Zusammenfassung
Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven setzt sich die Geschlechterforschung mit Arbeit und der Vielfalt von Arbeitsverhältnissen auseinander. Gegenstand der Auseinandersetzung sind der Arbeitsbegriff, die Trennung von Produktion und Reproduktion und die damit verbundenen Vergeschlechtlichungsprozesse. Stärker empirisch orientierte sozialwissenschaftlichen Ansätze untersuchen Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt, in Arbeitsorganisationen und in Berufsverläufen, aber auch das konkrete Arbeitshandeln und die Herstellung von Differenzen und Hierarchien in Betrieben. Die feministische Kritik setzt sich mit verschiedenen gesellschaftstheoretischen, Perspektiven auf Arbeit auseinander und formuliert Alternativen und Utopien. In den Blick genommen werden die gesellschaftliche Relevanz von Sorge und Sorgearbeit, sowie Konflikte um und in der Arbeit.
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Scheele, A. (2019). Arbeit und Geschlecht: Erwerbsarbeit, Hausarbeit und Care. In: Kortendiek, B., Riegraf, B., Sabisch, K. (eds) Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Geschlecht und Gesellschaft, vol 65. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-12496-0_49
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