Zusammenfassung
Dem Wort ‚Humanismus‘ eignet eine feierliche, manchmal auch schläfrige Faszination. Humanismus, darauf verlassen sich Redner unterschiedlicher Absicht, signalisiert ‚Humanität‘. Humanität aber – nicht als Begriff, sondern als Wortappell – schafft jene emotionale Tönung, die den guten Willen offenbar auch dann noch bestärkt und honoriert, wenn er sich als ohnmächtig erweist. So ist es nicht verwunderlich, dass die Konjunkturen des Wortgebrauchs von Humanismus und Humanität sich vielfach traumwandlerisch den Wirklichkeiten entziehen, die wenig oder gar nichts von dem zeigen, was das Pathos des Wortes als Einvernehmlichkeit beschwört oder suggeriert.
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Literatur
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Schütz, E. (2019). Humanismus als „Humanismuskritik“ (1991). In: Brinkmann, M. (eds) Phänomenologische Erziehungswissenschaft von ihren Anfängen bis heute. Phänomenologische Erziehungswissenschaft, vol 4. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-17082-0_17
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