Zusammenfassung
Weltuntergänge sind nichts Neues. Ausnahmezustände gibt es in vielen Staaten schon seit langem, nicht erst in Frankreich seit den Anschlägen vom November 2015. Untergangsstimmungen werden auch von Krieg und Terror erzeugt. Dieser Beitrag macht sich auf eine Spurenlese der Machtspiele, die sich hinter Krieg und Terror abspielen, und stellt die Frage, ob dem Westen seine Werte zum Verhängnis würden und ob Krieg und Migration der Preis der Freiheit seien. Dass unsere Leitkultur auf der Probe gestellt wird, ist keine Frage. Nur wäre es eine gefährliche Illusion, zu glauben, man könnte sich heraushalten, die Grenzen dichtmachen und sich mit einer Das-Boot-ist-voll- oder Überfremdungsideologie beruhigen. Nur wenn globale Ziele in lokal erfolgreiche Strategien übersetzt werden, entstehen nachhaltige Zukunftsperspektiven. Es gilt, die Vielfalt der Lebensweisen kennenzulernen. Nur wenn wir mit den Unterschieden unserer eigenen Art umgehen können, werden wir sie auch schätzen. In der globalen Lebenswelt wird die Begegnung von Kulturen zum Alltag, Zumutungen müssen daher zumutbar sein, nicht nur für Minderheiten, wenn wir überleben wollen. Es geht nicht darum, ob wir es schaffen, sondern wie wir es schaffen, die „Apocalypse now“ zu verhindern.
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Strasser, H. (2019). Apocalypse Now?. In: Mayerl, J., Krause, T., Wahl, A., Wuketich, M. (eds) Einstellungen und Verhalten in der empirischen Sozialforschung . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-16348-8_18
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