was es in theoretischer und anwendungsorientierter Hinsicht bedeutet, wenn sich ein Unternehmen als Kollektiv am Wert der Integrität ausrichtet.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. u. a. Daimler AG 2012, S. 7; Deutsche Bank AG 2015, S. 3; Deutsche Telekom AG 2016, S. 8; Volkswagen AG 2016. In der Führungskräftebefragung 2014 der Wertekommission wird Integrität als wichtigster Wert identifiziert (Hattendorf et al. 2014, S. 11).

  2. 2.

    Zum Verständnis der Begriffe „Moral“ bzw. „moralisch“ in der Arbeit siehe Abschn. 1.3.

  3. 3.

    Eine wesentlich Aufgabe von Unternehmen ist es, Kooperationen zwischen Individuen per Hierarchie zu koordinieren (vgl. Wieland 1996, S. 73).

  4. 4.

    Nach dem Global Business Ethics Survey empfinden z. B. in Deutschland 22 % der Arbeitnehmer Druck, bestehende Unternehmensstandards zu umgehen (Ethics Research Center 2016, S. 9).

  5. 5.

    Verantwortung bezeichnet eine Relation, die (prospektiv und retrospektiv) die Zuständigkeiten eines Akteurs in Bezug auf einen Gegenstandsbereich definiert (hier etwa in ökonomischer, rechtlicher und moralischer Hinsicht). Siehe zum Verantwortungsbegriff im Unternehmenskontext Carroll 1991 sowie Heidbrink 2011, S. 193.

  6. 6.

    Vgl. für diese Diagnose u. a. Talaulicar 2006, S. 364; Wieland 2014c, S. 380.

  7. 7.

    Vgl. für diese Diagnose Altmeppen/Habisch 2008; Weder 2012; Bonse-Geuking 2014; Finger et al. 2014.

  8. 8.

    Siehe zur Klärung des Begriffs „Unternehmen“ Abschn. 1.3.

  9. 9.

    Stakeholder werden als Interessenvertreter bzw. Ressourcenbesitzer definiert, deren Interessen bzw. Ressourcen vom Unternehmen beeinflusst werden oder das Unternehmen beeinflussen (vgl. Freeman 1984, S. 46; Wieland 2008c, S. 16). Der Begriff Ressource wird hier sowohl materiell (z. B. Geld) als auch immateriell (z. B. Wissen) verstanden.

  10. 10.

    Als Beispiele seien hier die Ausbeutung von endlichen Ressourcen und die Klimaerwärmung genannt.

  11. 11.

    Vgl. Wieland 2009, S. 33.

  12. 12.

    Vgl. Hecker 2012, S. 11.

  13. 13.

    Vgl. ebd.

  14. 14.

    Der Shareholder Value bezeichnet den Marktwert des Eigenkapitals eines Unternehmens, d. h. das Aktionärsvermögen (Breuer 2016).

  15. 15.

    Vgl. u. a. Fischer 2016.

  16. 16.

    Beispielhaft zu nennen sind die schlechten Arbeitsbedingungen bei Zulieferern des Eletronik- und Softwareunternehmens Apple Inc. sowie der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch aufgrund einer mangelnden Einhaltung von Sicherheitsstandards, in der Waren für große westliche Modeunternehmen hergestellt wurden (vgl. Spiegel Online 2013; Zeit Online 2013).

  17. 17.

    Vgl. u. a. Fürst/Wieland 2004, S. 391; Eming 2011, S. 41; Hecker 2012, S. 11.

  18. 18.

    Vgl. u. a. die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker, die unter anderem auch wegen schlechter Arbeitsbedingungen zahlreiche Kunden verlor (Welt 2009) sowie der Betrug bei den Abgaswerten von Dieselfahrzeugen des Autoherstellers Volkswagen, der zu einem schwerwiegenden Imageverlust führte (Hulverscheidt 2016).

  19. 19.

    Vgl. Hecker 2012, S. 11.

  20. 20.

    Vgl. u. a. Ernst Abbe oder Robert Bosch, die auch die soziale Dimension ihres Wirkens berücksichtigten. Für eine Betrachtung des Wirkens Abbes aus wirtschaftsethischer Perspektive siehe Klemm/Knoepffler 2007.

  21. 21.

    Wieland 2004c, S. 14.

  22. 22.

    Ebd.

  23. 23.

    So wurde der Lebensmitteldiscounter Aldi im Jahr 2015 wegen einer scheinbar nebensächlichen Etikettierung einer Seife kritisiert, weil auf dieser eine Moschee abgebildet war. Als das Unternehmen die Seife deshalb aus dem Verkauf nahm, um dadurch auf die Beschwerden einiger Kunden zu reagieren, hat dies wiederum andere Kunden verärgert (Spiegel Online 2015).

  24. 24.

    Vgl. Wieland 1996, S. 140. Zu den Unternehmensmitgliedern zählen hier die Unternehmensleitung, Führungskräfte und Mitarbeiter eines Unternehmens.

  25. 25.

    Audi/Murphy 2006, S. 3.

  26. 26.

    So hat jüngst der Autohersteller Volkswagen eine groß angelegte, unternehmensweite „Integritätskampagne“ lanciert (Volkswagen AG 2016). Auch die Deutsche Bank hat Integrität als obersten ihrer sechs Grundwerte deklariert (Deutsche Bank AG 2014, S. 9).

  27. 27.

    Vgl. Wieland/Grüninger 2014, S. 92.

  28. 28.

    Weitere verwandte und teilweise sich inhaltlich überlappende Schlagwörter in diesem Themenfeld sind Corporate (Social) Responsibility, Corporate Citizenship, (Social) Compliance oder Wertemanagement. Auf diese wird im weiteren Verlauf der Arbeit zum Teil noch gesondert eingegangen.

  29. 29.

    Wieland 2014c, S. 380.

  30. 30.

    Vgl. u. a. Kaptein 2005, S. 41; Fürst 2014b, S. 519 f; Grüninger 2014, S. 52 f.

  31. 31.

    Vgl. De George 1981, S. 12.

  32. 32.

    Mentzel 2010, S. 176; vgl. Wieland 2014b, S. 27; Fürst 2014a, S. 648.

  33. 33.

    Vgl. u. a. für den englischsprachigen Raum De George 1993; Paine 1994; Kaptein/Wempe 2002; Kennedy-Glans/Schulz 2005; Bowie 2010 sowie für den deutschsprachigen Raum Thielemann 2005a; Maak/Ulrich 2007; Wieland 2014b; Grüninger et al. 2016.

  34. 34.

    Vgl. für diese Diagnose u. a. Worden 2003, S. 34; Audi/Murphy 2006, S. 3; Talaulicar 2006, S. 364; Wieland 2014c, S. 380. So enthält etwa Paines vielbeachteter Artikel „Managing for Organizational Integrity“ keine Definition des Integritätsbegriffs (vgl. Paine 1994). Für den deutschsprachigen Raum widmet sich etwa Waxenberger den konzeptionellen Grundlagen eines Integritätsmanagementsystems, allerdings ohne systematische Betrachtung des Werts der Integrität (Waxenberger 2001).

  35. 35.

    Vgl. De George 1993, S. 5.

  36. 36.

    Vgl. Becker 1998, S. 155; Audi/Murphy 2006, S. 7.

  37. 37.

    Vgl. Halfon 1989, S. 8.

  38. 38.

    Vgl. Becker 1998, S. 157 f; Vandekerckhove 2010, S. 6 f.; Bauman 2013, S. 414.

  39. 39.

    Suchanek/Lin-Hi 2014, o. S.

  40. 40.

    Bowie 2010, S. 701.

  41. 41.

    Ein Vertrag im ökonomischen Sinn ist eine für die Vertragspartner bindende Vereinbarung über den Austausch von Gütern oder Leistungen, von der sich die Vertragspartner Vorteile versprechen (Picot et al. 2003, S. 42 f.). Verträge können als „wechselseitige Versprechen über Leistung und Gegenleistung in der Zukunft“ verstanden werden (Wieland 2009, S. 25).

  42. 42.

    Suchanek 2009, S. 186.

  43. 43.

    Ein Kollektiv wird hier verstanden als eine Gruppe an Individuen, die das gleiche Ziel verfolgen bzw. geschlossen handeln (wie dies z. B. bei Unternehmen der Fall ist).

  44. 44.

    Lenk/Maring 1992b, S. 19; Zimmerli/Aßländer 2005, S. 322.

  45. 45.

    Vgl. Enderle 1991, S. 180 f.; Wieland 1996, S. 74.

  46. 46.

    Aßländer/Schumann 2011, S. 185.

  47. 47.

    Ebd.

  48. 48.

    Vgl. Wieland 1999, S. 58; Grüninger 2001, S. 25.

  49. 49.

    Vgl. Zimmerli/Aßländer 2005, S. 325. Siehe hierzu Abschn. 5.3.1.

  50. 50.

    Vgl. Paine 1994.

  51. 51.

    Siehe zu diesen Skandalen Zeit Online 2005; Hildebrand 2008; Capital-Redaktion 2014. Aufgrund fortwährender Unternehmensskandale verliert die Diskussion bis heute nicht an Bedeutung (vgl. u. a. Fischer 2016; Spiegel Online 2016).

  52. 52.

    Vgl. u. a. Grüninger/John 2004; Zimmermann 2004; Albrecht et al. 2010; Claussen 2011; Wieland 2014b.

  53. 53.

    Wieland 1999, S. 7; vgl. Grüninger 2014, S. 50. Ursprünglich wurde die Corporate Governance als Antwort auf das Prinzipal-Agent-Problem entwickelt, das die unterschiedlichen Interessen der Eigentümer und der Leitung eines kapitalmarktorientierten Unternehmens beschreibt (vgl. Jensen/Meckling 1976, S. 308 f.). Heute behandelt der Ansatz im Sinne der „Integrated View“ den Interessenausgleich aller Stakeholder eines Unternehmens (vgl. Grüninger 2014, S. 49 f.).

  54. 54.

    Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex 2015, S. 1.

  55. 55.

    Vgl. Kaptein 1999; Brown 2005; Bussmann 2009; Vandekerckhove 2010; Wieland 2012; Grüninger 2014.

  56. 56.

    Vgl. u. a. Claussen 2011; Thielemann 2005a.

  57. 57.

    Vgl. u. a. Paine 1997a; Kaptein 2005; Fürst 2014a.

  58. 58.

    Vgl. u. a. McFall 1987; Halfon 1989; Audi/Murphy 2006; Bauman 2011; Cox et al. 2013.

  59. 59.

    Vgl. u. a. De George 1993; Kennedy-Glans/Schulz 2005; Koehn 2005; Verhezen 2008; Vandekerckhove 2010.

  60. 60.

    Vgl. Zimmerli/Aßländer 2005 S. 324.

  61. 61.

    Küpper/Picot 2009, S. 140.

  62. 62.

    Vgl. Birnbacher 2002.

  63. 63.

    Küpper/Picot 2009, S. 139.

  64. 64.

    Wieland 2011a, S. 15.

  65. 65.

    Steinmann et al. 2013, S. 6.

  66. 66.

    Horn 2008, S. 290.

  67. 67.

    Horster 2007, S. 209.

  68. 68.

    Zu den umstrittensten Fragen der Ethik gehört dabei die nach der Realität von Werten (Werden diese „erfunden“ oder in der Welt „entdeckt“?), die in der Arbeit aufgrund eines geringen Mehrwerts nicht behandelt werden soll.

  69. 69.

    Damit unterscheidet sich der hiesige Begriff von Prinzipien von einem Verständnis im Sinne einer „Prinzipienethik“ bzw. des „principlism“ von Beauchamp und Childress, die unter Prinzipien „the most general and comprehensive norms“ (Beauchamp/Childress 2001, S. 13) wie etwa Autonomie oder Nicht-Schaden verstehen und sie damit eher in der Nähe von Regeln sehen als dies in dieser Arbeit der Fall ist (vgl. auch Ott 2002, S. 458).

  70. 70.

    Pfeifer 2013, S. 12. Siehe zum Verhältnis von Normen und Werten ausführlich Horster 2007.

  71. 71.

    Vgl. Pieper 2007, S. 32.

  72. 72.

    Birnbacher 2007, S. 13.

  73. 73.

    Vgl. zum Wechselverhältnis von Ethik und Moral Dietrich 2007, S. 35 f.

  74. 74.

    Vgl. Knoepffler 2010, S. 19.

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Schöttl, L. (2018). Einleitung. In: Integrität in Unternehmen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21429-6_1

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